München - Es kommt recht selten vor, dass ein Trainer noch Monate nach seiner Entlassung einen solchen Einfluss auf seinen Ex-Verein hat, wie Jose Mourinho auf den FC Chelsea.
Erst weinte ihm Didier Drogba mehrere Tränen nach, dann beschwerte man sich über Avram Grant, der so gar nicht mourinhoesk war und schließlich ist sich selbst Blues-Urgestein Frank Lampard nicht mehr sicher, ob er in London bleiben will oder lieber doch Mourinho zu Inter Mailand hinterher wechselt.
Der 30-Jährige hat kürzlich eine Vertragsverlängerung bei Chelsea um weitere vier Jahre abgelehnt. Die hätte ihm insgesamt 36,5 Millionen Euro eingebracht.
Diese Undankbarkeit brachte Klubbesitzer Roman Abramowitsch auf die Palme. Mittlerweile denkt der Russe darüber nach, Lampard bei einem vernünftigen Angebot ziehen zu lassen.
Das soll aber mindestens 25 Millionen Euro schwer sein. Inter muss daher eine ordentliche Schippe auf die ursprünglich aufgerufene Summe von knapp über 12 Millionen Euro drauf legen.
Mourinho selbst scheint (noch) zu taktieren. Beim Trainingsauftakt am Mittwoch gab sich The Special One zurückhaltend: "Das Transferfenster ist bis zum 31. August geöffnet. Wir brauchen einen Mittelfeldspieler und alle wissen wen. Lampard spielt für Chelsea, aber ich habe mit ihm sehr gut zusammengearbeitet. Ich habe mit Frank dreieinhalb Jahre gearbeitet, es entstand eine unvergessliche Beziehung. Ich mag auch Ricardo Quaresma, aber er ist in Porto. Im Moment respektiere ich Spieler und Vereine."
Gaucho nach Portugal: Der Wechsel von Pablo Aimar vom spanischen Absteiger Real Saragossa zu Benfica Lissabon ist perfekt. Die Portugiesen überweisen 7,5 Millionen Euro nach Aragonien. Der Vertrag des 51-maligen argentinischen Nationalspielers läuft bis 2011. "Glücklicherweise war ich in meiner Laufbahn immer in der Lage, selbst zu entscheiden, wo ich spiele. Es gab andere Angebote, aber ich wollte immer nur zu Benfica", so der 28-Jährige.
Makelele in die Heimat? Claude Makelele, dem bei Chelsea eine Vertragsverlängerung um ein Jahr angeboten wurde, steht kurz vor einem Wechsel zu Paris St. Germain. Die Pariser bieten nicht nur einen Zweijahresvertrag plus Option für ein weiteres Jahr an, sondern auch einen anschließenden Dreijahreskontrakt, der dem 33-Jährigen nach der Karriere einen Posten im Verein zusichert.
Gilberto vor dem Absprung: Panathinaikos Athen hat einen dicken Fisch an der Angel. Arsenals Mittelfeldakteur Gilberto flog gestern in die griechische Hauptstadt, um sich der sportmedizinischen Untersuchung zu unterziehen. Der 31-Jährige soll einen Dreijahresvertrag unterschreiben, der ihm insgesamt 7,5 Millionen Euro einbringen und zum bestbezahlten Fußballer Griechenlands machen würde. Als Ablöse steht eine Summe von 10 Millionen Euro im Raum.
Aguero schwört Treue: Sergio Aguero hat den Wechselgerüchten um seine Person ein Ende gesetzt. Der 20-Jährige, der Angebote von Chelsea und ManUtd vorliegen hat, will "ein oder zwei weitere Jahre" bei Atletico Madrid bleiben.
"Ich möchte bleiben, weil ich hier glücklich bin. Es gibt immer Teams, die einen im Kader haben wollen. Worauf es ankommt ist, wo man glücklich ist, und ich fühle mich bei Atletico sehr wohl. Ich denke nicht darüber nach, irgendwo hinzugehen", so der Stürmer, der sich derzeit mit der argentinischen Nationalmannschaft auf Olympia vorbereitet.
Manninger bleibt Italiener: Red Bull Salzburg hat Alexander Manninger endgültig nach Italien verkauft. Der 31-Jährige unterschreibt bei Udinese Calcio einen Dreijahresvertrag.
"Der Deal ist über die Bühne gegangen, Manninger wurde an Udinese verkauft", so Sportdirektor Heinz Hochhauser. Zuletzt war der österreichische Nationaltorwart an den AC Siena ausgeliehen worden.