Die MLB-Saison ist wieder voll im Gange, Zeit für eine erste Zwischenblanz, Zeit für die Rückkehr der SPOX-Schlaglichter. Die Themen: Ein Niemand muckt auf, ein schlimmer Unfall - und der toughste Typ des Jahres.
Das Team des Monats: Tampa Bay Rays. Zugegeben: Die Rays hatten kein sonderlich schweres Startprogramm, aber es ist dennoch beeindruckend, was das Team von Manager Joe Maddon spielt. 17 Siege in 23 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Genauso wie das mit Abstand beste Run-Differential der MLB (+68). Die Rays sind ein Team ohne erkennbare Schwäche. Das Pitching ist dank Matt Garza, David Price, James Shields und Neu-Closer Rafael Soriano bärenstark. Das gleiche gilt für die irre ausgeglichen besetzte Offense um MLB-Darling Evan Longoria, Carl Crawford und Carlos Pena.
Das Überraschungsteam des Monats: San Diego Padres. Die NL West galt vor der Saison als eine potenziell ganz umkämpfte Division. Dodgers, Rockies, Giants, Diamondbacks - vier Teams mit enormer Qualität im Kader, die sich um den Divisions-Titel streiten werden. Und dann spielen als Fallobst eben noch die Padres mit. Dachte man. Aber jetzt ist ein Monat vergangen und beim Blick auf die Tabelle reibt man sich verwundert die Augen. San Diego liegt an der Spitze. Weil der Pitching-Staff zwar keine großen Namen hat, aber dennoch exzellente Leistungen bringt. Und weil die Offense nicht nur aus Star-First-Baseman Adrian Gonzalez besteht, sondern auch viele andere (z. Bsp. Chase Headley oder Will Venable) wichtige Hits landen.
Der Spieler des Monats: Ubaldo Jimenez. Es gibt eine Menge Kandidaten, die diesen Titel verdient haben. Da wäre White-Sox-Slugger Paul Konerko (11 Homeruns), der, wenn er so weitermacht, bei 81 Homeruns rauskommen würde. Oder da wäre Diamondbacks-2nd-Baseman Kelly Johnson, der schon jetzt mehr Bigflys auf seinem Konto hat als in der gesamten letzten Saison (9:8). Dazu kommen überragende Monate von Robinson Cano (Yankees). Jorge Catu (Marlins, in den ersten zehn Spielen immer einen Hit und RBI), Francisco Liriano (Twins, 0.93 ERA) und Mike Pelfrey (Mets, 0.69 ERA). Gefallen ist die Wahl aber auf Ubaldo Jimenez - den vielleicht am wenigsten bekannten Star-Pitcher der MLB. Die Zahlen des Rockies-Ass': 5-0-Bilanz, 0.79 ERA, 31 Strikeouts und ein No-Hitter gegen die Braves. Bockstark, der Junge.
Die Krise des Monats: David Ortiz. Die Boston Red Sox haben sich nach großen Problemen zum Start als Team zwar gefangen, aber die Krise des David Ortiz geht weiter. Der einstige Superstar ist nur noch ein Schatten seiner selbst. 1 Homerun, 4 RBIs und ein jämmerlicher Schlagdurchschnitt von .143 sorgen dafür, dass es in Boston fast kein anderes Thema mehr gibt. Aber nicht nur Ortiz hat arg zu kämpfen. Bei den Yankees hat sich Mark Teixeira (Schlagdurschnitt: .136) durch den April geschlafwandelt, und Brewers-Closer Trevor Hoffman, der die meisten Saves in der Geschichte auf seinem Konto hat, wirkt irgendwie alt. Ist der 42-Jährige halt aber auch. Vier blown Saves bei sieben Chancen sprechen eine deutliche Sprache.
Die Gurken des Monats: Baltimore Orioles. 5 Siege in 23 Spielen, nur 2 Heimsiege - die Orioles sind bislang ein einziger Witz. Mit Brian Roberts, Nick Markakis oder Miguel Tejada haben die O's eigentlich Top-Spieler in ihren Reihen, aber das hilft alles nichts, wenn die verletzt sind oder weit unter Normalform bleiben. Zumal das Pitching viel zu schlecht ist, um in der AL East mitzuhalten.
Die Rookies des Monats: Ike Davis und Jason Heyward. Nach einem 2-6-Start wurde es bei den Mets schon richtig ungemütlich, aber seitdem ist das Team von David Wright und Jose Reyes richtig heiß gelaufen. Ein Hauptgrund dafür ist die Leistung von Ike Davis, der nach wenigen Spielen aus dem Triple-A-Team in die MLB geholt wurde und dort bislang allen Hype rechtfertigt (.324 BA, 1 HR, 6 RBI). Braves-Wunderkind Jason Heyward glänzt zwar (noch) nicht mit vielen Hits, aber seine Power hat er schon eindrucksvoll gezeigt (6 HR, 19 RBI).
Das Spiel des Monats: Cardinals vs. Mets: 1:2/20 Innings. Ein wahnsinniges Spiel, das 6 Stunden und 53 Minuten dauerte, ehe es endlich mal vorbei war. Jose Reyes sorgte mit einem Sacrifice Fly im 20. Inning für den entscheidenden Run der Mets. 19 Pitcher wurden insgesamt eingesetzt, die Cardinals brachten am Schluss sogar zwei Feldspieler an den Wurf, weil sonst niemand mehr da war. Ein besonderes Kompliment geht an dieser Stelle an Cardinals-Catcher Yadier Molina, der das komplette Spiel durchcatchte und dann am nächsten Tag bei einem Spiel, das schon mittags stattfand, schon wieder seinen Job machte. Wir kommen später nochmal auf die Toughness von Catchern zurück...
Der Vertrag des Monats: Phillies-Superstar Ryan Howard hat einen neuen Vertrag bekommen, mit der er die nächsten Jahre einigermaßen über die Runden kommen sollte. Howard verlängerte für fünf Jahre und streicht dafür satte 125 Millionen Dollar ein. Macht also 25 Millionen pro Jahr. Die Frage, die sich jetzt jeder stellt: Wie viel muss dann eigentlich demnächst Cardinals-Gott Albert Pujols bekommen? 50 Millionen? Wohl kaum, aber 35 sollten es schon sein...
Statistik: Zunächst der Blick auf die Pitcher. Top in der AL ist aktuell Matt Garza (Rays, 4 Siege), in der NL führt Ubaldo Jimenez (Rockies, 5 Siege) die Liste an. Strikeout-King ist schon wieder Giants-Star Tim Lincecum, der bei 43 Ks steht. Den Titel des Homerun-Kings hat momentan Paul Konerko (White Sox, 11 HR) inne. Robinson Cano (Yankees) hat mit acht Homeruns fast ebenso viel Power, und er hat auch noch einen sensationellen Schlagdurchschnitt (.400). In Sachen RBIs führt Miguel Cabrera (Tigers, 25 RBI) vor Jorge Cantu (Marlins, 23) und Carlos Pena (Rays, 22).
Verletzungen: Die ganz schlimmen Verletzungen sind bislang ausgeblieben. Bei den Phillies wird Shortstop Jimmy Rollins (Wade) schmerzlich vermisst, die Dodgers müssen aktuell auf Manny Ramirez verzichten, der ebenfalls Wadenprobleme hat.
Die Ergebnisse aus der MLB
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