Rost dementiert Rücktritt - und wird gefeuert

SPOX
13. August 201314:33
Frank Rost und der HSV Hamburg gehen nach wenigen Wochen schon wieder getrennte Wegegetty
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Nachdem am Montagabend vermeldet wurde, dass Frank Rost als Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg zurückgetreten sei, dementiert der Ex-Fußballprofi am Dienstag die Berichte. Wenig später folgte die Kündigung.

"Ich sitze hier in meinem Büro und habe ein bisschen Arbeit vor mir", sagte Rost am Morgen der "Welt". Von einem Rücktritt wollte der 40-Jährige nichts wissen: "Wer hat erzählt, dass ich zurückgetreten bin?" Für weitere Fragen verwies der Ex-Torwart laut "Welt" an Vereinspräsident Matthias Rudolph.

Ausgerechnet der hatte dem "SID" gegenüber einen Bericht des "Hamburger Abendblatts" über Rosts Rücktritt bestätigt. "Wir wollten mit seiner Verpflichtung einen Schritt nach vorne machen, das war leider nicht der Fall", sagte Rudolph. SPOX

In einem Telefongespräch mit dem Klubboss habe der ehemalige Fußball-Nationaltorhüter Rost um die Auflösung seines Vertrags gebeten.

Rost, der seinen Dienst beim aktuellen Champions-League-Sieger erst am 1. Juli angetreten hatte, habe demnach mit der Entscheidung die Konsequenzen aus seinen Differenzen mit der Klubführung gezogen.

Rudolph: "Das können wir uns nicht bieten lassen"

"Wenn es einem bei uns nicht gefällt, dann müssen wir das akzeptieren", sagte Rudolph dem "SID". "Das ist sehr enttäuschend für uns."

Dem "NDR" sagte er in einem Radio-Interview: "Wir haben uns in Frank Rost getäuscht, und ich bin sehr erstaunt über sein Verhalten. Wenn da einer ist, der sich beleidigt fühlt und gleich wieder hinschmeißen will, dann ist das eine Sache, die wir uns nicht bieten lassen können."

Als Rost am Dienstagmorgen seinen Rücktritt bestritt, zog Rudolph offenbar umgehend die Reißleine und feuerte Rost. "Sein Verhalten ist eine Frechheit. Der will doch jetzt nur Geld haben", so Rudolph. Laut "Welt" sei eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung die logische Konsequenz.

Rost bei Transfer übergangen?

Letzter Anlass für das unwürdige Hin und Her ist nach Informationen des Abendblatts der kurzfristige Transfer des Linkshänders Zarko Markovic.

Rost habe von der Verpflichtung des Ex-Göppingers, der den verletzten Adrian Pfahl (Entzündung im Ellenbogen) ersetzen soll, erst am Montagmorgen auf der Geschäftsstelle erfahren - und sei vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

Zu diesem Zeitpunkt wären nur noch letzte Vertragsdetails zu klären gewesen. Trainer Martin Schwalb und der zweite Geschäftsführer Christoph Wendt sollen den Deal eingefädelt haben.

Eine Neubesetzung des Postens plant der Klub vorerst nicht. "Wir haben mit Christoph Wendt einen weiteren Geschäftsführer, dem und seiner Geschäftsstellencrew wir voll vertrauen. Zudem deckt unser Trainer Martin Schwalb viele der Aufgaben im sportlichen Bereich bereits ab", wird Rudolph in der Vereinsmitteilung zitiert: "So können wir in die neue Saison starten."

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