"Er hatte Tränen in den Augen"

Mit einer 44-Punkte-Gala führte Dirk Nowitzki seine Dallas Mavericks zum 115:114-Erfolg nach Verlängerung über die Chicago Bulls. Mit dem 30. Sieg im 50. Saisonspiel mischt Dallas weiter mit im Kampf um die Playoff-Plätze.

Doch Nowitzkis starke Leistung geriet schnell in den Hintergrund: Denn Jason Terry, sein guter Freund und der zweitbeste Scorer der Mavs, verletzte sich in der ersten Halbzeit an der Hand.

Die erste Diagnose: Der Bruch eines Knochens zwischen dem linken Ringfinger und dem Handgelenk. Wie lange er pausieren muss, steht noch nicht fest.

Am Montag wird Terry von einem Handspezialisten untersucht, er wird aber auf jeden Fall bis zum All-Star-Wochenende ausfallen. Eine längere Zwangspause scheint wahrscheinlich.

Im Interview spricht Nowitzki über den Schock, einen möglichen Vertreter für Terry und die Leistung von Jason Kidd.

SPOX: Herr Nowitzki, waren Ihre 14 Punkte in der Verlängerung auch eine Reaktion auf Jason Terrys Verletzung?

Dirk Nowitzki: Könnte man so sagen. Wir wussten, dass wir alle ohne Jet etwas anders machen müssen. Obwohl einige meiner guten Würfe zu Beginn vorbeigegangen sind, bin ich aggressiv geblieben.

SPOX: Wie haben Sie von Terrys Verletzung erfahren?

Nowitzki: Zunächst hat uns der Mannschaftsarzt in der Pause mitgeteilt, dass nichts mehr geht. Kurz vor dem Ende der Halbzeit kam auch Jet in die Kabine - mit Tränen in den Augen, weil er denkt, uns in Stich zu lassen. So sehr liegt ihm die Mannschaft am Herzen. Aber wir haben ihm versprochen, für ihn zu gewinnen.

SPOX: Wie geht es ohne Terry weiter?

Nowitzki: Die einzig positive Nachricht ist, dass in einer Woche das All-Star-Wochenende ansteht und er dadurch etwas mehr Zeit zum Pausieren hat. Solange müssen wir einen Weg finden, ihn zu ersetzen. Aber klar ist auch, dass wir seine 20 Punkte pro Spiel vermissen werden.

SPOX: Wer könnte für Terry in die Bresche springen?

Nowitzki: J.J Barea wäre die logische Lösung, auch wenn er ein anderer Spielertyp ist.

SPOX: Könnte die Endphase gegen die Bulls Vorbildcharakter haben?

Nowitzki: Auf jeden Fall. Im vierten Viertel zum Beispiel hatte ich eine Phase der Müdigkeit. Da habe ich Josh Howrd gesagt, dass er ein paar Minuten als Go-to-Guy übernehmen soll - und das hat wunderbar funktioniert. Überragend war es auch, als uns Jason Kidd mit dem Dreier in die Verlängerung gerettet hat.

SPOX: Wie bewerten Sie Kidds Leistung?

Nowitzki: Er hat ein starkes Spiel abgeliefert. Zwar wurden nur 5 Punkte für ihn notiert, dafür hat er aber wichtige Rebounds und Blocks geliefert. Zudem hat er in der Verteidigung alles gegeben. Deswegen ist er auch ein Hall-of-Famer.

SPOX: Trotz des guten Laufs: Braucht Dallas Verstärkung?

Nowitzki: Zu dem Thema halte ich mich komplett raus. Das ist die Aufgabe des Front Office.

SPOX: Wie weit blicken Sie voraus auf den weiteren Verlauf der Saison?

Nowitzki: Wir wollen erstmal nur die beiden Spiele gegen Sacramento und Boston vor dem All-Star-Break gewinnen. Die erste Hälfte der Saison war nicht die beste, aber mit zwei Siegen können wir mit einem guten Feeling in die kleine Pause gehen und die Zeit etwas genießen.

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