Aus dem Gold-Hattrick wird nichts: Die verletzte Malaika Mihambo hat ihren WM-Start abgesagt.
Malaika Mihambo kämpfte. Für ihren Traum vom Gold-Hattrick schuftete sie in der Reha, ließ sich behandeln, stürzte sich in ihr Aufbautraining - doch es reichte nicht. Mihambos Traum ist geplatzt, bei der WM in Budapest ist Deutschlands größter Leichtathletik-Star verletzungsbedingt nicht dabei.
"Ich bin sehr traurig, dass die Saison nicht wie geplant stattfinden und ich bei der WM in Budapest nicht an den Start gehen kann", sagte Olympiasiegerin Mihambo, die in Ungarn eigentlich ihren dritten Weitsprung-Titel in Serie holen wollte: "Ich bin, wie man bei den deutschen Meisterschaften gesehen hat, in absoluter Top-Form in Richtung WM gewesen. Das hätte ich gerne in Budapest gezeigt."
Mihambos Absage ist auch ein schwerer Schlag für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), der nun ohne sein größtes Aushängeschild nach Budapest reisen muss. Denn: Wer soll denn jetzt die Medaillen holen? Ohne Mihambo werden die echten Anwärter auf große Erfolge immer weniger.
Dass Mihambo nach einem holprigen Saisonstart wegen eines Infekts in der Vorbereitung wieder auf einem richtig guten Weg war, hatte sie bei den deutschen Meisterschaften gezeigt. In Kassel war ihr mit 6,93 m ein starkes Zeichen an die internationale Konkurrenz geglückt, nach 2019 und 2022 wieder Gold holen zu können - ehe Mihambo ihren Anlauf zum vierten Versuch wegen Schmerzen im linken Oberschenkel abbrechen musste.
Mihambo und Co. hatten auf einen Krampf oder eine Zerrung gehofft, doch die Verletzung stellte sich als kleiner Muskelfaserriss heraus. Danach war Mihambo in ein Rehazentrum in Salzburg in Behandlung gegangen, "um den Heilungsprozess optimal begleiten zu lassen und zu trainieren" - nun die Absage auch aus Rücksicht auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris.
"Jetzt muss ich etwas Geduld haben, um dann nächstes Jahr bei den Europameisterschaften in Rom und den Olympischen Spielen in Paris wieder alles geben zu können. Darauf liegt mein Fokus", sagte Mihambo.
Der DLV muss sich nach dem Debakel von Eugene vor einem Jahr nun erneut auf eine ganz schwierige WM einstellen. "Auf Malaika bei der WM in Budapest verzichten zu müssen, ist für uns ein herber Schlag", sagte DLV-Cheftrainerin Annett Stein: "Trotzdem halten wir die Entscheidung für absolut richtig, denn mit den Olympischen Spielen 2024 steht zu viel auf dem Spiel. Das gesamte Team wünscht Malaika gute Besserung."