Rudolph: Rost hat "Folter und Qualen" verbreitet

SPOX
15. August 201309:24
Frank Rost und der HSV Hamburg gehen nach wenigen Wochen schon wieder getrennte Wegegetty
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HSV-Handball-Präsident Matthias Rudolph rechnet im "Hamburger Abendblatt" mit Ex-Geschäftsführer Frank Rost ab. Er wirft dem ehemaligen Fußballtorwart vor, die Ziele des Vereins nicht beachtet zu haben. Zudem wirft er Rost Schwächen im Umgang mit Mitarbeitern und Sponsoren vor.

"Wir waren bereit, ihn mit Macht auszustatten. Aber wenn man sie nur dazu nutzt, um Folter und Qualen zu verbreiten, bringt das den Klub nicht weiter", sagte Rudolph. Rost hatte der Mehrzahl an Mitarbeitern des Handballvereins das anfangs angebotene Du wieder entzogen.

Der ehemalige Fußballer beklagte die Strukturen und fehlende Zuständigkeiten auf der Geschäftsstelle, seitdem er am 1. Juli 2013 sein Amt angetreten hatte. Unter anderem sollen die Telefonkosten 700 Euro pro Monat betragen haben, weil keine Flatrate abgeschlossen wurde. Rost ließ die Angestellten deshalb ihren eigenen Tagesablauf und Gespräche protokollieren.

"Verein willentlich schlecht vertreten"

"Seine Aufgabe war nicht, den Etat herunterzufahren, sondern so viel Geld zu erwirtschaften wie möglich", schoss Rudolph hinterher. Allerdings gab der Präsident zu, dass Rost in seiner kurzen Amtszeit auch gewinnbringend arbeitete: "Er hat einige Problemfelder richtig erkannt und benannt, nicht aber begriffen, dass uns ein fairer Umgang mit den Weggefährten und Mitarbeitern sehr am Herzen liegt." SPOX

Sogar Sponsoren des aktuellen Champions-League-Titelträgers soll Rosts schlechte Laune und sein rüder Umgangston negativ aufgestoßen sein. "Zuletzt hat er den Verein willentlich schlecht vertreten", fasste Rudolph zusammen.

"Wollten Probleme lösen und keine neuen schaffen"

"Wir haben uns in ihm schwer getäuscht", fügte der 55-Jährige hinzu: "Wir und viele andere im deutschen Handball hatten große Hoffnung an seine Verpflichtung geknüpft, einen Externen, der einen anderen Blickwinkel auf den Handball hat. Aber er passte offenbar nicht zu uns. Das macht uns traurig. Wir wollten mit ihm eigentlich Probleme lösen und keine neuen schaffen."

Mittlerweile ist die Beziehung vollends zerstört. "Sein Verhalten ist eine Frechheit", echauffierte sich der der 55-jährige Präsident: "Erst legt er sein Amt nieder, dann will er, dass ich ihn beurlaube und weiter bezahle. Aber warum soll ich ihn nach seinem Rücktritt noch beurlauben. Dem geht es doch nur noch ums Geld."

Der Fall Frank Rost könnte demnächst sogar vor dem Arbeitsgericht verhandelt werden. "Die Anwälte prüfen das gerade", sagte Rudolph am Mittwoch. "Das ist für beide Beteiligte sehr schlecht. Wir wollten das eigentlich vermeiden"

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