NBA: Brandon Ingram versenkt die Jazz in irrem OT-Krimi - Denver Nuggets trotzen Golden State Warriors

SPOX
17. Januar 202008:21
Brandon Ingram legt mit 49 Punkten beim OT-Sieg gegen die Jazz ein neues Career-High auf.getty
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Die Siegesserie der Utah Jazz ist vorbei. Brandon Ingram erlegt die Jazz mit 49 Punkten in einem verrückten OT-Krimi. Die Denver Nuggets drehen einen 19-Punkte-Rückstand gegen die Golden State Warriors und die Clippers fahren einen lockeren Sieg gegen die Magic ein. Außerdem: Deandre Ayton dominiert die Knicks.

Die Knicks haben gegen die Suns keine Chance - und verlieren auch noch R.J. Barrett mit einer Knöchelverletzung. Die Pelicans trotzen einem umstrittenen Call der Referees und gewinnen in Overtime.

New York Knicks (11-31) - Phoenix Suns (17-24) 98:121 (BOXSCORE)

  • Bester Auftritt der Saison und eine neuer Karrierebestwert: Nach seiner Dopingsperre zu Beginn der Spielzeit macht Deandre Ayton endlich wieder mit sportlichen Höhepunkten Schlagzeilen. Mit 26 Punkten (11/15 FG) und 21 Rebounds (Career-High) führte der Big Man die Suns zu einem am Ende ungefährdeten Sieg in New York.
  • Bis etwa Mitte des zweiten Viertels hatten die Knickerbockers sogar die Führung inne, doch mit einem 33:20-Abschnitt drehten die Suns die Partie. Zwar waren die Hausherren Anfang des dritten Viertels nochmal auf 4 Zähler dran, anschließend brach New York aber ein. Phoenix zog nach und nach immer weiter davon und hatte im Schlussabschnitt schließlich einen 29-Punkte-Vorsprung auf der Habenseite.
  • Ayton avancierte zum ersten Suns-Spieler seit Charles Barkley 1994, der ein 20/20-Spiel in fremder Halle auflegte. Vor heimischem Publikum gelang dies zuletzt Amar'e Stoudemire im Jahr 2008. Neben dem 21-Jährigen machten auch Devin Booker (29) und Ricky Rubio eine starke Partie. Letzterer legte im ersten Spiel nach der Geburt seines Sohnes am Montag 25 Zähler, 13 Assists, 8 Rebounds und 4 Steals auf. Bester Scorer der Knicks war Julius Randle mit 26 Punkten.
  • Die Knicks mussten neben der siebten Niederlagen aus den vergangenen acht Spielen auch eine Verletzung von R.J. Barrett verkraften. Der Rookie knickte bei einem Drive mit seinem rechten Knöchel um und musste die Partie verlassen. Beim Gespräch mit den Reportern nach der Partie stützte er sich auf Krücken, wie schwer die Verletzung ist, konnte er selbst aber noch nicht einschätzen.

Milwaukee Bucks (37-6) - Boston Celtics (27-13) 128:123 (Spielbericht)

New Orleans Pelicans (16-26) - Utah Jazz (28-13) 138:132 OT (BOXSCORE)

  • Was für eine irre Partie in New Orleans! Brandon Ingram überragte gegen das zuletzt heißeste Team der NBA mit einem neuen Career-High von 49 Punkten und versenkte den vermeintlichen Gamewinner. Ein umstrittener Call der Referees rette Utah allerdings in die Overtime - dort machten die Pels dann aber doch noch alles klar.
  • Mit seinem langen Pull-Up-Zweier brachte Ingram seine Farben 0,2 Sekunden vor Schluss mit 122:121 in Front. Beim anschließenden Inbounds-Play der Jazz pfiffen die Referees allerdings ein fragwürdiges Foul wegen Haltens von Jaxson Hayes gegen Rudy Gobert. Der Franzose setzte den ersten Freiwurf an den Ring, traf aber den Zweiten zum Ausgleich und damit zur Overtime.
  • Nach einem Dreier von Bogdan Bogdanovic gingen die Gäste in der Verlängerung sogar mit 5 Punkten in Führung, doch anschließend waren nur noch die Pels zu sehen. New Orleans holte sich den Sieg mit einem 11:0-Lauf, ließ allerdings auch einige Freiwürfe liegen (8/14 FT). So hatte Donovan Mitchell 16 Sekunden vor dem Ende die Chance, es nochmal spannend zu machen, doch sein Layup gegen die starke Verteidigung von Frank Jackson wollte nicht fallen.
  • In den 48 Minuten zuvor lieferten sich die Pels und Jazz eine extrem ausgeglichene und durchweg spannende Parte. Es gab insgesamt 23 Führungswechsel und 23 Unentschieden. Vor allem Mitchell und Ingram begeisterten mit ihrem Privatduell, der Jazz-Guard stellte mit 46 Punkten (16/34 FG) sein Career-High ein, das reichte am Ende aber nicht. Gobert kam noch auf 17 und 14 Rebounds, foulte in der OT aber aus.
  • "Sie haben gesagt: 'Mach dir keine Sorgen, wir werden in der Overtime gewinnen.' Wir wussten alle, dass es nie soweit kommen durfte", sagte Pels-Coach Alvin Gentry nach der Partie. Zu dem umstrittenen Call gegen Hayes wollte er sich aber nicht direkt äußern ("Wenn du meine Strafe zahlst, dann sage ich dir, was ich denke"). Neben dem überragenden Ingram, der von den Fans "MVP"-Rufe geschenkt bekam, lieferten auch Derrick Favors (21 und 11) oder E'Twaun Moore (16) ab. Lonzo Ball hatte zwar Probleme mit seinem Scoring (5, 2/12 FG), verteilte aber 13 Assists. Damit beendete New Orleans die Siegesserie der Jazz von zehn Spielen.

In der ersten Halbzeit sieht es ganz nach einer Blamage für die Nuggets aus, doch Denver dreht die Partie gegen die Warriors. Kawhi Leonard führt die Clippers zum Sieg.

Golden State Warriors (9-34) - Denver Nuggets (29-12) 131:134 OT (BOXSCORE)

  • Die Nuggets haben trotz einer verpatzten ersten Halbzeit und drei verletzten Startern doch noch das Comeback in San Francisco geschafft und sich in der Overtime den fünften Sieg aus den vergangenen sechs Partien gesichert.
  • Vor der Partie absolvierte Klay Thompson ein Workout auf dem Parkett des Chase Centers - in voller Warriors-Montur inklusive Headband wohlgemerkt. Von seinem Shooting-Touch ließen sich offenbar die fitten Teamkollegen anstecken, Golden State versenkte 20 von 46 Dreiern (DEN: 17/35).
  • Allein im ersten Viertel hämmerten die Dubs Denver sieben Triples um die Ohren, die Hausherren setzten sich früh bis auf 19 Zähler ab. Auch Mitte des dritten Abschnitts sahen sich die Nuggets diesem Rückstand ausgesetzt, doch Denver kämpfte sich mit stark verbesserter Defense zurück. Michael Porter Jr. (18 Punkte und 10 Rebounds) besorgte 1:16 Minuten vor dem Ende per Offensiv-Rebound und And-One die erste Nuggets-Führung seit 3:0 in der Anfangsphase.
  • Doch Eric Paschall bestrafte den 20. Turnover der Gäste eiskalt mit einem Triple. Jokic fand auf der Gegenseite per Baby-Hook die passende Antwort, Alec Burks vergab einen Dreier mit dem Buzzer - Overtime. Dort tauschten die Warriors und Nuggets einige Körbe aus, bevor Mason Plumlee (15 und 15) mit mehreren Offensiv-Rebounds und 5 Zählern in Folge die Nuggets auf die Siegerstraße brachte. Zwar machten es die Gäste mit einigen verworfenen Freiwürfen nochmal spannend, doch der letzte Dreier von Damian Lee landete nur am Ring.
  • Will Barton war mit 31 Punkten (7/10 Dreier) sowie 7 Assists auch bester Scorer der Nuggets, die auf Jamal Murray (Knöchel), Gary Harris (Leiste) und Paul Millsap (Knie) verzichten mussten. Auch Malik Beasley zeigte einen starken Auftritt mit 27 Punkten von der Bank, Nikola Jokic kam auf 23 Punkte, 12 Rebounds und 8 Assists bei 8 Ballverlusten.
  • Für die tapfer kämpfenden Warriors sammelte Burks (25) die meisten Zähler, Lee (21), Eric Paschall (16) und D'Angelo Russell (19, 9 Assists, 6/13 Dreier) machten ebenfalls auf sich aufmerksam. Die Warriors haben damit zum ersten Mal seit März 2002 zehn Spiele in Folge verloren.

L.A. Clippers (29-13) - Orlando Magic (20-22) 122:95 (BOXSCORE)

  • Leichtes Spiel für die Clippers gegen Orlando. Angeführt von Kawhi Leonard, der seine 29:51 Minuten Einsatzzeit erneut äußerst effizient für 32 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists nutzte, holten sich die Hausherren einen ungefährdeten Sieg gegen die Gäste aus Florida.
  • Die Klaue startete richtig heiß in die Partie, nach dem ersten Viertel hatte Leonard bereits 14 Zähler angesammelt und stand bei 6 von 7 aus dem Feld. Damit führte er die Clippers zu einer frühen 10-Punkte-Führung, im zweiten Durchgang setzte sich das Team aus der Stadt der Engel bis auf 23 Zähler ab. Davon konnte sich Orlando nicht mehr erholen, bis zum Spielende verteidigte LAC den zweistelligen Vorsprung.
  • Nach dem Sieg gegen die Lakers kaum 24 Stunden zuvor war bei den Magic im vierten Auswärtsspiel in Folge im Westen des Landes ein wenig die Luft raus. Markelle Fultz kam nach seinem Triple-Double am Vorabend nur auf 11 Punkte (5/17 FG) und 5 Assists, eine gute Partie lieferten dagegen Nikola Vucevic (22, 8/13 FG) und Aaron Gordon (20, 8/11 FG) ab.
  • Kawhi benötigte für seine 32 Zähler nur 20 Würfe, von denen 12 im Korb landeten. Damit avancierte er zum ersten Clippers-Spieler seit Elton Brand 2005/06, der in vier aufeinanderfolgenden Partien mindestens 30 Punkte erzielte. Unterstützung kam unter anderem von Montrezl Harrell (21), Landry Shamet (13) oder JaMychal Green (11 und 13 Bretter). Die Clippers haben nun zwölf Spiele in Folge gegen Orlando gewonnen.