Am 38. Spieltag der 3. Liga hat der VfL Osnabrück den Dreikampf um den Relegationsrang drei durch einen 4:0 (3:0)-Erfolg gegen Alemannia Aachen für sich entschieden. Der 1. FC Heidenheim kam gegen die Offenbacher Kickers nicht über ein 0:0 hinaus und verspielte so seine bessere Ausgangsposition. Der SV Darmstadt und der SV Babelsberg müssen den bitteren Gang in die Regionalliga antreten.
Durch einen 4:2 (3:0)-Erfolg bei Wehen Wiesbaden machte der Karlsruher SC derweil den Meistertitel in der 3. Liga perfekt und ließ Verfolger Arminia Bielefeld, der mit 0:1 (0:0) bei Wacker Burghausen unterlag, keine Chance auf einen Positionswechsel an der Tabellenspitze. Offenbach trotzte den offensiv über weite Strecken enttäuschenden Heidenheimern ein torloses Remis ab und leistete so dem VfL Osnabrück Schützenhilfe, der gegen Aachen bereits im ersten Durchgang alles klar gemacht hatte. Preußen Münsters 4:1-Sieg gegen Babelsberg hatte somit keine Konsequenzen für das Rennen um Rang drei mehr.
Heidenheim vergibt den Matchball
"Das wollen wir nicht mehr hergeben - und das werden wir nicht mehr hergeben", hatte Heidenheim-Coach Frank Schmidt noch vor der Partie gegen die abstiegsbedrohten Offenbacher Kickers verkündet. Doch sein Team tat sich gegen den leidenschaftlich kämpfenden Underdog überaus schwer. Bis auf Marcel Titsch-Riveros Schuss ans Außennetz hatten die Baden-Württemberger in der ersten Hälfte offensiv kaum etwas zu bieten.
Nach der Pause versuchten die durch das Zwischenergebnis aus Osnabrück unter Druck gesetzten Gastgeber erfolglos, ihr Glück mit langen Bällen zu erzwingen. Bis zur Schlussphase ließen die clever verteidigenden Offenbacher so kaum etwas zu und zwangen die immer gehemmter agierenden Heidenheimer zu zahlreichen Fehlpässen.
Coach Schmidt brachte mit Andreas Thurk und Sandro Sirigu zwei weiter Stürmer für die zwingend notwendige Schlussoffensive, die am Ende jedoch nicht von Erfolg gekrönt wurde. Heidenheim schließt die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte mit 72 Punkten auf dem am Ende enttäuschenden Rang fünf ab.
Münster dreht Partie gegen Babelsberg
Preußen Münster, das seine gute Ausgangsposition mit nur einem Punkt aus den letzten drei Partien verspielt hatte und von Rang fünf aus auf Patzer der Konkurrenz hoffen musste, erhielt im Must-Win-Spiel gegen den SV Babelsberg bereits nach fünf Minuten eine kalte Dusche. Babelsberg-Kapitän Daniel Reiche bugsierte den Ball nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit der Brust per Aufsetzer an Keeper Daniel Masuch vorbei ins rechte Eck.
Doch der SCP erholte sich schnell vom frühen Schock und schlug durch Matthew Taylors Direktabnahme (12.) sowie einen wuchtigen Kopfball von Kapitän Stefan Kühne (21.) zurück. Babelsberg hielt sich fortan bis kurz vor Schluss schadlos. In der 82. Minute fand schließlich Amaury Bischoff nach Pass von Grote die Lücke und schob zum 3:1 ein (82.), ehe Addy Menga per Foulelfmeter zum 4:1-Endstand einnetzte (90.+2), der Münster vorbei an Heidenheim auf den vierten Rang hievt.
Osnabrück macht kurzen Prozess mit Aachen
Nach dem Aus von Coach Pele Wollitz erwischte der Tabellendritte Osnabrück gegen Alemannia Aachen unter Interimstrainer Alexander Ukrow einen Start nach Maß: Nach zehn Minuten war Marcus Piossek nach einem maßgenauen Querpass von Gaetano Manno am langen Pfosten zur Stelle.
Wenig später legte Claus Costa für die Lila-Weißen nach, als er eine butterweiche Flanke von Alexander Krück aus zwei Metern per Kopf über die Linie drückte (21.). Mit seinem zweiten Treffer des Tages stellte Piossek die Weichen bereits vor der Halbzeitpause endgültig auf Sieg: Der 23-Jährige grätschte die Kugel nach flacher Hereingabe von Yannick Thiel zum 3:0 über die Linie.
Für einen Kung-Fu-Kick außerhalb des Strafraums gegen Simon Zoller kassierte Alemannia-Keeper Mark Flekken im zweiten Durchgang die Rote Karte - Aachens Chancen auf einen letzten Punkt vor dem sicheren Abstieg waren damit endgültig dahin. Timo Staffeldt legte in der 86. Minute noch zum 4:0 nach und setzte so den Schlusspunkt vor dem umjubelten Schlusspfiff in der Osnatel Arena. Osnabrück bekommt es in der Aufstiegsrelegation entweder mit Dynamo Dresden oder Erzgebirge Aue zu tun.
SC Darmstadt verpasst Rettung
Mit dem Tabellenneunzehnten Babelsberg (37 Punkte) und den darüber stehenden Teams aus Darmstadt (37 Punkte), Borussia Dortmund II (38 Punkte) und den Stuttgarter Kickers (39 Punkte) lieferten sich am letzten Spieltag gleich vier Teams einen Showdown um den Klassenerhalt.
Im direkten Duell um den Klassenerhalt brachte Kevin Dicklhuber die Kickers in Darmstadt bereits nach knapp zwölf Minuten in Front. Nach Stegmayer-Pass beförderte der der Mittelfeldspieler den Ball per Direktabnahme zum 1:0 ins rechte Toreck. Die Lilien waren daraufhin unter Zugzwang, aber bis zur Pause trotz einer zweitweise dominanten Vorstellung ohne Fortune im Abschluss.
Darmstadts Elton da Costa war fünf Minuten vor dem Abpfiff noch mit dem 1:1-Ausgleich zur Stelle, doch feiern durften am Ende nur die mitgereisten Kickers-Fans. Ihr Klub hatte sich durch den Punktgewinn den Ligaverbleib gesichert, da Babelsberg in Münster sieglos blieb.
Auch Dortmunds Reserve ließ sich die Chance, den Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt zu machen, im entscheidenden Spiel beim VfB Stuttgart II nicht nehmen. Im zweiten Durchgang war Marvin Duksch mit seinem zweiten Saisontor zur Stelle (55.) und sorgte so dafür, dass die Schwarz-Gelben auch im nächsten Jahr in der dritten Liga vertreten sind.
Die Ergebnisse des 38. Spieltags im Überblick:
Preußen Münster - SV Babelsberg 4:1 (2:1)
Chemnitzer FC - Unterhaching 5:0 (2:0)
SV Darmstadt 98 - Stuttgarter Kickers 1:1 (0:1)
Hansa Rostock - Rot-Weiß Erfurt 0:0
Wehen Wiesbaden - Karlsruher SC 2:4 (0:3)
1. FC Heidenheim - Offenbacher Kickers 0:0
Hallescher FC - FC Saarbrücken 2:1 (0:0)
VfB Stuttgart II - Borussia Dortmund II 0:1 (0:0)
VfL Osnabrück - Alemannia Aachen: 4:0 (3:0)
Wacker Burghausen - Arminia Bielefeld 1:0 (0:0)
Der Spieltag im Überblick