Der Weltverband FIVB hat auf das Besuchsverbot von Frauen bei Volleyballspielen im Iran reagiert und Sanktionen verhängt.
Die FIVB wird es "dem Iran nicht mehr gestatten, Wettbewerbe des Weltverbandes auszutragen, solange es Frauen verboten ist, Volleyballspiele zu besuchen", sagte ein Sprecher des Verbandes der Nachrichtenagentur "AFP". Dies gelte insbesondere für Junioren-Weltmeisterschaften.
Diese Maßnahme folgte nur eine Woche nach dem Urteil gegen Ghoncheh Ghavami, die wegen des Besuchs eines Weltliga-Spiels im Juni zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden war.
Allerdings werden die Sanktionen nicht die bereits angesetzten Weltliga-Spiele im kommenden Jahr betreffen. Auf die Austragung anderer Wettbewerbe wie der Asienmeisterschaft hat der Weltverband keinen Einfluss.
U19-WM soll neu vergeben werden
Der Iran reagierte auf die Entscheidung der FIVB am Montag mit Unverständnis und bezeichnete die Sanktionen als "unfair". Der Präsident des iranischen Volleyball-Verbandes Reza Davarzani sagte "AFP", dass Ghavamis Fall nichts mit Volleyball zu tun habe und es unfair sei "eine Verbindung zwischen einer nicht-sportbezogenen Aktivität und unserem Sport herzustellen".
Nach den Plänen der FIVB soll die U19-WM, die bereits an den Iran vergeben worden ist, nun in Argentinien stattfinden.
Der Generalsekretär des iranischen Verbandes bestätigte "AFP", dass der Weltverband diese Entscheidung bereits in einer E-Mail mitgeteilt habe. "Wir warten jetzt auf die Begründung und entscheiden dann, was wir tun", sagte Mahmoud Adshardoost.