The Process! Embiid dominiert bei Comeback

SPOX
12. Oktober 201708:39
Joel Embiidgetty
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Nach über einem halben Jahr ohne Einsatz verprügelt Joel Embiid die Nets in nur 15 Minuten eindrucksvoll, sein Team wird dadurch angesteckt. Die Rockets zeigen, dass sie nicht nur aus Chris Paul und James Harden bestehen. Die Celtics fahren trotz eines unauffälligen Daniel Theis den nächsten Sieg ein.

Charlotte Hornets (1-3) - Boston Celtics (4-0) 100:108 (BOXSCORE)

Vierte Partie, vierter Sieg für die Celtics - dafür, das im Sommer so ein großer Teil des Rosters ausgetauscht wurde, verläuft die Preseason doch ziemlich gut für die Grünen. Und das Ergebnis täuscht da sogar noch ein wenig: Boston hatte die ganze Partie ziemlich gut unter Kontrolle und führte zur Halbzeit bereits mit 19 Punkten. Das lag natürlich auch daran, dass die Starter einen Großteil ihrer Minuten in der ersten Hälfte bekamen.

Mit Ausnahme von No.3-Pick Jayson Tatum (8 Punkte) scorte jeder Starter der Celtics zweistellig, Topscorer war Kyrie Irving mit 16 Punkten, Uncle Drew verteilte aber auch gleich 10 Assists. Al Horford zeigte mit 15 Punkten, 8 Rebounds, 4 Assists und 3/3 Dreiern ebenfalls eine herausragende Leistung. Die Bank hingegen präsentierte sich in dieser Partie nicht ganz so stark und erlaubte es den Hornets auch, am Ende noch etwas zurückzukommen. Auch Daniel Theis blieb ziemlich unauffällig (11 Minuten, 2 Punkte und 2 Rebounds, 1/3 FG).

Bei den Hornets lief bei der Starting Five nur relativ wenig zusammen, abgesehen von Dwayne Bacon wies jeder Starter ein Plus/Minus-Rating von mindestens -15 auf. Der beste Mann war Rookie Malik Monk, der von der Bank 21 Punkte erzielte. Er hatte allerdings auch komplett grünes Licht (7/18 FG).

Das Schlusswort lieferte indes Marcus Smart von den Celtics: "So wie wir momentan spielen, wirkt es, als würden wir schon ziemlich lange zusammen spielen."

Brooklyn Nets (3-1) - Philadelphia 76ers (1-3) 114:133 (BOXSCORE)

Seit Ende Januar hatte Joel Embiid nicht mehr auf einem NBA-Court gestanden. Sein Comeback gegen die Nets markierte nun außerdem den ersten Einsatz seit seiner lukrativen Vertragsverlängerung bei den Sixers. Und dieser hätte kaum beeindruckender sein können! Embiid stand nur 15 Minuten auf dem Feld, in diesen kam er allerdings auf 22 Punkte (4/9 FG, 14/18 FT), 7 Rebounds und 3 Blocks. Zudem räumte er Allen Crabbe mit einem mehr als spektakulären Block böse ab. Der Process ist zurück!

Von der Dominanz des Kameruners ließen sich auch die restlichen Sixers anstecken. In einem Spiel, in dem ohnehin kaum verteidigt wurde, hatte Philly bis zur Halbzeit bereits 76 Punkte angehäuft und das Spielgeschehen klar diktiert. Neben Embiid zeichnete dafür vor allem Dario Saric verantwortlich, der von der Bank überragende 26 Punkte (10/14 FG) und 9 Rebounds in bloß 24 Minuten holte. J.J. Redick kam dazu auf starke 18 Zähler.

Während Top-Pick Markelle Fultz nur zuschauen durfte, wurde das Playmaking derweil von Ben Simmons (9 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists) und T.J. McConnell (10 Punkte, 7 Assists) übernommen. Der Mann des Tages war aber natürlich ein anderer: "Es fühlte sich toll an, wieder rauszugehen und einen Sieg zu holen ... die Zukunft sieht gut aus. #TheProcess", schrieb Embiid im Anschluss bei Twitter.

Bei den überforderten Nets war D'Angelo Russell mit 24 Punkten der Topscorer, Caris LeVert kam von der Bank auf 16 Zähler.

Miami Heat (3-2) - Washington Wizards (3-1) 117:115 (BOXSCORE)

Was für eine Schlussphase in Miami! 5 Sekunden vor Schluss schien es eigentlich, als würden sich die Wizards mit einem Sieg aus Florida verabschieden, nachdem Tim Frazier per Layup zur 115:114-Führung getroffen hatte. Doch die Heat hatten noch ein Ass im Ärmel. Nach der Auszeit bediente Matt Williams Jordan Mickey, der beinahe mit der Schlusssirene einen Dreier traf - Ballgame! Und damit der Schlusspunkt einer durchaus unterhaltsamen Preseason-Partie.

Eine Partie allerdings auch, in der sich die altbekannte Schwäche der Wizards - die fehlende Bank - ein Stück weit bemerkbar machte. Da Markieff Morris krankheitsbedingt fehlte, startete Jason Smith (20 Punkte, 4/5 3FG!) und nahm der Bank damit allerdings auch das letzte bisschen Gefahr. Gemeinsam mit den anderen Startern holte Smith eine Führung heraus, die im weiteren Spielverlauf dann aber auch wieder verzockt wurde. Daran konnten auch John Wall (16 Punkte, 8 Assists) und Bradley Beal (15) nicht viel machen. Kelly Oubre war mit 10 Punkten und 14 Rebounds noch der beste Bankspieler, auch er leistete sich aber 4 Ballverluste und traf nur 33 Prozent seiner Würfe.

Bei den Heat hingegen präsentierte sich ein ganz anderes Bild, zumal mit Dragic, Whiteside und Waiters ohnehin drei Starter geschont wurden. Bei Miami war Josh Richardson sogar der einzige Starter in Double Figures (13). Das Spiel wurde von der Bank gewonnen - durch Bam Adebayo (15), Tyler Johnson (14), Mickey und James Johnson (beide 12) - und Allrounder Justise Winslow (7 Punkte, 7 Rebounds, 9 Assists).

Memphis Grizzlies (2-2) - Houston Rockets (4-0) 89:101 (BOXSCORE)

Auch im vierten Spiel verlief das "Experiment" mit Chris Paul und James Harden erfolgreich - und das, obwohl beide alles andere als gut spielten. Harden kam zwar einerseits auf 18 Punkte und 9 Assists, andererseits versemmelte er aber auch elf von 13 Würfen und leistete sich 6 Ballverluste. Immerhin: Er traf 14/15 von der Freiwurflinie. Paul hingegen kam auf 9 Zähler (3/12 FG) und 6 Assists, gepaart mit 4 Ballverlusten.

Wie gut, dass die Rockets nicht nur aus den beiden Guards bestehen. Denn während die beiden selbst nichts trafen, fanden sie immerhin die offenen Mitspieler, und diese waren deutlich treffsicherer. Vor allem Trevor Ariza (16 Punkte, 8 Rebounds, 6/9 FG) und Clint Capela (15 und 9, 5/9) waren dankbare Abnehmer der Würfe, die vom Backcourt kreiert wurden. Eric Gordon (12) und Luc Mbah a Moute (10) lieferten Support von der Bank.

Houston traf trotzdem lediglich 38,8 Prozent aus dem Feld, an diesem Tag reichte das aber gegen schwache und zudem ersatzgeschwächte Grizzlies. Marc Gasol (12) und Mike Conley (8) blieben bei jeweils recht kurzen Einsätzen unauffällig, in ihrer Abwesenheit sollten Andrew Harrison (17) und Mario Chalmers (12) die Offense schmeißen - das ging schief.

Phoenix Suns (1-3) - Portland Trail Blazers (4-1) 104:113 (BOXSCORE)

Nicht von dem relativ knappen Ergebnis blenden lassen - diese Partie war spätestens nach drei Vierteln entschieden, erst in der ausgiebigen Garbage Time kam Phoenix zumindest in die Nähe der Blazers, als ohnehin längst alle "echten" Rotationsspieler auf der Bank saßen. Dabei musste Portland weiter auf Jusuf Nurkic und Noah Vonleh verzichten.

Gegen die jungen Suns reichten den Blazers allerdings auch mäßige Leistungen von Damian Lillard (13 Punkte, 5/14 FG) und C.J. McCollum (10, 4/14). Die beiden Star-Guards erhielten Unterstützung durch Meyers Leonard (17), Evan Turner (12) und Isaiah Briscoe (11).

Die Suns konnten sich derweil immerhin über die Leistung von Josh Jackson freuen. In Abwesenheit des kranken Devin Booker kam der No.4-Pick auf 22 Punkte (9/19 FG) und demonstrierte dabei ein ums andere Mal seine spektakuläre Athletik. Neben Jackson konnten sich auch Mike James (19 Punkte) sowie Marquese Chriss (13, 12 Rebounds) und Dragan Bender (13) auszeichnen.