Werder Bremen und der VfB Stuttgart haben sich in einem der Kellerduelle des 28. Spieltags 1:1 (1:1) getrennt. Vor 40.500 Zuschauern im ausverkauften Weser-Stadion erzielten Tamas Hajnal (13.) und Torsten Frings (35.) die Tore vor der Pause.
Durch das Unentschieden bleiben beide Mannschaften in der Abstiegszone - immerhin aber auch beide zum fünften Mal in Folge ungeschlagen.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Werder mit Pasanen an Stelle des verletzten Prödl in der Innenverteidigung. Wesley beginnt im rechten Mittelfeld, Marin davor als zentraler Offensivspieler. Trinks nur auf der Bank. Für den gesperrten Pizarro gibt Avdic sein Startelf-Debüt. Arnautovic ebenfalls zunächst nur auf der Bank. Beim VfB ist Hajnal doch rechtzeitig fit und beginnt. Niedermeier bleibt in der Innenverteidigung, Delpierre nach seiner Rot-Sperre zunächst auf der Bank. Boulahrouz rechts in der Viererkette, Pogrebnjak einzige Spitze.
13., 0:1, Hajnal: Kuzmanovic verlagert schön auf links. Okazaki auf Molinaro, dessen Flanke Pogrebnjak aus fünf Metern aufs Tor köpft. Wiese pariert, den Abpraller drückt Hajnal aber aus zwei Metern über die Linie.
29.: Wesley zieht aus 25 Metern ab. Der Ball flattert, Ulreich wehrt zur Ecke ab. Die fliegt an den Elfer, Borowskis Schuss segelt Hajnal an die Beine und bleibt vor der Linie liegen. Hajnal klärt dann vor Wagner.
35., 1:1, Frings: Wieder eine zu kurz abgewehrte Ecke, wieder bekommt Werder den zweiten Ball. Frings zieht aus 25 Metern ab, Niedermeier fälscht noch ab. Unhaltbar für Ulreich, der Ball zischt rechts unten rein.
42.: Langer Ball aus dem Mittelfeld auf Borowski. Dessen Drehschuss hält Ulreich magisch, den Abpraller schießt Avdic aus acht Metern aufs Tor - Tasci rettet auf der Linie.
43.: Langer Ball auf den zweiten Pfosten, Avdic per Kopf mit der Bogenlampe. Der Ball tropft auf die Latte.
90.: Freistoß an den Fünfer. Pasanen legt auf Wagner ab. Dessen Schuss aus sechs Metern pariert Ulreich stark.
Fazit: Schmeichelhaftes Remis für den VfB, der offensiv so gut wie gar nicht stattfand. Bremen dagegen vergab in der ersten Halbzeit einfach zu viele Chancen.
Der Star des Spiels: Torsten Frings ging bei Werder einmal mehr voran. Der Kapitän war sehr stark in der Balleroberung und im Zweikampf und fand zudem noch Zeit, die Angriffe der Gastgeber einzufädeln. Die Krönung einer starken Leistung war sein Tor zum Ausgleich. Ebenfalls stark war auf Seiten der Gäste Ulreich, der dem VfB mit zwei Glanzparaden das Remis rettete.
Der Flop des Spiels: Martin Harnik zeigte bei der Rückkehr nach Bremen eine schwache Leistung. Gegen Silvestre konnte er sich so gut wie nie durchsetzen, zweimal versprang ihm dazu ein einfacher Ball in aussichtsreicher Position.
Der Schiedsrichter: Günter Perl aus München zog sich einige Male den Unmut der Bremer Fans zu, als er vermeintliche Handspiele von Tasci und Pogrebnjak nicht ahndete. Lag bei beiden Entscheidungen aber richtig, weil keine eindeutige Absicht vorlag. Ansonsten ein umsichtiger Leiter in einem insgesamt fairen Spiel, allerdings auch mit einer sehr kleinlichen Linie.
Analyse: Die Gäste waren schnell im Spiel und standen im Mittelfeld durch den einen Mann mehr sehr kompakt und eng gestaffelt. Bremen tat sich damit in der Raute sehr schwer, die Bälle flach und direkt nach vorne zu tragen.
Die erste gelungene Aktion des Spiels überhaupt brachte dann auch gleich die Führung für den VfB. Nach rund 25 Minuten wurde Bremen besser und übernahm die Initiative. Stuttgart gewährte den Gastgebern in dieser Phase viel zu viele Standards und hatte mit den zweiten Bällen unheimliche Mühe.
Werder drängte bis zur Pause auf den Führungstreffer, der VfB lief nur noch hinterher und hatte Ulreich und jede Menge Glück, so dass es mit 1:1 in die Kabinen ging.
Nach dem Wechsel begann Bremen etwas verhaltener, der VfB war wieder konzentrierter und hatte das Spieltempo besser im Griff. Nach vorne ging aber weiterhin herzlich wenig bei den Gästen. Die Partie plätscherte lange Zeit vor sich hin, wobei Werder zwar überlegen war, die ganz großen Chancen aber auch nicht hatte.
Bei Werder schwanden in den letzten zehn Minuten etwas die Kräfte, der VfB war aber auch nicht mehr in der Lage, den Lucky Punch zu setzen. Im Gegenteil: Wagner hätte quasi mit dem Schlusspfiff doch noch den gerechten Sieg besorgt.
Bremen - Stuttgart: Daten zum Spiel