Lopez verletzt - Katastrophe für die Nets!

SPOX
23. Dezember 201108:00
Deron Williams (r.) muss erst mal auf den verletzten Brook Lopez (M.) verzichten in NJGetty
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Die Machtverhältnisse in der Atlantic Division sind klar zementiert: Erst kommen die Knicks und ihr überragender Frontcourt, die erfahrenen Celtics, die ausgeglichenen 76ers - und dann erst die Nets. Dabei wollte Oligarch Prokhorov unbedingt einen zweiten Superstar neben Deron Williams. Die Gegenwart der Raptors sieht noch düsterer aus.

Boston Celtics

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Deswegen wird die Saison ein Erfolg: Die Mavs traten letzte Saison den Beweis an, dass mit Erfahrung die individuelle Unterlegenheit eines Teams kompensiert werden kann. Auf diesen Effekt werden auch die Celtics hoffen. Mit Ray Allen, Kevin Garnett (35), Paul Pierce (34) und Jermaine O'Neal (33) haben vier der fünf Starter die 30 weit überschritten und alles in der NBA erlebt. Sie werden sich wie in den letzten Jahren die Würfe uneigennützig teilen und Defizite in Athletik und Schnelligkeit mit viel Routine ausgleichen. Und: Mit dem Trade von Brandon Bass für Big Baby Davis machte Boston alles richtig. Während Bass trotz Größennachteilen emsig am Korb rackert und vielseitiger ist, neigt Davis dazu, sich auf seinen wackeligen Mitteldistanzwurf zu verlassen. SPOXGetty

Deswegen wird die Saison ein Misserfolg: So optimistisch der Mavs-Titel die Celtics machen könnte: Boston wirkte bei aller Routine im letzten Jahr doch überaltert. Für jugendlichen Elan sorgt nach dem Saisonaus für Jeff Green (Herzprobleme) nur Point Guard Rajon Rondo (25) mit seiner Athletik und dem Auge (11,2 Assists), doch auch bei ihm gibt es zahlreiche Fragezeichen: Hat sich sein miserabler Wurf endlich verbessert (23,3 Prozent Dreier)? Wie geht er mit den Trade-Gerüchten um? Außerdem zweifelhaft: Auf der Center-Position ist Boston extrem dünn besetzt mit dem gebrechlichen O'Neal, Backup Chris Wilcox kann ebenfalls keine Antwort sein - weswegen Garnett wohl auch auf der Fünf aushelfen muss.

Prognose: 2. Platz in der Atlantic Division. Gegenüber der neuen Macht NY klafft schon jetzt ein Loch, aber Boston profitiert davon, dass ihre Division eine der schwächsten der NBA ist.

Die New Jersey Nets in der Preview

Die New York Knicks in der Preview

Die Philadelphia 76ers in der Preview

Die Toronto Raptors in der Preview

New Jersey Nets

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Deswegen wird die Saison ein Erfolg: Kein Dwight Howard, kein Chris Paul, nicht mal Andrei Kirilenko: Dem steinreichen Nets-Oligarchen Mikhail Prokhorov gelang es nicht, Deron Williams einen weiteren Superstar zur Seite zu stellen. Dennoch sollte sich New Jersey verbessert haben - und das wegen eines Spielers: Brook Lopez. Vom Talent her gehört er zu den besten Centern der NBA, doch letzte Saison machte er einen Schritt zurück. Wie er nun zugab selbst verschuldet: "Ich war faul." Mit einem Lopez, der aggressiver am Brett arbeitet und mehr Rebounds holt (nur 6,0 im Vorjahr), sollte Williams ein starkes Duo bilden. Allerdings müssen die Nets zu Saisonbeginn erst mal auf ihren "Ersatz-Superstar" verzichten. Lopez brach sich im Preseason-Spiel gegen die Knicks einen Knochen im rechten Fuß und muss operiert werden. Im besten Fall fällt der Center "nur" sechs Wochen aus. Immerhin haben die Nets sofort reagiert und Mehmet Okur für einen Secound-Round-Pick (2015) aus Utah geholt. Nach Lopez' Rückkehr sind die Rollen im Team klar verteilt: Morrow schießt die Dreier und der Rest soll für Lopez/Williams schuften.

Deswegen wird die Saison ein Misserfolg: Lopez/Williams sind theoretisch schön und gut - dennoch mangelt es an der Qualität. Wenn Shawne Williams ein Kandidat als Starting-Small-Forward ist, kann etwas nicht stimmen. Ex-Maverick DeShawn Stevenson verspricht vor allem offensiv zu wenig, um ein echter Upgrade zu sein. Heißt: Von der Point-Guard-Position abgesehen mit Williams und den Backups Farmar und Gaines fehlt die Tiefe. Die Lopez-Verletzung ist jetzt auch noch eine echte Katastrophe. Experten zufolge könnte der Center mit seinem Ermüdungsbruch im Fuß auch drei Monate lang ausfallen. Oder sogar noch länger! Nicht nur, dass die Nets in dieser Saison ohne Lopez einpacken können. Sie wollten ihn ja eigentlich Orlando in einem Dwight-Howard-Trade andrehen, auch das können die Nets jetzt erst mal vergessen. So ist es doch sehr fraglich, wie es 2012 weitergeht. Ob Williams verlängert und ob endlich ein weiterer Superstar angelockt werden kann?

Prognose: 4. Platz in der Atlantic Division. Nach der Lopez-Verletzung ist das schon absolut das höchste der Gefühle. Die Playoffs können sie ohne Lopez natürlich vergessen.

Die Boston Celtics in der Preview

Die New York Knicks in der Preview

Die Philadelphia 76ers in der Preview-

Die Toronto Raptors in der Preview

New York Knicks

Die Spieler-Statistiken beziehen sich auf die Regular Season 2010/2011

Deswegen wird die Saison ein Erfolg: Der Big Apple kann sich auf was gefasst machen: Das Team hat sich nun noch mehr an den D'Antoni-Basketball und ans Zusammenspiel mit Carmelo Anthony und Amare Stoudemire gewöhnt - und bekam mit Tyson Chandler ein Upgrade für die Center-Position. Auf einen Schlag verfügt NY plötzlich über den besten Frontcourt der NBA. Chandler sollte perfekt zum schnellen Knicks-Stil passen und die Defense auf ein neues Level hieven. So, wie es ihm schon in Dallas gelungen war. Auch auf Vorsaison-Shooting-Star Landry Fields darf man gespannt sein.

Deswegen wird die Saison ein Misserfolg: Die größten Sorgen macht sich Coach Mike D'Antoni um die Point-Guard-Position. Nicht erst seit Steve Nash ist klar, dass man für seinen Basketball eigentlich einen Floor General braucht, der das Spiel schnell macht. Aber wer soll in NY Anthony und Stoudemire bedienen? Toney Douglas überraschte letztes Jahr, ist aber mehr Shooter denn Passgeber. Mike Bibby und Baron Davis sind zwar prominente Namen, doch weit über dem Zenit. Eine Schwachstelle könnte generell die Bank sein: Der Starting-Frontcourt Chandler/Stoudemire/Anthony ist überragend, doch hochkarätige Alternativen vermisst man.

Prognose: 1. Platz in der Atlantic Division. Der Frontcourt-Power haben die Division-Rivalen nicht entgegenzusetzen.

Die Boston Celtics in der Preview

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Philadelphia 76ers

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Deswegen wird die Saison ein Erfolg: Das Schlagwort lautet: Kontinuität. Die 76ers hielten sich am Trademarkt auffällig zurück und konzentrierten sich darauf, das Team zusammenzuhalten: Mit Thaddeus Young und Spencer Hawes wurden die Verträge von zwei vielversprechenden Spielern verlängert. Die Mannschaft hat eine gute Struktur aus Veteranen (Elton Brand, Andres Nocioni, Tony Battie), hoffnungsvollen Talenten (Hawes, Young, Jrue Holiday, Evan Turner) und einem scorenden Sixth Man (Lou Williams). Wenn sich Andre Iguodala wieder aufrappelt und nach einer schwachen Vorsaison wieder All-Star-Zahlen abliefert, könnte was gehen.

Deswegen wird die Saison ein Misserfolg: Dem Team geht DER Franchise Player ab. Die 76ers verfügen über einige Optionen, doch wenn es eng wird, weiß man nicht recht, wer denn nun die Verantwortung trägt. Iguodala ist der individuell Beste, kehrt aber von einer enttäuschenden Saison zurück. Brand war mit 15,0 Punkten der Topscorer, aber wird wohl nie wieder die Klasse von früher erreichen.

Prognose: 3. Platz in der Atlantic Division. New York ist weit enteilt, doch mit einem verbesserten Iguodala wird Philly Druck auf Boston machen.

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Toronto Raptors

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Deswegen wird die Saison ein Erfolg: Stars sucht man im Kader vergeblich - aber es ist durchaus Potenzial vorhanden: DeMar DeRozan, Ed Davis (beide 22), Jerry Bayless (23), Amir Johnson und James Johnson (beide 24), sie sollen das Gesicht der Zukunft sein. Hinzu kommt eine Ansammlung von Spielern, die bei aller Kritik ihren Wert in der NBA bewiesen haben (Andrea Bargnani, Leandro Barbosa, Jose Calderon) oder Erfahrung in den Locker Room bringen (Jamaal Magloire, Rasual Butler, Anthony Carter). Der neue Backup-Center Aaron Gray bringt Toughness. Der wichtigste Zugang ist aber Headcoach Dwane Casey. Zuvor war er als Co-Trainer bei den Mavs, die sich dank ihm in der Defense enorm verbessert haben. Genau den gleichen Effekt wünscht sich Toronto.

Deswegen wird die Saison ein Misserfolg: Man merkt dem Kader deutlich an, dass das Front Office nur in die Zukunft schaut - zu chancenlos ist Toronto in dieser Saison. Ein paar Talente und das Scouting nach ausländischen Spielern sind schön und gut, aber das reicht bei weitem nicht, um ernsthaft zu konkurrieren. Nur mit einem Calderon, der so fehlerfrei spielt wie in 2008/09, könnten Überraschungen möglich sein.

Prognose: 5. Platz in der Atlantic Division. Die Gegenwart ist düster, Rebuild in Richtung 2012 oder 2013 ist angesagt.

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