Zweimal Harting, viele junge Talente und keine Angst vor einem "Untergang", wie ihn Deutschlands Beckenschwimmer derzeit bei ihren Titelkämpfen in Barcelona erleben: Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat sein WM-Team für Moskau (10. bis 18. August) am Dienstag von 55 auf 67 Köpfe aufgestockt.
Unter den 35 Männern und 32 Frauen befinden sich rund zwölf Kandidaten für ähnlich viele Medaillen (acht) wie 2012 bei Olympia in London.
"Wir hatten auch schon unsere Negativ-Erlebnisse wie derzeit die Beckenschwimmer, so bei Olympia 2004 und 2008. Ich möchte nicht spekulieren, was die Schwimmer möglicherweise falsch machen. Aber der WM in Moskau sehe ich trotz einiger schmerzhafter Ausfälle wie Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo und Stab-Vizeweltmeisterin Martina Strutz optimistisch entgegen", sagt Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Der Harting-Doppelpack
Zu den 67 WM-Athleten gehören auch U23-Europameisterin Lena Malkus, U20-Europameisterin Malaika Mihambo (beide Weitsprung), U23-Vizeuropameister Bernhard Seifert (Speerwerfen), U23-Europameisterin Gesa Krause (3000 m Hindernis), die 22-jährige Diana Sujew (1500 m) sowie zur Freude seines Bruders Robert ("Er hat ähnlich viel Talent wie ich") der gleichaltrige Diskuswerfer Christoph Harting.
Im Team fehlen nach Verletzungen neben de Zordo (Magdeburg/Achillessehnenriss) und Strutz (Neubrandenburg/Fußbruch) auch Diskuswerferin Anna Rüh (Meniskus) sowie Sprinterin Anna-Lena Freese (muskuläre Verletzung). Bereits klar war, dass Hochsprung-Rekordlerin Ariane Friedrich (LG Frankfurt) nach ihrem Verzicht auf weitere Wettkämpfe nicht dabei sein wird.
Größte deutsche WM-Hoffnungen neben Robert Harting sind sechs der sieben anderen Medaillengewinner der Sommerspiele 2012 in London: Die Stabhochspringer um Björn Otto (Köln/Silber) und Raphael Holzdeppe (Zweibrücken/Bronze) sowie Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Chemnitz), Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg), ihre Disziplinkollegin Linda Stahl (Leverkusen/Bronze) und Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler (LG Frankfurt/Bronze).
Jüngstes DLV-Team seit 19 Jahren
Hinzu kommen nach ihrem Höhenflug 2013 im Zehnkampf Europameister Pascal Behrenbruch (LG Frankfurt), Rico Freimuth (Halle/Saale) und Michael Schrader (Leverkusen), derzeit Nummer eins bis drei in der Welt. Medaillenchancen haben die Stab-Olympiavierte Silke Spiegelburg (Leverkusen), Kugelstoß-Halleneuropameisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) und die Diskuswerferinnen um die WM-Zweite Nadine Müller (Halle/Saale).
"Im ersten Jahr nach den Olympischen Spielen in London steht auf dem Weg nach Rio die Neuformierung der Nationalmannschaft im Fokus unserer Überlegungen", sagt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. Cheftrainer Idriss Gonschinska: "Das Ziel dieser jungen Athleten ist es, sich unter den Bedingungen einer internationalen Meisterschaft zu behaupten und ihr individuelles Leistungspotenzial weiterzuentwickeln."
Das DLV-Team für Moskau hat ein Durchschnittsalter von 25,1 Jahren. Jüngstes Team-Mitglied ist die 19 Jahre alte U20-Europameisterin im Weitsprung, Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), Senior ist Björn Otto (35). Die letzten Entscheidungen bezüglich der Staffelplätze über 4x100 m (Frauen und Männer) fallen am Freitag beim Meeting in Weinheim.
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