Tag 2 des NFL Drafts 2021 ist abgeschlossen - wir ziehen ein erstes Zwischenfazit: Welche Teams konnten besonders punkten? Bei wem stehen mehr Fragen als Antworten? Und wer ist für Tag 3 noch zu haben?
Quarterback-Run kommt in der Mitte von Tag 2
Am Ende waren es doch die Tampa Bay Buccaneers, die die zweite Quarterback-Welle in Bewegegung setzten - nur nicht mit dem Ende der ersten Runde, wie im Vorfeld vereinzelt prognostiziert, sondern zum Abschluss von Runde 2. Kyle Trask war die Wahl mit Pick Nummer 64.
Für Trask ist es ein idealer Spot: Er ist physisch limitiert, aber er spielt gut aus der Pocket, hat Antizipation, wirft einen guten Deep Ball mit exzellentem Timing. Er wird in der NFL über Spielintelligenz kommen müssen, einen viel besseren Lehrmeister als Tom Brady hätte es für ihn vermutlich kaum geben können.
Überraschender waren die beiden Picks danach. Die Vikings wählten an 66 den kontrovers diskutierten Kellen Mond, ein Quarterback, der einige spannende Tools mitbringt, aber der in seiner Entwicklung im College schon komplett stagniert hat, kein konstant akkurater Quarterback ist und vermutlich eher ein Backup als ein Starter auf dem nächsten Level sein wird. Zumindest hat er die Tools, um sich zu entwickeln.
Das lässt sich über Davis Mills nur bedingt sagen. Der Stanford-Quarterback war die Wahl der Houston Texans mit deren erstem Pick, Mills spielt zwar schnell aus der Pocket, aber ist noch sehr roh und physisch bringt er klare Limitierungen mit.
Dieser Pick war umso überraschender, da Houston mehr als genügend Baustellen hat und ohne Pick in den ersten beiden Runden auskommen musste. Vielleicht wird Deshaun Watson nie wieder für die Texans spielen, aber die höchste eigene Draft-Ressource des Jahres in ein Quarterback-Projekt zu stecken wird da vermutlich wenig helfen. Houston setzte dann noch einen drauf, indem man später in Runde 3 sehr teuer für Receiver Nico Collins nach oben tradete. Ein wirklich, wirklich merkwürdiger Draft-Auftakt der Texans, die jetzt erst wieder in Runde 5 picken.
Mit dem QB-Run hat die NFL zudem eine neue Bestmarke gesetzt: Acht Quarterbacks innerhalb der ersten drei Runden des Drafts hatte es vorher noch nie gegeben.
Amon-Ra St. Brown noch nicht gedraftet
Weiterhin zu haben ist der Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown, der weder in der 2. noch 3. Runde vom Board ging. "Ich bin angepisst. Aber ich kann nichts daran ändern", sagte der 21-Jährige der dpa. Noch besteht die Chance, dass sich für den Wide Receiver von USC der Wunsch erfüllt, mit seinem Bruder EQ bei den Green Bay Packers zusammenzuspielen.
Speed-Wettrüsten in der NFC West
Zumindest drei Teams aus der NFC West hatten offensichtlich einen ähnlichen Receiver-Typ für Tag 2 ausgemacht: Es begann mit den Arizona Cardinals die Purdue-Speedster Rondale Moore an 49 auswählten. Ein kleiner, aber physischer Receiver mit enormem Tempo in seinem Spiel. Er soll Arizonas Offense die Explosivität geben, die der Offense bislang fehlte und die manche bereits an Tag 1 des Drafts erwartet hatten. Verletzungen sind das große Fragezeichen bei Moore.
Wenig später waren die Seahawks erstmals an der Reihe, und auch Seattle wählte einen schnellen Receiver: D'Wayne Eskridge aus Western Michigan soll der neue Nummer-3-Wideout bei den Seahawks werden. Definitiv ein Scheme-Fit, auch wenn man hier vielleicht eher einen Center oder Cornerback vermutet hätte.
Die Rams - ebenfalls mit ihrem ersten Pick - zogen direkt im Anschluss nach und wählten Tutu Atwell. Atwell ist der leichteste Receiver (155 Pfund), der seit 1999 im Draft ausgewählt wird und es wird spannend sein zu sehen, wie genau Sean McVay ihn einsetzen will. Bereits bei Louisville war Atwell mehr Gadget-Spieler als Receiver im NFL-Sinne.
Einzig die 49ers fielen hier innerhalb der Division gewissermaßen aus der Reihe - und generell sorgte der Niners-Draft an Tag 2 für einige Fragezeichen. Pick 48 war sehr hoch für Guard Aaron Banks, in Runde 3 tradeten die 49ers dann hoch für Running Back Trey Sermon. Ein guter Scheme-Fit; doch Running Back ist ein Need in San Francisco, und Sermon ist ein durch und durch durchschnittlicher Back, ohne eine einzelne, herausstechende Qualität. Immerhin an Position 102 gab es in Person von Ambry Thomas doch noch einen - sehr schnellen - Cornerback.
Gewinner nach Tag 2 des Drafts
- Die Cleveland Browns: Newsome in Runde 1 war schon ein exzellenter Pick, welcher Cleveland einen sehr guten Nummer-2-Outside-Corner sichert. An Tag 2 ging das Einsammeln von sehr talentierten Spielern weiter: den ultra-flexiblen, agilen Linebacker Jeremiah Owusu-Koramoah holten sich die Browns per Uptrade, zum Abschluss gab es mit Pick 91 Wide Receiver Anthony Schwartz. Ein echter Sprinter, der in Clevelands Play-Action-Offense das ein oder andere Mal für Deep Shots hinter die Defense kommen dürfte.
- Die Los Angeles Chargers: Tight End Tre' McKitty (Pick 97) geht schon stark in die Projekt-Richtung, aber insgesamt war das bisher ein exzellenter Draft der Chargers. Rashawn Slater in Runde 1 war ein No-Brainer, dann fiel ihnen Cornerback Asante Samuel in der 2. Runde in den Schoß. Samuel ist ein Playmaker und könnte sofort im Slot starten, kann aber vielleicht auch nach außen rotieren, ähnlich wie Chris Harris. Receiver Josh Palmer mit Pick 77 war vielleicht etwas früher als gedacht, aber er hat einen guten Frame, er hatte einen guten Senior Bowl und er zeigt scharfe Cuts und gute Körperkontrolle. Eine spannende Nummer-3-Option.
- Die Carolina Panthers: ... zumindest was Tag 2 angeht, nachdem man in der ersten Runde auf einen Quarterback verzichtete. Aber die Panthers haben mit Downtrades zusätzliche Munition eingesammelt, einen potenziell echten Steal in Receiver Terrace Marshall gelandet und einen soliden Tackle in Brady Christensen an Pick 70 gefunden. Tommy Tremble (Pick 83) ist eine Wildcard, aber mit seiner spektakulären Athletik und dem was er als Blocker und Fullback gezeigt hat, vielleicht Upside als Matchup-Waffe.
- Die New England Patriots: Man kann bei Mac Jones sehr geteilter Meinung sein, aber dass er gewisser Tools - Pocket-Movement, Accuracy, Spielverständnis - mitbringt, steht außer Frage. Und die Pats haben ihn bekommen, ohne teuer hochtraden zu müssen. Für Christian Barmore gab es einen leichten Uptrade in Runde 2, an Position 38 aber holten sich die Pats den besten Defensive Tackle der Klasse und ein Erstrunden-Talent. Ich hatte auch Ronnie Perkins - ein sehr spannender Edge-Rusher mit Explosivität und Physis - deutlich höher als Pick 96. New England hat in der Free Agency sehr viel für die Offense getan, aber mit Judon und Van Noy auch in die Defense investiert. Perkins und insbesondere Barmore werden hier auch sofort einen Impact haben. Das wird ein komplett anderes Patriots-Team sein.
- Patrick Mahomes: Es gab wenige so glasklare Scheme-Fit-Picks wie Creed Humphrey zu den Chiefs. Der ultra-athletische Center mit klaren Stärken in Pass-Protection und im Screen Game fiel Kansas City an 63 in den Schoß, und die Generalüberholung der Offensive Line geht weiter: Mit Orlando Brown (LT), Joe Thuney (LG) und Humphrey (OC) dürften mindestens drei Neuzugänge starten, potenziell ein weiterer in Kyle Long auf Right Guard. Und Kansas City hat in der Line deutlich mehr Tiefe als letztes Jahr.
- Die New York Giants: Man kann darüber diskutieren, ob Kadarius Toney - ein explosiver Playmaker, der aber noch sehr roh ist - zwangsläufig in die erste Runde gehörte, und auch der große Slot-Corner Aaron Robinson (Pick 71) ist zumindest eine Projection Richtung NFL. Aber in Azeez Ojulari (Pick 50) haben sich die G-Men den besten Speed-Rusher im Draft gesichert, und vor allem ist Gettleman tatsächlich zwei Mal runter (und ein mal hoch) gegangen. Die Giants haben damit schon jetzt einiges an Draft-Kapital für 2022 angesammelt - und vielleicht muss man da ja dann für einen Quarterback hochgehen.
- Dan Campbell: Es ist offensichtlich, dass das Lions-Team schon von diesem Draft an die Identität des neuen Head Coaches annehmen wird. Die Lions wollen tough und physisch sein, die ersten drei Picks in diesem Draft gingen allesamt in die Trenches: Offensive Tackle Penei Sewell an 7, Defensive Tackle Levi Onwuzurike an 41 und Nose Tackle/Run-Stuffer Alim McNeill an 72. An 101 wählten die Lions dann zwar einen Corner, aber auch das ist in Person von Ifeatu Melifonwu einer der physischsten Corner dieser Klasse.
- Aaron Rodgers? Zugegeben, eine etwas gewagte These - und wer weiß, wie diese Situation ausgeht. Ich selbst hätte auch andere Spieler für die jeweiligen Positionen adressiert, aber zumindest gehörte Tag 2 im Packers-Draft ausschließlich der Offense: Center Josh Myers sowie Slot-Receiver Amari Rodgers, der eine Art Slot-Back-Hybrid in LaFleurs Offense spielen könnte, geben Green Bay offensiv mindestens mal mehr Tiefe und dürften vielversprechendere Picks sein als die Day-2-Picks im Vorjahr.
Mehr Fragen als Antworten: Die Pittsburgh Steelers
Schon die Entscheidung für Najee Harris in der ersten Runde muss man skeptisch sehen: Sowohl von der Idee her, das ein schwaches Run Game mit einem hohen Investment in einen Running Back zu reparieren ist, als auch was den Positional Value in Runde 1 und was das Self-Scouting des eigenen Kaders angeht. Die Steelers sind nicht kurz davor, nochmal um den Titel zu spielen, der Harris-Pick würde das aber nahelegen. Dafür hat der Kader viel zu viele Baustellen, beginnend in der Offensive Line.
Es folgte dann in Runde 2 Pat Freiermuth, ein guter Spieler und klar der zweitbeste Tight End der Klasse, den ich auch genau in dieser Range hatte. Allerdings mit einem Spieler wie Creed Humphrey noch auf dem Board wirkte auch das merkwürdig, ehe schließlich in Runde 3 mit Kendrick Green erstmals die Line adressiert wurde.
Aber Tackle und Center bleiben offene Fragen, auch Cornerback ist ein Thema. Pittsburghs Kaderzusammenstellung und perspektivische Planung werfen in diesem Draft definitiv Fragen auf.
Mehr Fragen als Antworten: Die Denver Broncos
Aus dem Draft der Broncos werde ich auch nach Tag 2 nicht schlau. Denver hatte in der ersten Runde Justin Fields an sich vorbeiziehen gelassen, anschließend bestätigten die Verantwortlichen, dass man Fields schon sehr mochte - aber Cornerback Patrick Surtain eben noch mehr. Das lässt auf ein merkwürdiges Verständnis von Positional Value schließen, sollte die Aussage so zutreffen.
An Tag 2 packte Denver dann noch einen drauf, die Broncos tradeten in der zweiten Runde hoch - für Running Back Javonte Williams. Ein toller Power-Back, keine Frage, der physischste Runner dieser Klasse, wenngleich er überschaubare Mittel im Passspiel mitbringt. Vor allem aber die Idee, für einen Running Back hochgehen zu müssen, während man ohnehin Melvin Gordon schon im Kader hat, sorgt für Stirnrunzeln.
Danach wurde es dann besser, Draft-Riser Quinn Meinerz an 98 und der ultra-athletische Linebacker-/Edge-Hybrid Baron Browning zum Abschluss von Tag 2 könnten sich beide als gute Value-Picks entpuppen.
Der Defensive-Tackle-Run bestätigt die dünne Klasse
Nach Christian Barmore (Pick 38/Patriots) und Levi Onwuzurike (41/Lions) gab es eine kleine Lücke, dann aber kam der Run auf die Defensive Tackles: Alim McNeill an 72 (Lions), Milton Williams an 73 (Eagles) und Osa Odighizuwa an 75 (Cowboys) - und damit war auch meine DT-Top-5 vom Board.
Hier hatte ich auch einen klaren Cut dann zum Rest der Klasse, und die NFL scheint das ähnlich zu sehen. Ohio States Tommy Togiai, Daviyon Nixon (Iowa State) und Marvin Wilson (Florida State) dürften allesamt Kandidaten für Runde 4 sein, aber die Klasse hat kaum Tiefe, und kein Top-Prospect - alle fünf bisher gingen an Tag 2.
NFL Tag 3: Wer ist noch zu haben?
Mit den Picks von Ronnie Perkins und Elijah Molden spät an Tag 2 ist aus meiner Top-55-Gruppe nur noch ein Spieler übrig: Safety Jamar Johnson. Das hier sind die weiteren noch verfügbaren Top-Spieler auf meinem Board:
- Cornell Powell, WR, Clemson (WR 9)
- Jaelon Darden, SWR, North Texas (WR 10)
- Ar'Darius Washington, S, TCU (S 5)
- Jabril Cox, LB, LSU (LB 5)
- Rashad Weaver, Edge, Pitt (Edge 10)
- Kenneth Gainwell, RB, Memphis (RB 4)
- Brevin Jordan, TE, Miami (TE 3)
- Tylan Wallace, WR, Oklahoma State (WR 13)
- Amon-Ra St. Brown, WR, USC (WR 14)
- Michael Carter, RB, North Carolina (RB 5)
- Kylin Hill, RB, Mississippi State (RB 6)
- Hamsah Nasirildeen, S, Florida State (S 6)
- Tay Gowan, CB, UCF (CB 12)
- Tommy Togiai, DT, Ohio State (DT 6)
NFL Draft 2021: Die 3. Runde im Re-Live zum Nachlesen
05.45 Uhr: Das war es von Tag 2 des NFL Drafts! Hier findet ihr gleich mein Recap - und dann sehen wir uns in wenigen Stunden wieder: Ab 18 Uhr beginnt die vierte Runde, bis dahin, eine gute Nacht miteinander!
05.43 Uhr: Wir sind fast am Ende der dritten Runde angekommen! Die Ravens schließen sich dem Cornerback-Run an und draften Brandon Stephens, einen Corner aus Southern Methodist, der in puncto Explosivität sehr eindrucksvoll getestet hat. Aber ich bin ehrlich, Stephens hatte ich absolut nicht im Blick für heute, laut NFL-Network-Experte Daniel Jeremiah vielleicht eher ein Safety.
Und den Abschluss machen die Denver Broncos, mit: Baron Browning, Linebacker, Ohio State. Der athletische Freak der Klasse, er hat nicht nur exzellente Maße, er war auch in der absoluten Top-Perzentile was Explosivität, Agilität und auch Speed angeht. Das ist auch der Ausgangspunkt für seine Analyse: Man setzt darauf, dass man aus athletischen Tools, die schlicht nur sehr wenige Spieler haben, noch deutlich mehr rausholen kann. Das gilt in Brownings Fall insbesondere dafür, dass er besser darin werden muss, Plays zu lesen und frühzeitig zu erkennen und dass er noch deutlich sicherer in Coverage werden muss. Für den Moment ist er mehr ein Athlet auf der Position.
05.36 Uhr: Der nächste Corner: Ifeatu Melifonwu geht nach Detroit! Und das passt ebenfalls in das physische Anforderungsprofil der Lions: Melifonwu ist extrem groß, dazu sehr explosiv. Tolle physische Tools, toller Closing-Speed. Muss diese Physis in der Route aber noch besser anbringen und die Agilität ist dementsprechend überschaubar. Und auch die 49ers investieren schließlich doch in die Cornerback-Position, Ambry Thomas kommt aus Michigan. Ein sehr schneller Corner, der in der NFL aber noch Muskelmasse draufpacken muss.
Mit dem nächsten Pick adressieren die Rams ihre Linebacker-Baustelle: Ernest Jones kommt von South Carolina. Ein solider Linebacker, der mit ziemlicher Power spielen kann. Sicherer Tackler Athletisch limitiert, anfällig in Coverage, inkonstant als Blitzer.
05.31 Uhr: Der 99. Pick ist Cornerback Nahshon Wright, der zu den Cowboys geht. Unerwartet früh, aber Wright bringt enorme Größe mit und kann dementsprechend auch mit seiner Länge gewinnen - und das ist bei Seahawks-Coaches immer noch gefragt. Ein solcher übernimmt in Person von Dan Quinn die Cowboys-Defense.
Die Titans landen dann den nächsten Value-Pick auf meinem Board: Elijah Molden ist der Pick! Ein absoluter Playmaker, antizipiert Plays, tolle Ball Skills, Rakete als Tackler. Slot-Corner aufgrund der Größe - oder Safety - aber bewegt sich so wahnsinnig fließend und ist permanent in Ballnähe. Nach Perkins war das der vorletzte Spieler aus der Top 50 auf meinem Big Board: Nur Safety Jamar Johnson ist noch übrig.
05.24 Uhr: Die Chargers adressieren ihre Tight-End-Baustelle mit Tre' McKitty, der einen großen Catch Radius mit sehr sicheren Händen mitbringt. Explosivität ist überschaubar, genau wie sein Top-Speed.
Der größte Draft-Process-Riser geht danach vom Board: Guard/Center Quinn Meinerz kommt nach Denver! Kam von Wisconsin-Whitewater und dominierte beim Senior Bowl, was er dann beim Pro Day bestätigte: 92. Perzentile im Three-Cone, 100. Perzentile im 40-Yard-Sprint, 90. Perzentile im 10-Yard-Split, 89. Perzentile im Hochsprung, 90. Perzentile im Weitsprung, 84. Perzentile im Shuttle Run. Ein hochspannendes Prospect, aber eben auch eine athletische Projection, weil wir ihn einfach kaum auf irgendeinem relevanten Competition-Level gesehen haben.
05.17 Uhr: Die Buccaneers nehmen Tackle Robert Hainsey, der physisch und athletisch limitiert ist, beim Senior Bowl aber auf Center überzeugt hat. Vielleicht sehen die Bucs da - oder auf Guard - perspektivisch auch seine Rolle. Danach landen die Patriots einen Steal, zumindest nach meinem Board: Edge-Rusher Ronnie Perkins kommt nach Foxboro!
Die Explosivität ist fantastisch, Get-Off ist häufig extrem schnell und dann baut er auch Power darüber auf. Hat aber auch Bender-Qualitäten, kommt sehr eng um den Tackle herum und spielt mit auffallend konstanter Balance. Technisch noch längst nicht ausgereift, zudem war 2020 seine einzige Saison auf diesem dominanten Level, und da hat er nur 262 Snaps insgesamt gespielt. Aber das was er da eben gezeigt hat, war mitunter spektakulär. Perkins (31) war hier der höchste noch übrige Spieler auf meinem Board.
05.10 Uhr: Die Titans draften Linebacker Monty Rice, ein Linebacker mit jeder Menge Speed. Gute Reichweite, macht Plays im Raum, muss das Spiel noch besser lesen. Die Bills draften Offensive Lineman Spencer Brown, einen physischen Freak, der aber aufgrund seiner Größe nicht sonderlich agil ist. Muss noch Power und generell Masse aufbauen, eher ein Projekt. Die Ravens ziehen ihrerseits mit einem Tackle-Projekt nach: Ben Cleveland kommt aus Georgia, ein Power-Blocker, der schematisch sehr gutpasst. Stilistisch der Orland-Brown-Ersatz, Bully im Run Game. Technisch noch Arbeit vor sich.
05.01 Uhr: Die Houston Texans kommen per sehr teuremTrade(109, 158, Viertunden-Pick nächstes Jahr) mit Carolina hoch und investieren in ihr Wide Receiver Corps, in Form von Nico Collins!Größe, Speed und Physis am Catch Point geben ihm Big-Play-Potenzial, und er hatte entsprechend auch einige Highlight-/Jump-Ball-Catches. Beim Release zeigt er - gerade auch für seine Größe - schnelle Füße und die Möglichkeit, früh im Play Druck auf den Cornerback auszuüben, allerdings überträgt sich das leider nicht auf sein Route-Running. Da sucht er den Kontakt eher, als dass er versuchen würde, sich lösen und Separation zu kreieren. Braucht einen Quarterback, der in enge Fenster wirft.
Die Vikings draften Pass-Rusher Patrick Jones, ein High-Motor-Rusher mit Quickness, die Browns danach draften *den* Speedster dieser Klasse - Wide Receiver Anthony Schwartz! Ist die 100 Meter schon in 10,09 Sekunden gelaufen, hält den Rekord für die schnellste Zeit über 100 Meter in der U18-Klasse (10,15 Sekunden, gelaufen im März 2017). Speed sieht man auf Tape. Als Receiver noch roh: kreiert wenig Separation mit seinen Routes, wenn dann per Speed. Ball-Tracking ist noch inkonstant, sein Release ein größeres Fragezeichen, er ist nicht sonderlich agil. Aber er gewinnt konstant tief. Play Action und Deep Shots, da allein sollte er als Rookie Value haben.
Vikings investieren in die O-Line - 49ers kommen für RB hoch
04.50 Uhr: Die Vikings adressieren weiter die Offensive Line, nach Darrisaw gestern geht es jetzt nach innen: Ohio States Wyatt Davis bringt eine gute Power mit und ist ein guter Pass-Blocker mit konstanter Balance - und Minnesota musste dringend etwas auch Inside machen. Guter Pick hier für die Vikes. Die Steelers investieren ebenfalls in die Interior Line, Guard Kendrick Green bringt eine exzellente Explosivität mit. Toller Zone-Blocker.
Dahinter traden die Niners, Picks 117 und 121 bescheren San Francisco die 88 von den Rams - und natürlich geht Kyle Shanahan für einen Running Back hoch: Trey Sermon ist der Pick der 49ers, ein sehr guter Scheme Fit, aber Sermon ist mehr die Kategorie "rundum solide". Guter erster Read, stark in einer Zone Blocking Offense. Aber nicht sonderlich agil oder explosiv, solide als Receiver.
04.40 Uhr: Die Panthers nehmen den nächsten Tight End vom Board, Tommy Tremble kommt nach Carolina! Ein exzellenter Blocker, unheimlich physisch, kann Fullback spielen. Könnte eine Art Kyle Juszczyk 2.0 werden mit seiner Athletik. Edge Chauncey Golston derweil geht nach Dallas, ein End mit langen Armen und gut nach innen, aber wenig Explosivität.
Dahinter haben die Packers mit den Titansgetradet und kommen von 92 mittels #135 auf 85 hoch - für einen Receiver: Clemsons Amari Rodgers kommt nach Wisconsin, er war Trevor Lawrences Slot-Receiver. Aber keine gute Quickness, die Routes haben mir nicht gefallen, Explosivität ist überschaubar. Athletisch und physisch limitiert, am besten nach dem Catch. Ich sehe seine Rolle am ehesten als Receiver-Back-Hybrid - und den Scheme-Fit wiederum kann ich mir in Matt LaFleurs Offense bestens vorstellen.
04.32 Uhr: Miami nimmt an 81 Tight End Hunter Long, ein rundum solider Tight End, dem die athletische Upside für mehr fehlt. Groß, physisch am Catch Point, guter Blocker, kann problemlos In-Line spielen, wo er bei Boston College auch zumeist aufgestellt wurde. Gut für das eine oder andere Big Play über die Mitte, zeigt eine gute Beschleunigung auf den ersten Schritten. Hatte elf Contested Catches letztes Jahr. Aber er hat nicht den Speed, den Brevin Jordan etwa mitbringt, er ist nicht sonderlich explosiv, er ist limitiert als Route-Runner. Wenig Dynamik in seinem Spiel.
Washington hat derweil endlich seinen Nummer-2-Outside-Receiver gefunden: Dyami Brown kommt in die Hauptstadt! Das ist eine perfekte Ergänzung zu Terry McLaurin, und sollte sehr gut mit Fitzpatrick funktionieren. Gewinnt konstant tief - das ist seine beste Qualität - ohne, dass er ein Speedster oder ein explosiver Receiver wäre. Brown hat subtile Körpertäuschungen und Fakes in seinen Go-Routes, mit denen er Cornerbacks regelmäßig erwischt und dann macht er riesige Schritte und nimmt so Tempo auf, sodass der Corner die Lücke nicht mehr schließen kann. Trotzdem habe ich Zweifel dahingehend, in wie weit sich sein Spiel auf die NFL überträgt. Denn er ist kein Elite-Athlet auf der Position, er hat meist keine scharfen Cuts, und für meinen Geschmack waren es zu viele Drops und zu viele Body Catches auf Tape.
04.25 Uhr: Doppelschlag der Raiders: Edge Rusher Malcolm Koonce, ein sehr athletischer (Surprise) Pass-Rusher, mit langen Armen. Bewegt sich sehr gut, ein echter Bender. Er hat noch kaum Power in seinem Spiel, und um mehr als ein reiner Rusher zu werden, muss er sich noch deutlich entwickeln. Aber kann sofort ein Situational-Edge-Rusher werden. Und trotzdem - das ist wieder ein Reach-Pick. Der zweite Pick? Divine Deablo! Ein ultra-physischer Safety, der vermutlich eher Linebacker in der NFL spielen wird.
04.15 Uhr: Die Chargers sind wieder On the Clock, und von einem Steal würde ich dieses Mal ausnahmsweise bei L.A. nicht sprechen - aber Tennessee-Receiver Josh Palmer ist ein sehr spannendes Prospect. Gute Größe und Frame, scharfe Cuts, gute Körperkontrolle am Catch Point. Hat gute Hände, spielt tough, gewinnt vertikal. Ist nicht sonderlich agil, kreiert dadurch nicht konstant Separation. Bei Tennessee mehr Highlight-Plays als konstante Production. Aber eine gute Ergänzung für das Chargers Receiving-Corps.
Die Vikings draften ein Linebacker-Projekt in Chazz Surratt, der mit tollem Speed und Explosivität spielt. Ein exzellenter Athlet, der aber noch relativ jung auf der Position ist - hat Quarterback in der High School und anfangs auch bei North Carolina gespielt - und ist dementsprechend roh. Aber Potenzial ist da! Das wäre dann der perspektivische Barr-Erbe.
Quarterback-Run geht weiter! Minnesota und Houston schlagen zu
04.08 Uhr: Der Defensive-Tackle-Run geht weiter: Die Cowboys draften Osa Odighizuwa. Der ist ganz klar auf der kleinen Seite, aber als Pass-Rusher echtes Potenzial. Sehr explosiv, gutes Timing, mehrfacher High-School-Wrestling-Champion und baut enorme Power auf. Einer der besten Pass-Rusher beim Senior Bowl. Schnelle Hände, guter Punch. Überschaubar gegen den Run.
Die Broncos sind von 76 auf 98 runter gegangen, New Orleans tradet hoch und packt auf 98 noch 105 drauf - und pickt Paulson Adebo, den Stanford-Corner. New Orleans hatte einen großen Corner-Need, Adebo hat eine gute Größe und Länge, hat ein gewisses Boom-or-Bust-Element in seinem Spiel. Am ehesten wohl ein Press-Zone-Corner.
04.01 Uhr: Die Lions investieren abermals in die Defensive Line, nach Onwuzurike kommt jetzt Alim McNeill, und die beiden könnten unterschiedlicher kaum sein. Onwuzurike gewinnt mit Quickness und Explosivität, McNeill ist eher der physische Nose-Tackle, ein Monster gegen den Run - aber auch er hat Pass-Rusher-Upside. Sewell, Onwuzurike, McNeill - es ist offensichtlich, wo hier die Prioritäten lagen.
Der nächste Defensive Tackle geht direkt danach, die Eagles draften Milton Williams! Den mochte ich gerne, weil er eine enorme Athletik mitbringt. 97. Perzentile im Shuttle Run, 97. Perzentile im Weitsprung, 99. Perzentile im Hochsprung, 99. Perzentile über 40 Yards, 100. Perzentile im 3-Cone und 91. Perzentile auf der Bench. Super explosiv und quick, hat High-End-Pass-Rush-Upside. Aber er ist eben sehr schmal, wird Muskelmasse draufpacken müssen. Keinerlei Anker gegen den Run. Washington derweil draftet Cornerback Benjamin St. Juste, einen sehr großen, langen "Seahawks-typischen" Corner.
03.55 Uhr: Die Atlanta Falcons draften einen der spannenderen Offensive Linemen. Jaylen Mayfield hat einen guten Anker, bewegt sich leichtfüßig, hat ziemliche Power. Er ist noch roh, gerade technisch, und hat noch einiges an Arbeit vor sich. Hier investiert man in die Tools, aber Mayfield wird auch nicht gleich starten müssen.
Joseph Ossai geht nach Cincinnati, und auch der ist eine athletische Projection. Hat Off-Ball-Linebacker gespielt und ist dann auf die Edge-Position gewechselt. Absurde athletische Tests, teilweise sieht man das in seiner Explosivität und seinem Get-Off. Als Pass-Rusher noch sehr roh, hatte ein desolates Spiel gegen Teven Jenkins. Wird Zeit brauchen, aber das Potenzial ist absolut da.
Die Panthers draften Tackle Brady Christensen, einen guten Pass-Blocker, der schnell starten kann. Nicht sonderlich agil, hat wenig Tape gegen High-End-Konkurrenz. Dahinter kommen die Giants per Trade hoch und draften Aaron Robinson, den ungewöhnlich großen Slot-Corner von UCF.
03.43 Uhr: Der Quarterback-Run ist eröffnet! Die Jaguars nehmen Andre Cisco, einen inkonstanten, aber teilweise spektakulären Deep Safety mit immenser Reichweite. Spannender ist aber, was dahinter passiert: Denn nach den Bucs gehen auch die Vikings auf Quarterback, Kellen Mond kommt nach Minnesota! Mond ist sehr inkonstant trotz der großen Sample Size. Er hat eine gewisse Beweglichkeit und Athletik, er wirft einen guten Ball aus der Bewegung, er hat einen schnellen Release und die Armstärke ist deutlich sichtbar. Mein größter Kritikpunkt bei ihm ist die Accuracy, Mond ist da schlicht sehr inkonstant und verfehlt viel zu viele Würfe, die er treffen muss. Auch wacklig in seinen Reads. Aber als perspektivische Option hinter Kirk Cousins, warum nicht?
Merkwürdiger finde ich dagegen den Pick der Houston Texans: Die dürfen endlich erstmals picken - und nehmen einen Developmental-QB. Klar, Watson könnte bald weg sein - aber Davis Mills an dieser Stelle ist ein echter Head-Scratcher für mich. Mills geht schnell durch seine Reads, der Release ist schnell, hält die Augen gegen Pressure Downfield. Aber er bewegt sich behäbig in der Pocket, die Athletik ist überschaubar, und er trifft zu viele falsche Entscheidungen. Ist physisch klar limitiert. Houston hat so viele Baustellen, das wäre hier sicher nicht mein Pick gewesen.
03.35 Uhr: Wir sind in Runde 3 angekommen, und damit werden die Picks noch zahlreicher und die Zeitabstände kürzer. Dementsprechend werde ich einige Picks dann auch zusammenfassen. Los geht's!
NFL Draft 2021: Die 2. Runde im Re-Live zum Nachlesen
+++ 64. PICK: TAMPA BAY BUCCANEERS - KYLE TRASK, QB, FLORIDA +++
03.31 Uhr: Und da ist doch der erste Quarterback an Tag 2! Trask darf hinter Brady aufgebaut werden, eine ideale Situation für ihn. Ich mochte Trask für die zweite Runde: Er hat nicht die athletischen Tools der Top-4-QBs, nicht ansatzweise, und das bedeutet naturgemäß auch Limitierungen Richtung seines NFL-Potenzials. Er wird nicht viel außerhalb der Struktur kreieren, er darf mit seinen Würfen nicht late sein, und für seine Spielweise muss er in der Kurzpass-Accuracy einfach noch konstanter werden. Aber ich denke schon, dass Trask eine gut bestückte Offense als Game-Manager umsetzen kann. Er ist mobiler als Mac Jones, er verschafft sich ebenfalls gut Zeit in der Pocket und innerhalb der Play-Struktur. Hat keine Probleme damit, aus einer engen Pocket heraus oder gegen Druck den Ball noch loszuwerden und bringt Bälle mit Touch, gerade die tiefere Mitte des Feldes bedient er exzellent und generell das Timing im vertikalen Passspiel sah gut aus. Hatte 1.269 Deep Passing Yards letztes Jahr, Platz 4 im College Football laut PFF.
+++ 63. PICK: KANSAS CITY CHIEFS - CREED HUMPHREY, C, OKLAHOMA +++
03.28 Uhr: Das ist ein absolut perfekter Fit für Kansas City! Humphrey kommt aus der Sooners-Offense, wo er sich gerade als Pass-Blocker konstant beweisen musste. Er hat nicht die Top-Power als Run-Blocker, aber ist ein toller Pass-Blocker, und darauf kommt es in Kansas City an. Explosiv, guter Get-Off, gewinnt mit Quickness. Gute Füße, sehr aktiv. Hat unfassbar athletisch getestet und passt perfekt in die Screen-Offense der Chiefs. Toller Pick!
+++ 62. PICK: GREEN BAY PACKERS - JOSH MYERS, C, OHIO STATE +++
03.26 Uhr: Josh Myers über Creed Humphrey hätte ich nicht unbedingt erwartet. Das ist in jedem Fall dann der Ersatz für Corey Linsley, den die Packers in der Free Agency verloren haben. Meyers hat viel Power, mehr als Humphrey, und kann auch Guard spielen. Aber nicht der agilste Center, nicht die beste Balance. Fühlt sich wie ein Reach an, an diesem Punkt.
+++ 61. PICK: BUFFALO BILLS - CARLOS BASHAM, EDGE, WAKE FOREST +++
03.21 Uhr: Basham ist gar nicht so leicht zu greifen. Auf den ersten Blick sieht er massiv aus, man denkt, dass hier ein klarer Bull-Rusher der über seine Power kommt steht. Aber sein Spiel ist ganz anders, am konstantesten gewinnt er, wenn er blitzartig nach innen cutten kann. Quickness ist viel mehr sein Spiel als es sein sollte. Da hat er eine Mischung aus Explosivität, Agilität und dann auch Physis - obwohl er ansonsten einzeln für sich betrachtet in diesen Dingen nicht sonderlich positiv auffällt. Er ist nicht sonderlich explosiv, er ist kein Edge-Bender, er hat - etwa im Vergleich mit Washingtons Joe Tryon - keine High-End-Power (zumindest zeigt er die nicht ansatzweise konstant), er ist kein dynamischer Spieler, er ist nicht sonderlich agil im Raum. Wird häufig aus Run-Plays geschoben.
Basham braucht, sofern er nicht schnell nach innen attackieren kann, häufig Zeit für sein Spiel. Gleichzeitig aber gibt es wenige Spieler mit seinem Frame, die sich eben für diese Größe (!) so bewegen können, und das wiederum gibt ihm Upside. Vereinzelt zeigt er nämlich die Power, die er aufbauen kann, als Pocket-Pusher. Wenn er das noch mehr zu seiner Kernkompetenz macht und dabei seine Agilität beibehält, könnte er ein sehr veritabler Nummer-2-Rusher als 4-3-End werden. Der zweite Edge-Rusher nach Rousseau gestern für die Bills, die letztes Jahr so große Probleme hatten, aus dem 4-Men-Rush Druck aufzubauen.
+++ 60. PICK: NEW ORLEANS SAINTS - PETE WERNER, LB, OHIO STATE +++
03.15 Uhr: Die Saints haben ein sehr eigenwilliges Draft Board, das können wir schonmal festhalten. Payton Turner gestern in Runde 1, jetzt Werner - beide hätte man tendenziell eine Runde später erwartet. Werner hat eine ganz gute Agilität und Power, hat viel Erfahrung und kann sofort starten. Speed ist überschaubar, generell athletisch einfach limitiert. Ein guter Floor, aber ein überschaubares Ceiling.
+++ 59. PICK: CAROLINA PANTHERS - TERRACE MARSHALL, WR, LSU +++
03.11 Uhr: Marshall ist definitiv tiefer gefallen, als man vor zwei Wochen noch gedacht hatte. Soll einige Verletzungsbedenken spät im Draft-Prozess gehabt haben. Marshall ist groß, er hat Speed, er ist aber auch agil und auch wenn er für meinen Geschmack deutlich zu viele Concentration Drops hatte, zeigt er eigentlich exzellente Hände mit einigen spektakulären Catches. Schirmt den Ball über die Mitte gut ab und war da schnell anspielbar. Bewegt sich leichtfüßiger, als seine Größe vielleicht vermuten lassen würde, mit guten Richtungswechseln, einem guten ersten Schritt und Agilität nach dem Catch. Eine Big-Play-Waffe Downfield, ergänzt das Panthers Receiving Corps exzellent.
+++ 58. PICK: KANSAS CITY CHIEFS - NICK BOLTON, LB, MISSOURI +++
03.07 Uhr: Bei Bolton sehe ich deutliche Probleme bezüglich seiner Coverage-Kapazitäten, deshalb ist er auf meinem Board eher Richtung späte dritte Runde gerutscht. Er ist klein - was man in puncto Reichweite auch teilweise bei seinen verpassten Tackles sieht, da können Gegenspieler ihm noch "entwischen -, dadurch könnte er bereits gegen Tight Ends Probleme bekommen. Aber ich fand vor allem, dass er sich für seine geringe Größe nicht sonderlich gut im Raum bewegt, nicht in einem Ausmaß, dass er damit irgendetwas kompensieren würde. Bolton ist ein harter Hitter, er hat eine gute Beschleunigung auch als Blitzer und kommt mit jeder Menge Feuer Downhill. Wenn er die Hände klar an den Gegenspieler bekommt auch ein guter Tackler. Harte Hits in der Run-Gap, spielt auf Tempo 180, Run-Defense ist definitiv eher seine Stärke.
+++ 57. PICK: LOS ANGELES RAMS - TUTU ATWELL, WR, LOUISVILLE +++
03.02 Uhr: Der Wide-Receiver-Run ist offiziell da - das ist für mich hier ein Reach, auch wenn Tutu sicher eine spezifische Rolle in McVays Offense haben wird. Er ist der leichteste Receiver, der seit 1999 im Draft ausgewählt wird. Was ich von Atwell gesehen habe, ist ein reiner Gadget-Spieler: 40 von 140 College-Catches kamen laut PFF bei Screens, er wurde unheimlich viel bei Jet Sweeps und Speed Outs eingesetzt, wo er nicht "gewinnen" musste. Und ja, er hat Speed - aber nicht in dem Ausmaß, dass es die physischen Limitierungen und die Tatsache, dass er als Route-Runner echt noch Defizite hat, ausgleichen würde. Ich hätte mir auch mehr Quickness und Explosivität in den Routes und den Cuts gewünscht, generell ist er sehr roh und simpel in seinen Routes. Und so ist er für mich eben ein Gadget-Spieler, eine Nummer 3 oder Nummer 4 und keiner für die ersten beiden Draft-Tage. Mich hat er zu sehr an eine schlechtere Version von Tavon Austin erinnert.
Steelers holen Tight End - Wide Receiver für die Seahawks
+++ 56. PICK: SEATTLE SEAHAWKS - D'WAYNE ESKRIDGE, WR, WESTERN MICHIGAN +++
02.58 Uhr: Auch hier hätte ich eher den Center erwartet - oder einen Corner - aber Seattle entscheidet sich für seinen Nummer-3-Receiver und einen Receiver, der Tyler Lockett durchaus ähnlich ist. Die große Frage bei Eskridge ist, wie er mit dem Sprung von Western Michigan in die NFL zurechtkommt. Sicher, seine Athletik wird ihn in der NFL nicht im gleichen Ausmaß tragen wie im College - aber für mich zeigt sein Tape einen Receiver, der eben "mehr" ist als nur ein sehr guter Athlet mit jeder Menge Speed. Eskridge verfügt über einen exzellenten Release, mit dem er sich regelmäßig gegen Press Coverage durchsetzt. Er läuft scharfe Routes mit guten Cuts, auch wenn sein Route-Tree im College relativ eindimensional war. Er kreiert schnell Separation, er hat Returner-Value und beim Senior Bowl hat er seine Qualitäten auch gegen bessere Konkurrenz gezeigt. Drops sind ein zu regelmäßig auftretendes Problem. Ist zudem schon 24 Jahre alt.
+++ 55. PICK: PITTSBURGH STEELERS - PAT FREIERMUTH, TE, PENN STATE +++
02.51 Uhr: Der klare Nummer-2-Tight-End dieser Klasse ist vom Board. Eine Art "T.J. Hockenson Light". Was bei Freiermuth sofort auffällt, sind seine Qualitäten als Blocker: Da hat er nicht nur einen starken Anker als In-Line-Blocker, er setzt auch seine Füße neu, er kommt zurück ins Play, er hat eine gute Balance und ist ein sicherer On-the-Move-Blocker. Arbeitete bei Penn State als Receiver primär die kurze Mitte des Feldes und als Route-Runner fehlt ihm schlicht die Dynamik. Läuft sich da häufiger fest, ist nicht wahnsinnig explosiv, kein Spieler, der konstant Separation kreiert. Aber großer Catch-Radius und ein 3-Down-Player. Freiermuth ist ein sehr solider Spieler und ich habe ihn auch in dieser Range, aber so wirklich werde ich mit dem Roster Building der Steelers nicht warm. Creed Humphrey wäre da gewesen, Tackle hätte ich auch eher verstanden, Quinn Meinerz ebenfalls denkbar. Die Probleme in der Line bleiben.
+++ 54. PICK: INDIANAPOLIS COLTS - DAYO ODEYINGBO, EDGE, VANDERBILT +++
02.50 Uhr: Physischer Spieler mit Explosivität. Kann innen und außen spielen. Hätte noch höher gehen können, aber hat sich im Januar einen Achillessehnenriss zugezogen. Den hätte man wohl eher noch später erwartet, aber die physischen Tools sind absolut da. Gut möglich, dass Odeyingbo in dieser Saison gar nicht spielt.
+++ 53. PICK: TENNESSEE TITANS - DILLON RADUNZ, OT, NORTH DAKOTA STATE +++
02.41 Uhr: Extrem agil, extrem leichtfüßig. Ein richtig guter Athlet, der sich bewegen kann. Screens und Zone Blocking, da ist er zuhause. Explosiver Get-Off, super Pass-Blocker. Hat beim Senior Bowl überzeugt, das war wichtig für seine Projection. In puncto Power noch nicht auf NFL-Level, hat auch nicht die ideale Armlänge. Rein stilistisch könnte Radunz nicht weiter entfernt sein von Isaiah Wilson, Tennessees berüchtigtem Erstrunden-Tackle letztes Jahr - aber damit haben Titans-Fans vermutlich weniger Probleme.
+++ 52. PICK - CLEVELAND BROWNS: JEREMIAH OWUSU-KORAMOAH, LB, NOTRE DAME +++
02.37 Uhr: Die Browns traden mit den Panthers (59 und 89 gegen 52 und 113) und kommen hoch - und hier geht endlich Jeremiah Owusu-Koramoah. Ein spannender Spieler, weil JOK die modernste Interpretation auf der Position ist. Hat bei Notre Dame als Overhang fast eher im Slot als eine traditionelle Linebacker-Position gespielt. Super agil, extrem fließende Bewegungen, hoher Grund-Play-Speed, kann enorm viel Raum abdecken. Aber er ist eben schmal, und man sieht es: Hat - sofern er sie nicht über seine Explosivität "aufladen" kann - wenig Power, wenig Physis in seinem Spiel, nicht der sicherste Tackler. Nimmt sich immer wieder mal mit einem etwas unkontrollierten Stil selbst aus dem Play. Owusu-Koramoah muss man richtig einsetzen, dann kann er eine echte defensive Matchup-Waffe werden. Aber diese spezifische Rolle braucht er auch. Diese Browns-Defense...zumindest auf dem Papier ist das spektakulär!
+++ 51. PICK: WASHINGTON FOOTBALL TEAM - SAMUEL COSMI, OT, TEXAS +++
02.34 Uhr: Groß, extrem athletisch, bewegt sich spektakulär. Super Pass-Protector mit jeder Menge Erfahrung. Füße sind schnell in Bewegung, kann Verteidiger durch die Gegend schieben. Balance ist inkonstant, er hat nicht den besten Get-Off und hat vergleichsweise kurze Arme. Aber das könnte der Day-1-Starting-Left-Tackle in Washington sein!
+++ 50. PICK: NEW YORK GIANTS - AZEEZ OJULARI, EDGE, GEORGIA +++
02.31 Uhr: Der beste Speed-Rusher des Drafts - der offenbar Knieprobleme hat, weshalb er hier noch zu haben ist. Er ist nicht das Komplettpaket, das Jayson Oweh beispielsweise werden kann, oder das Phillips und Paye zu einem gewissen Grad schon sind. Ojulari ist kleiner, er wird im Run Game häufiger mal aus dem Play geschoben und kommt nicht über Power - aber was er als Speed-Rusher machen kann ist brandgefährlich und eine echte Waffe: Extrem quick und explosiv, feuert vom Stance weg. Kann Tackles düpieren. Ein spektakulärer Speed-Rusher.
Playmaker für die Cardinals - Samuel zu den Chargers
+++ 49. PICK: ARIZONA CARDINALS - RONDALE MOORE, WR, PURDUE +++
02.25 Uhr: Mit einem Tag Verspätung bekommen die Cardinals ihren Speed: Hatte 2019 und 2020 mit Verletzungen zu kämpfen, 2018 war er herausragend: Moore ist ein unheimlich dynamischer Spieler mit dem Ball in der Hand. Ein Playmaker, der schnell Tempo aufnimmt, der extrem agil ist, der athletisch herausragt. Das überträgt sich auch auf seine Routes, er kann vertikal attackieren und gewinnt da auch, und er kreiert schnell Separation. Mit einem guten Release, mit guten Cuts. So bietet er dem Quarterback oft schnelle Passoptionen über die Mitte. Er ist klein, sehr klein für einen Receiver, neben den Verletzungen geht er deshalb auch erst in Runde 2. Aber wenn Moore fit bleibt, kann er den Cardinals offensiv ein zentrales Element geben, dass der Offense gefehlt hat.
+++ 48. PICK: SAN FRANCISCO 49ERS - AARON BANKS, OG, NOTRE DAME +++
02.21 Uhr: Gute Länge, gute Größe. Spielt mit gutem Hand Placement, ist rundum sehr solide. Sollte noch mehr Power aufbauen können. Aber punktet nicht mit Quickness, und ehrlicherweise hätte ich ihn eine gute Runde später erwartet...
+++ 47. PICK: LOS ANGELES CHARGERS - ASANTE SAMUEL JR., CB, FLORIDA +++
02.15 Uhr: Nach Slater in Runde 1 landen die Chargers erneut einen Steal, zumindest nach meinem Board: Asante Samuel könnte mindestens der beste Slot-Corner der Klasse werden - und vielleicht mehr. Idealer Fit für Brandon Staley. Super agil, spektakuläre Balance im Raum, Richtungswechsel sind herausragend. Die Athletik in Kombination mit seinem offensichtlichen Spielverständnis sorgen für einen aggressiven Spielstil, Samuel kommt regelmäßig noch vor den Receiver und kreiert so Turnover, weil er Plays exzellent liest und dann die Athletik hat, um nach vorne zu preschen. Aber: Er ist klein, und das merkt man. Wird teilweise von größeren Receivern aus der Route genommen, er löst sich häufiger nicht von Blocks im Screen- und Run Game, er verliert teilweise die Balance in Press. Trotzdem ein toller Spieler, First-Round-Talent für mich.
+++ 46. PICK: CINCINNATI BENGALS - JACKSON CARMAN, OT, CLEMSON +++
02.10 Uhr: Carman bewegt sich exzellent für seine Größe. Gute Agilität. Aber hat noch Probleme mit Speed-Rushern, er ist kein Tackle, der mit schnellen Bewegungen glänzt. Guter Power-Blocker, aber eher ein "Mid-Tier-Tackle-Kandidat" auch in der Projection.
+++ 45. PICK: JACKSONVILLE JAGUARS - WALKER LITTLE, OT, STANFORD +++
02.08 Uhr: Vielleicht die größte Wildcard in diesem Draft. Hat 2019 ganze 72 Snaps (ein Spiel) gespielt und den Rest der Saison infolge einer Knieverletzung verpasst, 2020 dann via Corona-Opt-Out gar nicht gespielt. Er ist groß, bewegt sich aber gut im Raum. Sehr aktive Füße, hat Tools. Verliert zu häufig noch den Überblick und das Gefühl für die Pocket und die Rusher. Das ist ein Pick, der eher in die längerfristige Zukunft investiert wird.
+++ 44. PICK: DALLAS COWBOYS - KELVIN JOSEPH, CB, KENTUCKY +++
02.05 Uhr: Gute Agilität für seine Größe, öffnet die Hüften schnell, bewegt sich sehr gut. Gute Beschleunigung und Explosivität, lange Arme, gute Körperkontrolle. Hat Ball Skills. Sein Spiel ist noch inkonstant, fällt noch zu häufig auf Double Moves herein, liest Plays noch längst nicht so gut wie die Top-Cornerbacks der Klasse. Zudem eine vergleichsweise kleine Sample Size, hat LSU nach einer Suspendierung per Transfer verlassen, 2019 dann nicht gespielt und letztes Jahr am Ende der Saison den Opt Out gewählt, angeblich auf Anraten der Coaches, weil die Motivation nicht mehr ganz da war.
+++ 43. PICK: LAS VEGAS RAIDERS - TREVON MOEHRIG, S, TCU +++
01.59 Uhr: Endlich geht Moehrig vom Board, und einen Reach kann man den Raiders definitiv hier nicht vorwerfen. Moehrig ist groß, hat lange Arme, ein harter Hitter. Sehr gute Reichweite und Antizipation, wird einfach nur sehr selten geschlagen. Absoluter Ballhawk, 26 abgewehrte Pässe und sechs Interceptions über die letzten beiden Jahre. Acht (!) Forced Incompletions laut PFF letztes Jahr. Physisch in Coverage. Hat keinen Top-Speed und die Balance kann teilweise wacklig sein, aber das war mein klarer Nummer-1-Safety und für mich der kompletteste Safety im Draft. Fiel wohl, weil er sich am Rücken verletzt hat. Wenn wir die Raiders-Picks gestern und heute tauschen würden, würde das irgendwie besser wirken...
01.55 Uhr: Trade-Wahnsinn heute. Jetzt kommen die Raiders hoch, die 49ers gehen runter. Nummer 43 und ein Siebtrunden-Pick gehen nach Las Vegas, die Niners erhalten Pick 48 und einen Viertrunden-Pick (Nummer 121).
Dolphins draften Tackle - Barmore zu den Patriots
+++ 42. PICK: MIAMI DOLPHINS - LIAM EICHENBERG, OT, NOTRE DAME +++
01.54 Uhr: Eichenberg mag nie ein Elite-Tackle werden, dafür fehlt ihm die Reichweite - Eichenberg hat nochmal kürzere Arme als Slater etwa -, aber auch die Athletik. Aber: Hat über die letzten beiden Jahre laut PFF keinen Sack zugelassen, super konstant in seiner Beinarbeit, setzt die Füße permanent neu und ist sehr quick in seinen Bewegungen mit den Händen. Guter Run-Blocker, aber hat keine sonderlich starke Power. Versucht manchmal, für Länge zu kompensieren und dann kann er aus der Balance geraten. Könnte in der NFL perspektivisch eher auf Guard rücken, Miami könnte dann Robert Hunt auf Right Tackle halten.
01.53 Uhr: Uuund der nächste Trade - und Dave Gettleman geht schon wieder runter! Die Miami Dolphins traden mit den New York Giants und kommen hoch von Pick 50 auf Pick 42. Das kostet sie einen Drittrunden-Pick im nächsten Jahr. Die Giants sammeln weiter echten Value ein.
+++ 41. PICK: DETROIT LIONS - LEVI ONWUZURIKE, DT, WASHINGTON +++
01.52 Uhr: Ich hatte Onwuzurike ähnlich nah an Barmore dran, wie sie hier letztlich auch gegangen sind - und bei Onwuzurike sehe ich sogar mehr Pass-Rush-Upside. Ein explosiver Get-Off, gepaart mit langen Armen und einem starken Punch in den Händen. Er kontrolliert Offensive Linemen häufig mit seinen Armen und schiebt sie dann zur Seite, oder er explodiert vom Snap weg, sodass Guards keine Chance haben, ihn zu erreichen. Gute Balance, ist agil. Muss noch einen konstanteren Anker entwickeln.
+++ 40. PICK: ATLANTA FALCONS - RICHIE GRANT, S, UCF +++
01.50 Uhr: Grant ist ein unheimlich solides Safety-Prospect. Bewegt sich kontrolliert und effizient, hat eine gute Reichweite. Antizipiert Plays, kann tief spielen, macht aber auch Plays im Backfield bei Screens und dergleichen. Kein High-End-Speed, lebt eher von seinem Spielverständnis. Kein Safety, der die Monster-Hits verteilt, aber sehr guter Tackler. Mit 23 Jahren auf der älteren Seite.
+++ 39. PICK: CHICAGO BEARS - TEVEN JENKINS, OT, OKLAHOMA STATE +++
01.45 Uhr: Und auch Chicago baut für den neuen Quarterback etwas auf: Jenkins ist absolut massiv gebaut, ein Mauler. Spielt mit jeder Menge Power und Physis, spielt aggressiv. Ein Bully im Run Game, nasty. Er ist nicht übermäßig agil, er ist nicht der beweglichste Tackle und er kann in Pass-Protection Probleme bekommen. Könnte in der NFL eventuell auch Guard spielen.
01.41 Uhr: Und gleich noch ein Trade hinterher: Die Panthers schicken die Picks 39 und 151 nach Chicago, die Bears kommen hoch via Picks 52, 83 und 204.
+++ 38. PICK: NEW ENGLAND PATRIOTS - CHRISTIAN BARMORE, DT, ALABAMA +++
01.40 Uhr: Der Drop von Christian Barmore endet per Uptrade: Die Patriots kommen hoch für den besten Defensive Tackle dieser Klasse. Kann mit schnellem Get-Off, oder aber vor allem mit seinen schnellen und extrem aktiven Händen gewinnt. Ist zu quick und zu agil für Guards, wenn er von außen nach innen arbeitet. So hat er am häufigsten gewonnen. Hat lange Arme und weiß, wie er seine Hände einsetzen muss. Aber einerseits fehlte mir die Konstanz - von Spiel zu Spiel, aber auch von Play zu Play - doch deutlich. Sein Pad-Level ist nicht gut, dadurch verliert er häufiger am Point of Attack und wurde im Run Game teilweise auch durch die Gegend geschoben. Holt wenig gegen Double-Teams, eher ein One-Gapper.
01.38 Uhr: Und wir haben den nächsten Trade: Die Patriots kommen hoch, sie traden mit den Cincinnati Bengals! Hier sind die Details: Die Bengals erhalten die Picks 46, 122 und 139, die Patriots dafür Pick 38!
+++ 37. PICK: PHILADELPHIA EAGLES - LANDON DICKERSON, C, ALABAMA +++
01.35 Uhr: Zweiter Pick, zweiter Bama-Spieler für die Eagles. Bei Dickerson sind die Verletzungen das große Thema: Kreuzbandriss am rechten Knie im November 2016, Knöchelverletzung rechts im Oktober 2017, Kreuzbandriss im linken Knie im Dezember 2020, jeweils immer mit anschließender Operation. Dazu eine hartnäckige Knöchelverletzung während der 2018er Saison. Rein sportlich aber ein fantastischer Center! Enorme Power, ein Mauler, aber auch ein Techniker. Gigantischer Frame, war ein Tackle-Recruit aus der High School. Kann Guard und Center spielen, gilt als absoluter Leader.
Broncos kommen hoch - für Javonte Williams
+++ 36. PICK: MIAMI DOLPHINS - JEVON HOLLAND, S, OREGON +++
01.34 Uhr: Wow, der erste Safety vom Board ist nicht Grant oder Moehrig, es ist Jevon Holland! Ein Safety, der über Play-Recognition und Antizipation kommt. Permanent in der Nähe des Balls, liest das Play gut, hält in Man Coverage. Hat auch Returner gespielt. Er hat keine High-End-Movement-Skills, bewegt sich nicht ganz so smooth, generell kein Elite-Athlet.
+++ 35. PICK: DENVER BRONCOS - JAVONTE WILLIAMS, RB, NORTH CAROLINA +++
01.30 Uhr: Uff, Denver. Gestern die Chance auf einen Quarterback an sich vorbeiziehen lassen, obwohl man Justin Fields nach eigener Aussage sehr mochte - und jetzt traden sie für einen Running Back hoch. Ein spektakulärer Contact-Runner, der einerseits mit monströser Power, andererseits aber auch mit Contact Balance besticht. Navigiert exzellent durch die Mitte des Feldes, 75 Forced Missed Tackles und 831 Yards nach Kontakt in der vergangenen Saison sind herausragende Werte. Aber wie viel bringt er im Passspiel mit? Als Route-Runner hat er mich mit einigen schnellen Cuts und schnellen Füßen teilweise positiv überrascht, am Catch Point war er inkonstant. Und wie viel wird er gegen NFL-Verteidiger mit seiner Spielweise dann wirklich an zusätzlichen Yards durch Kontakt kreieren, wenn auch das Tackling besser ist? Die Art und Weise wie Denver mit seinen Ressourcen in diesem Draft umgeht ist alles andere als ideal.
01.26 Uhr: Wir haben einen Trade! Die Denver Broncos kommen hoch und traden mit den Atlanta Falcons! Denver erhält Pick 35 und einen Sechstrunden-Pick, die Falcons bekommen einen Viertrunden-Pick und die Nummer 40.
+++ 34. PICK: NEW YORK JETS - ELIJAH MOORE, WR, OLE MISS +++
01.24 Uhr: Mag die Strategie hier sehr. Nach Vera-Tucker gestern kommt das nächste Puzzleteil, um Zach Wilson bestmögliche Umstände zu verschaffen. Für mich der beste echte Slot-Receiver der Klasse, der auch vertikal gehen kann und einfach super smooth ist. Hat sehr, sehr gute Hände, seine Cuts kommen ohne Geschwindigkeitsverlust, er bewegt sich gut zwischen den Zones über die Mitte des Feldes. Hat Speed. Hat im College auch mal Outside gespielt, aber hatte es kaum mal mit Press Coverage zu tun - und wenn doch, blieb er durchaus auch daran hängen. Ich halte ihn für einen reinen Slot-Receiver mit sehr hohem Floor, der in seiner Entwicklung sehr weit ist.
+++ 33. PICK: JACKSONVILLE JAGUARS - TYSON CAMPBELL, CB, GEORGIA +++
01.20 Uhr: Es hat wieder stattliche 20 Minuten gedauert, aber der Pick ist da! Es ist nicht Barmore, es ist nicht Moehrig - der zweite Georgia-Corner geht vom Board! Campbell ist groß, hat lange Arme, kann pressen, hat enormen Speed. Tolle physische Tools. Hat auch gute Richtungswechsel gezeigt, die Top-Plays machen Lust auf mehr! Aber: Kann er das auch konstant umsetzen? War im College schlicht inkonstant, ich denke, Campbell wird noch etwas Zeit brauchen. Aber die Geduld könnte sich auszahlen, und die Jags haben ja mit Neuzugang Shaquill Griffin und C.J. Henderson Optionen. Gute Corner-Gruppe, Safety dagegen bleibt noch ein Thema.
01.05 Uhr: Und wir sind mittendrin! Die Jacksonville Jaguars dürfen als erstes ran. Let's go!
00.50 Uhr: In 10 Minuten geht's los! Die Jaguars eröffnen dann Runde 2 des Drafts, meine Vermutung für den Pick: Christian Barmore oder Trevon Moehrig. Und für den Jets-Pick an Nummer 34 sollen bereits die Telefonleitungen glühen...
00.32 Uhr: Was die Teams angeht, wird auch Tag 2 von den Miami Dolphins (Picks 36, 50, 81), den Jacksonville Jaguars (33, 45, 65) und den New York Jets (34, 66, 87) geprägt. Die Seahawks (56), Rams (57), Chiefs (58) und Texans (67) steigen zudem heute ebenfalls in den Draft ein. Gerade Seattle, das im gesamten Draft nur drei Picks hat, ist ein sehr wahrscheinlicher Downtrade-Kandidat. Minnesota dagegen mit seinen zwei Dritt, vier Viert- und zwei Fünftrunden-Picks derweil könnte irgendwann im Laufe des Tages hochkommen: Die Vikings haben nämlich keinen Zweitrunden-Pick.
NFL Draft Tag 2: Wer ist noch zu haben?
00.15 Uhr: Nochmal eine ganze Ecke dünner als die Defensive-Tackle-Klasse ist die Tight-End-Gruppe aufgestellt. Sicher, mit Kyle Pitts gibt es ein Generational Prospect - aber dann? Pat Freiermuth ist die klar beste Nummer-2-Wahl, ein echter Tight End, der In-Line blocken kann und im Passspiel durchaus Athletik mitbringt.
Zumindest auf meinem Board wäre ansonsten nur noch Miamis Brevin Jordan - ein Receiving Tight End - ein Kandidat für Tag 2, dann sprechen wir von Tommy Tremble, Hunter Long und Co., Tag 3 bei mir. Und Freiermuths Floor ist für mich Arizona an 49, wo er ein exzellenter Scheme-Fit wäre und einen großen Need abdecken könnte. Gut möglich, dass er aber schon früher geht, etwa zu Jacksonville an 45.
23.59 Uhr: Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie viel Talent am zweiten Tag des Drafts noch zu haben ist. Wenn ich mal nur auf mein Big Board schaue:
- Edge Azeez Ojulari (Position 14 auf meinem Big Board)
- Safety Trevon Moehrig (16)
- Linebacker Jeremiah Owusu-Koramoah (22)
- Wide Receiver Rondale Moore (23)
- Wide Receiver Elijah Moore (25)
- Offensive Tackle Samuel Cosmi (28)
- Wide Receiver Terrace Marshall (29)
- Defensive Tackle Christian Barmore (30)
Bei Ojulari scheinen die Teams doch größere Bedenken hinsichtlich seiner Knie zu haben, was erklären würde, warum der beste Speed-Rusher dieser Klasse aus der ersten Runde gefallen ist. Auch Barmore schien ein relativ sicherer Erstrunden-Pick zu sein, insbesondere, da die Defensive-Tackle-Gruppe in diesem Draft ziemlich schwach ist und wenig Tiefe bietet. Meine Vermutung ist, dass insbesondere Barmore sehr früh heute geht - vielleicht direkt mit Pick 33!
23.41 Uhr: Wir haben im Podcast bereits über die erste Runde gesprochen, über einige Picks hatte ich ja auch gestern im Fazit bereits gesprochen. Wenn ich einen Pick positiv herausstellen würde, dann wäre es ganz klar Justin Fields. Und klar, die Bears mussten dafür hoch kommen, aber das ist die vielversprechendste Quarterback-Option, die Chicago seit...vielleicht immer hatte. Die Browns mit Greg Newsome wären meine Nummer 2, Cleveland baut sich da eine fantastische Defense und insbesondere Secondary zusammen.
Nach wie vor nicht verstehen kann ich den Najee-Harris-Pick. Das ist in puncto Value so weit weg von allem, was wir heute über die NFL sagen können. Einmal die Idee, dass ein schwaches Run Game mit einem hohen Investment in einen Running Back zu reparieren ist, während die Offensive Line große Löcher offenbart. Und ich würde komplett zustimmen, wenn man sagt, dass Pittsburgh eine Verbesserung im Backfield gebraucht hat - aber nicht als höchste Priorität. Ganz unabhängig davon, dass ich bei Najee Harris gerade als Runner doch mehr Zweifel hatte als manch andere.
Und dann ist es auch ein Self-Scouting, dem ich nicht zustimmen würde. Ein Running-Back-Pick in Runde 1 wäre für mich am ehesten ein Pick, den man macht, wenn man einen relativ kompletten Kader hat und über die nächsten zwei, drei Jahre echte Titelchancen sieht. An diesem Punkt sehe ich die Steelers aber schlicht nicht.
23.30 Uhr: Und damit offiziell: Herzlich Willkommen zu Tag 2 des NFL Drafts! Ich hoffe, ihr habt die gestrige Nacht alle gut überstanden und seid - mehr oder weniger - zufrieden mit dem Pick eures Teams.
Vor Beginn:
Runde 2 öffnet heute Nacht um 1 Uhr ihre Pforten und liefert uns womöglich die Antwort auf die spannende Frage, wo denn der Deutsch-Amerikaner Amon-Ra St. Brown landen wird. Der Wide Receiver von USC wünscht sich jedenfalls, mit seinem Bruder EQ bei den Green Bay Packers zusammenzuspielen.
Das Recap zur ersten Runde im Draft findet Ihr hier!
NFL Draft 2021: Die Picks in Runde 1
Pick | Mannschaft | Spieler | Position | College |
1 | Jacksonville Jaguars | Trevor Lawrence | Quarterback | Clemson |
2 | New York Jets | Zach Wilson | Quarterback | BYU |
3 | San Francisco 49ers (via HOU, MIA) | Trey Lance | Quarterback | North Dakota State |
4 | Atlanta Falcons | Kyle Pitts | Tight End | Florida |
5 | Cincinnati Bengals | Ja'Marr Chase | Wide Receiver | LSU |
6 | Miami Dolphins (via PHI) | Jaylen Waddle | Wide Receiver | Alabama |
7 | Detroit Lions | Penei Sewell | Offensive Tackle | Oregon |
8 | Carolina Panthers | Jaycee Horn | Cornerback | South Carolina |
9 | Denver Broncos | Patrick Surtain II | Cornerback | Alabama |
10 | Philadelphia Eagles (via DAL) | DeVonta Smith | Wide Receiver | Alabama |
11 | Chicago Bears (via NYG) | Justin Fields | Quarterback | Ohio State |
12 | Dallas Cowboys (via SF, MIA, PHI) | Micah Parsons | Linebacker | Penn State |
13 | Los Angeles Chargers | Rashawn Slater | Offensive Tackle | Northwestern |
14 | New York Jets (via MIN) | Alijah Vera-Tucker | Guard | USC |
15 | New England Patriots | Mac Jones | Quarterback | Alabama |
16 | Arizona Cardinals | Zaven Collins | Linebacker | Tulsa |
17 | Las Vegas Raiders | Alex Leatherwood | Offensive Tackle | Alabama |
18 | Miami Dolphins | Jaelen Phillips | Edge Rusher | Miami (FL) |
19 | Washington Football Team | Jamin Davis | Linebacker | Kentucky |
20 | New York Giants (via CHI) | Kadarius Toney | Wide Receiver | Florida |
21 | Indianapolis Colts | Kwity Paye | Edge Rusher | Michigan |
22 | Tennessee Titans | Caleb Farley | Cornerback | Virginia Tech |
23 | Minnesota Vikings (via SEA, NYJ) | Christian Darrisaw | Offensive Tackle | Virginia Tech |
24 | Pittsburgh Steelers | Najee Harris | Running Back | Alabama |
25 | Jacksonville Jaguars (via LAR) | Travis Etienne | Running Back | Clemson |
26 | Cleveland Browns | Greg Newsome II | Cornerback | Northwestern |
27 | Baltimore Ravens | Rashod Bateman | Wide Receiver | Minnesota |
28 | New Orleans Saints | Payton Turner | Defensive Lineman | Houston |
29 | Green Bay Packers | Eric Stokes | Cornerback | Georgia |
30 | Buffalo Bills | Greg Rousseau | Edge Rusher | Miami (FL) |
31 | Baltimore Ravens (via KC) | Jayson Oweh | Edge Rusher | Penn State |
32 | Tampa Bay Buccaneers | Joe Tryon | Edge Rusher | Washington |
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