Die Golden State Warriors haben sich mit einem Monster-Comeback die 2-0-Führung in den West-Finals gesichert. Zwar dominieren Luka Doncic und die Dallas Mavericks die erste Halbzeit, doch dann drehen die Warriors auf und gewinnen mit 126:117. Am Ende reicht den Mavs der starke Doncic nicht.
Golden State lag nach einem Dreierregen der Mavs in der ersten Halbzeit mit 19 Punkten im Hintertreffen, doch eine Vorentscheidung war das nicht. Die Hausherren drehten das Spiel nach dem Seitenwechsel, während die Mavs auseinanderfielen. Die zweite Hälfte ging mit 68:45 an die Warriors.
Bester Punktesammler der Dubs war Stephen Curry, der 32 Punkte (6/10 Dreier, dazu 8 Rebounds und 5 Assists) sowie die letzten Nadelstiche gegen die Mavs-Defense markierte. Überragend war aber vor allem der Auftritt von Kevon Looney, mit 21 Punkten und 12 Rebounds (10/14 FG, 5 Offensiv-Rebounds) dominierte er die Zone. Jordan Poole steuerte zudem 23 Zähler von der Bank bei, Klay Thompson kam auf 15 und Andrew Wiggins auf 16 Punkte.
Die Krone des Topscorers der Partie durfte sich Luka Doncic aufsetzen, er führte seine Mavs mit 42 Zählern (12/23 FG und 5/10 Dreier) und 8 Assists an. Auch Jalen Brunson (31, 5/7 Dreier) und Reggie Bullock (21, 6/10) lieferten starke Unterstützung. Dennoch hatte die Offense nach dem Seitenwechsel enorme Probleme und konnte das Warriors-Comeback nicht mehr verhindern. Maxi Kleber kam in 33 Minuten nur auf 3 Punkte (1/5 Dreier) bei -20.
Beide Coaches vertrauten auf dieselben Starting Fives wie in Spiel 1, Doncic war in den vergangenen Tagen allerdings krankheitsbedingt angeschlagen. Davon war jedoch auf dem Court nichts zu sehen, ein Fadeaway und ein Stepback-Dreier des Slowenen eröffneten das Scoring. Schon nach zwei Minuten und dem nächsten offenen Dreier von Brunson sah Warriors-Coach Steve Kerr Gesprächsbedarf.
Warriors drehen Spiel 2 - Mavs brechen komplett ein
Das änderte nichts daran, dass Dallas und vor allem Doncic brandheiß in die Partie starteten. Ein Bullock-Triple, der bereits fünfte der Mavs, vergoldete einen 13:0-Lauf, Golden State leistete sich mehrere Turnover. Der Mavs-Vorsprung wuchs bis auf 16 Zähler an, bevor Curry sein Team zurück ins Spiel ballerte. Den 13:0-Lauf beendete Doncic mit einem Dunk, doch Dallas kühlte nun ab. Die Gäste gingen dank 18 Luka-Zählern dennoch mit 32:25 ins zweite Viertel.
Nun häuften sich auf beiden Seiten die Ballverluste, bei Dallas war das Shooting aber wieder da. Nach einem Triple von Davis Bertans kam es zu einer Rangelei mit Damion Lee, was in Double Technicals resultierte. Auch mit Doncic auf der Bank waren die Mavs das bessere Team, Dallas zog auf 19 Punkte davon, dann räumte Kleber auch noch Wiggins ab. Zahlreiche Foulpfiffe nahmen dem Spiel den Flow, die Mavs-Dreier fielen aber weiterhin. Curry befeuerte nochmal einen späten Run, auf den Doncic mit einem tiefen Triple zum 72:58-Halbzeitstand antwortete.
Dallas startete kalt in die zweite Halbzeit, bevor Kleber im fünften Anlauf endlich seinen ersten Dreier des Abends versenkte. Bereits Mitte des dritten Viertels kassierte Draymond Green (6 Punkte, 6 Rebounds, 5 Assists) sein fünftes Foul. Die Mavs hatten nun wieder mehr Probleme mit der Zonenverteidigung beziehungsweise Box-and-One der Hausherren. Auf der anderen Seite glänzte Looney, Golden State robbte sich mit einem 16:6-Lauf wieder heran, zum Ende des dritten Viertels stand es nur noch 85:83 für Dallas.
Ein Eckendreier von Otto Porter Jr. zum Start in den Schlussabschnitt brachte Golden State die erste Führung. Looney dominierte weiter die Zone, Poole von Downtown ließ das Chase Center endgültig explodieren (+5). Sogar Green, der nach langer Pause wieder zurückkehrte, versenkte einen Dreier, Curry erhöhte den Vorsprung auf 9 Zähler etwa 5 Minuten vor dem Ende und auch Thompson stieg in den Spaß von Downtown mit ein.
Die Mavs-Offense lief jetzt nur noch über Doncic, der seine Farben mit mehreren Stepback-Dreiern in Schlagdistanz hielt. Allerdings gelangen den Gästen keine Stops. Curry von Downtown machte eine Minute vor dem Ende den Deckel auf die Partie. Golden State geht mit einer 2-0-Führung nach Dallas, wo in der Nacht auf Montag Spiel 3 auf dem Programm steht.
Die wichtigsten Statistiken
Golden State Warriors (3) - Dallas Mavericks (4) 126:117 (BOXSCORE), Serie: 2-0
- Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht: In Spiel 1 wollte so gut wie kein Dreier bei den Mavs fallen, nun starteten die Gäste brandheiß in die Partie. Finney-Smith (3/4), Bullock (4/5), Brunson (4/5) und Doncic (3/5) waren in Halbzeit eins absolut on fire - das galt aber nicht für die Bank (1/8). Dennoch reichte das zu 15/27 Dreiern vor der Pause (53,8 Prozent) - Franchise-Rekord.
- Damit hatte Dallas in den ersten 24 Minuten der Partie nur 15 Punkte weniger als im kompletten Spiel 1. Allerdings kam die Offense im Anschluss nicht mehr in ihren Rhythmus. Im dritten Viertel trafen die Gäste nur noch 26,3 Prozent aus dem Feld, auch der Dreier fiel nicht mehr (2/13). Am Ende standen die Mavs bei 21/45 aus der Distanz (46,7 Prozent), nach dem Seitenwechsel trafen sie also nur noch 6/18.
- Die Warriors hatten deutlich weniger Dreier auf dem Konto (14/28), dafür aber einen enormen Vorteil bei den Punkten in der Zone (62:30). Daran hatte auch Looney einen enormen Anteil, der mit seiner Arbeit am offensiven Brett sowie als Roll-Man eine ständige Gefahr unter dem Korb darstellte. Im dritten Viertel war er so einer der Hauptgründe für das Warriors-Comeback.
- Die Turnover-Anfälligkeit verfolgt die Warriors schon die gesamte Saison über und war vor allem in der Grizzlies-Serie ein Problem. Auch in den Anfangsminuten leistete sich Golden State viel zu viele schlechte Pässe, beispielsweise zum cuttenden Mitspieler. Allerdings fingen sich die Hausherren in dieser Hinsicht, nach 11 Ballverlusten in Halbzeit eins kam im weiteren Spielverlauf nur noch 5 hinzu (insgesamt 16:12 Turnover).
NBA Playoffs - Warriors vs. Mavs: Die Stimmen
Luka Doncic (Mavs): "Wir lagen mit 19 Punkten vorne, das ist hart. Aber wir dürfen nicht zurückschauen. Unsere Defense muss sich stark verbessern."
Jason Kidd (Mavs-Coach): "Man lebt durch den Dreier oder man stirbt durch den Dreier. Im dritten Viertel sind wir durch den Dreier gestorben. Aber das ist Basketball. Wir haben auswärts gegen eins der besten Teams der Liga gespielt. Das passiert."
Steve Kerr (Warriors-Coach): "Wir mussten mehr Selbstsicherheit und das Spiel unter Kontrolle bekommen. Wir waren [in der Halbzeitpause] zuversichtlich, dass sie in der zweiten Halbzeit nicht nochmal 15 Dreier treffen würden."
Der Star des Spiels: Kevon Looney
Das beste Spiel seiner Karriere - ausgerechnet in Spiel 2 der West-Finals. Looneys Präsenz unter dem Korb bekamen die Mavs nie in den Griff, auch defensiv machte er seine Sache erneut stark. Die Attacken der Mavs gegen ihn liefen ins Leere. Zwischenzeitlich erhielt er sogar "MVP"-Sprechchöre der Fans. Auf NBA-Niveau hat er noch nie mehr als 20 Punkte erzielt, auch nicht in der Preseason, Summer League oder G-League.
Der Flop des Spiels: Spencer Dinwiddie
Zuletzt zeigte der 29-Jährige starke Auftritte als Bank-Scorer, davon war in Spiel 2 nichts zu sehen. Er beendete die Partie mit nur 4 Punkten bei 2/6 aus dem Feld, passte selbst offene Dreier weiter und hatte die meisten Turnover aller Mavericks (4). Generell ging das Bank-Duell mit 36:13 an die Dubs, auch Kleber erwischte einen gebrauchten Tag, auch defensiv.
Die Szene des Spiels
Die Warriors drohten gegen Ende der ersten Halbzeit das Momentum mit in die Kabine zu nehmen, Curry hatte den Rückstand immens reduziert und auch das Chase Center lebte auf einmal wieder. Bis Doncic die Halle ganz schnell wieder zum Schweigen brachte. Seinem eiskalten Pullup-Dreier fast vom Logo ließ er eine eindeutige Message an die Warriors-Fans folgen: Nicht zu früh freuen, liebe Leute! Nun ja, es kam dann doch anders ...
Warriors vs. Mavs: Die Serie im Überblick (2-0)
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 19. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Dallas Mavericks | 112:87 |
2 | 21. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Dallas Mavericks | 126:117 |
3 | 23. Mai | 3 Uhr | Dallas Mavericks | Golden State Warriors | - |
4 | 25. Mai | 3 Uhr | Dallas Mavericks | Golden State Warriors | - |
5* | 27. Mai | 3 Uhr | Golden State Warriors | Dallas Mavericks | - |
6* | 29. Mai | 3 Uhr | Dallas Mavericks | Golden State Warriors | - |
7* | 31. Mai | 2 Uhr | Golden State Warriors | Golden State Warriors | - |
* falls nötig