It's Ryder-Cup-Time! Am Freitag beginnt im Celtic Manor Resort im walisischen Newport das drittgrößte Sportereignis der Welt. Deutschlands Golf-Superstar Martin Kaymer will mit Team Europa den Cup, den sich Team USA vor zwei Jahren sicherte, zurückgewinnen. SPOX hat vor dem Ryder-Cup-Start den Head-to-Head-Vergleich der beiden Teams gemacht und alle 24 Spieler und ihre Bedeutung für ihr Team untersucht. Außerdem gibt's den SPOX-Tipp.
Team Europa
Kapitän: Colin Montgomerie
Vize-Kapitäne: Thomas Björn, Darren Clarke, Sergio Garcia, Paul McGinley
Getty1. Martin Kaymer (Deutschland, 25 Jahre)Weltrangliste: 6
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Ein Major-Champion als Rookie? Solche Neulinge wünscht man sich als Captain. Dass Kaymer ein wichtiger Faktor im europäischen Team sein würde, war immer klar.
Aber nun hat sich die Ausgangslage noch einmal geändert: Kaymer ist nicht mehr EIN Faktor, er ist DER Faktor. Der Deutsche ist überragend in Form, hat Selbstbewusstsein ohne Ende und ein angeborenes Match-Play-Sieger-Gen.
Dazu gibt es eine kleine Unsicherheit um die Form von Westwood. Kurzum: Kaymer ist Montys wichtigster Mann. Er wird im Normalfall alle Matches bestreiten und muss punkten, punkten, punkten, wenn Europa den Ryder Cup zurückerobern will. Es ist davon auszugehen, dass ihm das gelingen wird. Warum? Weil Kaymer mit Drucksituationen unglaublich gut umgehen kann. Schon immer.
Getty2. Lee Westwood (England, 37 Jahre)Weltrangliste: 3
Ryder-Cup-Bilanz: 14-10-5 (Won-Lost-Halved)
Es mag komisch klingen, weil Westwood unerklärlicherweise immer noch kein Major gewonnen hat, aber es ist nicht absurd zu behaupten, dass der Engländer in den letzten ein, zwei Jahren die wahre Nummer eins der Welt war.
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Nicht Tiger oder Phil. Westwood ist die Konstanz in Person - und ein herausragender Ryder-Cup-Spieler.
Alle Anzeichen sprechen dafür, dass er nach seiner Wadenverletzung genau rechtzeitig wieder voll da sein wird. Bildete in früheren Ryder Cups mit Sergio Garcia eine Traum-Paarung. Gut möglich, dass er diesmal zusammen mit Kaymer unschlagbar sein wird.
Getty3. Rory McIlroy (Nordirland, 21 Jahre)Weltrangliste: 9
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Ähnlicher Fall wie bei Kaymer. Ein Rookie, der in seiner Zukunft viele Majors gewinnen und wahrscheinlich die Nummer eins der Welt werden wird?
Solche Neulinge wünscht man sich als Captain. McIlroy könnte die Rolle einnehmen, die in früheren Ryder Cups der junge Garcia spielte.
Ein Energizer-Bunny, der ein Team tragen kann. Das Spiel des Nordiren ist ohnehin beladen mit Talent. Dazu kommt eine ungeheure Furchtlosigkeit. Neben Westwood die zweite Top-Option als Kaymers Partner. Aufgrund der Jugend und ihrer aggressiven Spielweise wäre eine McIlroy/Kaymer-Paarung die explosivste Mischung, die Europa aufbieten könnte.
Getty4. Padraig Harrington (Irland, 39 Jahre)Weltrangliste: 22
Ryder-Cup-Bilanz: 7-11-3
In gewisser Weise ist Harrington nach wie vor der größte Star im europäischen Team. Drei Major-Siege sprechen für sich. So wäre es auch einer der größten Schocker in der Ryder-Cup-Geschichte gewesen, wenn Harrington keine Wildcard bekommen hätte.
Sein Problem: Seit seinem letzten Major-Sieg 2008 bei der PGA Championship hat er nicht mehr gewonnen. Mit unzähligen Top-10-Platzierungen im vergangenen Jahr hat Harrington zwar konstant gute Form gezeigt, aber zuletzt waren die Ergebnisse schwankend.
Vor dem Ryder Cup nahm er den Vivendi Cup in Frankreich kurzfristig in seinen Turnierplan auf, um sich in Form zu spielen. Aber dann hätte er um ein Haar den Cut verpasst, es wäre eine Riesenblamage gewesen. Seine 64 am Finaltag macht aber Mut. Fakt ist: Harrington steht vielleicht am meisten von allen europäischen Spielern unter Druck. Er muss die Wildcard rechtfertigen und seinem Status nach Europas Leader sein.
Getty5. Luke Donald (England, 32 Jahre)Weltrangliste: 8
Ryder-Cup-Bilanz: 5-1-1
Auch wenn Donald auf der US PGA Tour in dieser Saison nicht gewonnen hat, beeindruckte er Montgomerie mit seinen konstant starken Resultaten so sehr, dass er eine Wildcard bekam. Verpasste am Wochenende bei der TOUR Championship nur knapp den 10-Millionen-Jackpot.
Dazu kommt seine sehr gute Ryder-Cup-Bilanz. Nicht unbedingt eine Birdie-Maschine, aber dafür unglaublich verlässlich und ein herausragender Putter. Kurzum: Der geborene Foursomes-Spieler.
In dieser Rolle wird er auf jeden Fall ein großer Faktor werden. Aufgrund seiner überragenden Form aber auch im Bestball eigentlich unverzichtbar. Möglich, dass Monty ihn zusammen mit Harrington am Freitagmorgen als erste Paarung auf den Kurs schickt, um vorneweg zu marschieren.
Getty6. Ian Poulter (England, 34 Jahre)Weltrangliste: 16
Ryder-Cup-Bilanz: 5-2-0
Der Mode-Freak kommt im Lässigkeits-Faktor gleich nach Jimenez. Poulter war beim letzten Ryder Cup überragend - man darf gespannt sein, wie er sich dieses Mal präsentiert.
Es wird auf jeden Fall kein Europäer heißer sein als Poults. Der Europäer, der am besten den gewissen und manchmal auch nötigen Hass entwickeln kann.
In den FedEx-Cup-Playoffs zeigte seine Formkurve zuletzt nach oben. Über seine Match-Play-Stärke gibt es sowieso keine zwei Meinungen: Poulter ist der amtierende World Match Play Champion.
Getty7. Graeme McDowell (Nordirland, 31 Jahre)Weltrangliste: 13
Ryder-Cup-Bilanz: 2-1-1
Der amtierende US-Open-Champion ist in den letzten Wochen etwas in Vergessenheit geraten, aber es gibt keinen Zweifel, dass McDowell ein absoluter Trumpf für das europäische Team sein kann.
Unglaublich sympathischer Typ abseits des Platzes, aber wenn es zählt, gibt es kaum einen tougheren Jungen als G-Mac.
Wahnsinnig solides langes Spiel, dazu läuft sein Putter gerne mal richtig heiß. Noch ein Vorteil: McDowell liebt Celtic Manor, hat dort in diesem Jahr dank einer Traum-Finalrunde das European-Tour-Event gewonnen.
Getty8. Edoardo Molinari (Italien, 29 Jahre)Weltrangliste: 15
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Montgomerie lässt einen Weltklasse-Spieler wie Paul Casey zuhause und gibt dafür Edoardo Molinari eine seiner Wildcards. Mutig!
Er begründete seine Wahl damit, dass er in seiner ganzen Karriere noch nie ein so beeindruckendes Finish gesehen hätte, wie das, mit dem sich Molinari am Sonntag der Wildcard-Vergabe den Titel bei der Johnnie Walker Championship geholt hatte.
Ein bemerkenswertes Statement, wenn man bedenkt, was Monty alles schon gesehen hat. Jede Kritik am Molinari-Pick ist dumm. Der Italiener ist in der Form seines Lebens. Anfang 2009 war er die 652 der Welt. Jetzt ist er die 15. Aufgepasst, US-Boys!
Getty9. Miguel Angel Jimenez (Spanien, 46 Jahre)Weltrangliste: 26
Ryder-Cup-Bilanz: 2-7-3
Kurze Frage: Kann es einen lässigeren Sportler auf diesem Planeten geben? Eigentlich kaum möglich!
Pferdeschwanz, Zigarre, immer ein Lächeln auf den Lippen: The Mechanic rules! Der Spanier ist alleine mit seiner Ausstrahlung von großer Bedeutung für das europäische Team.
Er wird nicht alle Matches bestreiten, aber wenn Monty ihn einsetzen wird, weiß er, was er bekommt. Einen Spieler in Topform. Genau wie Kaymer hat Jimenez in dieser Saison drei Turniere gewonnen.
Getty10. Francesco Molinari (Italien, 27 Jahre)Weltrangliste: 32
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Zum ersten Mal gibt es eine italienische Brüder-Combo im Ryder Cup. Aber wohl kaum zum letzten Mal. Francesco, der jüngere der beiden Molinaris, ist vielleicht nicht so flashy wie Edoardo, aber dafür umso konstanter.
Wenn man sich Leaderboards auf der European Tour anschaut, kann man fast darauf wetten, dass Francesco Molinari irgendwo in den Top 10 zu finden sein wird.
Dank dieser Beständigkeit spielte er sich ins Team - und zumindest in den Foursomes ist klar, mit wem Francesco eine Paarung bilden wird...
Getty11. Ross Fisher (England, 29 Jahre)Weltrangliste: 27
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Der Engländer ist so was wie die Wundertüte im europäischen Team.
Sein spielerisches Potenzial ist riesengroß, seine Match-Play-Qualitäten hat er mit seinem Sieg bei der Volvo World Match Play Championship im vergangenen Jahr auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Aber: Es gibt gewisse Zweifel, ob er aktuell bereit ist, unter dem enormem Ryder-Cup-Druck zu performen. Seine Leistungen bei den vier Majors waren in dieser Saison eher mittelmäßig bis bescheiden.
Getty12. Peter Hanson (Schweden, 32 Jahre)Weltrangliste: 42
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Dass ein Schwede im europäischen Team stehen würde, ist sicher keine Überraschung.
Dass dieser aber nicht Henrik Stenson oder Robert Karlsson, sondern Peter Hanson heißt, ist sehr wohl eine Überraschung. Eine große sogar. Aber was soll man sagen: Hanson hat es sich redlich verdient.
Mit seinem Sieg bei den Czech Open sicherte er sich im vorletzten Event vor Quali-Schluss sein Ticket. Grundsolider Spieler, der ständig vorne auf Leaderboards zu finden ist. Wird wohl nur eine untergeordnete Rolle spielen, zumal er in der letzten Woche krank war, aber auch Hanson kann Monty jederzeit mit einem guten Gefühl in ein Match schicken.
Team USA
Kapitän: Corey Pavin
Vize-Kapitäne: Paul Goydos, Tom Lehman, Davis Love III, Jeff Sluman
Getty1. Tiger Woods (34 Jahre)Weltrangliste: 1
Ryder-Cup-Bilanz: 9-13-2
Wer hätte gedacht, dass Tiger Woods für einen Ryder Cup mal eine Wildcard benötigen würde. Ein ziemlich unfassbares Szenario. Fakt ist, dass Woods nach all seinen Problemen auf und vor allem neben dem Platz ganz, ganz langsam wieder der alte Tiger wird. Seine letzten drei Ergebnisse (13. Platz, 11. Platz, 15. Platz) deuten an, dass sich seine Arbeit mit seinem neuen Coach Sean Foley langsam auszahlt.
Die Schwungumstellungen greifen, er schlägt den Ball weiter als je zuvor in seiner Karriere und macht wieder ziemlich viele Tiger-Schläge. Wenn jetzt noch sein kurzes Spiel in Schuss kommt, muss Europa höllisch aufpassen.
Denn Tiger löst bei all seinen Gegner nach wie vor Furcht aus. Aber: Tiger hat fünf Ryder Cups gespielt, viermal haben die USA verloren. Seine Bilanz ist schwach. Bislang hat er aber fast per Gesetz immer alle 5 Matches bestritten. Was passiert, wenn Tiger nicht gut spielt? Würde Pavin ihn tatsächlich auf die Bank setzen?
Getty2. Phil Mickelson (40 Jahre)Weltrangliste: 2
Ryder-Cup-Bilanz: 10-14-6
Recht seltsames Jahr für Mickelson. Im April schlüpfte er beim Masters zum dritten Mal ins Grüne Jackett, aber was danach kam, war für seine Verhältnisse sehr durchwachsen. Kein einziger weiterer Sieg, zwar einige Top-Ergebnisse (u.a. 4. Platz US Open), aber auch viel Durchschnitt.
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Bei der TOUR Championship hatte er zum gefühlten 100. Mal in diesem Jahr die Chance, Tiger mit einem Sieg als Nummer eins der Welt abzulösen, aber er spielte wieder nicht überzeugend.
Ganz schwer zu sagen, was Captain Pavin von Mickelson erwarten kann. In der Vergangenheit hat Phil weder beim Ryder Cup noch in Europa unbedingt wahnsinnig geglänzt - es wäre an der Zeit für ihn, dass er das mal ändert.
Getty3. Dustin Johnson (26 Jahre)Weltrangliste: 12
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Der Mann des Jahres aus US-Sicht. Natürlich wegen seiner herzzerreißenden Kollapse bei den US Open und der PGA Championship, aber auch weil er schlicht und ergreifend ein kommender Superstar ist.
Ein überaus sympathischer noch dazu. Wie er seine erschütternden Niederlagen ertragen, weggesteckt und bewältigt hat, verdient höchste Anerkennung.
Dustin Johnson schlägt den Ball nicht nur soweit wie kein anderer Bewohner der Erde, er hat inzwischen das gesamte Paket, was einen Weltklasse-Spieler ausmacht. Bei der TOUR Championship nicht vorne dabei, aber das ändert nichts: Ganz wichtiger Mann für Team USA.
Getty4. Jim Furyk (40 Jahre)Weltrangliste: 5
Ryder-Cup-Bilanz: 8-13-3
Der Mann mit der hässlichsten Schwungbewegung der Welt ist ein absoluter Fixpunkt in sämtlichen US-Teams der letzten Jahre.
Nach zwei sieglosen Jahren hat sich Furyk mit drei Turniersiegen in dieser Saison wieder stark zurückgemeldet. Mit seinem Triumph bei der TOUR Championship holte er sich den FedEx-Cup und wurde zum 10-Millionen-Dollar-Mann. Sein größter Erfolg der Karriere nach seinem US-Open-Sieg 2003.
Für die Foursomes aufgrund seiner Erfahrung und Genauigkeit im langen Spiel gesetzt. Mit seiner Wadenbeißer-Mentalität kann der glühende Pittsburgh-Steelers-Fan dem Team viel Energie geben. Neben Stricker der zweite logische Partner für Woods.
Getty5. Hunter Mahan (28 Jahre)Weltrangliste: 14
Ryder-Cup-Bilanz: 2-0-3
Der klassische US-Tour-Spieler. Beige Hose, irgendein Polo-Shirt, Sonnenbrille. Vom Typ Mahan gibt es in Amerika mindestens noch hundert andere, nur spielen sie nicht so gut wie der geborene Kalifornier.
Wenn Mahan einmal on fire ist, ist er kaum zu stoppen. So sicherte er sich 2010 zwei Turniersiege.
Zuletzt war die Formkurve in den FedEx-Cup-Playoffs zwar etwas abfallend, aber Mahan ist ein überragender Match-Play-Spieler und hat die richtige Mentalität im Kampf Mann gegen Mann. Nach seinem Sensations-Debüt 2008, als er nicht eine einzige Niederlage kassierte, kommt es wieder stark auf Mahan an.
Getty6. Matt Kuchar (27 Jahre)Weltrangliste: 11
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
In vielerlei Hinsicht die eigentliche Nummer eins der USA. Kuchar spielt die Saison seines Lebens, auch wenn er nur einen Sieg auf dem Konto hat. Zwischendurch dachte man: Das Turnier, bei dem er nicht vorne auf dem Leaderboard steht, muss anscheinend noch erfunden werden.
Sage und schreibe 18 Top-25-Platzierungen kann Kuchar 2010 aufweisen. Er mag langweilig aussehen und langweilig spielen, aber Kuchar könnte der Schlüsselspieler für die USA werden.
Nur technisch gesehen ein Rookie, trotz seiner ersten schwächeren Woche seit langem bei der TOUR Championship grundsätzlich top in Form und voller Selbstbewusstsein.
Getty7. Steve Stricker (43 Jahre)Weltrangliste: 4
Ryder-Cup-Bilanz: 0-2-1
Beim Presidents Cup war Stricker schon der Partner von Woods und gewann alle Matches (4-0).
Es ist davon auszugehen, dass auch Pavin auf diese Paarung setzt. Ein Spieler aus der Kategorie: "Warum genau hat der eigentlich noch kein Major gewonnen?"
Nach einer schwierigen Phase in seiner Karriere hat sich Stricker seit einigen Jahren als Weltklasse-Spieler etabliert. Er war sogar schon relativ knapp dran, die Nummer eins der Welt zu werden. Seine Stärken: Extrem konstantes langes Spiel und ein tödlicher Putting-Stroke.
Getty8. Stewart Cink (37 Jahre)Weltrangliste: 35
Ryder-Cup-Bilanz: 4-7-4
Nur drei Top-10-Platzierungen in dieser Saison, die letzte davon im Juni - man kann nicht wirklich sagen, dass sich Cink für eine Wildcard angeboten hätte. Dennoch war es zu hundert Prozent klar, dass er ins Team gehört.
Einen erfahrenen British-Open-Sieger, bei dem man weiß, dass er sich in Europa zurecht findet und im Ryder Cup steigern kann, lässt man nicht zuhause.
Cink ist tendenziell immer unterschätzt, wenn es um Spieler geht, die sich im Match Play in einen Rausch spielen können. Eminent wichtiger Mann für die USA und ein ganz gefährlicher Gegenspieler für die Europäer.
Getty9. Zach Johnson (34 Jahre)Weltrangliste: 19
Ryder-Cup-Bilanz: 1-2-1
Wie bei Cink war auch bei Zach Johnson klar, dass er eine Wildcard bekommen muss.
Der Masters-Champion von 2007 spielt eine sehr respektable Saison (u.a. Sieg beim Crowne Plaza Invitational) und ist aufgrund seines strategischen Golfs ein prädestinierter Partner für Longhitter wie Namensvetter Dustin Johnson.
Zach Johnson ist kurz vom Tee, aber er hat schon beim Masters bewiesen, wie man große Turniere gewinnen kann, wenn man bei 16 Par 5s 16 Mal vorlegt...
Getty10. Bubba Watson (31 Jahre)Weltrangliste: 24
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Sehr spannende Personalie für den Ryder Cup. Für Foursomes-Spiele vielleicht der am wenigsten geeignete Spieler, den man in ganz Amerika finden kann.
Bubba legt sich den Ball hin und haut drauf. Ohne Rücksicht auf Verluste. Da geht eben schon mal einer in die Pampa.
In diesem Jahr aber mit vielen genialen Turnieren und seinem ersten Turniersieg - bei der PGA Championship unterlag er dann bekanntermaßen erst im Stechen gegen Martin Kaymer. 31 Jahre alt, benimmt sich aber gemäß seines Twitter-Accounts wie 5. Höchstens. Cooler Junge und im Bestball auch dank seines tollen kurzen Spiels eine Top-Option für Pavin.
Getty11. Rickie Fowler (21 Jahre)Weltrangliste: 33
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Der Rookie aller Rookies. Spielt seine erste Saison auf der US PGA Tour und hat Captain Pavin so imponiert, dass dieser ihm sofort eine Wildcard gab.
Warum Fowler? Vor zwei Jahren war der junge Anthony Kim der große Energielieferant für das ganze Team.
Nun ist Kim aufgrund von Verletzungsproblemen mit anschließender Formschwäche aus dem Team gefallen und musste ersetzt werden. Und niemand kann Kim in dieser Hinsicht besser ersetzen als der smarte Rickie, der sonntags nur orange trägt. Außer beim Ryder Cup versteht sich.
Getty12. Jeff Overton (27 Jahre)Weltrangliste: 48
Ryder-Cup-Bilanz: Rookie
Spielte sich mit einem grandiosen Sommer ins US-Team, als er eine Top-Platzierung an die nächste reihte. Außerdem stellte er im August einen Rekord für die schnellste Runde bei einem Major auf. Negativ: Hat in seiner ganzen Karriere immer noch kein Turnier gewonnen.
Er ist überhaupt der erste US-Ryder-Cup-Spieler der Geschichte, der sich qualifizierte, ohne jemals in seiner Karriere ein Turnier gewonnen zu haben.
Außerdem lief in den letzten Wochen nicht mehr viel zusammen. Eigentlich lief gar nichts. Overton gilt auch nicht als besonders nervenstark. Spricht alles nicht dafür, dass er viel zum Einsatz kommen wird. In der Hierarchie ganz unten anzusiedeln.
SPOX-Tipp: Es ist schon kurios: Die US-Boys kommen mit dem Ryder Cup im Gepäck nach Wales, aber kaum einer glaubt, dass sie ihn beim Rückflug auch noch in ihrem Besitz haben werden. Die Buchmacher sehen Europa ganz klar vorne - und selbst US-Captain Corey Pavin schiebt die Favoritenrolle den Europäern zu.
Das tut er einerseits auch zu Recht, denn die Stärke der Europäer ist enorm. Montgomerie kann es sich leisten, auf Top-10-Spieler (Casey) zu verzichten, das gab es noch nie. Aber andererseits ist Vorsicht geboten: Jeder, der denkt, dass es eine klare Sache wird, täuscht sich. Das amerikanische Team hat es durchaus in sich.
Es ist unübersehbar, dass Tiger langsam wieder zu Tiger wird. Dazu kann er einem verlorenen Jahr mit einem dominanten Auftritt in Wales doch noch seinen Stempel aufdrücken und einiges für sein Image tun. Dustin Johnson ist ein kommender Superstar, das gleiche gilt für Rickie Fowler. Mit Spielern wie Jim Furyk, Matt Kuchar, Zach Johnson oder Stewart Cink hat das US-Team auch die nötige Solidität. Die Mischung stimmt in beiden Mannschaften.
Europa kann auf den Heimvorteil bauen - die USA hat seit 1993 nicht mehr in Europa gewonnen. Monty verzichtete interessanterweise darauf, das Setup des Platzes nach europäischen Vorlieben zu verändern. Aber im Prinzip hat er recht. Es ist gar nicht nötig.
Er weiß, dass seine Spieler auch so mit den Verhältnissen in Celtic Manor besser vertraut sind - und mit Rhys Davies haben sie sogar noch eine Geheimwaffe in ihren Reihen.
Das Ryder-Cup-Tippspiel bei mySPOX!
Das walisische Toptalent ist, wie Kaymer vor zwei Jahren, als "13. Mann" im Team dabei. Davies hält den Platzrekord und kommt aus der Ecke - niemand kennt den Kurs besser als er und kann wertvollere Tipps geben.
Und man darf auch nicht vergessen, dass die US-Boys zwar beim letzten Mal den Ryder Cup gewannen, aber davor dreimal in Serie eine Niederlage einstecken mussten. Es spricht insgesamt alles dafür, dass es eine ganz enge Kiste wird, die am Ende dort entschieden werden wird, wo sie beim Ryder Cup immer entschieden wird: auf den Grüns.
Der Ryder Cup ist in Kurzform ein Putting-Wettbewerb. Wer locht also am Sonntag den entscheidenden Putt zum Sieg? Der SPOX-Tipp: Europa gewinnt aufgrund einem Tick mehr Leidenschaft und Willen am Ende mit 14,5:13,5. Putt zum Sieg: Martin Kaymer wäre zu schön, um wahr zu sein. Deshalb: Ian Poulter.
So haben sich die 24 Spieler qualifiziert: Die Ryder-Cup-Wertung