NBA - Die SPOX-All-Decade Teams der 2010er: Das sind die besten Spieler des Jahrzehnts

Philipp Jakob
23. Dezember 201911:42
LeBron James ist der wohl beste Spieler dieser Dekade und führt das SPOX All-Decade First Team an.getty
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Das Jahrzehnt neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen - höchste Zeit, einen Blick auf die besten Spieler der Dekade zu werfen. Von Big Game Dame über die Splash Brothers bis hin zu LeBron James: Wer schafft es in die SPOX All-Decade Teams der 2010er?

Die drei Teams stellen sich nach den altbekannten All-NBA-Regeln zusammen: Ein Fünfergespann besteht also aus zwei Guards, zwei Forwards und einem Center. Alle Statistiken und die persönlichen Erfolge beziehen sich auf den Zeitraum zwischen der Saison 2009/10 und 2019/20.

All-Decade Third Team

Guard: Damian Lillard

Von einer kleinen Universität aus Utah (Weber State) katapultierte sich Damian Lillard innerhalb von wenigen Jahren in die Elite der Association. Seine Playoff-Momente werden unter anderem den Rockets oder Thunder für lange Zeit schmerzlich in Erinnerung bleiben.

Mit 23,6 Punkten, 6,4 Assists sowie 4,2 Rebounds im Schnitt führte er Portland sechsmal in Folge in die Postseason mit der Conference-Finals-Teilnahme 2019 als Sahnehäubchen. Nach dem Abgang von LaMarcus Aldridge verhinderte Big Game Dame, dass Portland abstürzte.

  • Persönliche Erfolge: 4x All-Star, 4x All-NBA

Die Statistiken von Damian Lillard in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
575 / 36,323,64,26,42,843,436,8
Damian Lillard versenkte in den vergangenen Playoffs den Gamewinner gegen OKC.getty

Guard: Klay Thompson

Die Golden State Warriors stellten ab 2014 mit verlässlicher Regelmäßigkeit eine der besten Offenses der NBA. Das lag nicht allein an der Brillanz von Kevin Durant oder Stephen Curry, sondern (unter anderem) auch an dessen kongenialem Backcourt-Partner Klay Thompson.

Der zweite Teil der Splash Brothers steht in Sachen Gefahr von Downtown Curry fast in nichts nach (41,9 Prozent in seiner Karriere), zudem ergänzt Thompson seinen Teamkollegen perfekt mit starker Defense. Und das schon fast das komplette Jahrzehnt über.

  • Persönliche Erfolge: 3 Championships, 5x All-Star, 3x All-NBA, 1x All-Defensive

Die Statistiken von Klay Thompson in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
615 /33,119,53,52,31,745,941,9

Forward: Blake Griffin

Lob City ohne Blake Griffin - das ist nicht vorstellbar. Gemeinsam mit DeAndre Jordan und Chris Paul machte das Sprungwunder die lange Jahre desaströse Clippers-Franchise wieder cool. Griffins Alley-Oops (und sein Auto-Dunk beim Slam Dunk Contest) waren in diesem Zeitraum die absoluten Highlights für Clippers-Fans.

Der 30-Jährige hatte aber auch abseits seiner puren Athletik einiges im Köcher. In acht seiner neun Spielzeiten in dieser Dekade erzielte Griffin mindestens 20 Zähler pro Spiel, dazu sammelte er eine Menge persönlicher Auszeichnungen. Nur zum ganz großen Wurf reichte es nie.

  • Persönliche Erfolge: 6x All-Star, 5x All-NBA, 1x Slam-Dunk-Champion

Die Statistiken von Blake Griffin in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
619 / 34,921,78,94,42,649,933,6
Blake Griffin ist fünffacher All-Star und gewann 2011 den Slam Dunk Contest.getty

Forward: Carmelo Anthony

Im Laufe des vergangenen Jahres, als Carmelo Anthony schon fast vor dem erzwungenen Karriereende stand, geriet ein wenig in Vergessenheit, welch überragender Scorer Melo in dieser Dekade war.

Mit Ausnahme von LeBron James und Kevin Durant hat kein Small Forward in den 2010ern mehr Zähler aufs Scoreboard gebracht als Anthony (15.018). Zudem zeichnete sich der 35-Jährige für die erfolgreichste Phase der New York Knicks in den vergangenen 20 Jahren verantwortlich, als er die Franchise 2013 mit knapp 30 Punkten im Schnitt immerhin in die zweite Playoff-Runde führte.

  • Persönliche Erfolge: 8x All-Star, 3x All-NBA, 1x Scoring-Champion

Die Statistiken von Carmelo Anthony in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
633 / 35,523,76,82,72,344,136,2

Center: Marc Gasol

Die reinen Statistiken von Marc Gasol lesen sich vielleicht nicht übermäßig beeindruckendend (15 Punkte und 7,7 Rebounds in diesem Jahrzehnt), doch sein Einfluss auf das Spiel geht weit über den schnöden Boxscore hinaus.

Als Defensiv-Anker hielt der Spanier zunächst die Grizzlies und dann die Raptors bei deren Championship-Run zusammen. Fast über die komplette Dekade war Gasol ein verlässlicher Eckpfeiler von Playoff-Teams - und das immer auf einem konstant hohen Niveau.

  • Persönliche Erfolge: 1 Championship, 3x All-Star, 2x All-NBA, 1x All-Defensive, 1x Defensive Player of the Year

Die Statistiken von Marc Gasol in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsBlocksFG%3FG%
740 / 33,5157,73,61,547,735

All-Decade Second Team

Guard: Russell Westbrook

Zunächst sorgte Russell Westbrook quasi im Alleingang für das Revival der Triple-Doubles in den Statistikbüchern der NBA, anschließend sorgte er im Alleingang für eine gewisse Gleichgültigkeit von Seiten der NBA-Fangemeinde diesen Taten gegenüber.

Eine Gleichgültigkeit gegenüber Westbrook selbst gab es aber nie. Mit seinen phasenweise Alleingängen auf dem Court polarisierte das Energiebündel, schnappte sich aber gleichzeitg den MVP-Award 2017 und führte die Thunder auch ohne Kevin Durant oder James Harden regelmäßig in die Playoffs. Seit dem Abgang von KD 2016 legt Russ im Schnitt 26,4 Punkte, 10,3 Rebounds und 10,1 Assists auf.

  • Persönliche Erfolge: 1x MVP, 8x All-Star, 8x All-NBA, 2x Scoring-Champion, 2x Assist-Champion

Die Statistiken von Russell Westbrook in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
763 / 34,723,87,38,74,143,730,6

Guard: Chris Paul

Der Point God hat seinen Spitznamen nicht ohne Grund. Seine präzisen Pässe und seine penetrante Defense machten ihn zum wahrscheinlich besten Point Guard der ersten Hälfte der Dekade. Anschließend folgten allerdings immer wieder Verletzungsprobleme und anhaltender Playoff-Misserfolg.

Einem Trip in die West-Finals (2018 verletzte er sich in Spiel 5, die Rockets verloren in 7 gegen GSW) steht in den 2010ern gleich vier Mal ein Erstrundenaus gegenüber. Dazu litt Pauls Ruf immer wieder unter Gerüchten, er sei ein unangenehmer Teamkollege, was unter anderem auch sein Aus in Houston beeinflusst haben könnte. Das sollte aber nicht über die spielerische Genialität des 34-Jährigen hinwegtäuschen. Nur fürs First Team reicht es damit halt nicht ganz.

  • Persönliche Erfolge: 7x All-Star, 6x All-NBA, 7x All-Defensive, 2x Assist-Champion, 4x Steal-Champion

Die Statistiken von Chris Paul in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsStealsFG%3FG%
677 / 34184,49,42,146,937,8
Chris Paul startete seine NBA-Karriere bei den Charlotte Hornets.getty

Forward: Kawhi Leonard

Kawhi Leonard ist schon jetzt eine Legende, und das nicht nur in Kanada. Seine Defense und seine Kaltschnäuzigkeit auf dem Parkett, dazu seine etwas mysteriöse Persönlichkeit und natürlich sein Lachen haben die Klaue in weiten Teilen der NBA-Fangemeinde zur Ikone werden lassen.

Unvergessen bleibt, wie Leonard die Raptors 2019 zur ersten Championship in der Franchise-Geschichte führte. Oder der "Bounce", mit dem er den Titelträumen der Sixers im selben Jahr ein Ende bereitete. Oder wie er 2014 auf dem Weg zu seinem ersten Titel LeBron und die Heat stoppte.

Für eine Wahl ins First Team fehlen allerdings die Meilen. Kawhi kam 2011 in die Liga, agierte in den ersten vier Jahren in San Antonio allerdings nur als Rollenspieler an der Seite der alten Spurs-Legenden um Tim Duncan. Außerdem verpasste er fast die komplette Saison 2017/18.

  • Persönliche Erfolge: 2 Championships, 2 Finals-MVPs, 2x Defensive Player of the Year, 3x All-Star, 3x All-NBA, 5x All-Defense

Die Statistiken von Kawhi Leonard in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
488 / 30,9186,42,51,549,238,2

Forward: Paul George

Seit seiner Breakout-Season 2012/13 hat sich Paul George als hervorragender Two-Way-Player in der Liga etabliert. Er führte die Pacers zweimal in Folge in die Eastern Conference Finals, wo zweimal in Folge nur ganz knapp gegen LeBron James und die Heat Schluss war.

Entsprechend fehlt zwar noch der ganz große Wurf im Resümee des Forwards, doch seine individuellen Statistiken sprechen für sich - trotz seiner Horrorverletzung 2014, die ihn zu fast einem Jahr Pause zwang. PG-13 kämpfte sich zurück und produzierte über seine Karriere (und die Dekade) hinweg im Schnitt 20 Punkte und 6,4 Assists bei starken Shooting-Splits (43,3/37,9/84,6).

  • Persönliche Erfolge: 6x All-Star, 5x All-NBA, 4x All-Defensive, Steal-Champion 2018/19

Die Statistiken von Paul George in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsStealsFG%3FG%
622 / 33,7206,43,31,843,337,9
Für Orlando legte Howard in 621 Spielen 18,4 Punkte und 11,2 Rebounds auf.getty

Center: Dwight Howard

Die enttäuschenden Jahre zwischen 2016 und 2019, als Dwight Howard von einem Kellerkind zum nächsten verschifft wurde, oder auch die Eskapaden in L.A. und Houston warfen kein gutes Licht auf die Karriere des 34-Jährigen. Doch zuvor stand der Name Dwight Howard für pure Dominanz.

Von 2010 ist 2014 stand D12 durchgängig im All-Star-Team, in diesem Zeitraum verpasste er 20 Punkte und 10 Rebounds im Schnitt nur hauchdünn (19,4 Punkte, 13,2 Bretter und 2,3 Blocks). Zu Beginn des Jahrzehnts führte er die Magic noch in die Ost-Finals, wo erst nach sechs Spielen gegen Boston Schluss war.

  • Persönliche Erfolge: 5x All-Star, 5x All-NBA, 3x All-Defensive, 2x Rebounding-Champion

Die Statistiken von Dwight Howard in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsBlocksFG%3FG%
665 / 331712,41,51,959,511,1

All-Decade First Team

Guard: Stephen Curry

Kaum ein Spieler hat das Jahrzehnt und zukünftige Generationen von Basketballern so sehr geprägt wie Stephen Curry. Natürlich, da ist LeBron, doch Curry hatte immer den "Vorteil", dass er eben nicht den Körper eines Athletik-Freaks aus einer anderen Galaxie sein Eigen nannte. Stattdessen wirkte der Baby-Faced-Assassin fast wie "einer von uns".

Der kleine aber feine Unterschied zwischen dem Otto-Normal-Basketballer und Curry: Letzterer ist einer der besten Shooter aller Zeiten, vielleicht sogar DER beste. Mit seinem immer heißen Händchen hat er zweifelsfrei zur Dreier-Revolution in der NBA beigetragen.

Über seine Karriere, die 2009 als 7. Pick begann, trifft der 31-Jährige überragende 43,5 Prozent von Downtown, insgesamt 2492 Triples gingen in diesem Jahrzehnt auf sein Konto. Das reicht für Platz 3 in der All-Time-Dreier-Liste - und um zahlreiche junge Fans zu beeindrucken. Kaum ein Spieler wird vom Nachwuchs so sehr imitiert wie Curry mit seinen langen Dreiern.

  • Persönliche Erfolge: 3 Championships, 2 MVPs, 6x All-Star, 6x All-NBA, 1x Scoring-Champion, 1x Steals-Champion

Die Statistiken von Stephen Curry in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
698 / 34,323,54,56,63,147,643,5

Guard: James Harden

Vom Sixth Man of the Year zum Franchise-Star, zweimaligem Scoring-Champion und MVP - vom Milchbubi-Gesicht zu The Beard! Harden hat in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er (zumindest in der regulären Saison) von kaum einer Defense zu stoppen ist.

In diesem Jahrzehnt ist der 30-Jährige Stand jetzt überragende 23-mal (!) für mindestens 50 Punkte in einem Spiel explodiert. Platz zwei in dieser Rangliste geht übrigens an Curry und Durant mit jeweils sechs solcher Partien. In Sachen Ästhetik hat sich Harden mit seinem Spiel zwar nicht nur Freunde gemacht, seine Qualitäten, wenn es darum geht, den Ball im Korb unterzubringen, sind aber unbestritten.

  • Persönliche Erfolge: 1 MVP, 7x All-Star, 6x All-NBA 2x Scoring-Champion, 1x Assist-Champion

Die Statistiken von James Harden in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
792 / 34,324,85,36,23,744,336,4
Mit den Cavs gewann LeBron James 2016 den Titel.getty

Forward: LeBron James

Denkt man an die 2010er zurück, dann denkt man an automatisch LeBron. Der King war die dominante Figur dieser Dekade, in dieser Hinsicht werden sich seine Fans und seine Kritiker gleichermaßen einig sein.

Letztere werden LBJ wahrscheinlich niemals seinen (ersten) Abgang von den Cavaliers verzeihen - besser gesagt die Art und Weise, wie er seinen Umzug Richtung South Beach in einem Fernseh-Special verkündete. Doch mit seiner sportliche Überlegenheit - und auch mit seinem breitgefächerten sozialem Engagement - dürfte er mittlerweile die meisten Fans zurückgewonnen haben.

LeBron stand in dieser Dekade in acht aufeinanderfolgenden Jahren in den Finals, hat in diesem Zeitraum die meisten Punkte und gleich drei MVP-Awards sowie drei Titel gesammelt. Zu guter Letzt hat sich LeBron mit seinen Leistungen in den 2010ern tatsächlich in die Diskussion um den besten Spieler aller Zeiten katapultiert. Der Beste dieses Jahrzehnts war er allemal.

  • Persönliche Erfolge: 3 Championships, 3 Finals-MVPs, 3 MVPs, 10x All-Star, 10x All-NBA, 5x All-Defense

Die Statistiken von LeBron James in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
754 / 37,226,97,77,73,652,735,3

Forward: Kevin Durant

Ähnlich wie bei LeBron litt auch der Ruf von Kevin Durant nach dessen Wechsel. Für KD dürfte er sich mit zwei Titeln aber durchaus rentiert haben, zudem ändert es nichts an der Tatsache, dass Durant in dieser Dekade den Aufstieg in die Riege der besten Scorer aller Zeiten geschafft hat.

Sein Mix aus Größe (2,08 Meter), Athletik, Spielverständnis und einem butterweichen Handgelenk macht aus ihm eine einzigartige Waffe, die in den 2010ern an einem 50/40/90-Jahrzehnt kratzte. Hinzu kommen gern unterschätzte Qualitäten in der Defense. Eine Schande, dass sein Achillessehnenriss uns ein Jahr seiner Prime stahl.

  • Persönliche Erfolge: 2 Championships, 2 Finals-MVPs, 1 MVP, 10x All-Star, 9x All-NBA, 4x Scoring-Champion

Die Statistiken von Kevin Durant in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsTurnoverFG%3FG%
695 / 36,9287,44,43,250,138,4
Anthony Davis läuft seit dieser Saison für die Lakers auf.getty

Center: Anthony Davis

Fast von Beginn seiner Karriere an präsentierte sich Anthony Davis als wahres Stat-Monster. Abgesehen von seiner Rookie-Saison legte AD in all seinen Jahren in der besten Basketballliga der Welt über 20 Punkte und 10 Rebounds im Schnitt auf (und 2,5 Blocks). Zwar blieb der Mannschaftserfolg in NOLA aus, das ist allerdings nicht allein auf Davis zurückzuführen.

Die Braue hat gute Argumente in der Hinterhand, als talentiertester Big Man dieser Dekade in die Geschichte einzugehen. Mit gerade einmal 26 Jahren hat er die Zukunft zudem noch vor sich. Gut möglich, dass er in zehn Jahren erneut im All-Decade Team auftaucht, dann vielleicht auch mit ein paar Ringen am Finger.

  • Persönliche Erfolge: 6x All-Star, 3x All-NBA, 3x All-Defense, 3x Block-Champion

Die Statistiken von Anthony Davis in den 2010ern

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsBlocksFG%3FG%
492 / 34,623,910,52,22,451,631,5