Champions League: HSV setzt auf Bitter

Von Adrian Franke
31. Mai 201313:36
Auf Tormann Jogi Bitter ruhen die Hoffnungen des HSV Hamburg im Final Fourgetty
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Am Wochenende steigt in Köln mit dem Final Four in der Champions League der Höhepunkt der Handball-Saison. Mit dabei sind, neben dem FC Barcelona und dem KS Vive Targie Kielce, mit dem THW Kiel und Hamburg zwei deutsche Teams, die sich im Halbfinale am Samstag gegenüber stehen.

Am Wochenende steigt in der Kölner Lanxess Arena mit dem Final Four in der Champions League der Höhepunkt der Handball-Saison. Mit dabei sind, neben dem FC Barcelona und dem KS Vive Targie Kielce, mit dem THW Kiel und Hamburg zwei deutsche Teams, die sich im Halbfinale am Samstag (18 Uhr) gegenüber stehen. Während der HSV auf Jogi Bitter hofft, kann Kiel Historisches schaffen. SPOX

Mit dem erneuten Gewinn der Champions League in der seit Wochen mit 20.000 Zuschauern ausverkauften Kölner Arena würde Titelverteidiger Kiel das Triple perfekt machen - und das zum zweiten Mal in Folge. Nur dem FC Barcelona gelang dieses Kunststück Ende der 90-er Jahre.

Für den HSV ist der Gewinn der Königsklasse dagegen womöglich die letzte Chance, sich noch für die kommende Champions-League-Saison zu qualifizieren. Die Hamburger belegen in der Bundesliga nur Rang fünf, beide Spiele gegen Kiel gingen knapp (30:33, 27:30) verloren.

Gislason warnt vor dem HSV

"Sie können eine gute offensive Abwehr und eine sehr gute 6:0-Abwehr spielen. Mit Johannes Bitter haben sie im Tor eine hohe Stabilität. Und dann kommen auch Leute wie Blazenko Lackovic, die lange verletzt waren, immer besser in Schwung", warnte THW-Trainer Alfred Gislason dennoch im Interview mit "Spox.com". Verzichten muss der Isländer wahrscheinlich auf Christian Zeitz, der nach seinem Mittelhandbruch noch nicht fit ist.

Neben der Triple-Jagd ist das Final Four für einige Spieler auch der letzte große Auftritt im Kiel-Trikot: Daniel Narcisse, Kapitän Marcus Ahlm und Momir Ilic verlassen den Verein genau wie Torhüter Thierry Omeyer, der auf das Triple zum Abschied hofft: "Titel sind immer noch das Größte für mich. Wenn du einmal etwas gewonnen hast, entwickelt sich eine Sucht und du willst immer mehr."

Bitter muss "überragend halten"

Der HSV will den scheidenden Kielern die Tour allerdings vermasseln. Ein wesentlicher Baustein dafür dürfte Torhüter Jogi Bitter werden. Er müsse "überragend halten", wie Linksaußen Fredrik Petersen erklärte.

Trainer Martin Schwab hat einen konkreteren Plan: "Besonders in der Rückwärtsbewegung müssen wir genau und engagiert arbeiten. Ansonsten fängt man sich leichte Tore ein. Sind wir in unserer Abwehrformation angekommen, müssen wir variabel denken." Wenn sein Team konzentriert arbeite, "können wir den THW Kiel schlagen".

Fraglich ist, inwieweit dabei Torsten Jansen dem HSV nach seinem Kopfstoß gegen Ivan Nincevic helfen kann. Es sei, so der 36-Jährige, schwer, "sich selbst zu verzeihen. Ich muss sehen, dass ich mit mir irgendwie ins Reine komme". Schwalb baut daher auf die Ablenkung, wie er im "NDR" erläuterte: "Ich glaube, er ist froh, dass dieses Turnier jetzt kommt und er dort beweisen kann, was für ein toller Sportsmann er ist."

Champions-League-Dino gegen den Neuling

Auf wen der Sieger des deutschen Halbfinals im Endspiel am Sonntag (18 Uhr) trifft, wird zwischen Kielce und dem FC Barcelona (Samstag, 15.15 Uhr) ermittelt. Dabei gilt der zehnfache Champions-League-Sieger aus Spanien, der in diesem Jahr ungeschlagen Meister wurde, als klarer Favorit, während der frisch gebackene polnische Doublesieger Kielce zum ersten Mal beim Final Four der Champions League antritt.

Für Kielces Rückraum-Mitte-Spieler Uros Zorman ist der Unterschied allerdings nicht so groß, wie er gegenüber "ehf.com" betonte: "Einige kleine Dinge werden entscheidend sein - Konzentration, Wurfqualität, die Form der Torleute. Und ich glaube ganz fest daran, dass alles passieren kann. Und eines kann ich versprechen: Wir werden aber auch alles tun, um einer bislang schon tollen Saison noch die Krone aufzusetzen."

Eine Warnung, die bei Victor Tomas, dem Kapitän der Katalanen, auf offene Ohren stoßen dürfte: "Vielleicht ist der Name Kielce nicht ganz so berühmt in Europa, aber ihre Spieler sind es. Sie haben große Erfahrung in ihrem Klub, spielen schnell und sind als Team sehr komplett. Dementsprechend stark sind sie in allen Bereichen - aber wir werden kämpfen, um das Finale zu erreichen."

Finanziell lohnt sich die Reise nach Köln für alle vier Teams: Die Antrittsprämie beträgt 100.000 Euro, dem Sieger winken insgesamt 350.000 Euro.

Das Final Four auf einen Blick