- Recap -
In der zweiten Saison unter der offensiven Leitung von Brian Schottenheimer trug wieder einmal Russel Wilson das Team und spielte eine seiner besten Seasons seiner Karriere. Dadurch beendeten die Seahawks ihre Saison mit 11-5 und zogen mit dem Wildcard Spot in die Playoffs ein. Nach dem Sieg gegen die Eagles war dann jedoch in dem Divisional Playoff Spiel gegen die Green Bay Packers Schluss.
Bemerkenswert ist hier vor allem die Statistik in den One-Scoring Games, von den 11 Spielen die so knapp waren, gewannen die Seahawks 9 Spiele. Zusätzlich beendeten die Seahawks 2019 mit einem Scoring Differential von +7 (405-398), die Netto Turnover Bilanz von +12 war die drittbeste der Liga, was auch daran lag dass man 55% der eigenen und gegnerischen Fumbles sichern konnte. Dies alles deutet darauf hin, dass die Seahawks einen besseren Record haben, als ihre tatsächliche Leistung entspricht, die ist nach dem Pythagorean bei ca. 8,2 Siegen statt der tatsächlichen 11 Siege. Letztendlich wurde die Saison von der Mehrheit der Fans als Erfolg angesehen, weshalb auch auf den wichtigen Coaching Positionen keine Veränderungen vorgenommen wurden.
- Free Agency -
Schon bevor die Free Agency begann, holten sich die Seahawks mit Greg Olsen einen Neuzugang, dies war möglich, weil Olsen von den Panthers entlassen wurde und sich so sein Team schon früher aussuchen konnte. Dabei entschied er sich für die Seahawks, auch weil diese ihn mit 7 Mio. im Jahr fürstlich entlohnen. In der Free Agency wurde dann nur ein wirklich teurer Vertrag vergeben und es war leider nicht Jadeveon Clowney, der letzte Saison quasi alleine den Pass Rush am Leben hielt und durch ständige Doppelteams seinen Kollegen mehr Platz verschaffte, sondern Jarran Reed. Reed, der 2018 eine sehr gute Saison hatte und in 2019, auch bedingt durch seine 6 Spiele Sperre, nicht wirklich ankam, erhielt einen 2 Jahresvertrag mit einer Gesamtsumme von insgesamt 22,8 Mio. Er könnte 2021 mit einem Dead Cap von 5 Mio. sowie 8,4 Mio. Cap Ersparnis entlassen werden.
Für den Pass Rush holte man sich die ehemaligen Seahawks Bruce Irvin und Benson Mayowa zurück, die in jedem anderen Team vermutlich als Rollenspieler zum Einsatz kämen. Bei den Seahawks werden sie jedoch, in Mangel an Alternativen, viele Snaps sehen. Wie sich das ohne einen Nummer1 Edge Defender auswirkt, wird interessant. Zusätzlich wurde wieder mal die Oline durchgewürfelt. Germain Ifedi geht nun in Chicago auf Flaggenjagd, Justin Britt wurde vor der FA entlassen und DJ Fluker wurde nach dem Draft entlassen. Dafür holte man sich mit Finney, Shell und Ogbuehi drei O-Liner für die Tiefe.
Fehlen als Free Agents die großen Namen, schlug Seattle per Trades zu. Mit Quinton Dunbar holte man sich einen sehr guten zweiten Cornerback, der aber zum einen sehr verletzungsanfällig ist und dazu immer noch im Raum steht, dass er von der NFL gesperrt werden könnte. Per Blockbuster Trade sicherte man sich die Rechte an Jamal Adams, der unbestritten zu den besten Safeties der Liga zählt. Doch wenn man zwei Erstrunden-Picks, einen Pick aus der zweiten Runde und noch einen soliden Safety abgibt, dann stellt sich die Frage ist es das wert für einen Nicht-QB? Vergleichen kann man diesen Trade mit dem für Khalil Mack und auch den haben viele Experten als zu teuer angesehen. Weiteres Problem wird hier die Verlängerung der Spieler sein, der Vertrag von Dunbar läuft ebenso wie der von Shaquill Griffin nach der Saison aus und zuletzt weigerte sich das Front Office seinen Defensiv Backs teure Verlängerungen zu geben. Die wird aber ganz bestimmt Jamal Adams bekommen, der der bestbezahlteste Safety werden will und nach dem teuren Trade hier jegliche Vorteile in seiner Hand hat.
- Der Draft -
Jordyn Brooks, LB, Virginia Tech (27. Pick)
Darrell Taylor, Egde, Tennessee (48. Pick)
Damien Lewis, OG, LSU (69. Pick)
Colby Parkinson, TE, Stanford (133. Pick)
DeeJay Dallas, RB, Miami (144. Pick)
Alton Robinson, DE, Syracuse, (148. Pick)
Freddie Swain, WR, Florida (214. Pick)
Stephen Sullivan, TE/WR, LSU (251. Pick)
In den letzten Jahren ging man bei Seattle nicht euphorisch in Tag 1 des Drafts und auch dieses Jahr wird man nicht in Jubelstürme ausgebrochen sein als man einen Linebacker mit dem 27. Pick holte, der in der letzten College Saison keine Aufgabe in der Coverage hatte und oft als Spy oder Blitzer eingesetzt wurde. Den in meinen Augen besten Pick des Drafts holte Seattle in der dritten Runde mit Damien Lewis, der als Starting Guard in die Saison gehen könnte. Dazu pickte man zwei Edge Defender sowie zwei Tight Ends. Mit Hinblick auf die beiden auslaufenden Verträge auf Cornerback verpasste man die Möglichkeit komplett sich hier tiefer aufzustellen oder auf einen Abgang von Dunbar oder Shaquill Griffin einzustellen.
Nach den Roster Cuts wurde Stephen Sullivan entlassen, mit der Hoffnung ihn ins Practice Squad aufzunehmen. Weiterhin landeten Colby Parkinson und Darrell Taylor auf der Non-Football Injury List und fallen damit mindestens die ersten sechs Wochen aus. In Anbetracht der schwierigen Umstände der Spieler-Evaluation und fehlende Pre Season Spiele, wundert es nicht, dass es erstmal kein Undrafted Free Agent in den Kader geschafft hat.
- Offense -
Quarterback:
Russel Wilson spielte in der letzten Saison seine bisher beste Saison der Karriere, nach der DVOA Statistik von Footballoutsiders.com beendete er die Saison mit einem Prozentwert von 24,3%, den gleichen Wert konnte er schon einmal in 2015 erreichen. PFF gradete ihn als den zweitbesten Passer der Liga, nach Ryan Tannehill, mit einer Grade von 90,8 von maximal 100. Auch nach dem QBR von ESPN belegt er einen starken fünften Rang. Das alles gelang ihm, obwohl es wieder nur drei Teams gab, die in neutralen Spielsituationen (25-75% Siegwahrscheinlichkeit) häufiger liefen als die Seahawks.
Trotz der individuell guten Zahlen von Russell Wilson, bedeutet der Establish the Run Ansatz, dass die Seahawks in 23,3% aller Fälle ihren Drive mit einem 3&Out beendet haben und damit auf Rang 23 liegen. Für diese Saison wurde das Receiving Corps an seine Stärken angepasst und verbessert. So lange Josh Gordon noch nicht wieder eingesetzt wurde von der NFL, dürfte Neuzugang WR Phillip Dorsett eine sinnvolle Ergänzung zu Lockett und Metcalf sein. In der Hoffnung, dass man mit zwei Starting Tight Ends viele Play Action Spielzüge plant, würde auch das Wilsons Stärken entgegenkommen. In 2019 spielten die Seahawks in 28,4% aller Dropbacks eine Playaction und davon konnte Wilson 71,2 % aller Pässe anbringen für 9,4 YPA und 10 Touchdowns, ohne eine Interception. Bei Pässen ohne Playaction kam Wilson dagegen auf 7,4 YPA und 21 TD und fünf Interceptions. Als sein Backup geht Geno Smith in seine zweite Saison als Seahawks Spieler und obwohl man schlechtere Backups haben kann, sollte man hoffen dass er nicht als Starter in dieser Saison zum Einsatz kommt.
Receiver:
Wenn Tyler Lockett von Russell Wilson anvisiert wird, dann gibt es nur wenige QB-WR Duos die noch besser sind und besonders bei der Fähigkeit von Russell Wilson sich Zeit, in und außerhalb der Pocket zu erkaufen, braucht man eine gute Chemie zwischen dem Receiver und dem Quarterback und genau diese besitzen die beiden. Dazu war Lockett auch noch dafür verantwortlich 52 First Downs zu sichern, bei seinen insgesamt 82 Catches für 1.057 Yards und 8 Touchdowns, resultieren damit 63% aller seiner Catches in einem First Down. Besonders wirksam ist Lockett wenn er im Slot eingesetzt wird, hier bekommt er von PFF eine Grade von 94,5, welches der zweitbeste Wert in der Liga ist.
DK Metcalf kommt aus einer guten Rookie Saison, die ihn viele aufgrund seines limitierten Route Trees aus dem College nicht zugetraut haben und man hegt leise Hoffnungen, dass Metcalf in dieser Saison auch variabler eingesetzt wird. Bis Josh Gordon wieder eine Spielberechtigung erhält, wird Phillip Dorsett vermutlich die Aufgabe als dritter Wide Receiver erhalten und dabei eine sehr simple Aufgabe erhalten: Schnell sein und versuchen einen Cornerback tief zu binden.
Nach der Rückkehr von Josh Gordon dürfte die Offense noch mal gefährlicher werden und für einige Mismatches sorgen, zumindest so lange Gordon nicht wieder suspendiert wird.
Dazu werden wir vermutlich viele Snaps mit Will Dissly und Greg Olsen sehen. Olsen ist dabei eher der TE der blocken kann und wenn er angespielt wird in der kurzen Distanz die Pässe fangen wird. Will Dissly ist das Gegenstück und wird auch gerne mal tief angespielt, wenn er denn gesund ist. Denn Dissly zeigte immer wieder gute Ansätze, aber hat in seinen beiden bisherigen Jahren auch immer eine Verletzung gehabt, die seine Saison frühzeitig beendet hat und er deshalb erst auf 10 Karriere Einsätze kommt. Sollten beide Tight Ends lange gesund bleiben werden wir vermutlich viel 12 Personnel sehen, welches hoffentlich mehr für Playaction als für viele Läufe genutzt wird.
Running Backs:
Chris Carson ist der klare Nummer eins Running Back und steht stellvertretend für das offensive Konzept von Seattle Man muss erfolgreich laufen, wenn der Gegner erwartet dass man läuft. Carson ist dabei ein Contact Runner und hatte in der vergangenen Saison 62 avoided Tackles sowie 3,63 Yards after Contact, beides war Rang 3 in der Liga. Doch er hatte im vergangenen Jahr auch ein sehr großes Problem und das waren insgesamt sieben Fumbles. Solange Rashaad Penny auf PUP-Liste steht wird Carlos Hyde der zweite Running Back im Team sein und er ist dabei auch ein ähnlicher Spielertyp wie Carson, als Receiving Back ist er genau wie Carson eher nicht bekannt und wird eher für Checkdowns genutzt. Auch Rookie DeeJay Dallas ist eher ein Running als ein Receiving Back und somit stehen diese Running Backs allesamt für die schon bekannte und wenig innovative Art seinen Running Back mit Inside Runs in die volle Box zu schicken.
Offensive Line:
Es ist das übliche Problem in Seattle, man hat weder eine gute Offensiv Line noch hat man Konstanz in der Offensiv Line und gerade der Aspekt mit den Konstanz ist ein Faktor der zu oft noch unterschätzt wird. Gerade bei einem Quarterback wie Russell Wilson, der gerne seine Pocket verlässt oder auch gezwungen wird verlassen zu müssen, ist die Abstimmung mit der Offensiv Line wichtig und deshalb wird ein Sack auch gerne als Quarterback Stat gesehen. Von den Sacks hat Wilson in der letzten Saison wieder 48 einstecken müssen und das waren so viele wie nur zuvor in seiner Karriere. Insgesamt entsprechen die 48 Sacks einer adjusted sack rate von 7,9 % und Rang 24. Von den letztjährigen Startern bleibt nur Left Tackle Duane Brown und eventuell Left Guard Mike Iupati übrig. Brown war auch in 2019, mit seinen 35 Jahren der mit Abstand beste O-Liner des Teams.
Right Guard Fluker wurde entlassen und darf jetzt für Lamar Jackson blocken, starten soll hier Drittrunden Auswahl Damien Lewis. Auch entlassen wurde Center Justin Britt, vor allem weil er eine schwere Verletzung erlitten hat und einen zu teuren Vertrag hat. Nach zuletzt zwei Tryouts besteht aber die Chance dass Seattle ihn zurück holen könnte, auch weil sein eigentlicher Ersatz BJ Finney im Training Camp nicht die Erwartungen erfüllt und deshalb erstmal Ethan Pocic den Ball snappen soll. Als Ersatz für den katastrophalen Germain Ifedi, der letzte Saison nicht nur 50 Pressure auf Wilson zugelassen hat, sondern auch noch 13 Flaggen gesammelt hat, wird Brandon Shell gehandelt. Bis auf Duane Brown steht aber noch kein Starter wirklich fest und man hat diese Free Agency auch eher auf die Tiefe bei der Offensiv Line geachtet als sich nach Qualität umzugucken. Also wird es wieder heißen Lauf Russel, Lauf (um dein Leben)
- Defense -
D-Line:
Wo soll man hier nur anfangen? Ein Pass Rush der letzte Saison schon kaum Druck auf den Quarterback ausüben konnte, wird durch die Abgänge von Jadeveon Clowney und Quinton Jefferson noch mal schlechter. Durch den Abgang dieser beiden Spieler fehlen den Seahawks alleine 36% der letztjährigen 282 Pressures (Sack, QB Hit, QB Hurries). Mit Mayowa und Irvin holte man sich zwei Roleplayer, die aber vermutlich starten müssen und dann muss man schon sehr viel Hoffnung haben dass Collier in seiner zweiten Saison einen enormen Sprung nach oben macht, wobei seine Rookie Saison eigentlich gar nicht existent war. Nach den Roster Cuts ist man auf Defensiv Tackle sehr dünn besetzt . Jarran Reed der unbedingt an seine 2018er Saison anknüpfen muss und selbst wenn er das schafft, eine teure Extension ist. Poona Ford ist immer noch sehr unterschätzt, aber eigentlich auch nur für den Run Stop zu gebrauchen. Vielleicht wird man deshalb auch probieren Collier vermehrt Inside einzusetzen. Insgesamt gibt es wohl kaum eine schlechtere D-Line Unit als die der Seahawks und um überhaupt QB Hurries, Hits oder Sacks zu sehen, muss die Back 7 nahezu über sich hinaus wachsen.
Linebacker:
Kein anderes Team hat sich in der letzten Saison so sehr auf ihre Linebacker verlassen wie die Seahawks. Bobby Wagner hat 98 % aller Snaps gespielt, KJ Wright durfte 93 % aller Snaps spielen und auch Kendricks kam noch auf 60% Snaps. Insgesamt spielten die Seahawks fast 70 % Base Formations und damit laufen sie komplett gegen den Trend der Liga (27,2% Base Formation im Durchschnitt). Hier erwartet man dass sich davon vor allem die Run Defense positiv beeinflussen lässt, doch nicht bei den Seahawks. Denn beim Blick auf die insgesamt erlaubten Yards(6,0 Yards per Play) liegen die Seahawks bei den schlechtesten sechs Teams der Liga. Trennt man das ganze jedoch nach zugelassene Yards pro Pass (6,7 Net Yards per Pass Attempt) ordnen sich die Seahawks im Mittelfeld der Liga ein. Ein weiterer kurioser Aspekt ist, dass die Statistiken in Nickel oder Dime Formations noch schlechter aussehen, also waren die vielen Base Formations zum einen der Linebacker Liebe der Coaches als auch dem fehlenden Personal an Defensiv Backs geschuldet. Da Bobby Wagner in der letzten Saison auch ganz andere Coverage Aufgaben hatte wie zuvor, sowie durch den schlechten Pass Rush öfter mal als Blitzer eingesetzt wurde, hat er sich auch in den Missed Tackles verschlechtert und nach insgesamt vier missed tackles in 2017&2018, leistete er sich letzte Saison ganze acht davon und spielte für seine Verhältnisse eine unterdurchschnittliche Saison.
Mit Jordyn Brooks hat man im Draft an der 27. Stelle dann noch einen sehr merkwürdigen Linebacker gepickt. In seiner 2019er College Season wurde er nahezu gar nicht in Coverage eingesetzt sondern spielte einen vielseitigen Linebacker, der vom QB Spy bis hin zum Edge Rusher alles spielen durfte, nur keine Coverage. Deshalb ist es auch sehr schwierig vorherzusagen welche Rolle er bei den Seahawks spielen wird, meine Vermutung geht zu einer Bruce Irvin Rolle aus seinem ersten Seahawks Stint.
Defensive Backs:
Hier wurde mächtig aufgerüstet seit dem Beginn der 2019er Saison, im Laufe der letzten Saison holte man sich aus Detroit Safety Quandre Diggs. In dieser Off Season holte man sich per Trades Quinton Dunbar und sehr teuer Jamals Adams. Positiv hervorheben könnte man also, dass die Seahawks den analytischen Ansatz nachgehen, dass die Coverage wichtiger ist als der Pass Rush. Aber trotzdem sollte man den Pass Rush nicht komplett stiefmütterlich behandeln und nur Aushilfskräfte in der Defensiv Line hinstellen. Guckt man jedoch nur auf die Defensiv Backs, dann dürfte dies die beste Secondary sein, die die Seahawks seit dem Retirement von Kam Chancellor und dem Cut von Richard Sherman aufzuweisen hat. Gerade mit den Safeties Diggs und Adams hat man die Möglichkeit sehr vielseitig auf die gegnerische Offense zu reagieren.
Zumindest in der Theorie, da man mit der Defense von Pete Carroll jedoch eher eine ziemlich konstante Defense spielt, die gerne auf Überraschungen verzichtet wird es spannend sein wie die Defense am Ende wirklich spielen wird. Bei dem Blick auf die Cornerbacks wird Shaquill Griffin der erste CB sein, der in der abgelaufenen Saison sein Tief aus 2018 überwinden konnte und sich zu einem guten, wenn auch nicht überragenden Cornerback entwickeln konnte. Die Schwachstelle war hier eher Tre Flowers, der häufig attackiert wurde und sich entweder nur mit einer DPI helfen konnte oder in Coverage über 700 Yards zugelassen hat. Dies soll sich durch den Neuzugang von Quinton Dunbar ändern, der in der letzten Saison nach PFF die zweitbeste Coverage Grade (89,5) nach Richard Sherman hatte.
- Special Teams -
Hier hat sich relativ wenig zur Vor-Saison geändert, der teuer erworbene Kicker Jason Myers wird weiter die Kicks ausführen, von den Field Goals traf er 23 von 28, wobei seine verschossenen Field Goals aus einer Distanz von mehr als 40 Yard Entfernung kommen. Dies ist aber die Distanz bei der sich die guten von den durchschnittlichen Kickern abheben. Myers traf 4 von 7 aus der Distanz von 40-49 Yards und noch 2 von 4 bei einer Distanz von mehr als 50 Yards. Bei den PAT traf er 40 von 44. Michael Dickson hatte in 2019 eine nicht ganz so starke Saison wie noch als Rookie. Seine Punts gingen durchschnittlich 45,1 Yards weit, wurden aber auch in 45,9 % aller Punts wieder zurück getragen so dass er auf ein Net Yards punted von 40,1 Yards kommt und damit auf Rang 19 in der Liga steht.
- Players to Watch -
Marquise Blair:
Bisher spielten die Seahawks so wenig Sub-Formations (Formationen mit mehr als vier Defensiv Backs) weil nach Aussagen der Coaches, das vorhandene Personal nicht gut genug war. Die Rolle des Nickel-Cornerbacks soll nun Marquise Blair ausfüllen und nach den Berichten aus dem Training Camp soll er sich hier sehr gut drin schlagen. Natürlich muss man bei Berichten aus dem Training Camp grundsätzlich schon vorsichtig sein und dazu lobt Pete Carroll seine Spieler dann nochmal besonders vorschnell. Sollte es sich jedoch bewahrheiten, dass Blair hier gute Arbeit leistet besteht die Hoffnung, dass die Seahawks sich aus der Steinzeit Defense erheben und zumindest hier sich dem Liga Trend wieder zu nähern.
DK Metcalf:
Nach einer nicht so stark zu erwartenden Rookie Saison von Metcalf, bleibt nun abzuwarten ob er zum einen diese Entwicklung in 2020 auch fortsetzen kann oder doch eher an der Sophomore Wand abprallt. Zum anderen wäre es aber auch wichtig, wenn man Metcalf zukünftig variabler einsetzen kann und ihn mal in den Slot stellt oder mit Hilfe von WR Motions schon vor dem Snap von seinen direkten Cornerback Matchup zu entfernen und dass er dann mit Hilfe seines Speeds noch gefährlicher eingesetzt werden kann.
- Schedule -
- Fazit -
Seattle wird dank Russell Wilson und einem guten bis sehr guten Receiving Corps wieder mit um die Playoffs mitspielen. Dank eines sehr einfachen Schedules, man spielt als feste Divisions die AFC East und NFC East wird der Schedule von Football-Outsiders auf Rang 27 geschätzt. Dies könnte eine härtere Regression verhindern, jedoch ist es nicht zu erwarten dass man den Erfolg von 9-2 in knappen Spielen wiederholen kann. Zusätzlich spielt man noch die Vikings und Falcons. Geschwächt werden die Seahawks dadurch, dass es COVID 19 bedingt keinen Heimvorteil durch die Lautstärke der Fans geben wird. Dies war gerade in Seattle ein enormer Vorteil. Bei den Blick auf Offense und Defense macht einem die Defense Sorgen, denn man hat sich in der Secondary zwar deutlich verbessert, jedoch auf Kosten der Zukunft (abgegebene Draft Picks) und dass man in der Defensiv Line sich eher noch verschlechtert hat und die Ressourcen falsch eingesetzt hat. Durch das Ungleichgewicht in der Defense, dienen die Seahawks aber als sehr gutes Projekt wie viel eine sehr gute Secondary einem sehr schlechten Pass Rush helfen kann. Bei einer Prognose tippe ich auf eine Bilanz von 10-6 und dank des neuen Playoff Formats bestehen hier wieder Chancen auf einen Playoff Spot.
Quellen:
https://www.footballoutsiders.com/
Alleine Russell macht die Seahawks zu einer guten Mannschaft, aber ohne gute Spieler in D-Line oder O-Line (Ausnahme Brown) wird es schwierig mit den ganz starken Teams mit zu halten.
Problem ist, dass man durch die teuren Trades (Brown, jetzt Adams) viele Picks verliert und so auch die Chance auf gute Rookies minimiert wird.
Ich tippe auf 9 Siege und mit etwas Glück eine Wildcard.
Manche Teile gehören zu den besten der Liga, dafür sind andere komplett ignoriert und passen auch nicht zu den anderen Stärken.
@DerLutz
Pythagorean wird aus einer Formel der Punkte Differenz berechnet und gibt relativ gut eine Indikation für zukünftige Siege. Da aber auch sowohl die Kader als auch der Schedule von Jahr zu Jahr verändern, nicht ganz genau..aber zumindest besser als sich nur die W/L Records aus dem Vorjahr anzugucken
Die Seahawks haben einen spannenden Kader, dessen volles Potential wir wohl weder Offensiv noch Defensiv sehen werden.
Insbesondere bei der Defense bin ich gespannt ob man nicht doch blitzlastiger wird. Ohne Blitze weiß ich nicht, wie die Defense halten soll, da kein DB ewig covern kann und individuell wird diese Dline keine Oline der NFL vor Probleme stellen.
Die Bewertung der vielen One-Score Siege hingegen fällt mir doch schwerer, weil man häufiger doch klar besser war und der Gegner nur durch das Playcalling (Laufen bis man klar hinten liegt und Wilson den Ball wegnehmen wenn man führt) im Spiel gehalten wird.
Tipp: Gib das Team Bill Belichick und wir reden vom Super Bowl, so bleibt es bei Playoffs mit 10-11 Siegen aber einem aus spätestens in der Div. Round
bin sehr gespant auf die Saison, finde den kader trotz sehr schwacher Lines garnicht mal so schlecht.
Vor allem in Puncto defense könnte ich mir mit der secondary sowie Adams oder Brooks als Blitzer einen ordentlichen Passrush übers scheme vorstellen, das dürfte aber mit Pete und Norton eher schwierig werden.
Offense das gleiche Dilemma, hier sind auch wieder die Coaches der Sand im Getriebe, wobei ich glaube, dass Schrotty da im Vergleich noch etwas progressiver ist. Da wäre schon viel gewonnen wenn wenigsten PC sich komplett heraushalten würde.