LaMelo Ball hat das Heimdebüt für Kyrie Irving in dieser Saison bei den Brooklyn Nets vermiest. Die Dallas Mavericks fahren im Kampf um den Heimvorteil in den Playoffs einen wichtigen Sieg ein, während auch Joel Embiid die Phoenix Suns nicht stoppen kann.
Detroit Pistons (20-55) - New York Knicks (33-42) 102:104 (BOXSCORE)
- Das Aufbäumen der Knicks kam ein wenig spät, dennoch gelang in Detroit der dritte Erfolg in Serie, alle auswärts. Gegen ein kratzbürstiges Pistons-Team blieb es trotz eines zwischenzeitlichen 21-Punkte-Vorsprungs bis in die Crunchtime spannend, bevor Alec Burks (18) den Knicks den Sieg sicherte. 45 Sekunden vor dem Ende traf der Guard den Dreier zum 104:100, im Anschluss klaute Burks Cade Cunningham bei dessen letztem Versuch zur Verlängerung den Ball und dribbelte schließlich die Uhr herunter.
- Mitte des vierten Viertels hatten die Pistons erstmals seit langer Zeit wieder ausgeglichen, bevor Julius Randle (20, 7/18 FG, 7 Rebounds) 5 Zähler am Stück erzielte und auch R.J. Barrett (21, 7/18, 9 Boards) wieder mehr den Weg zum Korb suchte. Gute Vorstellungen bekamen die Gäste auch von Immanuel Quickley (18) und Mitchell Robinson (4, 9 Boards, 5 Blocks), welcher in der Schlussphase gleich zwei Würfe blockte.
- Bei den Pistons war Marvin Bagley mit 27 Punkten (11/14) der beste Scorer. Der ehemalige Nr.2-Pick machte sein womöglich bestes Spiel im Pistons-Jersey und packte in der Schlussphase auch einen krachenden Reserve-Dunk über Randle mit Foul aus. Cunningham (18, 7 Assists) wusste ebenso zu überzeugen, vor allem das Zusammenspiel mit Bagley funktionierte zeitweise prächtig. Saddiq Bey steuerte 14 Zähler bei, traf jedoch nur einen seiner sechs Triples. Dies war ohnehin ein Problem der Gastgeber, nur knapp 28 Prozent der Versuche (8/29 3P) gingen durch die Reuse.
Boston Celtics (47-28) - Minnesota Timberwolves (43-33) 134:112 (BOXSCORE)
- 22. Sieg für die Celtics aus den vergangenen 25 Spielen, es wird beinahe zur Normalität, wie Boston seine Gegner beherrscht. Zum sechsten Mal in Folge erspielte sich das Team von Coach Ime Udoka einen 20-Punkte-Vorsprung, diesmal bereits in der ersten Halbzeit, und fuhr einen weiteren ungefährdeten Erfolg ein. Zeitweise wirkten die Gastgeber von ihrer eigenen Dominanz gelangweilt, ließen sich das Momentum aber nie aus der Hand nehmen.
- Dafür sorgten vor allem Jayson Tatum (34, 12/21, +34) und Jaylen Brown (31, 12/20, 10 Rebounds), die mal wieder beide auf mindestens 30 Zähler kamen. Die besten Phasen hatten die Celtics aber vor allem, wenn Tatum auf dem Feld war. Der Forward war Teil eines 17:4-Laufs zu Beginn des zweiten Viertels, als sich die Celtics erstmals richtig absetzen konnten. Auch Derrick White (15, 4/6, 6 Assists) hatte mit 8 Zählern am Stück hier seinen Anteil.
- In dieser Phase genehmigte sich Karl-Anthony Towns seine erste Pause, nachdem dieser ein unglaublich dominantes erstes Viertel gespielt hatte. 12 seiner 19 Zähler verbuchte KAT in diesem Abschnitt, später bekamen die Celtics den Center besser in den Griff. Anthony Edwards (24, 5/9 Dreier) taute dagegen erst auf, als das Spiel quasi entschieden war. D'Angelo Russell (4, 1/6, 6 Assists) blieb komplett blass.
- Die Celtics grüßen nun von der Spitze der Eastern Conference, da sie gegen Miami den Tiebreaker halten. Als Team trafen die Gastgeber 56 Prozent aus dem Feld und 44 Prozent von Downtown (17/39). Payton Pritchard (11, 3/5 Dreier) blieb weiter heiß von draußen, während sich Daniel Theis (4, 6 Rebounds) in knapp 18 Minuten gegen Towns aufrieb. Center Robert Williams verletzte sich in der zweiten Halbzeit am Knie, Al Horford fehlte wegen einer privaten Angelegenheit.
Washington Wizards (32-42) - Golden State Warriors (48-27) 123:115 (BOXSCORE)
- Die Warriors müssen weiter um den 3-Seed zittern, nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Spielen beträgt der Vorsprung auf die Mavericks, welche den Tiebreaker halten, nur noch 2 Spiele. In Washington führten die Dubs, die erneut ohne Stephen Curry antreten mussten, zu keiner Sekunde. In der Nacht auf Dienstag steht bereits das nächste Spiel in Memphis an, dann vermutlich ohne Klay Thompson und Draymond Green, wie Coach Steve Kerr nach dem Spiel andeutete.
- Die Wizards, für die es um nichts mehr geht, erwischten einen richtig heißen Abend und trafen 16 ihrer 28 Dreier. Alleine sechs dieser Distanzwürfe gingen auf das Konto von Rookie Corey Kispert, der mit 25 Punkten einen neuen Karrierebestwert aufstellte. Kentavious Caldwell-Pope (22) blieb bei acht Würfen (3/3 3P) sogar perfekt aus dem Feld. Etwas mehr Schwierigkeiten hatte dagegen Kristaps Porzingis, am Ende wurden dennoch 23 Punkte (6/21 FG) für den Letten notiert.
- Washington setzte sich erstmals im zweiten Viertel so richtig ab, bei einem 20:6-Lauf waren insbesondere KCP und Backup-Forward Anthony Gill (9) die entscheidenden Akteure. Für die Warriors konnte Jordan Poole (26, 8/25) nur bedingt an die guten Vorstellungen der Vorwochen anknüpfen. Vor allem aus der Distanz ging fast nichts (1/10 3P).
- Deutlich besser lief es dagegen bei Klay Thompson (25, 10/22), der fünf seiner 13 Triples versenkte, der Rest des Teams traf jedoch nur 3/20. Andrew Wiggins kam auf 23 Zähler, dazu legte Otto Porter Jr. (14, 11 Rebounds) von der Bank kommend an alter Wirkungsstätte ein Double-Double auf.
Phoenix Suns (61-14) - Philadelphia 76ers (46-28) 114:104 (BOXSCORE)
- Es ist fast schon ein Gesetz. Wer die Suns nicht in den ersten 43 Minuten einer Partie schlägt, der wird sie auch danach nicht mehr schlagen. Diese Erfahrung machten auch die Sixers, die in den letzten 4:30 Minuten der Partie einen 13:4-Lauf kassierten. Devin Booker brachte Phoenix dabei mit einem Dreipunktspiel auf die Siegerstraße, der Guard kam auf 35 Punkte (13/22). Alleine im ersten Viertel hatte Book schon 22 Zähler angesammelt.
- Bis zur Pause blieb Booker ohne weitere Punkte, stattdessen erspielten sich die Gäste eine 15-Punkte-Führung. Joel Embiid (37, 14/27, 15 Rebounds, 3 Steals) war ebenfalls in Spiellaune, auch wenn der Sprungwurf nicht fallen wollte (nur 2/10 außerhalb der Zone). Doch der Center hatte auch Hilfe, sowohl Tyrese Maxey (18) als auch Tobias Harris (17, 8/14, 8 Rebounds) trafen wichtige Würfe.
- Das galt dagegen nicht für James Harden (14, 2/11 FG, 8/8 FT, 9 Assists), der von Mikal Bridges (11) über das Feld gejagt wurde. In der Crunchtime war "The Beard" dann auch das Ziel der Suns-Angriffe, Chris Paul (19, 9/15, 14 Assists) verstrickte seinen ehemaligen Teamkollegen in zahlreiche Pick'n'Rolls und deckte so die Schwächen der Sixers-Defense gnadenlos auf.
- CP3 schien ohnehin besonders motiviert zu sein, bei seinen zwei Buckets in der Crunchtime stierte der Point God mehrfach in Richtung Sixers-Bank und Coach Doc Rivers, unter dem er bei den L.A. Clippers spielte. Die Suns trafen 48 Prozent ihrer Dreier (13/27), erzielten dazu 50 Punkte in der Zone und hielten Philadelphia bei unter 42 Prozent aus dem Feld.
Brooklyn Nets (39-36) - Charlotte Hornets (39-36) 110:119 (BOXSCORE)
- So hatte sich Kyrie Irving sein Heim-Debüt in dieser Saison für die Nets sicherlich nicht vorgestellt. Nicht nur machte der Guard eines seiner schwächsten Spiele in dieser Spielzeit, sondern die Nets verloren auch noch ein Duell gegen einen direkten Konkurrenten. Charlotte zog durch den Erfolg vorbei auf Platz acht und sicherte sich darüber hinaus auch noch den Tiebreaker (2-1).
- Irving legte dabei in gut 40 Minuten 16 Punkte (6/22 FG, 1/9 Dreier) und 11 Assists auf, so richtig in Fahrt kam der Guard aber erst im vierten Viertel. Zunächst hatte es satte 15 Minuten gedauert, bis Kyrie mit einem Transition-Dreier überhaupt sein erstes Field Goal im Barclays Center erzielen konnte, im Anschluss blieb er weiter lange blass. Das änderte sich aber Mitte des vierten Viertels schlagartig, als er 7 Zähler am Stück machte und die Nets 3:30 Minuten vor dem Ende wieder in Front brachte.
- Die Gastgeber führten in Halbzeit eins mit bis zu 14 Zählern, gaben dann aber das Heft des Handelns aus der Hand. LaMelo Ball war komplett on fire, 18 seiner 33 Punkte (10/21 FG, 7/12 Dreier, 9 Assists) erzielte er im dritten Viertel, fünf seiner sechs Dreier gingen durch die Reuse. Plötzlich waren die Gäste zweistellig vorne, bevor Irving das Momentum wieder auf die Seite der Nets brachte.
- Am Ende rettete Charlotte aber das heiße Shooting (17/32 3P) und ein wenig Glück. Zwei Minuten vor dem Ende gelang den Nets bei -1 scheinbar ein Stop, doch Cody Martins Notwurf, ein einbeiniger Floater von der Dreierlinie, ging rein, ebenso wie ein Dreier aus der Ecke keine Minute später, als Brooklyn die Finger nicht an den Rebound bekam. Miles Bridges (24, 9/24) sowie Terry Rozier (14) machten mit weiteren Triples den Sack endgültig zu.
- Bei den Nets punkteten alle Starter zweistellig, allen voran Kevin Durant (27, 9/24, 7 Assists), der jedoch im Schlussabschnitt nur noch einen von acht Würfen traf. Andre Drummond (20, 17 Rebounds) stellte die Hornets unter den Brettern vor Probleme.
New Orleans Pelicans (32-43) - Los Angeles Lakers (31-42) 116:108 (SPIELBERICHT)
Dallas Mavericks (46-29) - Utah Jazz (45-30) 114:100 (BOXSCORE)
- Wichtiger Sieg für die Mavs, die durch den Erfolg über Utah an den Jazz in der Tabelle vorbeiziehen und damit nun in einer möglichen Playoff-Serie Heimvorteil hätten. Die Saison-Serie ist damit ausgeglichen (2-2), da Utah aber vermutlich seine Division gewinnt, halten die Jazz den Tiebreaker über Dallas, wenn beide Teams am Ende der Saison die gleiche Bilanz vorweisen.
- Nachdem die ersten drei Duelle hart umkämpft waren, war es diesmal vor allem in der zweiten Halbzeit eine einseitige Angelegenheit. Die Jazz mussten kurzfristig auf Rudy Gobert (Quetschung) verzichten, mit Hassan Whiteside fehlte zudem auch der Backup-Center, sodass das Team von Coach Quin Snyder jede Menge Small Ball spielen musste.
- Luka Doncic gefiel das und spazierte zu 32 Punkten (11/21 FG, 4/7 Dreier), 10 Rebounds und diesem Buzzerbeater zum Ende der ersten Halbzeit, der Dallas endgültig das Momentum bescherte. Erwähnenswert war auch dieser No-Look-Pass mit der linken Hand, der Maxi Kleber (2, 1/2, 7 Rebounds) seine einzigen Punkte des Abends bescherte. Hervorzuheben waren zudem die Vorstellungen von Jalen Brunson (22, 10 Boards) und vor allem Reggie Bullock (23), der sieben seiner elf Dreier versenkte und einen großen Anteil an einer Trefferquote von 50 Prozent für die Texaner (17/34 3P) hatte.
- Auf Seiten der Jazz war Donovan Mitchell (12, 4/13) kaum ein Faktor, der All-Star verdrehte sich im dritten Viertel auch noch den Knöchel, kehrte später aber wieder zurück. Dennoch wirkte der Guard zeitweise frustriert, auch weil Dallas den Jazz-Star in Phasen Full Court presste. Bester Scorer der Gäste war Rudy Gay mit 18 Punkten (8/14 FG).