NBA: Los Angeles Lakers kassieren peinliche Klatsche - Heat vermiesen starkes Comeback von Kevin Durant

Philipp Jakob
04. März 202207:05
LeBron James und die Los Angeles Lakers kassieren eine peinliche Klatsche gegen den Stadtrivalen.getty
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Die nächste peinliche Klatsche für die Lakers! LeBron James und Co. gehen gegen den Stadtrivalen komplett unter, weil Reggie Jackson heiß läuft. Die Heat vermiesen das starke Comeback von Kevin Durant, die Grizzlies finden in Jayson Tatum und den Celtics ihre Meister.

Atlanta Hawks (30-32) - Chicago Bulls (39-24) 130:124 (BOXSCORE)

  • Eine Stunde vor Tip-Off war sich Hawks-Coach Nate McMillan noch nicht sicher, ob Trae Young mit seinem lädierten Knöchel überhaupt spielen könnte. Etwa eine Dreiviertelstunde vor Spielbeginn hob Young den Daumen - und ließ sich anschließend nichts anmerken! Seine 39 Punkte, 13 Assists sowie mehrere Clutch-Dreier brachten Atlanta einen wichtigen Sieg im Kampf ums Play-In-Turnier.
  • Über weite Strecken der Partie lieferten sich die Hawks und Bulls ein ausgeglichenes Duell, in der Crunchtime schlug dann aber die Stunde der Hausherren. Erst brachte ein Dreier von Bogdan Bogdanovic Atlanta in Front, 1:15 Minuten vor dem Ende ließ Young einen Stepback-Triple folgen. Kurz darauf legte er mit einem weiteren Dreier, dieses Mal aus der rechten Ecke, nach. Die Hawks zogen auf +7 weg und packten den Sieg in trockene Tücher.
  • 16 seiner 39 Zähler erzielte der Point Guard im vierten Viertel, in dem er perfekt aus dem Feld blieb (6/6 FG und 4/4 Dreier). Ohnehin präsentierte sich Young extrem effizient, 11 seiner 18 Feldwurfversuche, 7 von 9 Dreier und 10 von 10 Freiwürfe landeten im Korb. Bogdanovic lieferte mit 20 Punkten starke Unterstützung, auch De'Andre Hunter (18) oder Kevin Huerter (17) machten eine gute Partie.
  • Die Bulls fielen mit der dritten Niederlage in Folge dagegen auf Rang drei im Osten hinter die Sixers zurück. DeMar DeRozan (zusätzlich 8 Assists) und Zach LaVine (7 Assists) setzten sich mit jeweils 22 Punkten zur Wehr, Nikola Vucevic kam auf 21 Zähler, 11 Rebounds sowie 5 Vorlagen. Im vierten Viertel fehlte aber eine Antwort auf das Hawks-Duo Young und Bogdanovic.

Boston Celtics (38-27) - Memphis Grizzlies (43-21) 120:107 (BOXSCORE)

  • Nächster beeindruckender Sieg für die Boston Celtics: Die zuletzt brandheißen Grizzlies fanden in den Kelten ihren Meister, obwohl Ja Morant 38 Zähler (13/29 FG, 4/12 Dreier und 7 Assists) auflegte. Das täuscht aber etwas darüber hinweg, dass Bostons Defense lange Zeit einen richtig guten Job gegen die Grizzlies machte. Am Ende war Jayson Tatum aber einfach zu viel.
  • Die Celtics verriegelten anfangs die Zone und zwangen Memphis zu Distanzwürfen - die wollten aber zunächst überhaupt nicht fallen (4/21 in der ersten Halbzeit, insgesamt 13/40 Dreier). Die Gäste blieben nur deshalb dran, weil sie in Transition Gefahr ausstrahlten und die Celtics-Turnover gnadenlos bestraften. So lieferte dann auch Morant das erste Highlight im Fastbreak.
  • Im dritten Durchgang setzten sich die Gastgeber aber schnell zweistellig ab und als Morant (30 in der zweiten Halbzeit) und Desmond Bane (12 von 17 im vierten Viertel) heiß liefen, übernahm Tatum die Kontrolle. Er war es, der Memphis im letzten Durchgang immer auf Abstand hielt, sein Dreier vom Flügel stellte gut eineinhalb Minuten vor dem Ende auch den Dagger dar.
  • An seinem 24. Geburtstag erzielte Tatum 21 seiner 37 Punkte (14/25 FG, dazu 6 Rebounds und 5 Assists) im vierten Viertel. Auch Al Horford lieferte wichtige Aktionen im Schlussabschnitt, er beendete einen starken Auftritt mit 21 Zählern, 15 Rebounds und 5 Assists. Marcus Smart steuerte 18 Zähler und 12 Dimes bei, allerdings verlor Boston, bei denen bereits Jaylen Brown fehlte, in Person von Aaron Nesmith den nächsten Spieler an eine üble Knöchelverletzung. Daniel Theis kam in 13 Minuten auf 6 Punkte, 6 Rebounds und 2 Assists, für die Grizzlies erzielte Jaren Jackson Jr. noch 20 Punkte.

Brooklyn Nets (32-32) - Miami Heat (42-22) 107:113 (BOXSCORE)

  • Eigentlich war alles angerichtet für die Nets. Miami musste im zweiten Teil des Back-to-Backs auf Jimmy Butler, Kyle Lowry und P.J. Tucker verzichten, zudem feierte Kevin Durant nach 21 Spielen Pause sein Comeback. KD hatte seinen Rost schnell abgeschüttelt, erzielte 31 Punkte in 35 Minuten - und doch machten die Heat einen auf Spielverderber.
  • Brooklyn erwischte den deutlich besseren Start, auch dank Durant setzten sich die Hausherren in der ersten Halbzeit auf bis zu 16 Punkte ab. Doch nach dem Seitenwechsel setzte Miami verstärkt auf eine Zonenverteidigung und stellte die Nets damit vor enorme Probleme (28:17 für Miami im dritten Viertel). Ein 14:3-Lauf der Gäste aus Florida im vierten Viertel schien sie auf die Siegerstraße zu bringen.
  • Doch Brooklyn hatte nochmal eine Antwort in sich. Ein eigener 10:0-Lauf machte es nochmal spannend, in den Schlussminuten hatten sowohl Seth Curry (8, 3/10 FG) als auch Durant gute Chancen, die Nets in Führung zu bringen. Beide Versuche von Downtown landeten allerdings am Ring, Bam Adebayo erhöhte auf der Gegenseite und die Sache war gelaufen.
  • Adebayo war in Abwesenheit von Butler und Lowry der beste Heatle, er frustrierte den Gegner mit hocheffizienten 30 Zählern (12/15 FG), 11 Rebounds, 6 Assists und 2 Steals. Ansonsten durfte er sich aber auch über starke Unterstützung von Tyler Herro (27 und 8 Assists), Caleb Martin (22, 8/11 FG) und Max Strus (21) freuen. Nur in der Crunchtime machte die Heat-Offense nicht immer einen guten Eindruck.
  • Dennoch stand für Miami am Ende der Erfolg in den Büchern, zusätzlich dürfen sich die Heat auf die in der kommenden Woche anstehende Rückkehr von Victor Oladipo freuen. Für die Nets stand dagegen eine unter den eingangs erwähnten Umständen extrem bittere Niederlage. Der einstige 16-Punkte-Vorsprung war die höchste Führung, die Brooklyn in dieser Saison abgegeben hat. Durant hatte bei seinem starken Comeback letztlich zu wenig Unterstützung, Bruce Brown (21) und Patty Mills (14) waren die einzigen weiteren Nets-Akteure in Double-Digits.

Toronto Raptors (34-28) - Detroit Pistons (16-47) 106:108 (BOXSCORE)

  • Seitdem die Raptors den damaligen Coach of the Year Dwane Casey entlassen haben, gibt es für Toronto gegen den Ex-Coach kaum mehr etwas zu holen. Detroit sicherte sich mit Casey an der Seitenlinie den sechsten Sieg gegen die Kanadier in Folge. Dabei hatten wieder einmal die Youngster Cade Cunningham und Saddiq Bey gewaltig ihre Finger im Spiel.
  • Die Gäste erspielten sich im dritten Viertel bereits einen 18-Punkte-Vorsprung, mussten sich dann aber nochmal eines starken Raptors-Comebacks erwehren. Nachdem Toronto in der Schlussminuten auf -1 verkürzt hatte, antwortete Bey mit einem aggressiven Drive und einem schwierigen Layup zum 108:105 etwa 14 Sekunden vor dem finalen Buzzer. Im Anschluss blockte Cunningham einen Versuch von Gary Trent Jr. (14, 4/23 FG), Scottie Barnes vergab einen Dreier und die Freiwürfe von Precious Achiuwa nach einem weiteren Offensiv-Rebound kamen zu spät - Sieg für die Pistons.
  • Bey erzielte insgesamt 23 Punkte, Cunningham kam auf 22, 12 Rebounds sowie 5 Assists. Fleißigster Punktesammler der Pistons war aber Jerami Grant mit 26 Zählern. Allerdings hatte die Offense im vierten Viertel enorme Probleme (0/9 Dreier), was das Raptors-Comeback begünstigte.
  • Die ließen sich vielleicht auch von Head Coach Nick Nurse anstacheln, der sich gegen Ende des dritten Viertels so heftig bei den Referees beschwerte, dass er mit zwei Technical Fouls in die Kabine musste. Ohne die verletzten Fred VanVleet und O.G. Anunoby war Pascal Siakam (28, 10/15 FG) bester Mann bei den Raptors. Barnes kam noch auf ein Double-Double (21 und 10 Rebounds), Achiuwa (12 von 18 Punkten im vierten Viertel) war ebenfalls ein Antreiber des Comeback-Versuchs.

Dallas Mavericks (38-25) - Golden State Warriors (43-20) 122:113 (SPIELBERICHT)

San Antonio Spurs (24-39) - Sacramento Kings (24-41) 112:115 (BOXSCORE)

  • Spurs-Coach Gregg Popovich muss weiter auf die Einstellung der Rekordmarke für die meisten Siege eines NBA-Coaches warten. Der Grund dafür: "Das Gute an diesem Team ist, dass es niemals aufgibt. Das Schlechte ist, dass man in einem NBA-Spiel nicht nur 22 Minuten lang spielen darf", analysierte Coach Pop. "Wir haben nur eineinhalb Viertel Basketball gespielt, das ist enttäuschend."
  • Diese eineinhalb Viertel hätten aber fast noch zum Sieg gereicht. Die teils fahrigen Spurs lagen im dritten Abschnitt bereits mit 19 Punkten im Hintertreffen, bevor sie angeführt von Lonnie Walker IV, der 30 Punkte und einen furiosen Alley-Oop markierte, sowie Dejounte Murray (29, 12 Rebounds und 7 Assists) einen 22:3-Lauf starteten.
  • Mitte des Schlussabschnitts übernahmen die Texaner sogar wieder die Führung, doch die Kings antworteten mit einem 11:1-Lauf wenige Minuten später. Harrison Barnes machte schließlich von der Freiwurflinie den Sack zu und die Spurs mussten die dritte Pleite in Folge akzeptieren. Jakob Pöltl kam noch auf 16 Punkte, 6 Rebounds und 4 Vorlagen, Devin Vassell erzielte 14 Punkte.
  • Barnes war nicht nur wegen seiner Freiwürfe am Ende ein wichtiger Faktor beim Kings-Sieg, mit 27 Punkten bei nur 8 Versuchen aus dem Feld (6 Treffer, davon 4/5 Dreier plus 11/14 FT) war er auch teaminterner Topscorer. De'Aaron Fox steuerte 26 Zähler sowie 9 Assists bei, Domantas Sabonis legte 12 Punkte, 12 Rebounds und 6 Assists auf.

L.A. Clippers (34-31) - Los Angeles Lakers (27-35) 132:111 (BOXSCORE)

  • Vierte Pleite in Folge für die Lakers nach dem All-Star-Wochenende - und was für eine! LeBron James und Co. kommen gegen die dezimierten Clippers unter die Räder und gehen im Dreierregen von Reggie Jackson komplett unter. Die Lakers gaben die Partie im dritten Viertel aus der Hand, als sie einen 26:2-Lauf (!) der Clippers kassierten.
  • Bereits in der ersten Halbzeit sah es zwischenzeitlich relativ düster für die Traditionsfranchise aus Hollywood aus. Die Clippers versenkten 6 Dreier im zweiten Viertel und zogen bis auf 17 Punkte davon. Immerhin zeigten die Lakers aber Moral: Ein 14:0-Lauf mit einem krachenden Alley-Oop von Malik Monk als Sahnehäubchen brachte Purple and Gold wieder ran (63:66) und dürfte für gute Stimmung in der Kabine gesorgt haben.
  • Die verflog nach dem Seitenwechsel aber rasend schnell. Den angesprochenen 26:2-Lauf legten die Clippers direkt zum Start in das dritte Viertel hin, die Lakers blieben dagegen über fünf Minuten ohne einen einzigen Zähler. Die Clippers fanden wieder ihren Rhythmus von Downtown, zogen auf +30 davon und die Partie war faktisch gelaufen. Das dritte Viertel ging mit 40:18 an LAC.
  • Jackson versenkte den Stadtrivalen mit insgesamt 36 Punkten, 9 Assists sowie 8 Rebounds bei 14/30 aus dem Feld und 4/8 Dreiern. Ivica Zubac sorgte in der Zone für Probleme (19 und 9 Boards), Marcus Morris (14), Robert Covington (12), Luke Kennard (11) oder der starke Isaiah Hartenstein (12, 5 Rebounds und 5 Assists bei 6/7 FG) lieferten ebenfalls gute Unterstützung. Die Clippers haben nun sieben Spiele in Folge gegen die Lakers gewonnen.
  • Für LeBron James endete der in allen Belangen düstere Abend mit 26 Punkten, 8 Rebounds und 4 Assists, allerdings hatte auch der King einen unrühmlichen Plus/Minus-Wert von -27 vorzuweisen. Russell Westbrook (17 und 8 Rebounds) oder Carmelo Anthony (13, -34) konnten ebenfalls nichts ausrichten. Musiker Flea von den Red Hot Chili Peppers brachte anschließend auf Twitter das zum Ausdruck, was viele Lakers-Fans aktuell wohl denken dürften: "Das ist das enttäuschendste Lakers-Team in der Geschichte."