NBA: Joel Embiid und Philadelphia 76ers zerlegen Chicago Bulls - Nikola Jokic gewinnt Shootout gegen Warriors-Rookie

Ruben Martin
08. März 202207:27
Joel Embiid und die Philadelphia 76ers haben die Chicago Bulls besiegt.getty
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Joel Embiid und die Philadelphia 76ers haben die Chicago Bulls zerlegt, während der Ostprimus Miami ebenfalls souverän siegte und das Comeback von Victor Oladipo feierte. Nikola Jokic legte das nächste Triple-Double auf im Duell mit einem Warriors-Rookie.

Detroit Pistons (18-47) - Atlanta Hawks (31-33) 113:110 OT (BOXSCORE)

  • Die Pistons und Hawks schienen in den letzten zehn Sekunden der regulären Spielzeit einen Rekord für die meisten dummen Fehler in kürzester Zeit aufstellen zu wollen. Nach einem Fehlwurf von Young holte Detroit den Rebound mit etwa 6 Sekunden unter dem eigenen Korb und einem Rückstand von -1, Head Coach Dwane Casey wartete jedoch überraschenderweise mehrere Sekunden, bis er sein letztes Timeout nahm. So blieb Detroit nur 1,6 Sekunden mit Einwurf an der Seitenlinie für den vermeintlich letzten Wurf des Spiels.
  • Die Hawks taten ihnen jedoch einen großen Gefallen, als Bogdan Bogdanovic Cade Cunningham foulte bevor der eingeworfene Ball zum Rookie kam, die Hawks hatten jedoch kein Foul mehr zu geben. Cunningham verwandelte beide Freiwürfe, dadurch war Atlanta in der gleichen Position: 1,6 Sekunden zu spielen, Einwurf an der Mittellinie, ein Punkt Rückstand.
  • Die Pistons erwiderten den Gefallen, als John Collins per Lob-Anspiel gesucht wurde. Marvin Bagley foulte ihn und schickte Collins an die Freiwurflinie, wo dieser jedoch nur den zweiten Wurf verwandelte. Cunninghams Wurf übers ganze Feld verfehlte, es ging in die Overtime. Dort ging es ähnlich chaotisch weiter mit jeder Menge Fouls und verfehlten Freiwürfen, nur Cunningham blieb cool. Youngs letzter Versuch zum Ausgleich war ein langer Dreier über Bagleys ausgestreckten Arm, der vom Ring abprallte.
  • Damit behielt Cunningham in seinem ersten Duell mit Young die Nase vorne in allen Belangen. 7 seiner 28 Punkte (10/25 FG) erzielte er in Overtime, dazu spielte er 10 Assists und frustrierte Young in der Defense. "Ice Trae" war wortwörtlich eiskalt mit 5/20 aus dem Feld für 14 Punkte und 12 Assists.
  • Jerami Grant verbuchte 23 Punkte und einen wichtigen Treffer in der letzten Minute der Overtime, Bagley (19, 10 Rebounds) lieferte starke Unterstützung von der Bank kommend. Er spielte 36 Minuten, nachdem Isaiah Stewart das Spiel frühzeitig mit einer Knieverletzung verlassen musste und gestützt in die Katakomben humpelte. Bogdanovic war der Topscorer der Hawks (22, 2/11 3P), foulte jedoch mit seinem ungeschickten Foul vor der Overtime aus.

Philadelphia 76ers (40-24) - Chicago Bulls (39-26) 121:106 (BOXSCORE)

  • Joel Embiid schickt die Bulls weiter die Eastern Conference runter mit 43 Punkten (15/27 FG), 14 Rebounds und 3 Blocks. Für Chicago ist es die fünfte Niederlage in Folge. "Die vergangenen zwei Spiele habe ich schlecht begonnen, deswegen wollte ich heute aggressiv sein und in der Zone leben", sagte Embiid nach dem Spiel.
  • Nikola Vucevic wurde aufgrund von Oberschenkelproblemen kurz vor Spielbeginn als inaktiv gemeldet, damit blieb hauptsächlich Tristan Thompson (11) als Verteidiger von Embiid. Viel Erfolg hatte er nicht, zur Mitte des dritten Viertels erhielt er dann auch noch sein viertes und fünftes Foul innerhalb weniger Sekunden, wodurch sich Tony Bradley und Derrick Jones Jr. noch erfolgloser gegen Embiid versuchen durften.
  • James Harden traf nicht besonders gut (17, 5/15 FG), dafür spielte er 14 Assists und zeigte interessante Fortschritte im Zusammenspiel mit Matisse Thybulle (12, 4/5 FG). Der Eliteverteidiger ohne konstanten Wurf fiel immer wieder auf mit guten Cuts zum Korb und ging mehrfach ins Pick'n'Roll mit Harden, wodurch er deutlich gefährlicher sein kann als stationär hinter der Dreierlinie.
  • Dazu bereitete Thybulle DeMar DeRozan Probleme mit dessen Wurf (11 von 23 Punkten im ersten Viertel, 6/17 FG, 8 Assists), besser war Zach LaVine mit 26 Punkten bei 3/6 Dreiern. Coby White steuerte von der Bank kommend 19 Zähler bei, Chicago lief nach einem guten Start jedoch nur noch hinterher ab dem zweiten Viertel drohte nicht mehr ernsthaft auszugleichen.
  • Phialdelphia traf 40 Prozent von Downtown (12/30), woran Georges Niang (14, 4/7 3P) stark beteiligt war. Tyrese Maxey kam auf 17 Punkte und 4 Assists, DeAndre Jordan (2) feierte sein Debüt als Sixer im ersten Viertel und wurde mit Applaus von den heimischen Fans begrüßt. Danny Green verließ das Spiel mit einer Platzwunde am Finger im zweiten Viertel und kehrte nicht zurück.

Miami Heat (44-22) - Houston Rockets (16-49) 123:106 (BOXSCORE)

  • Nach einem verschlafenen Start machte Miami ernst und drehte einen Rückstand von -13 schnell zu einer zweistelligen Führung. Dafür sorgte in erster Linie Tyler Herro mit 21 Punkte seiner 31 Punkte (12/18 FG) im zweiten Viertel. Der Sixth Man der Heat netzte 5 seiner 6 Dreier im Abschnitt und setzte seiner Glanzleistung die Krönung auf mit einem langen Buzzerbeater zur Pause.
  • Ein weiterer Grund zum Jubeln für Miami: Victor Oladipo wurde im ersten Viertel eingewechselt und stand damit erstmals seit vergangenem April wieder auf dem Parkett in einem NBA-Spiel. Direkt in seiner ersten Possesssion nahm er einen Charge auf - das ultimative Comeback in die Heat Culture! Dazu traf er 2/3 Dreier für 11 Punkte und verteilte 4 Assists in knapp 15 Minuten.
  • Miami traf 45,2 Prozent von Downtown (14/31), Jimmy Butler brauchte nur 11 Würfe für 21 Punkte. P.J. Tucker (11, 12 Rebounds) und Bam Adebayo (18, 10) verbuchten Double-Doubles, Kyle Lowry (0/3 FG, 5 Assists) blieb in 32 Minuten ohne Punkte. Gabe Vincent und Max Strus scheinen direkt Minuten an Oladipo verloren zu haben, beide kamen erst in der Garbage Time zum Einsatz.
  • Auf der Gegenseite startete Jalen Green absolut heiß und versenkte seine ersten vier Würfe - alle von Downtown! Dabei blies es aber aus der Distanz für ihn, er kam auf 20 Punkte und 3 Assists. Kevin Porter Jr. übertrumpfte ihn mit 22 Zählern (5/11 3P), die Rookies Alperen Sengün (13) und Josh Christopher (16) punkteten ebenfalls zweistellig. Dennis Schröder verpasste sein viertes Spiel in Folge mit einer Knöchelverletzung.

Minnesota Timberwolves (37-29) - Portland Trail Blazers (25-39) 124:81 (BOXSCORE)

  • Die Blazers sind hiermit wohl offiziell im Tank-Modus angekommen, gegen die Wolves leisteten sie absolut keine nennenswerte Gegenwehr. Karl-Anthony Towns konnte sich nach 27 Punkten (8/14 FG) und 13 Rebounds (7 offensiv) in nur 24 Minuten auf der Bank entspannen und die Reservisten der Wolves bejubeln.
  • Für den größten Jubel sorgte jedoch der Starter Jaden McDaniels (8) mit einem geschmeidigen Crossover, der Anthony Edwards in Straßenklamotten zum Tanzen brachte. Edwards (Knie) verpasste das vierte Spiel in Folge. Alle 13 verfügbaren Wolves spielten mindestens 8 Minuten und kamen aufs Scoreboard. Patrick Beverley war mit 6 Punkten, 10 Rebounds und 7 Assists nicht sehr weit entfernt vom ersten Triple-Double seiner Karriere.
  • Seine beste Aktion hatte Beverley jedoch abseits des Feldes, als er noch vor Ende des Spiels die T-Shirt-Kanone vom Maskottchen Crunch übernahm und Shirts in die Menge feuerte. Das passte zu dem Spiel, das sich nicht wirklich wie ein NBA-Duell anfühlte.
  • Den Blazers fehlten neben ihren Langzeitverletzten auch Anfernee Simons, Eric Bledsoe, Nassir Little und Justise Winslow. Ihr Topscorer war Brandon Williams mit 27 Zählern (7/18 FG), die Wolves waren mit einer Führung von +16 im ersten Viertel schnell auf dem Weg zu ihrem fünften Sieg in Folge.

Dallas Mavericks (40-25) - Utah Jazz (40-24) 111:103 (SPIELBERICHT)

San Antonio Spurs (25-40) - Los Angeles Lakers (28-36) 117:110 (BOXSCORE)

  • Vermutlich will Gregg Popovich davon gar nichts wissen, aber die Basketball-Öffentlichkeit wartete seit mehreren Wochen auf diesen Sieg der Spurs. Damit zog Pop nämlich gleich mit Don Nelson für die meisten gewonnen Spiele eines Head Coaches in der NBA-Historie (1.335).
  • San Antonio führte bereits im zweiten Viertel mit +14, ließ die Lakers ohne LeBron James jedoch wieder zurückkommen für eine knappe zweite Halbzeit. Frank Vogel informierte ESPN vor dem Spiel offenbar davon, dass LeBron "ernsthafte Schmerzen" im Knie habe nach seinem besten Saisonspiel gegen die Warriors am vergangenen Samstag. Der King war an der Seitenlinie mit Popcorn zu sehen.
  • Dejounte Murray war der Topscorer der Spurs mit 26 Punkten (12/20 FG), 10 Rebounds und 8 Assists bei 6 Turnover. Josh Richardson traf 4/5 Dreier und kam wie Jakob Pöltl (5 Offensivrebounds) auf 18 Zähler, San Antonio traf besser aus dem Feld (54,8 Prozent) als von der Freiwurflinie (53,3 Prozent).
  • Die Lakers wurden angeführt von Talen Horton-Tucker (18, 7/14 FG). Carmelo Anthony, Russell Westbrook (10 Rebounds, 6 Assists) und Malik Monk (1/7 3P) folgten mit jeweils 17 Zählern.

Denver Nuggets (38-26) - Golden State Warriors (43-21) 131:124 (BOXSCORE)

  • Die Warriors schonten Stephen Curry, Klay Thompson und Andrew Wiggins und verkauften sich trotzdem sehr teuer gegen die Nuggets, für die ein gewisser Nikola Jokic letztendlich doch zu gut war. Mit 32 Punkten (12/17 FG), 15 Rebounds und 13 Assists am zweiten Abends eines Back-to-Backs sicherte er sich das 75. Triple-Double seiner Karriere.
  • Denver spielte überragenden Team-Basketball mit 39 Assists bei 46 Field Goals, dabei leisteten sie sich zudem nur 9 Turnover. Monte Morris (6/11 FG) und Jeff Green (7/11) unterstützten mit 18 Zählern, drei weitere Nuggets erzielten mindestens 13 Punkte.
  • Golden State wurde hauptsächlich durch das Backcourt-Duo Jordan Poole (32, 8/12 3P) und Moses Moody (30, 5/12 3P) im Spiel gehalten. Moody pulverisierte sein vorheriges Career-High von 20 Punkten, Jonathan Kuminga steuerte von der Bank kommend 16 Zähler (6/9 FG) bei. Die Warriors waren in der Schlussphase mehrfach in Reichweite für den Ausgleich, konnten jedoch ihre fünfte Niederlage in Folge nicht verhindern.
  • Eine leicht kuriose Entwicklung zu Draymond Greens anstehender Rückkehr aufs Parkett gilt es auch noch zu berichten: Nachdem Steve Kerr früher am Tag gesagt hatte dass es noch kein Datum für eine mögliche Rückkehr gibt, teilte der Topverteidiger später in seinem Podcast mit, am 14. März gegen die Wizards zu spielen.

Sacramento Kings (24-43) - New York Knicks (27-38) 115:131 (BOXSCORE)

  • Die Knicks schienen bereits auf dem Weg zur nächsten Blamage als sie bereits im zweiten Viertel mit 20 Punkten zurücklagen, dann lief Julius Randle absolut heiß. Mit 46 Punkten bei 18/31 aus dem Feld und 8/16 von Downtown stellte er ein neues Career-High auf.
  • Randle geriet im zweiten Viertel in Foul Trouble und nahm keinen einzigen Wurf im Abschnitt, bevor er sieben Dreier in der zweiten Hälfte versenkte und nach langem Schwächeln in letzter Zeit zumindest für einen Abend an seine starke Form der vergangenen Saison erinnerte.
  • Die Knicks gingen mit -15 in die zweite Halbzeit, brauchten jedoch kaum 7 Minuten, um das Spiel zu drehen. R.J. Barrett (29, 11/21, 6 Assists) und Immanuel Quickley (27, 7/10 FG, 10/11 FT) ließen sich von Randles Explosion mitreißen.
  • Für den frühen Vorsprung der Kings hatten De'Aaron Fox (24, 7 Assists), Harrison Barnes (23, 3/4 3P) und Domantas Sabonis (19, 13 Rebounds, 5 Assists) gesorgt. Sabonis wurde in der frühen Garbage Time aus dem Spiel geworfen, als er seinen Frust nach einem kleinlichen Pfiff gegen ihn raus ließ.