Zweimal Bronze, dazu zwei Medaillen im Halbmarathon-Team: Der deutsche EM-Start verlief durchwachsen. Gastgeber Italien dominiert die Titelkämpfe.
Nach seinem packenden Schlussspurt mit ungeahnten Hindernissen fiel Amanal Petros im Ziel auf den Rücken und streckte alle Viere von sich. Mit Silber vor Augen und der Hoffnung auf Gold war der deutsche Langstreckenläufer ins Stadio Olimpico eingelaufen - am Ende holte er bei der Leichtathletik-EM in Rom im Halbmarathon die zweite deutsche Bronzemedaille.
"Es bedeutet mir sehr viel. Ich bin sehr, sehr froh", sagte Petros (1:01,07 Stunden) abgekämpft. Auf den letzten Metern im Römer Olympiastadion hatte sich der deutsche Marathon-Rekordler auf einer Bahnbegrenzung vertreten. Pietro Riva zog noch vorbei und setzte nach Italiens "Super Samstag" gemeinsam mit dem neuen Europameister Yemaneberhan Crippa die italienischen Festspiele auch am dritten Wettkampftag fort.
Während die Gastgeber nach der Vormittagssession am Sonntag bereits über 13 Medaillen, darunter sieben goldene, jubeln durften, startete das deutsche Team mühsam in die Europameisterschaften. "Der letzte kleine Kick fehlt noch, nämlich da, wo es richtig interessant wird für die Medaillen", sagte DLV-Sportvorstand Jörg Bügner bei einer Zwischenbilanz am Sonntagnachmittag.
Neben Petros holte zum Auftakt am Freitag lediglich Yemisi Ogunleye mit ebenfalls Bronze eine weitere Einzelmedaille. Immerhin durften die deutschen Halbmarathon-Teams über Podestplätze jubeln. Petros und Co. wurden Dritte, die von der Einzel-Fünften Melat Kejeta angeführten deutschen Frauen gewannen Silber.