Rudy Gobert und das Label des Sündenbocks: Warum in den kommenden Playoffs sein Ruf auf dem Spiel steht

Levi Netal
11. März 202409:30
SPOXgetty
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Der Wechsel von Rudy Gobert zu den Minnesota Timberwolves im Sommer 2022 stand lange Zeit stark in der Kritik. Nach einer enttäuschenden ersten Saison mit frühem Playoff-Aus haben sich die Timberwolves diese Saison jedoch zu einem der besten Teams der NBA entwickelt. Gobert ist der Anker für eine dominante Defensive und das Konzept der "Twin Towers" ist vom NBA-Meme zu einem echten Matchup-Vorteil geworden.

Sechsmal All-Defense, dreimal Verteidiger des Jahres. Es ist unbestritten, dass Rudy Gobert einer der besten Verteidiger seiner Generation ist - und doch polarisiert der Franzose seit Jahren und auch unter seinen Kollegen erhält der 31-Jährige nicht immer den Respekt, wie ihn viele andere Spieler seines Kalibers erhalten. "Was [Gobert] defensiv macht, ist unglaublich, wie er den Ring beschützt. Aber Defense ist mehr als nur Rim Protection"...", sagte Draymond Green, der in der Vergangenheit mehrfach mit Gobert aneinandergeraten ist. Green dürfte dabei das aussprechen, was viele denken, der Warriors-Forward trompetet es aber eben gerne in die weite Welt hinaus.

Der fehlende Respekt für Goberts Leistungen kommt vor allem daher, dass er sich in den Playoffs noch nicht bewiesen hat. Am denkwürdigsten ist dabei die Terrance-Mann-Show in Spiel der Serie zwischen Utah und den Clippers in Runde zwei vor zwei Jahren. Clippers-Coach Ty Lue verzichtete dabei fast komplett auf seinen Center Ivica Zubac, stattdessen war es Mann, der 39 Punkte erzielte und Goberts Einfluss unter dem Korb fast komplett egalisierte.

Utah ging als Favorit und Top-Seed raus, es war ein weiteres Fragezeichen hinter den Erfolg des Gobert-Mitchell-Duos in den Playoffs. Während die Jazz in Goberts defensiver Blütezeit über 60 Prozent (294-178) ihrer Spiele in der regulären Saison gewannen, konnten sie in den Playoffs weniger als die Hälfte ihrer Spiele für sich entscheiden (22-32). Als Resultat kamen sie in sechs Jahren nur zweimal über die erste Runde hinaus und erreichten nie die Western Conference Finals. Die gewohnt starke Defensive um Gobert kam in den Playoffs immer wieder an ihre Grenzen und Gobert wurde vermehrt als Hindernis für den Playoff Erfolg der Jazz angesehen.

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