NBA: Dallas Mavericks gewinnen wilden Krimi dank Gamewinner von Finney-Smith - Miami Heat stellen Embiid kalt

Philipp Jakob
06. März 202206:49
Spencer Dinwiddie legt mit 36 Punkten gegen die Kings einen persönlichen Saisonbestwert auf.getty
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Die Dallas Mavericks können auch ohne Luka Doncic gewinnen - auch wenn dafür ein echter Kraftakt inklusive 19-Punkte-Comeback und Gamewinner von Dorian Finney-Smith nötig ist. Die Heat stellen derweil Joel Embiid kalt und die Wagner-Brüder glänzen, sind aber doch chancenlos.

Dallas Mavericks (39-25) - Sacramento Kings (24-42) 114:113 (BOXSCORE)

  • Mit dieser Wasserdusche hatten weder Dorian Finney-Smith, noch die meisten Mavs-Fans gerechnet. Letztere, weil Dallas ohne Luka Doncic extrem strauchelte und zwischenzeitlich mit 19 Punkten hinten lagen. Finney-Smith nicht, weil er nach seinem Gamewinner als Sahnehäubchen auf ein wildes Comeback eigentlich schon eine erste Dusche von seinen Teamkollegen erhalten hatte. Jalen Brunson schlich sich aber nochmal an und machte DFS ein zweites Mal nass.
  • Doch von vorne: Doncic bekam aufgrund einer Zehenverletzung eine Pause, dürfte aber nicht länger ausfallen. Ohne den Franchise-Star stotterte der Mavs-Motor in der Offense zunächst gewaltig, doch auch in der Defense fehlte es an Intensität und einem Plan gegen Domantas Sabonis und De'Aaron Fox. Das Star-Duo der Kings machte in der Zone, was es wollte (38:14 Punkte in der Zone in Halbzeit eins) und Sacramento setzte sich bis auf 19 Zähler ab.
  • Erst nach dem Seitenwechsel zeigten die Hausherren mehr Intensität in der Defense und machten Sabonis mit Double-Teams das Leben etwas schwerer. Es dauerte aber bis Ende des dritten Viertels, bis sich die Mavs herangerobbt hatten und nach wenigen Minuten im vierten Durchgang sorgte Spencer Dinwiddie für die erste Mavs-Führung des Abends.
  • Der Neuzugang von der Trade Deadline machte das beste Spiel seiner noch jungen Mavs-Karriere. 13 seiner 36 Punkte (11/22 FG, dazu 7 Assists) erzielte er im vierten Viertel. Doch vor allem Fox fand meistens eine passende Antwort. Der Kings-Guard stellte sein Career-High ein und bereitete Dallas mit 44 Punkten (18/31 FG, dazu 6 Assists) enorme Probleme. Sabonis beendete die Partie mit 15 Punkten, 10 Rebounds und 6 Vorlagen.
  • Von der Freiwurflinie sorgte Fox 12 Sekunden vor dem Ende für den Ausgleich, nachdem Dallas kurz zuvor mit einem 8:0-Lauf wieder die Führung übernommen hatte. Im letzten Angriff bediente Brunson dann Finney-Smith mit einem schönen Drive and Kick in der rechten Ecke - swish! Finney-Smiths fünfter Triple des Abends brachte Dallas 3,3 Sekunden vor dem Buzzer erneut in Front, Harrison Barnes' Versuch einer Antwort, ein tiefer, gut verteidigter Dreier, scheiterte und Dallas feierte doch noch den Sieg.
  • Finney-Smith beendete das Spiel mit 17 Punkten (5/11 Dreier), Brunson steuerte 23 Zähler und 6 Assists bei. Von der Bank lieferte aber auch Josh Green einen guten Auftritt ab, der Youngster schnappte sich das erste Double-Double seiner Karriere (12 und 12 Boards). Maxi Kleber (Knöchel) konnte erneut nicht mitwirken. Den Kings dagegen ist durch die Niederlage eine negative Bilanz am Ende dieser Saison sicher - zum nun 16. Mal in Folge!

Charlotte Hornets (32-33) - San Antonio Spurs (24-40) 123:117 (BOXSCORE)

  • Es ist wie verhext. Seit Coach Gregg Popovich die Einstellung des All-Time-Rekords für die meisten Siege eines Head Coaches vor den Augen hat, haben die Spurs vier Spiele in Folge verloren. Letztlich waren die 31 Zähler von Terry Rozier sowie das unglaublich sichere Händchen der Hornets von der Freiwurflinie zu viel für die Gäste aus Texas.
  • Zwischen San Antonio und Charlotte wechselte über die 48 Minuten insgesamt 34-mal die Führung hin und her - nach Angaben der Hornets ein NBA-Saisonrekord. Rozier sorgte mit einem seiner 6 Dreier (bei 8 Versuchen) Mitte des Schlussabschnitts für einen leichten Hornets-Vorteil, den ließen sich die Hausherren dann nicht mehr nehmen. Denn: Charlotte versenkte 14 von 14 Freiwürfe im vierten Viertel und brachte so den Sieg über die Ziellinie.
  • Sowohl Rozier als auch LaMelo Ball oder Cody Martin gaben sich in der Schlussphase keine Blöße von der Linie und verhinderten, dass San Antonio trotz eines starken Auftritts von Dejounte Murray (10 von 25 Punkten im vierten Viertel, dazu 10 Assists und 9 Rebounds) das Spiel noch ein weiteres Mal drehen konnte. Keldon Johnson hatte zuvor die Hauptlast in der Spurs-Offense übernommen (33, 14/24 FG), Jakob Pöltl steuerte 11 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists sowie 2 Blocks bei.
  • Neben Hornets-Topscorer Rozier, der zusätzlich 6 Assists verteilte, war LaMelo mit 24 Punkten (4/9 Dreier), 8 Rebounds und 7 Assists ein wichtiger Garant für den Erfolg. Martin streute 12 Punkte ein, Montrezl Harrell und P.J. Washington erzielten jeweils 15 Punkte. Charlotte hat sich so den neunten Platz im Osten von den Hawks zurückerobert.

Miami Heat (43-22) - Philadelphia 76ers (39-24) 99:82 (BOXSCORE)

  • Das Spitzenteam der Eastern Conference hat den ärgsten Verfolger auf Abstand gehalten. Miami hielt dabei einerseits MVP-Kandidat Joel Embiid relativ gut in Schach, andererseits die Sixers, die im zweiten Teil des Back-to-Backs James Harden (Oberschenkel) schonten, bei einem Saisontiefstwert von 82 Punkten. Dazu ordentliches Scoring von Jimmy Butler und Tyler Herro (jeweils 21) und perfekt war der elfte Sieg aus den vergangenen 13 Spielen.
  • Schon im ersten Viertel stellte Miami die Sixers mit seinem Defensiv-Konzept vor enorme Probleme. In Abwesenheit von Harden schickten die Heat Double-, teilweise sogar Triple-Teams auf Embiid, um den Center ja nicht in einen Rhythmus kommen zu lassen. Philly brachte im ersten Viertel nur 14 Punkte aufs Scoreboard und lag im zweiten Abschnitt mit bis zu 20 Zählern im Hintertreffen.
  • Tyrese Maxey (17), Tobias Harris (16) sowie Embiid, der im dritten Viertel vermehrt den Weg an die Linie fand, sorgten nach dem Seitenwechsel dafür, dass es aber doch nochmal eng wurde. Zum Start in den Schlussabschnitt waren die Gäste auf -5 dran, doch dann war die Heat-Defense wieder zu viel. Philadelphia traf nur noch 3/18 aus dem Feld, Miami setzte sich mit einem 12:2-Lauf wieder ab und gewann am Ende deutlich. Embiid beendete die Partie mit 22 Punkten und 15 Boards, blieb aber aus dem Feld blass (4/15 FG, 0/6 Dreier, 14/14 FT).
  • Auch Butler hatte etwas Probleme mit der Effizienz (6/15 FG), sammelte dafür aber 5 Assists und 4 Rebounds. Bam Adebayo (6 und 10 Rebounds) spielte starke Defense, zusätzlich zu Herro lieferten auch Caleb Martin (14) und Max Strus (9) wichtiges Scoring im vierten Viertel. Miami hat als Ost-Spitzenreiter den Vorsprung auf die zweitplatzierten Sixers damit auf drei Spiele ausgebaut.

Memphis Grizzlies (44-21) - Orlando Magic (16-49) 124:96 (BOXSCORE)

  • Die Wagner-Brüder konnten am Ende des Tages auf gute und vor allem produktive 48 Minuten zurückblicken, wirklich glücklich dürften sie aber dennoch nicht gewesen sein. Trotz starker Auftritte von Moritz und Franz Wagner haben die Magic sang- und klanglos gegen die Grizzlies verloren. Memphis ballerte sich ohne Probleme in die Erfolgsspur zurück.
  • Immerhin bis Mitte des zweiten Viertels konnten die Gäste die Partie noch relativ ausgeglichen gestalten. Dummerweise beendeten die Grizzlies den Durchgang mit einem 21:5-Lauf und setzten sich so bis zur Halbzeitpause auf 23 Zähler ab. Ein wichtiger Faktor dabei: das Shooting. Am Ende hatte Memphis zwar "nur" 14 Dreier auf dem Konto, 11 davon (bei 20 Versuchen) hämmerten sie aber bereits in der ersten Halbzeit durch die Reuse. Spannend wurde es im Anschluss nicht mehr.
  • Ja Morant hatte daran mal wieder seinen Anteil, zur Halbzeitpause stand er bei 14 Punkten und 3 erfolgreichen Dreiern. Am Ende lautete seine Ausbeute wie folgt: 25 Punkte und 7 Assists in knapp 28 Minuten. Desmond Bane lieferte mit 24 Zählern (10/15 FG) in 24 Minuten starke Unterstützung, auch Tyus Jones lieferte ab (14), während Jaren Jackson Jr. etwas mit seinem Wurf haderte (13, 2/11 FG).
  • Die Wagner-Brüder setzten sich stark zur Wehr, und das wohlgemerkt nicht nur in der Garbage Time. Moritz stand nach neun Spielen Pause nach einer Rippenprellung wieder auf dem Court und sicherte sich direkt ein Double-Double (17 und 11 Rebounds, 6/12 FG). Rookie Franz füllte das Boxscore mit 15 Punkten (6/9 FG und 3/4 Dreier), 6 Assists sowie 5 Rebounds. Topscorer der Magic war aber Cole Anthony, der auf dem Weg zu 19 Zählern 4/6 Dreier versenkte.

Minnesota Timberwolves (36-29) - Portland Trail Blazers (25-38) 135:121 (BOXSCORE)

  • Offense ist in Minnesota kein Problem, das haben die Wolves während ihrer mittlerweile vier Spiele andauernden Siegesserie eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im Schnitt legte Minnesota in diesen vier Partien 133,3 Punkte auf, gegen Portland war vor allem auf Karl-Anthony Towns Verlass (36, 15 Rebounds und 5 Assists bei 13/17 FG) - auch wenn die Blazers sich tapfer wehrten.
  • Während die Wolves bei der eigenen Feldwurfquote einen Saisonbestwert aufstellten (56,5 Prozent), feuerte auch Portland in den ersten drei Viertel aus allen Rohren. So konnte sich lange Zeit kein Team absetzen, bis die Hausherren Mitte des letzten Durchgangs einen 11:0-Lauf hinlegte und damit spielentscheidend davonzogen.
  • Towns oder auch D'Angelo Russell, der 14 Punkte erzielte und einen Karrierebestwert von 15 Assists auflegte, hatten dabei gewaltig ihre Finger im Spiel. Ansonsten glänzten auch Jaylen Nowell mit 22 Punkten von der Bank sowie Jaden McDaniels (16 und 9 Rebounds) oder Jarred Vanderbilt (14 und 7). Auch Malik Beasley markierte 16 Zähler, bevor ihm im dritten Viertel die Sicherungen durchbrannten und er Drew Eubanks nach einer Rangelei unter dem Korb an die Gurgel wollte. Trotz der anschließenden Ejection brach er den Franchise-Rekord von Kevin Love für die meisten Dreier in einer Saison (193).
  • Apropos Dreier-Rekord: Anfernee Simons lief auf der Gegenseite mal wieder heiß und stellte mit 9 versenkten Distanzwürfen eine persönliche Bestmarke auf (9/17 Dreier). Das reichte am Ende für 38 Punkte, Rookie Brandon Williams stellte ebenfalls ein Career-High auf (21 Punkte). Portland trat nur mit acht Spielern an, da unter anderem Josh Hart geschont wurde - obwohl das letzte Spiel am Mittwoch war und die Blazers erst wieder in der Nacht auf Dienstag ran müssen.

Los Angeles Lakers (28-35) - Golden State Warriors (43-21) 124:116 (SPIELBERICHT)