Nach elf Pleiten in Folge haben die Brooklyn Nets endlich wieder einen Grund zum Feiern. Neuzugang Seth Curry hat die Nets bei seinem Debüt zurück in die Spur geballert. Dennis Schröder gibt ein schwaches Debüt für die Rockets. Ein starkes Comeback von Franz Wagner und den Magic reicht nicht.
Washington Wizards (26-30) - Detroit Pistons (12-45) 103:94 (BOXSCORE)
- Ein Leckerbissen war diese Partie zwar nicht unbedingt, den Wizards wird es aber egal sein. Gegen Detroit gelang immerhin der zweite Sieg aus den vergangenen drei Spielen, entscheidend waren dabei die 23 Punkte von Kyle Kuzma sowie ein Pistons-Tief im vierten Viertel.
- Gegen Ende des dritten Viertels hatte Kuzma seinen Farben erstmals einen leichten Vorsprung verschafft, doch Detroit hielt weiterhin gut dagegen. Bis Mitte des Schlussabschnitts waren die Gäste wieder auf -2 dran - doch dann brachte Detroit über vier Minuten lang kein einziges Pünktchen aufs Scoreboard.
- Washington nutzte diese Schwächephase des Gegners, um sich bis auf 11 Zähler abzusetzen und die Partie war entschieden. Und das, obwohl die Hausherren im letzten Durchgang ebenfalls nur 16 Punkte erzielten. Raul Neto (11, 4 Steals), Kentavious Caldwell-Pope (16) oder Deni Avdija (12 und 15 Rebounds, Career-High) waren aber doch zur Stelle. Kuzma erzielte 17 seiner 23 Punkte im dritten Viertel. Kristaps Porzingis konnte wegen anhaltender Fußprobleme nicht mitwirken.
- Die Pistons haben nun acht Spiele in Folge verloren, Rookie Cade Cunningham hatte dabei arge Probleme mit seinem Wurf (12, 5/16 FG und 0/5 Dreier). Topscorer der Gäste war Saddiq Bey, der 24 Punkte, 5 Rebounds und 5 Assists auflegte. Im vierten Viertel fand aber auch er nicht mehr zu seinem Wurf, Detroit traf in diesem Abschnitt magere 5/23 aus dem Feld.
Brooklyn Nets (30-27) - Sacramento Kings (22-37) 109:85 (BOXSCORE)
- Die Erleichterung war in der Kabine der Brooklyn Nets deutlich zu spüren. Nach elf Pleiten in Folge war in den Katakomben des Barclays Centers nach einem Blowout-Sieg gegen die Gäste aus Kalifornien endlich mal wieder Feierstimmung, was in den Gängen vor der Nets-Kabine wohl auch deutlich zu vernehmen war. Der Held des Abends war dabei Neuzugang Seth Curry.
- Der Guard feierte nach dem Blockbuster-Trade um Ben Simmons und James Harden sein Debüt im Nets-Trikot und war direkt in den ersten Minuten gut aufgelegt. So wie auch die restlichen Teamkollegen, Brooklyn erspielte sich eine schnelle 19-Punke-Führung. Sacramento zeigte aber Moral, De'Aaron Fox und die gute Bank brachten die Kings bis zur Halbzeitpause wieder zurück ins Spiel.
- Dann fehlte aber endgültig eine Antwort auf Curry. Der 31-Jährige schenkte dem Gegner 12 Punkte im dritten Viertel ein, in dem sich die Nets erneut komfortabel absetzten. Schließlich machten die Reservisten den Sack zu, der Vorsprung wuchs bis auf 24 Punkte im letzten Durchgang an und Brooklyn durfte erstmals seit dem 22. Januar wieder feiern.
- Curry zelebrierte seinen gelungenen Einstand mit insgesamt 23 Punkten (10/18 FG), 7 Rebounds und 5 Assists. Unterstützung lieferten der starke Bruce Brown, der überall zu finden war (19, 6 Rebounds, 6 Assists, 5 Steals und 3 Blocks), oder LaMarcus Aldridge (19 und 8 Rebounds). Auch Andre Drummond (11 und 9) zeigte vor den Augen von Ben Simmons auf der Bank ein gutes Nets-Debüt.
- "Es hat sich großartig angefühlt. Die Energie ist toll seit wir hier angekommen sind", sagte Curry nach der Partie. Brooklyn zeigte mit verbessertem Passing (25 Assists bei 43 Field Goals) und Spacing ein ganz anderes Gesicht. Browns Erklärung: "Nach der Trade Deadline herrscht hier ein großartiger Vibe, jeder mag jeden."
- Den 43 Nets-Treffern hatte Sacramento letztlich nur 31 eigene erfolgreiche Field Goals entgegenzusetzen, die Wurfquote von 34,4 Prozent war einfach viel zu wenig an diesem Abend. Fox zeigte mit 26 Punkten (9/18 FG) dennoch eine gute Leistung, von der Bank punkteten noch Davion Mitchell (13) und Donte DiVincenzo (12) zweistellig. Domantas Sabonis blieb dagegen blass (9 und 9 Rebounds, 4/11 FG).
New York Knicks (25-33) - Oklahoma City Thunder (18-39) 123:127 OT (BOXSCORE)
- Ein neuer Tiefpunkt für die Knicks in einer Saison voller Tiefpunkte? Die Traditionsfranchise aus dem Big Apple kassierte ausgerechnet gegen Kellerkind OKC die neunte Pleite aus den vergangenen elf Spielen. Die enttäuschende Offense hatte dem nächsten Triple-Double von Josh Giddey am Ende zu wenig entgegenzusetzen.
- Der Rookie begeisterte mit 28 Punkten, 12 Assists und 11 Rebounds (bei 7 Turnover), war aber nicht auf sich allein gestellt. Tre Mann avancierte mit 30 Zählern (4/7 Dreier) zum Thunder-Topscorer, Darius Bazley streute 23 Zähler ein und von der Bank scorten drei weitere OKC-Spieler zweistellig. Nach einem wilden Finish stand so der erste Sieg nach fünf Niederlagen in Serie.
- In der Crunchtime der regulären Spielzeit lief bei beiden Offenses kaum mehr etwas zusammen (jeweils knapp 30 Prozent Feldwurfquote im vierten Viertel), so brachte New York eine 4-Punkte-Führung in der Schlussminute nicht über die Zeit. Stattdessen glich zunächst OKC aus, dann brachte Quentin Grimes (19) die Knicks nach einem Giddey-Turnover wieder in Front, bevor Bazley doch noch die OT klarmachte.
- Da war für die Knicks-Offense erneut nichts zu holen, Giddey und Mann brachten die Thunder letztlich auf die Siegerstraße. So reichte auch das Triple-Double von Julius Randle nicht (30, 13 Boards und 10 Assists bei 7 Turnover), doch auch von ihm war in der entscheidenden Phase zu wenig zu sehen, bevor er auch noch ausfoulte. Evan Fournier wehrte sich noch mit 29 Zählern, Mitchell Robinson kam auf 14 Punkte, 17 Abpraller sowie jeweils 4 Blocks und Steals.
Chicago Bulls (37-21) - San Antonio Spurs (22-36) 120:109 (BOXSCORE)
- DeMar DeRozan und Wilt Chamberlain - das ist die komplette Liste. Diese beiden Spieler sind die einzigen, die in der langen Historie der NBA in sechs Spielen in Folge mindestens 35 Punkte und 50 Prozent Feldwurfquote vorweisen konnten. DeRozans 40 Zähler (16/24 FG) waren gegen die Spurs der Grundstein für den vierten Bulls-Sieg in Folge.
- Allein im Schlussabschnitt legte der 32-Jährige 19 Zähler gegen sein Ex-Team auf und Chicago brauchte jeden einzelnen davon. Zum Start in den letzten Durchgang lagen die Hausherren noch im Hintertreffen, doch DeRozan brachte seine Farben schnell wieder in Front. Unter lauten "MVP"-Sprechchören erhöhte er zwei Minuten vor dem Ende von der Freiwurflinie auf +4, dann bediente er erst Nikola Vucevic und kurz darauf Coby White, der den Dagger von Downtown versenkte.
- DeRozan verteilte zusätzlich zu seinem eigenen Scoring 7 Vorlagen, von denen unter anderem Vucevic immer wieder profitierte. Der Center legte 25 Zähler (12/24 FG, aber 1/7 Dreier), 16 Rebounds und 5 Assists auf. White kam auf 24 Punkte bei 5/6 Dreiern, während Zach LaVine (Knie) erneut fehlte.
- Bei den Spurs setzte sich Lonnie Walker IV mit 21 Zählern von der Bank am effektivsten zur Wehr. Auch Dejounte Murray (19 und 11 Assists) oder Doug McDermott (19) zeigten solide Leistungen, bevor sie im vierten Viertel mit DeRozan nicht mehr mithalten konnten. Der brachte zudem auch noch Jakob Pöltl aufs Poster, der Wiener machte ansonsten seine Sache aber erneut mehr als ordentlich (13, 9 Rebounds und 4 Assists).
Milwaukee Bucks (35-23) - Portland Trail Blazers (24-34) 107:122 (BOXSCORE)
- Die Blazers sind nach der Trade Deadline on fire - und bleiben es auch in der Höhle des amtierenden Champions. Die Bucks hatten ohne den angeschlagenen Giannis Antetokounmpo (Knöchel) letztlich keine Chance gegen den Dreierregen von Anfernee Simons und Josh Hart.
- Simons setzte seinen starken Lauf auch in Milwaukee eindrucksvoll fort. Während der Siegesserie von mittlerweile drei Spielen legt der Guard 30 Punkte im Schnitt auf, in Wisconsin waren es 31 bei 12/24 aus dem Feld und 7/16 von Downtown (dazu 6 Assists). Seine drei wichtigsten Triples des Abends kamen innerhalb von nur 70 Sekunden und direkt hintereinander. Gegen Ende des zweiten Viertels befeuerten diese drei Simons-Dreier in Folge einen 14:0-Lauf der Blazers.
- Bis zur Halbzeitpause zog Portland bis auf 71:54 weg, im dritten Durchgang wuchs der Vorsprung auf 21 Zähler an. Neben Simons hatten dabei auch immer wieder Josh Hart (27, 7 Rebounds und 5 Assists bei 5/9 Dreier) oder Jusuf Nurkic (23 und 16 Rebounds) ihre Finger im Spiel. Dieses Trio machte auch im vierten Viertel alle Comeback-Hoffnungen der Bucks zunichte.
- Die Hausherren verkürzten zwar mehrfach auf -8, näher kamen sie aber nicht mehr heran. Jrue Holiday war mit 23 Zählern noch fleißigster Bucks-Punktesammler, Bobby Portis und Jordan Nwora steuerten jeweils 17 Zähler bei, während Khris Middleton trotz Fast-Triple-Double einen gebrauchten Abend erwischte (16, 11 Rebounds und 9 Assists bei 3/15 FG und 1/8 Dreier). Serge Ibaka kam bei seinem Bucks-Debüt auf 6 Punkte und 7 Boards.
New Orleans Pelicans (23-34) - Toronto Raptors (31-25) 120:90 (BOXSCORE)
- "Schreckliches, schreckliches, schreckliches, schreckliches Spiel!" Viermal musste Pascal Siakam betonen, was er von diesem Auftritt seiner Raptors hielt. "Es war einfach einer dieser Abende", so der Big Man. Damit meinte er einen dieser Abende, an denen aber mal gar nichts klappen sollte. Toronto war komplett unterlegen und kassierte gegen New Orleans die nun zweite Pleite am Stück.
- Die Hausherren bestraften den "schrecklichen" Abend der Kanadier dagegen gnadenlos, wie sich unter anderem an einem Saisonbestwert bei der Feldwurfquote (58,4 Prozent) ablesen lässt. Dazu kamen 16 erfolgreiche Dreier (Season-High eingestellt, doppelt so viele wie Toronto) die den dominanten und niemals gefährdeten Erfolg eintüteten.
- New Orleans hatte das Geschehen von Beginn an unter Kontrolle, bereits im ersten Viertel setzten sich die Pels zweistellig ab und stellten mit der eigenen Feuerkraft sicher, dass das Spiel spätestens im dritten Durchgang (+26) gelaufen war. C.J. McCollum führte die Offense mit 23 Punkten und 5/8 Dreiern an, Jonas Valanciunas (18 und 9 Rebounds) und Jaxson Hayes (14, 6/7 FG) wüteten in der Zone. Brandon Ingram (10, 11 Rebounds und 8 Assists) verpasste sein erstes Triple-Double wohl nur deshalb, weil er nach nur 29 Minuten Einsatzzeit geschont wurde.
- Bei Toronto schafften es nur drei Akteure in Double-Digits, Fred VanVleet (20, 6/15 FG) und Siakam (18, 7/19 FG) waren die besten Punktesammler. Dazu kam Chris Boucher von der Bank auf 15 Zähler. Unter anderem Gary Trent Jr. (6, 2/15 FG) oder Scottie Barnes (5, 2/10 FG) waren aber weit von der Normalform entfernt. Wären die 19 Offensiv-Rebounds nicht gewesen, hätte der Abend wohl noch übler für die Raptors enden können.
Denver Nuggets (32-25) - Orlando Magic (13-46) 121:111 (BOXSCORE)
- Nikola Jokic hatte sich wohl schon auf einen verfrühten Feierabend gefreut, doch am Ende musste der amtierende MVP doch nochmal ran. Seine 26 Punkte, 15 Boards, 7 Assists sowie der Dagger aus dem Dreierland brachte den Nuggets dennoch den vierten Sieg aus fünf Spielen. Zuvor hatte es Franz Wagner nochmal ordentlich spannend gemacht.
- Der Deutsche erwischte genau wie seine Teamkollegen allerdings einen gebrauchten Start. Das erste Viertel ging mit 29:14 an die Hausherren, die das Spiel anschließend über weite Strecken unter Kontrolle hatten. Im Schlussabschnitt erhöhten Wagner und die Magic aber nochmal den Druck, 1:30 Minuten vor dem Ende verkürzte Orlando auf -8. Dann antwortete Jokic aber aus der Distanz und trotz Wagners letzter Treffer brachte Denver den Sieg von der Linie nach Hause.
- Wagner erzielte 12 seiner 26 Punkte im vierten Durchgang, zusätzlich legte er 8 Rebounds, 4 Assists sowie 2 Steals auf. Wendell Carter Jr. setzte sich mit 25 Punkten und 12 Brettern zur Wehr, Jalen Suggs (16, 5/15 FG) und Gary Harris (15) legten ebenfalls Double-Digits auf. Moritz Wagner fehlte aufgrund einer Rippenprellung.
- Neben Jokic punkteten fünf weitere Nuggets-Akteure zweistellig, darunter Will Barton und Jeff Green mit jeweils 17 Zählern. Bryn Forbes steuerte 16 Punkte von der Bank bei, Bones Hyland kam auf 14 Zähler. Die Nuggets haben sich so langsam einen kleinen Vorsprung auf die Play-In-Plätze herausgespielt. Denver belegt weiterhin den sechsten Rang im Westen, nun mit zwei Spielen Vorsprung vor Minnesota auf Platz sieben.
Utah Jazz (36-21) - Houston Rockets (15-41) 135:101 (BOXSCORE)
- Wer Dominanz im Duden nachschlagen möchte, sollte künftig diese Partie als Anschauungsmaterial zu sehen bekommen. Die Jazz, die dank der Rückkehr von Rudy Gobert wieder in voller Stärke antraten, machten mit dem schlechtesten Team der Western Conference beim Rockets-Debüt von Dennis Schröder kurzen Prozess. Donovan Mitchell cruiste förmlich zu 30 Punkten, 7 Assists sowie 6 Rebounds in gerade einmal 32 Minuten.
- Die Hausherren nutzten einen viertelübergreifenden 16:0-Lauf, um im zweiten Abschnitt für klare Verhältnisse zu sorgen. Noch vor der Halbzeitpause wuchs der Vorsprung auf bis zu 31 Punkte an. Dabei machte Houstons Offense sogar einen soliden Job, nur die Defense war geprägt von Fehlern und Unstimmigkeiten. Utahs Offensiv-Rating in der ersten Hälfte betrug 160,0!
- So hatten die Stars der Jazz um Topscorer Mitchell relativ früh Feierabend. Bojan Bogdanovic streute noch 22 Punkte ein, Jordan Clarkson 16 von der Bank. Gobert musste bei seinem Comeback aufgrund von zwei Technical Fouls vorzeitig zum Duschen, kam aber dennoch auf 14 Punkte, 7 Abpraller und ein Plus/Minus von +19 in 22 Minuten.
- Gegen die Blowout-Pleite war auch Schröder machtlos, der ohnehin bei seinem ersten Auftritt im Rockets-Trikot nach seinem Trade aus Boston ziemlich blass blieb. Der 28-Jährige konnte mit 4 Punkten und 5 Assists (2/6 FG, -20) kaum Akzente setzen. So war Kenyon Martin Jr. mit 16 Zählern noch bester Werfer der Gäste, Eric Gordon und Jae'Sean Tate erzielten jeweils 14 Punkte.
L.A. Clippers (29-30) - Golden State Warriors (42-16) 119:104 (Spielbericht)