Die deutschen Volleyballer sind bei den Olympischen Spielen im Viertelfinale in einem Fünfsatz-Krimi am Gastgeber gescheitert.
Ruben Schott ging noch einmal volles Risiko - und hämmerte den Ball ins Aus. In der Messehalle Süd brach ein Jubelsturm los und Georg Grozer in sich zusammen. Der Medaillentraum des deutschen Ausnahme-Volleyballers war auf dramatische Weise geplatzt. Gegen Gastgeber Frankreich reichte eine 2:0-Satzführung nicht zum Sieg. Nach einem Volleyball-Krimi über zwei Stunden verlor Deutschland 2:3, das Olympia-Comeback von Grozer und Co. war beendet, Trauer und Enttäuschung stand allen ins Gesicht geschrieben.
"Das ist eine traurige Geschichte, schlimm, schmerzhaft", sagte Grozer, als er sich endlich aufgerafft und das Spielfeld verlassen hatte. Alleine hatte er dort nach dem letzten Aufschlagfehler im Tiebreak ausgeharrt. Was ging ihm durch den Kopf? "Dass es meine letzten Olympischen Spiele waren. Wir haben gekämpft, gekämpft - und es hat doch nicht gereicht", sagte der 39-jährige Grozer.
Mit einer starken Leistung hatte die Mannschaft von Trainer Michal Winiarski den Olympiasieger von Tokio am Rande einer Niederlage. Doch nach der Viertelfinal-Pleite 2012 in London war am Ende auch in Paris in der Runde der besten acht Schluss. 25:18, 28:26, 20:25, 21:25 und 13:15 lauteten die nackten Zahlen eines weiteren Volleyball-Dramas über fast zwei Stunden.
"Vielleicht war es am Ende die fehlende Erfahrung, immerhin sind die Franzosen Olympiasieger, sie wissen ganz genau, worauf es in diesem Spiel ankommt. Vielleicht hatten sie auch ein bisschen mehr Glück", sagte Schott: "Aber wir können unheimlich stolz auf uns sein, auch wenn es jetzt richtig weh tut."