Oberzocker und Schalker an der Börse

Thomas Ziemann
23. Mai 200813:42
SPOXGetty
Werbung

München - Dass Ivan Klasnic als Zocker gilt, ist ein offenes Geheimnis. Ab 1. Juli steht der Kroate ohne Vertrag da und die Anzeichen verdichten sich, dass sich der Zocker beim Vertragspoker vielleicht verzockt hat.

Drei Mal hat er mit Werder Bremen verhandelt, um sich dann doch gegen einen Verbleib zu entscheiden. Wie der "kicker" berichtet, forderte er bei Hertha BSC das schmale Gehalt von 1,5 Millionen Euro netto. Das Ergebnis: Eine verwunderte Hertha beendete die Spekulationen.

Laut dem Fachblatt haben nun auch die von Klasnic selbst ins Spiel gebrachten Hannover 96 und der Hamburger SV keine Ambitionen mehr den kroatischen Stürmer in ihren Reihen aufzunehmen.

Immerhin: Dem Kroaten bleibt noch die große Chance EM. Und wer weiß - vielleicht findet sich dann ja doch noch ein zahlungskräftiger Klub mit der nötigen Lust zum Zocken.

Bordon und Kobiaschwili auf der Liste: Besiktas Istanbul hat der Börse seine jährliche Transferliste vorgelegt. Seit die Fußballabteilung des Traditionsklubs als Aktiengesellschaft agiert, muss sie vor Beginn der Transferperiode der Istanbuler Börse mitteilen, welche Spieler zu welchen Konditionen verpflichtet werden sollen. Auf der Liste stehen unter anderem auch die Namen von Marcelo Bordon und Levan Kobiaschwili vom FC Schalke 04.

Familien-Zusammenführung I: Knappe drei Jahre war Hamburgs neuer Trainer Martin Jol Hauptverantwortlicher bei den Tottenham Hotspur. Ganz abgerissen ist der Kontakt zum alten Arbeitgeber anscheinend nie. Laut Hamburger Medienberichten stehen Tottenhams Kevin-Prince Boateng und Innenverteidiger Younes Kaboul ganz oben auf der Wunschliste des Holländers. Kevin-Prince Boateng würde in der Hansestadt wieder auf seinen kleinen Bruder Jerome treffen.

15 Millionen für Fred: Wie die "Bild"-Zeitung erfahren hat, stehen Schalkes Trainer Fred Rutten 15 Millionen Euro für Transfers zur Verfügung. Der Großteil der Summe wird wohl in die in der letzten Saison schwache Offensivabteilung investiert. Neben den seit Wochen gehandelten, aber wahrscheinlich nicht zu bezahlenden Spielern wie Adrian Mutu oder Jefferson Farfan, fallen auch immer häufiger die Namen Nikola Kalinic (Hajduk Split) oder Miralem Sujlemani (SC Heerenveen). Weiter fortgeschritten sind die Verhandlungen mit Mittelfeldspieler Orlando Engelaar von Twente Enschede. Rund 3,5 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum.

Werder zieht den Kürzeren: Wie es scheint muss sich Klaus Allofs doch noch mal auf die Suche nach einem geeigneten Angreifer machen. Laut der "Bild" hat sich Werders Wunschstürmer Marcelo Moreno für einen Wechsel zu Schachtjor Donezk entschieden. Doch es gibt noch ein wenig Hoffnung für die Norddeutschen. "Ich habe gehört, dass es dort bitterkalt sein soll. Ich will herausfinden, ob ich eine Chance habe, mich dort wohl zu fühlen", sagte der bolivianische Nationalspieler. Seinen Abschied von der Weser plant derweil Pierre Wome. Der in der letzten Saison häufig verletzte Kameruner liebäugelt mit einem Wechsel in die Premier-League.

Bedenkzeit für Lehmann: VfB-Manager Horst Heldt muss sich in der Personalie Jens Lehmann offenbar weiter in Geduld üben. Laut einem Bericht der "Stuttgarter Nachrichten" erhält der Nationaltorwart  noch etwas Bedenkzeit. Alternativen für eine mögliche Absage Lehmanns hat der Manager aber bereits in der Hinterhand. Alexander Frey vom AC Florenz und Timo Ochs (RB Salzburg) sind die heißesten Ersatzkandidaten.

Alles klar mit Chris: Offensichtlich hat Felix Magath seinen Innenverteidiger gefunden. Wie die "WAZ" berichtet, wechselt der Brasilianer Chris von Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt in die Autostadt. Doch damit nicht genug - auch eine Verpflichtung des italienischen Nationalspielers Andrea Barzagli aus Palermo ist noch nicht vom Tisch. Damit dürfte ein Verbleib von Alexander Madlung bei den Niedersachsen immer unwahrscheinlicher werden. Neben Angeboten aus England zeigen auch etliche Bundesliga-Klubs Interesse am zweimaligen deutschen Nationalspieler.

Familien-Zusammenführung II: Dass Mohamed Zidan richtig gut kicken kann, hat er oft unter Beweis gestellt. Zumindest dann, wenn er für Trainer Jürgen Klopp die Fußballschuhe geschnürt hat. Dieser hat nun in Borussia Dortmund einen neuen Arbeitgeber gefunden. Da liegt der Schluss nahe, dass Klopp seinen "Zieh-Sohn" aus Mainzer Zeiten zum BVB holt. Für Zidan, der in der vergangenen Saison beim HSV kein Bein auf den Boden bekam, vielleicht wieder einmal die Chance auf einen Neu-Anfang.