10 Dreier! Matthews auf Currys Spuren

Ole Frerks
07. Dezember 201505:11
Wesley Matthews (r.) zeigte gegen Washington eine historische Leistunggetty
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Die Dallas Mavericks (12-9) haben sich mit den Washington Wizards (8-10) ein packendes Duell geliefert. Wesley Matthews zeigte eine unfassbare Leistung vom Perimeter und führte die Mavs gemeinsam mit Dirk Nowitzki zum 116:104 in der Haupstadt.

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In einer weitestgehend zerfahrenen ersten Hälfte führten die Gastgeber nahezu die ganze Zeit, ohne sich dabei aber wirklich absetzen zu können. Danach drehte auf einmal der zuletzt kriselnde Wes Matthews so richtig auf, 28 seiner 36 Punkte machte der Swingman in der zweiten Hälfte - darunter waren auch unfassbare 10 Dreier bei 17 Versuchen.

Damit stellte er gleichzeitig den Mavs-Rekord von der Dreierlinie sowie sein eigenes Career High an Punkten ein. Flankiert wurde er vom wieder einmal brutal effizienten Dirk Nowitzki (19 Punkte, 5/8 FG, 8/10 FT) sowie vier weiteren Spielern in Double Figures.

Bei den Wizards war John Wall der beste Mann, der Point Guard kam auf 28 Punkte, 10 Assists und 5 Steals. Am Ende knickte er allerdings um und musste vom Feld humpeln, Ergebnisse der Untersuchung stehen noch aus, es soll aber wohl nichts Schlimmes sein. Ansonsten konnten sich bei den Hauptstädtern Bradley Beal (21 Punkte), Gary Neal (18) und Otto Porter (15 Punkte, 11 Rebounds) auszeichnen.

Die Mavericks haben damit die letzten 11 Spiele gegen Washington allesamt gewonnen und stehen im Westen derzeit auf Platz 4. Die Wizards hingegen haben erneut etwas Boden auf die Playoff-Plätze im Osten verloren (Platz 12).

Die Reaktionen:

John Wall (Wizards) über seine Verletzung: "Ich kenne die Ergebnisse noch nicht. Wenn ich deswegen aussetzen muss, werde ich das tun. Wenn ich irgendwie trotzdem spielen kann, werde ich das tun."

Rick Carlisle (Coach Mavs) über Wes Matthews: "Wes hat uns heute angeführt. Er hatte es hier bisher nicht leicht, deswegen haben wir alle versucht, ihn zu ermutigen. Es ist eine große Herausforderung, von so einer Verletzung so schnell zurückzukommen."

Wes Matthews (Mavs): "Es war einer dieser Abende, an dem auf einmal alles fällt, was in letzter Zeit daneben ging. Ich wurde immer wieder freigespielt und habe den Ball fliegen lassen. Der Ring war auf einmal so groß wie der Ozean."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Wittman muss verletzungsbedingt umbauen: Marcin Gortat, Nene, Kris Humphries, Drew Gooden und Alan Anderson müssen pausieren, es beginnen Wall, Beal, Porter, Dudley und Hollins. Bei den Mavs starten wieder Williams, Felton, Matthews, Nowitzki und Pachulia. J.J. Barea, Chandler Parsons und Salah Mejri sind nicht dabei.

3.: Holpriger Beginn für die Mavs. Pachulia trifft den ersten Jumper, verliert dann aber zweimal den Ball und verlegt noch einen Layup. Porter und Beal sorgen bei den Wizards für Punkte. 7:5 Washington.

6.: Washington bleibt weiter die etwas bessere Mannschaft, nachdem Dallas kurz aufwacht. Blair per Dunk und Wall per Jumper verhelfen den Wiz zum 7:0-Run, Carlisle nimmt seiner erste Auszeit. 14:10 für die Gastgeber.

12.: Es bleibt ein zerfahrenes Spiel - Dallas trifft zwar gut, gibt aber viel zu oft den Ball her. Anderson sorgt per Dunk trotzdem für die knappe Führung, Neal trifft nur einen Freiwurf. 29:28 Dallas!

16.: Schrecksekunde für Dallas: Harris stürzt unglücklich und muss in die Kabine, passen dazu legt Washington einen 8:0-Run hin. Dann geht Nowitzki zum Korb, tut sich ebenfalls weh, versenkt aber dennoch beide Freiwürfe. Danach rennt Wall wiede rmal allen davon - 40:36 Wizards.

24.: Washington ist zwischenzeitlich auf 10 Punkte weg, vor allem Neal tut den Mavs im zweiten Viertel richtig weh. D-Will meldet sich mit einem Dreier, Dudley tut es ihm aber sofort gleich. Dann gibt es aber noch 4 Nowitzki-Punkte vor der Pause! 58:55 für die Wizards.

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28.: Das ist doch endlich mal ein Lebenszeichen von Matthews! Der Swingman netzt in der Anfangsphase dieses Viertels gleich mal drei Triples ein, Wittman ist bedient und nimmt die Auszeit. 69:63!

31.: Wall schaltet in den Westbrook-Modus! Der Point Guard legt einen Ein-Mann-Fastbreak hin und wird dabei von Felton gefoult - And-1! Diesen Turbo können nur ganz wenige zünden. 71:70 Dallas.

36.: Zwischen Wall und Matthews entwickelt sich mittlerweile ein Privatduell! Wes steht nun bei 6 Dreiern, aber Wall legt schon das nächste And-1 oben drauf. Dann trifft er den Jumper über D-Will, worauf Dirk per Dreier antwortet - das wird noch richtig spannend! 87:84 für Dallas.

41.: Matthews ist unfassbar! Schon wieder haut er drei Triples rein, er steht jetzt bei 9! Career High für den Off-Guard... dann zeigt Dirk den Flamingo, 98:88 Dallas!

47.: Diesen Run werden die Wizards nicht mehr ausgleichen können, zumal jetzt ihr Bester fehlt. Wall ist umgeknickt und humpelt in die Kabine - ist das bitter! 113:100 Dallas, aber das ist jetzt fast schon Nebensache.

Washington Wizards vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Wes Matthews. Zu Beginn sah es aus, als bliebe Matthews bei den Mavs weiter ein Sorgenkind. Der Neuzugang hatte kürzlich selbst betont, derzeit nicht gut zu spielen ("I suck right now"). Zu Beginn der Partie versucht es Wes, sein Glück zu erzwingen, er traf allerdings wieder nur einen seiner sechs Würfe im ersten Viertel. Nach dem Pausentee fielen seine Würfe dann aber endlich mal - vor allem vom Perimeter spielte er sich in einen Rausch. Seine Ausbeute am Ende: 36 Punkte mit 10 Dreiern! Zudem zeigte er gegen Beal die gewohnt gute Defense und hielt den Wizards-Guard bei 36,8 Prozent aus dem Feld.

Der Flop des Spiels: Washingtons Perimeter Defense. Wenn ein zuletzt kalter Shooter seinen Rhythmus findet, kann das natürlich viele Gründe haben. Einer davon war in diesem Spiel aber, dass Matthews an der Dreierlinie immer wieder sträflich frei gelassen wurde. Er war auch nicht der Einzige: Die Mavs trafen insgesamt 16 von 31 von draußen - das kam nicht von ungefähr.

Das fiel auf:

  • Die Frontcourt-Rotation der Wizards war durch Verletzungen enorm dezimiert, daher ließ Coach Wittman noch mehr Small-Ball spielen als sonst. Kein Wunder allerdings, wenn die einzigen "klassischen" Big Men Blair und Hollins heißen. Mit dem Forward-Tandem Porter und Dudley funktionierte dies weitestgehend gut, die Schnelligkeitsvorteile gegen Villanueva und vor allem Nowitzki waren eklatant - am Brett hatte Washington dadurch allerdings Probleme (50:31 Rebounds).
  • In der Defense konzentrierte sich Washington darauf, enormen Druck auf den Ballhandler auszuüben und eifrig zu switchen. Die Mavs irritierte das sichtlich, 6 Turnover leistete sich Dallas allein im ersten Viertel. Wenn sie dann allerdings zum Abschluss kamen, trafen sie gleichzeitig auch ziemlich effizient. Die Spielweise der Wizards bringt eben gewisse Risiken mit sich.
  • Das galt zuletzt auch für ihre Offense, insbesondere Wall und Beal standen für ihre Turnover-Anfälligkeit in der Kritik. Davon war in dieser Partie aber nichts zu sehen. In der ganzen ersten Halbzeit leisteten sich die Hauptstädter nur zwei mickrige Ballverluste. Wall stand schon zur Pause bei starken 12 Punkten, 7 Assists, 4 Steals - und eben keinem Turnover. Es war eine herausragende Leistung vom Point Guard.
  • Etwas frustrierend bei den Mavs war wieder einmal die Wurfverteilung. Obwohl Nowitzki gut drauf war und von seinen kleineren Gegenspielern bei fast jeder Gelegenheit gefoult wurde (10 Freiwürfe vor der Halbzeit!), nahm er in der ersten Hälfte gerade einmal 4 Würfe (insgesamt 8). Natürlich will Carlisle es mit der Belastung seines alternden Superstars nicht übertreiben, dennoch ist es sicher nicht ideal, wenn beispielsweise D-Will (2/12 FG) mit derartigen Quoten so viel häufiger wirft als Nowitzki.

Der Spielplan im Überblick