Am Samstag startet die HBL in die neue Saison. Der Meister hat einige Hochkaräter verloren und schiebt Hamburg und Flensburg die Favoritenrolle zu. Doch Coach Alfred Gislason hat nach wie vor ein Spitzenteam zur Verfügung. Eine Überraschung könnte Melsungen gelingen, ein Aufsteiger schafft den Klassenerhalt.
1. THW Kiel
Lineup: Sjöstrand - Sigurdsson (Klein), Jicha, Palmarsson, Vujin, Sprenger, R. Toft Hansen
"Wir sind nicht der große Titelfavorit. Das sind eher die SG Flensburg-Handewitt und der HSV", versucht THW-Manager Klaus Elwardt die Konkurrenz unter Druck zu setzen. SPOX lässt sich davon nicht beirren, die Meisterschaft führt erneut nur über die Zebras.
Zugegeben: Mit Torhüter Thierry Omeyer, Daniel Narcisse, Momir Ilic und dem langjährigen Kapitän Marcus Ahlm haben die Kieler Spieler verloren, die (nicht nur) an der Förde teilweise Legenden-Status genießen. Deshalb wird es kein Spaziergang zum Titel. Reichen wird es trotzdem.
Mit den Rückraumspielern Rasmus Lauge Schmidt und dem bei der WM in Spanien groß aufspielenden Tunesier Wael Jallouz wurden hochinteressante und mit ihren jeweils 22 Jahren entwicklungsfähige Akteure geholt. Zwischen den Pfosten dürfte es mit dem schwedischen Duo Johann Sjöstrand und Andreas Palicka ebenfalls keine größeren Probleme geben. Außerdem sind mit Filip Jicha, Marko Vujin und Aron Palmarsson nach wie vor fantastische Akteure beim THW.
Die Aufgabe von Alfred Gislason ist es, aus dem vorhandenen Potenzial eine homogene Truppe zu basteln und jeden Einzelnen mit dem THW-Siegergen zu infizieren. Dass der Trainerfuchs aus Island dazu in der Lage ist, hat er in den vergangenen Jahren mehrfach mit Bravour bewiesen.
2. HSV Hamburg
Lineup: Bitter - Mahe, Lackovic, Duvnjak (Canellas), Pfahl, Lindberg, H. Toft Hansen
Rücktritt, Dementi, Rauswurf: Mit der peinlichen Posse um das Aus von Geschäftsführer Frank Rost nach nur sechs Wochen im Amt hat der HSV bereits in der Vorbereitungszeit für Unterhaltung gesorgt. Auswirkungen auf die sportliche Leistung wird das Sommertheater nicht haben. Der Champions-League-Sieger dürfte Kiel Beine machen und trotz des großen Umbruchs nach Platz fünf in der vergangenen Spielzeit wieder eine gute Rolle in der HBL spielen.
Entscheidend dafür sind drei Dinge: Wie schnell schafft es Coach Martin Schwalb, die acht Neuen Zarko Markovic, Adrian Pfahl, Davor Dominikovic, Kentin Mahe, Petar Djordjic, Joan Canellas, Henrik Toft Hansen und Marcus Cleverly zu integrieren? Bekommen die Norddeutschen ihre Leistungsschwankungen in den Griff? Und wie werden die Löcher am Kreis und in der Abwehr, die der Abgang von Igor Vori nach Paris hinterlässt, geschlossen?
Mit Marcin Lijewski und Mimi Kraus ist weitere Qualität aus der Hansestadt verschwunden. Dafür ist mit Canellas, der nach der Insolvenz von Atletico Madrid bereits ein Jahr früher als geplant seine Zelte an der Elbe aufgeschlagen hat, ein Topspieler neu dabei. Spielintelligenz und brachiale Wurfgewalt: der Spanier bringt alles mit.
Insgesamt hat Hamburg eine gute Mischung im Kader. Gestandenen Akteuren wie Blazenko Lackovic, Domagoj Duvnjak, dem derzeit noch verletzten Pfahl und Jogi Bitter stehen die zukünftigen Raketen Mahe und Djordjic zur Seite. "Ihnen gehört die Zukunft des HSV", ist sich Schwalb sicher.
3. SG Flensburg-Handewitt
Lineup: Andersson - Eggert, Gustavsson, Mogensen, Glandorf, Svan Hansen, Knudsen
Sonderlich flüssig ist die SG nach wie vor nicht. Auch deshalb wurden mit Bogdan Radivojevic, Jim Gottfridsson, Hampus Wanne und Drasko Nenadic ausschließlich junge Spieler verpflichtet. Der Stamm ist geblieben, Coach Lubomir Vranjes schickt also eine eingespielte Truppe ins Rennen. Dies sollte gerade in der Anfangsphase der Saison ein Vorteil sein.
Somit wird sich auch an der Spielweise des Vizemeisters nicht viel ändern. Volle Pulle über die wieselflinken Außen Lasse Svan Hansen und Anders Eggert wird es gehen, in der Abwehr soll etwas häufiger als zuletzt neben dem 6:0 auch im 5:1 gespielt werden. Die weiteren Stützen sind der in der vergangenen Saison überragende Keeper Mattias Andersson und Holger Glandorf, der mit 1678 Treffern mittlerweile Platz fünf in der ewigen HBL-Bestenliste der Feldtorschützen belegt.
Eine Problemzone der Flensburger ist der linke Rückraum, wo Lars Kaufmann aufgrund seiner Knieverletzung noch längere Zeit nicht zur Verfügung steht.
4. Rhein-Neckar Löwen
Lineup: Landin - Gensheimer, Ekdahl du Rietz, Schmid, Petersson, Groetzki, Myrhol
Mit dem Triumph im EHF-Pokal haben die Löwen in der vergangenen Saison endlich den ersten Titel ihrer Vereinsgeschichte geholt. Nach dem etwas überraschenden dritten Platz in der Liga sind die Badener auch diese Saison zu den Topteams zu zählen.
Die Mannschaft ist in ganz großen Teilen zusammengeblieben. Zwar fallen Zarko Sesum und Alexander Petersson noch längere Zeit verletzt aus. Die beiden Rückkehrer Nikola Manojlovic und Sergei Gorbok sowie Runar Karason sind aber für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Klub gute Verstärkungen.
Für Unruhe könnte im Laufe der Saison die Tatsache sorgen, dass 2014 13 Verträge auslaufen, darunter auch der Kontrakt von Ober-Löwe Uwe Gensheimer. Manager Thorsten Storm ist also gefordert, möglichst schnell für klare Verhältnisse zu sorgen.
5. Füchse Berlin
Lineup: Heinevetter - Petersen, Christophersen, Jaszka, Igropoulo, Richwien, Nielsen
Neben den erfahrenen Akteuren um Kapitän Iker Romero, Silvio Heinevetter und dem nach einer Knieverletzung noch immer nicht fitten Sven-Sören Christophersen setzen die Füchse auf die bekanntlich sehr gut ausgebildete eigene Jugend und ein schwedisches Trio. Jesper Nielsen soll Torsten Laen am Kreis ersetzen, Matias Zachrisson auf Rechtsaußen Markus Richwien unterstützen und Fredrik Petersen auf Linksaußen die erste Geige spielen.
Zudem gehören nach Paul Drux mit Jonas Thümmler und Fabian Wiede zwei weitere Jungs aus dem Fuchsbau fest zum Profikader. Ein toller Transfer ist Manager Bob Hanning und Trainer Dagur Sigurdsson mit Pavel Horak gelungen. Der tschechische Rückraumspieler erzielte vergangene Saison 141 Tore für Göppingen und soll im Angriff vor allem Christophersen unterstützen.
Ganz klar: Auch wenn Berlin hier nur auf Rang fünf landet, ist den Hauptstädtern nach Platz vier in der vergangenen Spielzeit bei gutem Verlauf auch eine bessere Platzierung zuzutrauen.
6. MT Melsungen
Lineup: Appelgren - Allendorf, P. Müller, Fahlgren, M. Müller, Sellin, Mansson (Danner)
Europapokal in der Rothenbach-Halle? Gut möglich! Die Hessen haben bereits in der vergangenen Saison ihr Potenzial beispielsweise durch den Sieg in Kiel bewiesen, nun sind mit den aus Wetzlar gekommenen Brüdern Philipp und Michael Müller sowie Johannes Sellin aus Berlin hervorragende Verpflichtungen gelungen.
Melsungen dürfte somit in der Abwehr um Daniel Kubes noch besser werden und hat mit Sellin und Michael Allendorf endlich zwei Spieler, die das bisher eher dürftige Tempogegenstoßspiel auf ein höheres Level heben. Und nicht vergessen: Das Torhüter-Duo Mikael Appelgren und Per Sandström kann sich sehen lassen.
Platz 1-6: Von Kiel bis Melsungen
Platz 7-12: Von Magdeburg bis Balingen
Platz 13-18: Von Gummersbach bis Eisenach
7. SC Magdeburg
Lineup: Eijlers - Grafenhorst, van Olphen, Haaß, Rojewski, Weber, Jurecki
Mit dem Ziel Rang fünf hatten die Magdeburger vor der letzten Saison den Mund ganz schön voll genommen. Die Vorgabe wurde deutlich verfehlt, letztlich wurde der SCM nur Achter. Die Gründe: Keine Konstanz und mäßige Leistungen auf den Positionen Rückraum Mitte sowie im Tor.
Dementsprechend war auch die Transferpolitik ausgerichtet. Zwischen den Pfosten wird künftig Daniel Gerrit Eijlers vom aus Lübbecke zurückgekehrten Dario Quenstedt unterstützt. Für die Mitte-Position wurde mit Michael Haaß ein Hochkaräter geholt, zudem ist Marko Bezjak neu dabei. Zwei wichtige Fragen bleiben: Wie schnell integriert sich Haaß in das System von Coach Frank Carstens? Wird der an der Schulter verletzte Jure Natek wieder fit? Womöglich kommt ja als Ersatz noch Cristian Malmagro.
8. TSV Hannover-Burgdorf
Lineup: Ziemer - Lehnhoff, Patrail, Sevaljevic, Buschmann, Johannsen, Andreu
Mit dem sechsten Platz ist den Niedersachsen eine Überraschung geglückt. Die Belohnung: Hannover-Burgdorf, das vor allem als starkes Kollektiv glänzte, darf im EHF-Pokal mitmischen. Darin könnte für den kleineren Kader im Vergleich zur Vorsaison allerdings ein Problem liegen. Schaffen es die Mannen von Coach Christopher Nordmeyer in die Gruppenphase, kommen zehn Partien hinzu. Zudem verabschiedete sich mit Morten Olsen der Anführer in die französische Liga zu Saint-Raphael Var HB.
Immerhin gelang es den Verantwortlichen, mit den Rückraumspielern Borut Machovsek (Celje) und Vasko Sevaljevic (Minsk) sowie Keeper Nikolai Weber (Wetzlar) gute Neuzugänge zu präsentieren. Bitter: Tamas Mocsai hat sich in der Vorbereitung die rechte Hand gebrochen und wird noch einige Wochen fehlen.
9. FA Göppingen
Lineup: Prost - Oprea, Rnic, Kraus, Lobedank, Schöne, Späth
Kaum eine Mannschaft hat so viel Überraschungs-Potenzial wie die Göppinger - und zwar nach oben und nach unten. Die entscheidenden Fragen sind: Erreicht Heimkehrer Mimi Kraus sein Topniveau oft genug, oder ist der Erwartungsdruck zu viel für ihn? Wirkt sich das Bekanntwerden, dass Trainer Velimir Petkovic nach der Saison geht, positiv oder negativ auf die Leistung des Teams aus?
Fakt ist: Mit Michael Haaß und Pavel Horak haben die Schwaben zwei Leistungsträger verloren. Zudem ist Frisch Auf im Tor (Primoz Prost, Bastian Rutschmann, Nikola Marinovic) und am Kreis (Manuel Späth, Evgeni Pevnov, Bojan Beljanski) eigentlich überbesetzt, was beim einen oder anderen Akteur für Unzufriedenheit sorgen könnte.
Aufgrund der verkorksten Saison 2012/2013 mit Platz elf ist zudem der Druck im handballverrückten Göppingen von Beginn an da, es diesmal besser machen zu müssen. Zwischen Rang sechs und elf scheint alles möglich zu sein.
10. HSG Wetzlar
Lineup: Dahl - Schmidt, Fäth, Balic, Tönnesen, Reichmann, Tiedtke
Wer hätte das für möglich gehalten? Ausgerechnet Wetzlar hat für den Transfer-Hammer des Sommers gesorgt. Mit Ivano Balic wurde einer der weltbesten Spieler der vergangenen Jahre nach Hessen gelotst. Dennoch ist es unrealistisch, dass die HSG nach dem besten HBL-Abschneiden der Vereinsgeschichte (Platz sieben) erneut einen ähnlichen Erfolg erringen kann.
Balic ist zwar noch immer ein herausragender Spieler. Doch ob der 34-Jährige, der in den vergangenen Jahren zunehmend verletzungsanfälliger geworden ist, noch eine komplette Saison in der besten Liga der Welt auf höchstem Niveau durchspielen kann, darf bezweifelt werden. Abgewartet werden muss außerdem, wie es dem Trainer des Jahres, Kai Wandschneider, gelingt, den kroatischen Superstar in die aufgrund von sieben teils sehr wertvollen Abgängen und zehn Zugängen nicht eingespielte Mannschaft zu integrieren.
Nicht leichter wird das Unterfangen dadurch, dass sich in der Vorbereitung die Leistungsträger Adnan Harmandic (gebrochener Daumen) und Daniel Valo (Kreuzbandriss) verletzt haben.
11. TuS N-Lübbecke
Lineup: Blazicko - Renner, Niemeyer, Vuckovic, Schöngarth, Wilke, Löke
Der Star in Lübbecke ist der neue Trainer. Mit Dirk Beuchler ist ein Mann vom TBV Lemgo in die Kreissporthalle zurückgekehrt, der sich zwischen 1995 und 2001 als kampfstarker Kreisläufer große Sympathien im Klub erarbeitet hat. Beuchler steht dafür, jungen Spielern eine echte Chance zu geben.
Deshalb wurden mit Maximilian Schubert, Malte Semisch, Ramon Tauabo, Gabor Langhans und Maximilian Schubert gleich fünf Akteure geholt, die alle zwischen 20 und 24 Jahren alt sind. Den Jungspunden stehen mit Drago Vukovic, Ales Pajovic, Nikola Blazicko, Frank Löke und Mattias Gustafsson gestandene Bundesligaspieler zur Seite - die Mischung könnte also passen. Zu mehr als einem Platz im Mittelfeld reicht es trotzdem nicht, zumal im Tor Blazicko der einzige Akteur ist, von dem man konstant gute Leistungen erwarten darf.
12. HBW Balingen-Weilstetten
Lineup: Katsigiannis - Ettwein, Schlinger, König, Tubic, Häfner, Strobel
Die Gallier von der Alb und ihr Druide Dr. Rolf Brack gehen in ihre achte HBL-Saison. Die vergangene Spielzeit verlief komplett ohne Abstiegsängste (Platz 13), mit Martin Strobel (Lemgo) ist ein Klassemann zurückgekehrt und Präsident Arne Stumpp spricht von der "besten HBW-Mannschaft aller Zeiten". Die Erwartungshaltung ist also deutlich gestiegen - eine gefährliche Situation. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Balinger gerade aus ihrem Underdog-Image immer Kraft geschöpft haben.
Die Vorbereitung verlief mit zahlreichen verletzten und angeschlagenen Spielern extrem unglücklich. Brack musste gleich mehrfach das letzte Aufgebot auf die Platte schicken. Für Balingen kann es nur dann ein paar Plätze nach oben gehen, wenn die Abwehr verbessert wird. Brack feilte deshalb den kompletten Sommer an einer neuen Variante, mit der er - wie schon so oft - die Gegner vor ein Rätsel stellen will. Der Klassenerhalt gelingt wieder relativ souverän, zu viel mehr reicht es eher nicht.
Platz 1-6: Von Kiel bis Melsungen
Platz 7-12: Von Magdeburg bis Balingen
Platz 13-18: Von Gummersbach bis Eisenach
13. VfL Gummersbach
Lineup: Lichtlein - Santos, Schröder, Schindler, Bult, von Gruchalla, Kopco
Nach der schlechtesten Saison der VfL-Historie, an deren Ende mit Platz 15 nur haarscharf der Abstieg verhindert wurde, geht der Blick bei einem der ganz großen Traditionsvereine der HBL wieder ein bisschen nach oben. Zwar hat Gummersbach im Angriff mit Adrian Pfahl und Kentin Mahe (beide Hamburg) zwei Raketen verloren. Dafür dürfte die Abwehr der Oberbergischen dank der Verpflichtungen von Carsten Lichtlein (Lemgo), Joakim Larsson Großwallstadt) und Andreas Schröder (Neuhausen) deutlich stabiler stehen als vergangenen Saison.
Der VfL scheint Spieler beisammen zu haben, die zu einer echten Einheit werden könnten. Mit Hilfe der Euphorie, die der Umzug in die neue Schwalbe-Arena mit sich bringen dürfte, sollte der Klassenerhalt diesmal etwas souveräner gelingen.
14. TBV Lemgo
Lineup: Bauer - Bechtloff, Lemke, Herth, Hermann, Kehrmann, Pekeler
Die nach wie vor angespannte Finanzlage beim TBV hat dazu geführt, dass einige Leistungsträger wie Carsten Lichtlein (Gummersbach) und Martin Strobel (Balingen) den Klub verlassen haben. Die Hoffnungen ruhen nun auf den Neuzugängen Thomas Bauer (Neuhausen), Benjamin Herth (Balingen) und Rickard Lönn (Redbergslids).
Dazu setzen die nach wie vor von Kapitän Florian Kehrmann angeführten Lemgoer auf die Jugend. Mit Patrick Zieker, Finn Lemke, Marcel Niemeyer und Julian Possehl stehen gleich vier deutsche Juniorennationalspieler im Profikader. Da passt es ganz gut, dass mit Niels Pfannenschmidt ein Mann aus dem TBV-Juniorenbereich neu auf der Trainerbank der jüngsten Mannschaft der HBL-Saison sitzt.
Für Lemgo wird es eine komplizierte Saison, zumal auch die Missbrauchsvorwürfe gegen Nils Dresrüsse für Unruhe sorgen dürften. Dem TBV gelingt der Klassenerhalt, mehr geht nicht.
15. Bergischer HC
Lineup: Gustavsson - Hoße, Gutbrod, Szilagyi, Nippes, Gunnarsson, Weiß
Als Aufsteiger hat man in der HBL selten was zu lachen. In den vergangenen fünf Jahren hielten nur vier Newcomer die Klasse. Auch für den BHC wird es eng, das Potenzial für ein Happy End ist aber vorhanden. Die Mannschaft von Coach Sebastian Hinze ist zumindest besser als die Mitaufsteiger Emsdetten und Eisenach aufgestellt.
Besonders wird es auf die Leader Viktor Szilagyi und Michael Hegemann ankommen, die mit gemeinsam 544 Partien fast doppelt so viele HBL-Spiele wie der Rest des Kaders insgesamt auf dem Buckel haben. Gelingt es wie vergangene Saison als echtes Team aufzutreten und die Euphorie bei den Fans zu nutzen, ist der Bergische HC auch in der Saison 2014/2015 in der höchsten deutschen Spielklasse dabei.
16. GWD Minden
Lineup: Vortmann - Schmidt, Bilbija, Doder, Schäpsmeier, Svitlica, Svavarsson
Sorry GWD, aber das wird verdammt eng. Rang 14 in der vergangenen Saison war schon eine Überraschung. Daran hatte Trainerfuchs Sead Hasanefendic einen nicht unerheblichen Anteil. Mit Goran Perkovac, der zuletzt die Nationalmannschaft der Schweiz trainierte, steht nun ein unerfahrener HBL-Coach an der Seitenlinie - womöglich ein Nachteil.
Die Mannschaft ist zum ganz großen Teil zusammengeblieben und dürfte deshalb gut eingespielt sein. Doch mit Moritz Schäpsmeier (Magdeburg) kam nur ein Spieler dazu, der Qualität mitbringt. Aufgrund des knüppelharten Auftaktprogramms mit Spielen gegen Flensburg, in Hannover und gegen die Rhein-Neckar Löwen muss Minden wohl zudem damit umgehen, von Beginn an im Tabellenkeller zu stecken.
17. TV Emsdetten
Lineup: Babin - Boomhouwer, Prce, Selmanovic, Bozovic, Lokkebo, Thünemann
Der Aufstieg des TV kam schon völlig überraschend, der Klassenerhalt wäre eine Sensation. Der Etat von angeblich 1,5 Millionen Euro ist für HBL-Verhältnisse ein Witz, mit den Torhütern Nils Babin und Vitali Feshchanka sowie den Feldspielern Janko Bozovic, Andrej Kourtchev und Mike Schulz hat Emsdetten nur fünf Akteure mit - meist geringer - Bundesliga-Erfahrung im Kader. Zudem bleibt abzuwarten, ob auch Trainer Gennadij Chalepo wie sein Vorgänger Patrik Liljestrand, mit dem sich der TV nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte, den unglaublichen Teamgeist der vergangenen Saison herstellen kann.
18. ThSV Eisenach
Lineup: Gorobtschuk - Wöhler, Jurdzs, Jonsson, Jaanimaa, Lilienfelds, Trautvetter
Mit einem wohl noch etwas kleineren Etat als Emsdetten und nur vier Spielern mit HBL-Erfahrung versucht der Dritte der vergangenen Zweitliga-Saison das wohl Unmögliche - den Klassenerhalt zu schaffen. Hochkaräter sucht man in Eisenachs Kader vergeblich. Die Hoffnungen ruhen auf Aivis Jurdzc (Hannover-Burgdorf), der im linken Rückraum zu Hause ist und Hannes Jon Jonsson, der in der vergangenen Spielzeit bester Spielmacher der zweiten Liga war. Zudem wurde mit Peter Pucelj (Velenje) ein Abwehrspezialist geholt.
Platz 1-6: Von Kiel bis Melsungen
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