Christa Thiel steht auch in den kommenden vier Jahren an der Spitze des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV). Beim 71. Verbandstag in Hamburg erhielt die 58 Jahre alte Rechtsanwältin aus Wiesbaden nach ihrer Kritik am Abschneiden bei den Olympischen Spielen in London mit 229 Ja-Stimmen bei 172 Nein-Stimmen allerdings ein knapperes Votum als erwartet.
"Ich werde auf die zugehen, die mit Nein gestimmt haben", versprach Thiel am Samstag den Delegierten aus den 18 Landesverbänden.
Damit kann die Präsidentin ihre vierte Amtsperiode an der Spitze des Verbandes antreten, den sie seit März 2002 anführt. Thiel ist auch Vizepräsidentin Leistungssport im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und im Europäischen Schwimm-Verband (LEN).
Zum neuen Vizepräsidenten für Finanzen wurde Peter Obermark (Flensburg) gewählt, der auf Thomas Wupperfeld (Bad Kreuznach) folgte, der nicht mehr kandidierte. Bei der Wahl zum Vizepräsidenten für Verbandsentwicklung erhielt Wolfgang Hein (Rinteln) die meisten Stimmen. Die bisherige Amtsinhaberin Kerstin Cellarius (Lübeck) stand nicht mehr zur Wahl. Bei der Wahl zum Vizepräsidenten Recht gab es eine Kampfabstimmung: Der bisherige Amtsinhaber Anselm Oehlschlägel (Ingelheim) unterlag dabei dem ehemaligen Nationalmannschaftsmitglied Vico Kohlat (Wiehl).
Deutliche Worte von Beckmann
Deutliche Worte fand Ralf Beckmann (Wuppertal). Der ehemalige Vorsitzende der Fachsparte Schwimmen (1993 bis 1995) und Cheftrainer Schwimmen (2001 bis 2006) forderte einen "Klimawandel" im DSV. "Wir haben eine sportliche Schlechtwetterzone und deutliche Reserven in den Bereichen Kommunikation, Kooperation, Koordination und Konzentration der Kräfte", sagte der ehemalige Deutsche Meister im Rückenschwimmen.
"Wir sollten nicht über Strukturen reden", forderte Beckmann (66) und übte Kritik am DSV-Sportdirektor Leistungssport. "Es stellt sich die Frage, ob die Einrichtung der Position des Sportdirektors Leistungssport gut war. Diese Konstruktion hat uns nicht geholfen, international besser zu werden", sagte er in Richtung von Lutz Buschkow (Halle/Saale).
Buschkow beklagte die Personalstruktur im Trainerbereich, "die nicht so ist, wie wir sie uns wünschen". Als Sportdirektor Leistungssport wurde vor allem er für das Debakel des DSV bei den Olympischen Spielen im Sommer in London verantwortlich gemacht, als der Verband erstmals seit 1932 ohne Edelmetall im Beckenschwimmen geblieben war.
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