Was für eine Ansage der Dallas Mavericks (18-30)! Einen Tag nach dem überraschenden Erfolg in San Antonio gelang dem Team von Dirk Nowitzki der nächste unerwartete Erfolg. Mit einer unglaublichen Energieleistung schlugen die Texaner die müden Cleveland Cavaliers (32-15) mit 104:97 (BOXSCORE).
Kein einziges Back-to-Back-Game konnten die Mavericks bislang in dieser Saison gewinnen. Das änderte sich nun schlagartig. Mit großartigem Einsatz und ganz starker Reboundarbeit sicherte sich Dallas den nächsten Überraschungserfolg über einen indisponierten Champion, bei dem Tyronn Lue schon Minuten vor dem Ende kapitulierte und seine Stars auswechselte.
Harrison Barnes war mit 24 Punkten (9/16 FG) Topscorer des Spiels und kam dank 11 Rebounds auf ein Double-Double. Daneben war auch der erst vor zwei Tagen verpflichtete Yogi Ferrell erneut ein bedeutender Faktor im Spiel der Mavs. Der Point Guard kam am Ende auf 19 Punkte, 5 Rebounds und 4 Steals. Wesley Matthews (21 Punkte) glänzte in der Defensive, Dwight Powell (14 Punkte, 8 Rebounds) als Sixth Man.
Bei den Cavaliers, die den Januar nun mit einer negativen Bilanz abschließen (7-8), erreichte kein Spieler Normalform. Auch LeBron James (23 Punkte, 9 Rebounds, 9 Assists) und Kyrie Irving (18 Punkte, 7/21 FG) erwischten keinen guten Abend.
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Die Reaktionen:
Yogi Ferrell (Mavericks): "Ich schwebe gerade auf Wolke sieben. Ich hätte niemals gedacht, dass ich diese Möglichkeit mal bekommen würde, aber meine Teamkollegen haben mir das Vertrauen geschenkt und ich habe einfach versucht, zu attackieren."
Tyronn Lue (Trainer Cavaliers): "Es war eines dieser Spiele, in dem der Gegner schneller war als wir. Sie haben besser attackiert und härter gespielt als wir. Das hat den Ausschlag gegeben."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Back-to-Back-Game für beide Teams und dennoch keine Pause für Dirk Nowitzki. Wie schon beim gestrigen Sieg gegen die Spurs startete der Deutsche neben Heimdebütant Yogi Ferrell, Curry, Matthews und Barnes. Bei den Cavaliers ersetzte Richard Jefferson den verletzten Love neben Irving, Shumpert, James und Thompson.
1. Viertel: Die Mavs nahmen ihren Schwung aus San Antonio mit. Nowitzki stellte nach vier Minuten per Dreier auf 12:5, Barnes baute die Führung im Fastbreak per Slam Dunk weiter aus, ehe Lue die erste Auszeit des Spiels nahm. Danach legten die Cavs innerhalb von zwei Minuten einen 11:0-Run hin und drehten das Spiel, wobei James zwei deftige Dunks beisteuerte. In der Folge riss Irving das Spiel mit zehn Punkten an sich, bevor Curry per Layup auf 29:26 nach zwölf Minuten stellte.
2. Viertel: Wieder kamen die Mavs besser ins Viertel und schnappten sich per 8:0-Run die Führung zurück. Gerade Neuzugang Ferrell war in dieser Phase auffällig. Die Cavs blieben dran. Jordan McRae sorgte per Fastbreak-Dunk für das 43:43 fünf Minuten vor der Pause, bevor Dallas angeführt von Barnes wieder einen 6:0-Lauf startete. Nach einem feinen Pullup Jumper von Ferrell war es schließlich James, der die Führung der Mavs per Layup mit dem Buzzer auf 55:50 verkürzte.
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3. Viertel: Dallas ließ auch nach der Pause nicht nach, während bei den Cavs etwas die Energie fehlte. Der starke Barnes schraubte den Vorsprung nach fünf Minuten im Viertel auf neun Punkte hoch. Irving und James versuchten das Spiel an sich zu reißen, so recht wollte das aber nicht gelingen. Stattdessen sorgte Curry mit einem tollen Offensivrebound plus Layup für den Elf-Punkte-Vorsprung, Ferrell stellte auf 81:70 vor dem Schlussviertel.
4. Viertel: Cleveland startete gleich mit zwei Dreiern von Channing Frye in Folge, doch die Mavs blieben aggressiv, kamen mehrfach zu leichten Punkten und hielten die Cavs zunächst auf Abstand. Dreier von Nowitzki und Curry sorgten sechs Minuten vor Schluss für das 97:83 für Dallas. Die Cavs leisteten sich Ballverlust um Ballverlust und der verrückte Ferrell sorgte per Dreier und Layup für den 17-Punkte-Vorsprung. Drei Minuten vor dem Ende wechselte Lue seine Stars aus und gab das Spiel auf. Der Rest war Schaulaufen. 104:97 Mavs!
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Der Star des Spiels: Harrison Barnes. Großartiges Spiel des Forwards, der den Cavs im letzten Jahren noch in den Finals begegnet war. Er trug die Offensive lange auf seinen Schultern und punktete gerade aus der Isolation heraus stark (9/16 FG). Zudem glänzte er mit großartigem Einsatz unter den Brettern (4 Offensivrebounds) und stellte gemeinsam mit Matthews King James kalt.
Der Flop des Spiels: Kyrie Irving. Eigentlich könnte man fast jeden Spieler des müden Champs nehmen wie die völlig unsichtbaren Tristan Thompson und Iman Shumpert. Von Irving wird aber einfach mehr erwartet und der Spielmacher, der in den letzten sechs Spielen durchschnittlich 30,2 Punkte aufgelegt hatte, erwischte einen schwarzen Tag. Entscheidend waren seine 6 Turnover, von denen einige im Schlussviertel in kritischen Situationen kamen.
Das fiel auf:
- Yogi Ferrell zeigte erneut eine mehr als couragierte Vorstellung und brachte starke Argumente für eine Verlängerung seines Zehn-Tages-Vertrags aufs Feld. Sein Einsatz in der Defense gegen Irving war großartig. Vor allem aber leitete er das Spiel in der Offensive erneut überraschend umsichtig, bedenkt man die geringe Erfahrung des Point Guards auf NBA-Niveau. Erst im dritten Viertel erlaubte er sich seinen ersten Turnover als Maverick und war wie schon gegen die Spurs in der Crunchtime mit enorm wichtigen Punkten zur Stelle.
- Die Mavs stehen in so gut wie jeder relevanter Reboundstatistik an letzter Stelle der NBA. Davon war gegen Cleveland nichts zu sehen. Den Cavs fehlte der letzte Einsatz am Brett. So kamen die Hausherren gerade über Barnes und Powell immer wieder zu wichtigen Offensivrebounds, die zu Second-Chance-Punkten in kritischen Szenen führten.
- Nicht nur unter den Brettern stimmte der Einsatz. Defensiv machten die Mavs vielleicht ihr bestes Saisonspiel. Sie warfen sich in jeden Passweg und provozierten so 17 Turnover der Cavs, während sie sich selbst nur neun Ballverluste erlaubten. Ferrell und Curry kümmerten sich gemeinsam um Irving, Barnes und Matthews um James. Gerade Wes hatte überall seine Finger im Spiel.
- Carlisle veränderte vor allem seine Bankrotation gegenüber dem Match gegen die Spurs. Dwight Powell, der gestern in San Antonio nur zehn Minuten auf dem Feld stand, kam schon früh für Nowitzki und blieb 29 Minuten auf dem Feld. Dabei hinterließ der Power Forward einen ganz starken Eindruck und war einer der entscheidenden Faktoren für den Sieg. Ansonsten hielten die Mavs die Rotation klein, lediglich Harris erhielt noch bedeutende Minuten.
- Nowitzki erzielte zwar nur 8 Punkte und 6 Rebounds, bestach dabei aber mit gnadenloser Effektivität (3/4 FG, 2/2 Dreier) und einem heißen Händchen im richtigen Moment. So stand am Ende auch das mit Abstand beste Plus-Minus-Rating aller Spieler auf dem Feld (+24).