NBA Power Ranking im November: Der Abgesang auf die Warriors-Dynastie kam zu früh

Ole Frerks
11. November 202110:05
Bei den Dallas Mavericks stimmen bisher nur die Ergebnisse.getty
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Mittlerweile haben fast alle Teams mindestens zehn Spiele absolviert, es ist höchste Zeit für das erste Power Ranking der NBA-Saison! Ressortleiter Ole Frerks blickt auf alle 30 Teams und ordnet sie ein.

Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Cleaning the Glass und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Hier geht's zum letzten Ranking vor der Saison.

Von Platz 24 auf 30: New Orleans Pelicans (1-11)

Net-Rating: -11 (Platz 30)

Wer sich vor der Saison Sorgen um die Pels machte, kann sich bestätigt fühlen - und mehr als das. Mittlerweile auch ohne Brandon Ingram unterwegs, funktioniert in New Orleans gar nichts, weder offensiv (Platz 26) noch defensiv (29). Der neue Starting Backcourt aus Devonte' Graham und Nickeil Alexander-Walker trifft keine 40 Prozent aus dem Feld und man kann sich bei jedem Spiel nur wieder fragen, warum diese Franchise Lonzo Ball nicht mehr haben wollte. Die nächste große Fehlentscheidung der "Ära" Zion Williamson. Apropos ... Zion?!

Von Platz 28 auf 29: Houston Rockets (1-10)

Net-Rating: -7,3 (Platz 27)

Die Rockets sind defensiv besser als erwartet (Platz 20), offensiv erfüllen sie die Erwartungen hingegen nicht: Obwohl sie die Liga bei der Freiwurfrate anführen, haben sie den drittschwächsten Angriff. Das ist kein Wunder, wenn man zwei jungen Scoring Guards den Ballvortrag überlässt und der einzige echte Point Guard im Kader D.J. Augustin heißt (und nur 12 Min. pro Spiel bekommt). Jalen Green und Kevin Porter sollen sich austoben, und das tun sie. Grüße auch an Daniel Theis, der in dieser unorganisierten Truppe stocknüchtern und kompetent seinen Job erledigt.

Von Platz 27 auf 28: Detroit Pistons (2-8)

Net-Rating: -9,8 (Platz 29)

Cade Cunningham hat keinen triumphalen Start in seine NBA-Karriere gefeiert, wenngleich sich trotz seiner Shooting-Zahlen schon erkennen lässt, dass der Nr.1-Pick das Spiel sehr gut lesen kann (mit 20 Pkt. gegen Houston ging es bergauf). Die Pistons lassen Stand jetzt noch immer sehr viel Offense über den überforderten Killian Hayes laufen, das Resultat (natürlich nicht nur wegen Hayes) ist der schwächste Angriff mit der schlechtesten Quote von draußen UND aus dem Zweierbereich ... dafür verteidigen die Pistons hart! Immerhin.

Von Platz 30 auf 27: Orlando Magic (3-9)

Net-Rating: -9,2 (Platz 28)

Die Magic machen mehr Spaß als erwartet, nicht zuletzt dank ihrer Rookies - insbesondere Franz Wagner entpuppte sich vom Start weg als Winning Player. Eine fast noch größere Überraschung ist Cole Anthony, der die Bezeichnung "Franchise-Guard" wohl nicht kampflos an Jalen Suggs übergeben will (20 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists im Schnitt). Es ist kaum zu glauben, aber die Starting Five mit Anthony, Suggs, Wagner, Wendell Carter Jr. und Mo Bamba hatte (vor der Blowout-Pleite gegen Brooklyn) ein Net-Rating von +18,2!

Von Platz 23 auf 26: Minnesota Timberwolves (3-7)

Net-Rating: -4,7 (Platz 25)

Wer hat die Geschichte schon mal gehört? Die Wolves starten gut (3-1), die Stimmung ist positiv - und dann wird fleißig verloren (aktuell 6 Pleiten am Stück). Es hat sich nur Folgendes verändert: Die Defense ist nicht im Geringsten das Problem (Platz 10!!!!). Die Offense dagegen ... in welchem Universum ergibt es Sinn, dass Karl-Anthony Towns nur die dritthöchste Usage-Rate seines Teams hat? In einem Universum, in dem nicht das Maximum aus ihm herausgeholt wird. Wie gesagt: Diese Geschichte kennen wir schon! Verdammt.

Von Platz 29 auf 25: OKC Thunder (4-6)

Net-Rating: -7,3 (Platz 26)

Shai Gilgeous-Alexander gehört zu den besten jungen Spielern der Liga, mit Ausnahme seiner Explosionen gegen die Lakers bleibt das in OKC aber nahezu im Verborgenen. Die Defense der Thunder funktioniert dabei in dieser Saison etwas besser, die Offense hingegen wird nur von Detroit unterboten - und OKC ist um fast 16 Punkte besser, wenn SGA mit auf dem Court steht. Wie lange dauert es diesmal, bis sein Team ihn aus dem Verkehr zieht? Wie gut könnte er mit einem sinnvoll zusammengestellten Team um ihn herum aussehen?

Von Platz 20 auf 24: Indiana Pacers (4-8)

Net-Rating: -0,9 (Platz 20)

Den Start haben die Pacers mit einer 1-6-Bilanz in den Sand gesetzt, seither geht es etwas bergauf für die Truppe von Rick Carlisle. Die großen Lichtblicke sind Rookie Chris Duarte und Myles Turner, die beide über 40 Prozent von Downtown bei gutem Volumen versenken und damit die schon wieder diversen Ausfälle anderer Spieler (Brogdon, LeVert, Warren ...) ein Stück weit kompensieren. Eigentlich sind die Pacers tief besetzt, gefühlt haben sie aber nie alle Akteure zur Verfügung. T.J. Warren soll nun frühestens Ende Dezember zurückkehren.

Von Platz 25 auf 23: San Antonio Spurs (4-7)

Net-Rating: +2,3 (Platz 10)

Wenig überraschend sind die Spurs defensiv stark, auch der Ausfall von Jakob Pöltl wurde bisher gut weggesteckt. Offensiv fehlt das gewisse Etwas (außer gegen Sacramento); Dejounte Murray gehört zwar zu den frühen MIP-Kandidaten der Saison (18 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists im Schnitt), ist aber keine klassische erste Option. San Antonio hat die niedrigste Freiwurf- und die niedrigste Dreierrate der NBA, nimmt die meisten Midrange-Jumper. Es ist kein Rezept für eine gute Offense, aber es fehlen eben auch die Zutaten dafür.

Von Platz 22 auf 22: Sacramento Kings (5-7)

Net-Rating: -0,3 (Platz 18)

Wie in den vergangenen Jahren bekommen die Kings keine Konstanz in ihre Leistungen, mehr als zwei Siege am Stück gab es bisher nicht. Dabei ist das Potenzial durchaus da, aber zu selten erwischen mehrere Spieler im gleichen Spiel einen guten Tag. De'Aaron Fox' Saisonstart war trotz der Explosion gegen San Antonio durchwachsen, Gleiches gilt auch für Buddy Hield. Durch die Bank weg überzeugend agierte bisher vor allem Harrison Barnes, der mit 21 und 9 bei überragenden Quoten an seiner besten Saison arbeitet.

Von Platz 18 auf 21: Charlotte Hornets (6-7)

Net-Rating: -2,5 (Platz 21)

Die Hornets wurden etwas frühzeitig gehypt, in den vergangenen Tagen kam das junge Team auf dem Boden der Tatsachen an (6 Pleiten aus 8 Spielen). Die Offense ist an vielen Tagen spektakulär, die Defense ist spektakulär schlecht (Platz 28) und die Center-Rotation ist nach wie vor eine der schwächsten in der Association, insbesondere wenn P.J. Washington ausfällt. LaMelo Ball fehlt oft noch die Konstanz, auch bei der Entscheidungsfindung, obwohl das Superstar-Talent regelmäßig durchblitzt. Der bisher konstanteste Spieler des Teams war dennoch Miles Bridges.

Von Platz 19 auf 20: Toronto Raptors (6-6)

Net-Rating: +1,2 (Platz 12)

Scottie Barnes ist bisher einer der Top-Kandidaten auf den Rookie of the Year-Award und fügt sich bestens ein in das langarmige, athletische und variable Team der Raptors. Pascal Siakam ist nun auch endlich von seiner Verletzung zurückgekehrt und hilft hoffentlich dabei, der schwachen Halbfeld-Offense etwas Leben einzuhauchen, bisher holen die Raptors ihre Punkte vornehmlich in Transition. Toronto fehlt ein elitärer Creator, das war aber abzusehen. Mit ihrer Defense können die Kanadier es dennoch jedem Gegner unangenehm machen.

Von Platz 16 auf 19: Memphis Grizzlies (6-5)

Net-Rating: -4,7 (Platz 24)

Über die vergangenen Jahre war die Defense oft das Steckenpferd der Grizzlies, damit ist es vorbei: Aktuell belegt Memphis hier den letzten Platz! Offensiv geht es dafür bergauf, allen voran dank All-Star-Kandidat Ja Morant (27 Punkte, 7 Assists im Schnitt), aber auch dank einem weiteren MIP-Kandidaten in Desmond Bane. Das Potenzial des Teams blitzte unter anderem bei Siegen über die Nuggets (2x), Warriors und Clippers durch, es fehlt nur die Konstanz - und eben die Defense. In den Minuten ohne Jaren Jackson Jr. wird es richtig düster.

Von Platz 26 auf 18: Cleveland Cavaliers (7-5)

Net-Rating: +1,4 (Platz 11)

Eine der positiven Überraschungen des Saisonstarts - nicht zuletzt dank Evan Mobley. Der Rookie ist gemeinsam mit Jarrett Allen der Hauptgrund dafür, dass die Defense und das merkwürdige 3-Turm-Lineup in Cleveland funktioniert, bisweilen blitzt auch offensiv sein großes Potenzial durch. Vorne wird es interessant, wie die Cavs den Ausfall von Collin Sexton wegstecken - zum Glück hat man noch Ricky Rubio (Career High 37 Punkte vs. New York!). Auch Darius Garland zeigt immer häufiger, dass er ein richtig guter Guard werden wird.

Von Platz 13 auf 17: Portland Trail Blazers (5-7)

Net-Rating: +0,8 (Platz 14)

Der Bilanz zufolge müssten die Blazers tiefer stehen, wir lehnen uns aber so weit aus dem Fenster und rechnen damit, dass Damian Lillard nicht mehr lange nur 25 Prozent seiner Dreier treffen wird. Mit Dame in Normalform sollten die Blazers sich wieder über das +.500-Niveau begeben, auch wenn Zweifel weiter bestehen müssen, ob dieses Team jemals eine überdurchschnittliche Defense stellen wird. Immerhin positiv: Norman Powell rechtfertigt seinen Vertrag mit überragenden Quoten (19 Punkte, 61 Prozent eFG!). Einer muss ja.

Von Platz 12 auf 16: Boston Celtics (5-6)

Net-Rating: -0,3 (Platz 17)

Auch bei den Celtics ist Hoffnung auf Besserung angebracht, tatsächlich stellte Boston über die letzten beiden Wochen bereits die zweitbeste Defense der Liga. Die Offensive hingegen wirft weiter Fragen auf, ohne den verletzten Jaylen Brown hängt noch mehr an Jayson Tatum und dem Scheitern seiner Mitspieler, offene Würfe im Korb unterzubringen. Dennis Schröder startet nun und scheint sich damit etwas wohler zu fühlen. Auch hier eine positive Erwähnung: Al Horford ist in den Jungbrunnen gefallen und blockt 2,6 Würfe pro Spiel!

Von Platz 15 auf 15: New York Knicks (7-5)

Net-Rating: +0,8 (Platz 15)

Verkehrte Welt in New York: Die Offense ist richtig gut, die Defense ist es nicht - das Mantra von Tom Thibodeau ("I'm never happy!") passt irgendwie zu diesem Team. Die Knicks treffen aktuell überragende 39 Prozent ihrer Dreier außerhalb der Ecke, vor allem Kemba Walker und Derrick Rose sind hier überragend gestartet. Ist das haltbar? Über kurz oder lang werden die Knicks eher ihre defensive Klasse wiederfinden müssen. Immerhin gibt es da bei R.J. Barrett nichts zu bemängeln. Auch die Bank um Obi Toppin sorgt öfter für Glanzlichter.

Von Platz 6 auf 14: Atlanta Hawks (4-8)

Net-Rating: -4,3 (Platz 23)

Es läuft noch nicht beim letztjährigen Conference-Finalisten. Die Hawks haben auf dem Flügel gefühlt zu viele hungrige Mäuler, die Rotation hat sich noch nicht wirklich gefunden, nicht immer nehmen die richtigen Spieler die meisten Abschlüsse. Hinzu kommt, dass Atlanta Spiele derzeit einfach nicht zum Ende bringen kann - und dass die Defense eine Baustelle ist (Platz 27). Clint Capela ist nach seiner Verletzung noch nicht der Alte. Der Spielplan war zuletzt heftig, sieben Pleiten aus acht Spielen sind dennoch alarmierend.

Von Platz 4 auf 13: Los Angeles Lakers (7-5)

Net-Rating: -0,6 (Platz 19)

Unterhaltsam sind Spiele der Lakers fast immer, wie ein Top-Team sieht der Champ von 2020 bisher aber selten aus. Abgesehen von den Ausfällen, bei denen sich auch LeBron James eingereiht hat, liegt das vor allem daran, dass Carmelo Anthony bisher der beste Neuzugang ist (50 Prozent Dreier!). Russell Westbrook hat bisher nicht den gewünschten Effekt, noch immer verlieren die Lakers ihre Minuten ohne James (-2,6). Dabei hatten die Lakers bisher keinen schweren Spielplan - aber wer zweimal gegen OKC verliert ...

Von Platz 21 auf 12: Washington Wizards (8-3)

Net-Rating: +4 (Platz 7)

Wo wir schon bei den Lakers sind: Ihre Ex-Spieler machen in Washington richtig Spaß! Wes Unseld Jr. hat den Wizards ein starkes Defensivsystem verordnet, auch offensiv wurde es zuletzt immer besser. Montrezl Harrell ist wieder das gewohnte Monster von der Bank, Kyle Kuzma spielt den besten Ball seiner Laufbahn und Deni Avdija entwickelt sich mehr und mehr zum Stopper. Erfreulich auch, dass Bradley Beal nicht am Maximum ist (24 PPG bei 44 Prozent eFG). Tiefe, Defense und ein Superstar sind ein gutes Rezept für die Regular Season.

Von Platz 14 auf 11: L.A. Clippers (6-4)

Net-Rating: +4,4 (Platz 6)

Gab es bisher fünf bessere Spieler in der Liga als Paul George? PG-13 liefert den wohl besten Basketball seiner Laufbahn als einziger Star des Teams (27 PPG, 8 RPG, 5 APG). Auffällig ist, dass viele Schützen des Teams bei weitem noch nicht auf dem gewohnten Niveau treffen, die Offense kann dadurch bald besser sein als Platz 17. Die Defense (Platz 3!) gefällt ohnehin schon - ebenso wie die Bank: Luke Kennard und Isaiah Hartenstein haben bisher ein Net-Rating von +24,8 und sind damit die beste Two-Man-Combo der NBA!

Von Platz 9 auf 10: Dallas Mavericks (7-4)

Net-Rating: -3,1 (Platz 22)

Die Ergebnisse stimmen in Dallas, immerhin. Das Net-Rating deutet allerdings an, dass die Bilanz bisher nicht wirklich die Leistungen reflektiert. Die Defense wurde zuletzt schwächer, offensiv haben die Mavs nach wie vor nicht zu ihrer Dominanz der vergangenen Jahre gefunden. Zwei Gründe (neben Luka Doncic), warum sie trotzdem so gut dastehen: Jalen Brunson ist bisher einer der besten Bankspieler der NBA (15 Punkte, 54 Prozent eFG) und die Mavs haben ihre engen Spiele alle gewonnen. Drei der vier Pleiten waren Blowouts.

Von Platz 17 auf 9: Chicago Bulls (8-3)

Net-Rating: +7,3 (Platz 4)

The Bulls are ... BACK?! Trotz zweier Pleiten gegen die Sixers schafft Chicago es bisher, inmitten eines heftigen Spielplans den Kopf über Wasser zu halten. Das liegt vor allem am exzellenten Scoring-Duo DeMar DeRozan und Zach LaVine (zusammen 52 PPG), aber auch an der schockierend guten Defense (Platz 6), bei der sich primär Lonzo Ball und Alex Caruso verdient machen. Das alles gelingt ohne den verletzten Patrick Williams - und eigentlich auch ohne Nikola Vucevic, der seinen Wurf noch immer sucht (43 Prozent eFG).

Von Platz 3 auf 8: Phoenix Suns (7-3)

Net-Rating: +1,1 (Platz 13)

Die Suns finden ihren Groove mehr und mehr, obwohl die Defense nicht auf dem Niveau der Vorsaison unterwegs ist. Das hat aber auch Gründe: Bisher treffen die Suns-Gegner 40 Prozent ihrer Above the Break-Dreier, das ist eigentlich unhaltbar - und ein Stück weit Pech. Ansonsten machen die Suns nach wie vor vieles richtig, vorne leiten Chris Paul (11 Assists im Schnitt) und Devin Booker (trotz gesunkener Quote) weiter einen variablen und tödlichen Angriff. Cam Johnson und Jae Crowder dürften aber auch mal ein paar Würfe treffen.

Von Platz 7 auf 7: Denver Nuggets (7-4)

Net-Rating: +3,2 (Platz 8)

Wird Nikola Jokics Chance auf einen MVP-Repeat unterschätzt? Der Serbe ist besser als im Vorjahr - er scort effizienter denn je, holt mehr Rebounds, blockt mehr Würfe ... überhaupt: Denver stellt die zweitbeste Defense der Liga! Das passt so gar nicht zu dem Ruf des reinen Offensiv-Centers. Für einen tiefen Playoff-Run wird Jokic mehr Unterstützung von Michael Porter Jr. (ist der Rücken der Grund für den Katastrophenstart?) und hoffentlich Jamal Murray brauchen, aber in der Regular Season hält er sein Team fürs Erste auch "allein" auf Kurs.

Von Platz 11 auf 6: Philadelphia 76ers (8-4)

Net-Rating: +6,3 (Platz 5)

Corona ist den Sixers in die Parade gefahren, aktuell befinden sich unter anderem Joel Embiid und Tobias Harris im Protokoll. Dafür war der Saisonstart richtig gut: Das Spacing ist verbessert, Embiid füttert die Rollenspieler (Career High bei den Assists, die wenigsten Punkte seit der Rookie-Saison) und der neue Starting Backcourt aus Tyrese Maxey (eine Offenbarung!) und Seth Curry (der effizienteste Shooter seiner Familie!) macht richtig Spaß. Philly stellt den besten Angriff der NBA - und das alles ohne the one who shall not be named.

Von Platz 1 auf 5: Milwaukee Bucks (6-6)

Net-Rating: +0,2 (Platz 16)

Wie viel Sinn macht es derzeit, die Probleme der Bucks zu analysieren? Es ist schlichtweg ein Rumpfteam: Brook Lopez hat bisher 11 Spiele verpasst, Jrue Holiday und Khris Middleton stehen bei 6, Bobby Portis bei 5, Donte DiVincenzo hat noch gar nicht gespielt. Milwaukee hat bereits über 173 einzigartige Lineups eingesetzt! Das ist für ein nicht wirklich tiefes Team schwer zu kompensieren, selbst mit dem wohl besten Giannis Antetokounmpo, den wir bisher gesehen haben. Für Sorgen ist es beim Meister dennoch viel zu früh.

Von Platz 10 auf 4: Miami Heat (7-3)

Net-Rating: +7,8 (Platz 3)

Zwei Blowouts gegen Boston und Denver (inklusive Blutfehde mit den Jokic-Brüdern) haben die gute Stimmung ein wenig getrübt, trotzdem hatten die Heat einen sehr guten Saisonstart. Der Kyle-Lowry-Effekt ist real und zeigt sich vor allem in Transition, Jimmy Butler hat zudem etwas weniger Playmaking-Pflichten und kann mehr "Jimmy Buckets" sein. Die Offense ist generell deutlich besser, auch weil Tyler Herro wieder im Bubble-Modus unterwegs ist - und dabei wirft Duncan Robinson deutlich unter dem gewohnten Niveau (34 Prozent Dreier).

Von Platz 5 auf 3: Utah Jazz (8-3)

Net-Rating: +9,7 (Platz 2)

Auch in der neuen Saison sind die Jazz eine gut geölte (Regular Season-)Maschine. Die Offense war bisher die beste der Liga, erneut werden unheimlich viele Dreier generiert, dazu haben die Jazz ihre Abschlüsse am Ring hochgeschraubt. Hinten hält Rudy Gobert den Laden zusammen - der Saisonstart des Franzosen ist schlichtweg sensationell (15 Punkte, 16 Rebounds, 2 Blocks, 72 Prozent eFG!). Und es bleibt trotzdem dabei: Die Zweifler wird Utah behalten, bis die Jazz in der Postseason etwas daran ändern.

Von Platz 2 auf 2: Brooklyn Nets (8-4)

Net-Rating: +2,7 (Platz 9)

Die Nets gehören zu den besseren Defensiv-Teams, seitdem ihnen eingefallen ist, dass sie Bruce Brown starten lassen könnten. Lieber spät als nie! Vorne sah James Harden gegen Toronto etwas mehr wie er selbst aus, in vielen Spielen musste Kevin Durant bisher aber de facto den Alleinunterhalter geben (und wie er das tat: KD hat die höchste Assist-Rate UND die höchste effektive Wurfquote seiner Karriere. Er ist nicht fair). Auf Dauer braucht es mehr Entlastung, auf Dauer könnte allerdings ja auch ein gewisser Guard zurückkehren (oder Harden gesund werden).

Von Platz 8 auf 1: Golden State Warriors (10-1)

Net-Rating: +13,1 (Platz 1)

Vielleicht kam der Abgesang auf die Dynastie doch etwas früh? Die Warriors sind in jedem Fall wieder deutlich besser und tiefer als im Vorjahr, die neuen (und alten) Veteranen fügen sich nahtlos ein, dazu haben Jordan Poole und auch Damion Lee große Schritte gemacht. (Vor allem) Dank Stephen Curry belegen die Dubs Platz 3 offensiv, (vor allem) dank Draymond Green ist es defensiv sogar der erste Platz. Wie gut kann dieses Team sein, wenn Klay Thompson zurückkehrt - und man die Center-Position noch upgraden kann?