Zlatan Ibrahimovic hat sich schwer am Knie verletzt und steht am Ende der Saison möglicherweise ohne Verein da. Das darf nicht passieren. Die Karriere des besten Stürmers der jüngeren Geschichte sollte auf andere Art und Weise zu Ende gehen. Ein Kommentar von SPOX-Fußballchef Andreas Lehner.
Wenn am Donnerstagabend Manchester United bei Manchester City antritt (20.45 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER), wird Zlatan Ibrahimovic ein großes Thema sein - auch wenn der Schwede aufgrund seiner Knieverletzung nicht spielen wird.
Die alten Zlatan-vs-Pep-Geschichten müssen die englischen Kollegen deshalb in den Schubladen lassen, dafür müssen sie sich mit der sportlichen Bedeutung Ibrahimovic' für United auseinandersetzen. Es ist aktuell nur schwer vorstellbar, dass die Red Devils ohne ihren Mittelstürmer ihre Saisonziele erreichen, das Spiel im Etihad wird wegweisend sein für die restlichen vier Wochen.
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Fußballgott vs. Zlatan Ibrahimovic
17 Tore hat Ibrahimovic in seiner ersten Premier-League-Saison bei bisher 28 Einsätzen geschossen - zweitbester Schütze ist Juan Mata mit sechs Treffern. United hängt seit Beginn der Saison am Tropf des Schweden.
Dass sein am Saisonende auslaufender Vertrag bisher nicht verlängert wurde, liegt nicht nur am Verein, sondern auch am abwartenden Ibrahimovic. Er hat sich Zeit gelassen, er wollte sehen, wo es mit United hingeht und ob für ihn nächste Saison noch einmal die Champions League herausspringt im Old Trafford. Mit 35 Jahren ist das sein gutes Recht.
Das Schicksal hat es dieses Mal aber nicht gut gemeint mit Ibrahimovic. Der Fußballgott hat seinen selbsternannten Vertreter auf Erden mit einer schweren Knieverletzung gestraft. Wie gravierend die Bänderverletzung genau ist, hat der Klub bisher nicht mitgeteilt, ein Kreuzbandriss gilt als wahrscheinlich. Aber auch eine große Solidaritätsbekundung Uniteds ist bisher ausgeblieben.
Chance für Manchester United
Doch genau das wäre ein guter Schachzug. Viele Vereine haben Größe gezeigt und Verträge von verletzten Spielern als Zeichen ihrer Unterstützung verlängert. ManUnited könnte sich das bei Ibrahimovic auch leisten und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Zum einen könnte der Klub den nötigen Umbruch mit dem Transfer eines jüngeren Stürmers einleiten und zum anderen bekäme er im Laufe der Saison einen nochmal hungrigen Ibrahimovic als Backup zurück.
Vorausgesetzt, Ibrahimovic will in Manchester bleiben. Aber seine Alternativen dürften rar sein. Auch mit 35 ist Ibrahimovic kein Spieler für die zweite oder dritte Garde des europäischen Fußballs. Aber nur wenige Spitzenteams suchen einen neuen Mittelstürmer und noch weniger wollen sich dem Risiko eines verletzten Superstars auf der Zielgeraden seiner Karriere aussetzen.
Warum nicht zum FC Bayern?
Klar ist im Moment nur: Ibrahimovic will sich sein Ende nicht von einer Verletzung diktieren lassen. Und die Laufbahn des besten Stürmers der jüngeren Geschichte sollte auch nicht auf diesem Weg zu Ende gehen oder ihn zu einem Wechsel in die MLS zwingen. Er sollte noch einmal die Chance auf den Gewinn der Champions League bekommen, der Titel fehlt in seiner reichen Sammlung.
Wer weiß, vielleicht kommt es ja doch noch zu einem Wechsel, der Anfang des Jahrtausends an der Ablöse scheiterte. Der FC Bayern sucht schließlich seit dem Abschied von Claudio Pizarro nach einem adäquaten Partner für Robert Lewandowski.
Zlatan Ibrahimovic im Steckbrief