Tor-Party in Berlin: Deutschlands Handballer haben auch ihre zweite EM-Prüfung gemeistert und vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde gelöst.
Die Fans in Berlin feierten ihre Helden schon Minuten vor der Schluss-Sirene mit Standing Ovations, der überragende Juri Knorr setzte aus sieben Metern den umjubelten Schlusspunkt - und die Handball-Party nimmt immer weiter Fahrt auf. Dank eines Offensivfeuerwerks gegen Nordmazedonien steht die deutsche Nationalmannschaft schon nach zwei Spielen in der EM-Hauptrunde.
Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason deklassierte den Gegner am Sonntag mit 34:25 (18:13) und nährte die Hoffnungen auf ein neues Wintermärchen im eigenen Land. "Es ist Wahnsinn, was Handball-Deutschland hier abreißt, erst in Düsseldorf, jetzt Berlin, das sind Emotionen", sagte Jannik Kohlbacher im ZDF.
Mit Highspeed-Handball und tollen Toren befeuerte das DHB-Team die Euphorie weiter. Im zweiten Abschnitt riss Torwart-Youngster David Späth die 13.571 Zuschauer in Berlin mit spektakulären Paraden von den Sitzen. Spielmacher Knorr avancierte vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit zehn Toren zum besten deutschen Werfer, mit einem Siebenmeter beendete er das Spiel.
Gislason war dennoch nicht restlos zufrieden. "Die zweite Halbzeit war sehr gut, in der ersten Halbzeit hatten wir aber viele Fehlwürfe und zu viele Chancen liegen lassen", meinte der Coach und resümierte unbeeindruckt vom Jubel in der Halle trocken: "Da war zwar schon vieles gut - aber eigentlich nicht gut genug."
Zum Abschluss der Vorrunde wartet am Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Dyn) das Duell um den Gruppensieg gegen Rekordweltmeister Frankreich, der am Sonntag gegen die Schweiz überraschend nicht über ein 26:26 hinaus kam. Die Partie ist von großer Bedeutung, da die Punkte gegen die ebenfalls qualifizierten Teams in die nächste Turnierphase mitgenommen werden.