Zum Abschluss der vierten Woche treffen die Green Bay Packers zuhause auf die Atlanta Falcons. Setzen Aaron Rodgers und Co. ihre Siegesserie fort? Oder können die Gäste für eine Überraschung sorgen? SPOX diskutiert mit User renoir. Das Matchup könnt Ihr in der Nacht auf Dienstag (ab 2.50 Uhr) live auf DAZN sehen.
NFL Preview: Green Bay Packers (3-0) - Atlanta Falcons (0-3) (Di., 2.50 Uhr live auf DAZN)
mySpox-User renoir: Die Packers haben drei ihrer ersten drei Spiele gewonnen und führen die NFL in Scoring an. Wer das vor 3 Wochen vorausgesagt hätte, wäre vermutlich nur müde belächelt worden. Nach dem Draft und den Aussagen von Matt LaFleur vor der Saison wurde viel darüber spekuliert, wie die Packers-Offense aussehen wird - und man kam nahezu einstimmig zu dem Entschluss, dass die Packers voll auf den Run setzen werden.
Nach drei Wochen ist klar, dass das nicht der Fall ist und die Packers eines der passlastigsten Teams der NFL sind (u.a. Platz drei in Early-Down Pass Frequency). Auch in Bezug auf Effizienz findet sich die Offense in elitären Regionen: Platz zwei in Rush EPA/Play und Platz drei in Dropback EPA/Play.
Am Montag Nacht steht den Packers nun ein Gegner gegenüber, der mit einer Bilanz von 0-3 gestartet ist - wenngleich zwei der Niederlagen denkbar knapp nach einer späten Aufholjagd der Bears beziehungsweise der Cowboys zustande kamen.
Dass die Falcons ebenso reichlich offensive Feuerkraft haben, haben Sie in den ersten drei Wochen unter Beweis gestellt, weshalb das Spiel durchaus Potenzial hat, in einem Shootout zu enden.
Sollte Julio Jones fit sein, sehe ich hier die größten Chancen für die Falcons - auch wenn Jaire Alexander bisher eine super Saison spielt, ist der Rest der Secondary eher wacklig in die Saison gestartet. Auch auf der Inside-Linebacker-Position herrschen weiterhin Sorgen, nachdem sich Christian Kirksey verletzte und Ty Summers gegen die Saints daher zu seinen ersten defensiven Snaps überhaupt kam.
NFL: Das Play-Calling der Packers hat sich enorm verbessert
Andererseits hat sich auch die Falcons-Secondary in den ersten Wochen als recht löchrig erwiesen, sodass selbst das von Verletzungen gebeutelte und ohne nicht besonders tiefe WR-Corps der Packers hier reichlich Schaden anrichten kann - zusätzlich fällt nun noch Darqueze Dennard aus. Die Packers derweil müssen erneut auf Davante Adams verzichten.
Auch der Pass-Rush der Falcons wird es gegen die Packers Offensive Line recht schwer haben - diese ist trotz bereits mehrerer verletzungsbedingter Wechsel die Nummer 1 ligaweit im Bezug auf Team Pass Block Win Rate (76 Prozent).
LaFleurs Play-Calling hat sich im Vergleich zum Vorjahr enorm verbessert, die Packers nutzen sehr viel Pre-Snap-Motion und Play Action. Gerade Play Action ist in den bisherigen drei Spielen ein klares Erfolgsrezept gewesen: Gegen die Saints kam Rodgers auf 13/17 Pässe, 160 Yards und drei Touchdowns nach Play Action.
Sollte sich das kreative Play-Calling von LaFleur auch gegen die Falcons fortsetzen, sehe ich ein weiteres High-Scoring Game der Packers, in dem die Falcons nur schwer mithalten können und die Packers daher als Sieger vom Platz gehen.
Jan Dafeld (SPOX): Tatsächlich trifft in der Nacht auf Dienstag eine der besten Passing-Offenses der NFL auf die vielleicht schwächste Pass-Defense der Liga - und dennoch sollten die Falcons keineswegs chancenlos in das Duell gehen.
Mit Julio Jones zurück auf dem Feld verfügt Atlanta über das wohl beste Receiver-Duo und eines der besten Receiver-Trios überhaupt. Jaire Alexander wird Jones oder Calvin Ridley im Eins-gegen-eins verteidigen können, der jeweils andere sollte der Secondary der Packers jedoch Probleme bereiten können.
Auch Russell Gage und Hayden Hurst sind verlässliche Receiving-Optionen für die Falcons. Sofern Atlantas Offensive Line den Pass-Rush der Packers weitestgehend unter Kontrolle halten kann, sollten Matt Ryan und Co. das Tempo und die Leistung der Packers-Offense durchaus mitgehen können.
Können die Falcons in einem Shootout gewinnen?
Auf der Gegenseite präsentierte sich Aaron Rodgers bislang absolut in MVP-Form, die Falcons-Defense derweil schlicht enttäuschend. Dennoch gibt es Punkte, an denen Atlanta ansetzen können sollte. Der zentralste: Die Qualität im Receiving Corps der Packers abgesehen von Adams ist überschaubar - spätestens nach dem langfristigen Ausfall von Aaron Lazard.
Dass nun auch noch Adams fehlt, gibt Atlanta defensiv deutlich mehr Spielraum, um Gegenspieler zu doppeln und sich Matchups zu suchen. Kein Packers-Receiver strahlt individuell sonderlich große Gefahr aus. Die Falcons-Cornerbacks spielen beide bislang definitiv keine gute Saison, Valdes-Scantling sorgt jedoch für wenig Separation, ein Matchup, mit dem Atlanta leben können sollte.
Wird Rodgers dennoch einige Big Plays durch die Luft anbringen können? Sicherlich. Eignet es sich dazu, um die Offense konstant zu tragen? Vermutlich eher nicht. Die Gäste sollten somit alles daran setzen, um Rodgers' erste Option aus dem Spiel zu nehmen und gleichzeitig hoffen, dass der Packers-Quarterback nicht weiterhin jedes noch so enge Fenster trifft.
Für die Falcons wird es also darum gehen, eigene Fehler zu minimieren und einen frühen Rückstand zu vermeiden. Gelingt Ihnen das, verfügt Atlanta offensiv über das Talent, um einen Shootout mitgehen zu können.
Forciert die eigene Defense zusätzlich den ein oder anderen Stop - oder sogar Turnover - könnten die Falcons diesmal sogar siegreich daraus hervorgehen.