Pflichtaufgabe erfüllt, Runde zwei geschafft: Das "Legenden-Doppel" mit Rekord-Europameister Timo Boll und Weltmeister Ma Long aus China ist souverän in die Runde der besten 32 bei der Tischtennis-WM in Düsseldorf eingezogen. Auch die anderen Kombinationen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) sorgten trotz unerwarteter Ausfälle und Schwierigkeiten für einen weitgehend gelungen Auftakt der deutschen Athleten.
Der ehemalige Weltranglistenerste Boll und der heutige Branchenführer Ma besiegten die Ungarn Tamas Lakatos und Krisztian Nagy trotz eines Kaltstartes locker mit 4:0. Vor ihrer Erstrunden-Partie hatten die beiden Stars kein gemeinsames Training bestritten. "Die Verständigung klappte schon gut, aber die Zeichensprache noch nicht. Sie waren ein guter Auftaktgegner, gegen die wir noch einiges ausprobieren konnten, aber es ist klar, dass wir uns noch steigern müssen", sagte Boll nach der Partie.
Das Duo ist aufgrund fehlender gemeinsamer Ergebnisse bei der WM nur an Position 17 gesetzt, bereits im Achtelfinale am Donnerstag droht in einem möglichen Duell gegen die chinesischen Topfavoriten Xu Xin/Fan Zhendong das Aus.
Solja und Bo mit Problemen
Das hochgehandelte Mixed der Mannschafts-Olympiazweiten Petrissa Solja mit Chinas WM-Zweiten Fang Bo erreichte steht nach unerwarteten Anlaufproblemen letztlich sicher nach zwei Siegen das Achtelfinale. Auch Steffen Mengel/Kristin Silbereisen stehen in der Runde der besten 16.
Doppel-Europameister Patrick Franziska und sein dänischer Partner Jonathan Groth verhinderten unterdessen einen Fehlstart nur knapp. Gegen die Rumänen Adrian Crisan und Ovidiu Ionescu gewannen die Mitfavoriten auch nur in sieben Sätzen. Franziska verletzte sich im fünften Satz am Oberschenkel, konnte nach einer kurzen Behandlungspause aber weiterspielen. Im Damen-Doppel schafften alle drei deutschen Paare den Sprung in die zweite Runde.
Zwei Doppel bereits ausgeschieden
Trotz der positiven Gesamtbilanz hatte der DTTB aber auch zwei Ausfälle zum Start zu beklagen: Das Herren-Doppel Ruwen Filus und Ricardo Walther, dem Bundestrainer Jörg Roßkopf für die WM den Vorzug gegenüber einem Doppel von Spitzenspieler Dimitrij Ovtcharov mit einem ausländischen Top-Mann gegeben hatte, schied schon in der ersten Runde aus.
Im Mixed scheiterten Benedikt Duda und Sabine Winter ebenfalls an ihrer Auftakthürde. Duda ist damit aufgrund seiner Nominierung ausschließlich für diesen Wettbewerb im deutschen Team schon der erste "Heimaturlauber" bei den Titelkämpfen im eigenen Land.