Draft: Swift, Edwards-Helaire, Taylor und Co.: Das Running Back Ranking

Von Adrian Franke
14. April 202012:16
SPOX blickt auf die Running Backs im diesjährigen Draft.imago images
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Die Running-Back-Klasse im NFL Draft 2020 (23.-25. April) überzeugt eher mit einzelnen Spezialisten als mit generell hoher Qualität - einige dieser Kandidaten haben es aber in sich. SPOX-Redakteur Adrian Franke nennt seine Top-10-Running-Backs im diesjährigen Draft.

Selbst wenn man die Diskussionen über Positional Value, die Austauschbarkeit eines Running Backs in der heutigen NFL und die Fragen danach, wann man überhaupt einen Running Back draften sollte, für einen kurzen Moment ausklammert, kommt man nach der Analyse der diesjährigen Running-Back-Klasse im Draft zu einem kritischen Schluss: Es handelt sich nicht gerade um die vielversprechendste Running-Back-Klasse der letzten Jahre.

Das bedeutet nicht, dass es keine interessanten Talente gäbe; der Punkt ist eher ein anderer: So viele Running Backs dieser Klasse sind entweder Spezialisten - wie die physischen Power-Backs A.J. Dillon und Michael Warren oder auf der anderen Seite die Speedster Raymond Calais und Levante Bellamy - oder aber sehr Scheme-spezifische Backs.

Vanderbilts Ke'Shawn Vaughn beispielsweise wäre in einem Outside-Zone-Scheme, wie es unter anderem die San Francisco 49ers unter Kyle Shanahan so erfolgreich laufen, extrem gut aufgehoben. Doch in puncto Agilität und genereller Beweglichkeit ist er wiederum so limitiert, dass andere Schemes, die überspitzt formuliert mehr als "One Cut and Go" von ihren Backs verlangen, ihn vermutlich schnell an seine Grenzen bringen würden.

Und so kommt man letztlich doch wieder auf die vergleichsweise große Abhängigkeit der Position zurück. Abhängigkeit vom Blocking, Abhängigkeit vom Scheme, Abhängigkeit von der Qualität des Passspiels und Abhängigkeit von der Herangehensweise der gegnerischen Defense.

Gibt es Backs in diesem Draft, die in guten Umständen gut funktionieren werden? Keine Frage. Allerdings dann eben oftmals als letztes Teil der Kette. Die Running Backs, die vielversprechend dahingehend sind, dass sie über Scheme und Umstände hinaus Offense kreieren können, sind deutlich rarer gesät.

NFL Draft 2020: Running Back Ranking

10. J.J. Taylor, Arizona

Stärken:

  • Elite in puncto Agilität, Cuts und Beschleunigung. Taylor geht in Sekundenbruchteilen von 0 auf 100, seine Explosivität und Agilität sind bei fast jedem Tape sichtbar.
  • Taylors Richtungswechsel sind scharf und ohne Geschwindigkeitsverlust. Regelmäßig lässt er Verteidiger auf engstem Raum aussteigen und kreiert so neue Winkel und teilweise komplett neue Spielsituationen im Play.
  • Seine physischen Qualitäten übertragen sich auch auf seine Rolle im Passspiel. Taylor hat explosive Routes auf Tape und setzt auch hier scharfe Cuts. Linebacker werden große Probleme haben, Eins-gegen-Eins mit ihm mitzuhalten. Mit 1,59 Yards pro gelaufener Route belegte Taylor letztes Jahr Platz 31 unter allen College-Running-Backs.
  • Taylor ist unter dem Strich konstant gefährlich mit dem Ball in der Hand, inklusive bei Screens und dergleichen. Seine Physis macht es zur Voraussetzung, dass er mehr als Waffe im Raum und weniger als Running Back im engeren Sinne der Definition eingesetzt wird. In einer solchen Gadget-Rolle aber könnte er durchaus Wert für eine Offense in der NFL mitbringen.

Schwächen:

  • Die Physis ist hier als erstes zu nennen. Taylor ist 1,65 Meter groß und keine 85 Kilo schwer - das limitiert ihn hinsichtlich seiner denkbaren Rolle in der NFL doch ein gutes Stück.
  • Die physischen Nachteile sieht man auch auf Tape. Als Pass-Blocker ist er kaum zu gebrauchen, direkter Kontakt beendet quasi jedes Play. Schon seine Workload bei Arizona war limitiert. Arizona setzte ihn bereits meist in einer Gadget-Rotations-Rolle ein. Taylor wird in der NFL eine spezifische Rolle brauchen.
  • Teilweise will er mit seiner Agilität auch zu viel und tänzelt dann zu viel, was zu negativen Plays statt kurzem Raumgewinn führt.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 5. Runde.

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9. Darius Anderson, TCU

Stärken:

  • Ein spektakulärer, explosiver Spieler. Anderson verfügt über enorme Beschleunigung, kann blitzartig in den zweiten und auch den dritten Gang schalten und der Defense davonlaufen. Hat er Platz, ist er weg.
  • Zusätzlich dazu ist Anderson extrem schwer zu tackeln; er ist neben seinem Speed auch das, was man als "Elusive Runner" bezeichnen würde - heißt: Anderson bewegt sich gut durch enge Räume und läuft regelmäßig durch mehrere Tackle-Versuche.
  • Dabei hilft es ihm zusätzlich, dass er neben Speed und Beweglichkeit auch eine sehr gute Contact Balance hat. Ein Tackle-Versuch ist keinesfalls das automatische Ende des Plays.
  • Anderson hat auch gute Ansätze als Receiver gezeigt. Mitunter auch im Slot aufgestellt, hatte er einige gute Cuts und vor allem gute Hände.

Schwächen:

  • Das größte Fragezeichen bei Anderson ist nicht physischer Natur, sondern hängt mit seiner Art, das Spiel zu lesen zusammen. Kurzum: Vision - also die Art und Weise, wie er Blocks liest, wie er Lücken antizipiert und erkennt genau wie die Fähigkeit, Bewegungen von Verteidigern zu verstehen, ist ein riesiges Fragezeichen bei Anderson.
  • Nicht selten wirkt es fast so, als würde Anderson hier ohne jegliches Muster handeln - als wäre es Glückssache oder Zufall, wo er seinen Cut setzt und ob er damit richtig oder eben falsch liegt. Manchmal ist es der ideale Cut, mit dem er seine Athletik auch voll ausspielen kann, dann wieder lässt er offene Gaps ungenutzt und rennt in einen Verteidiger rein.
  • Diese Defizite in seiner Vision und seiner Art, das Spiel zu lesen, wirken sich auch auf sein Spiel insgesamt aus. Anderson will bevorzugt Runs nach außen tragen, häufig will er Yards kreieren, wo gar keine da sind.
  • Alles wirkt noch unkontrolliert, der mentale Part der Position scheint bei Anderson noch ein Projekt zu sein. Doch die physischen Voraussetzungen sind verlockend.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 4.-5. Runde.

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8. Cam Akers, Florida State

Stärken:

  • Akers ist eines der eingangs angesprochenen "holt, was da ist"-Prospects. Heißt: Akers spielt gut in der Struktur des Plays, hier und da auch mal ein paar Yards darüber hinaus - gleichzeitig aber wird er weder NFL-Verteidigern regelmäßig davonlaufen, noch ist er die ultimative Matchup-Waffe im Passspiel.
  • Anders formuliert: Akers ist durch und durch solide. Er navigiert gut durch enge Räume, er zeigt Power und läuft durch Kontakt (904 Yards nach Kontakt letztes Jahr, Platz 12) und kann so gelegentlich auch Big Plays auflegen.
  • Als Pass-Blocker ist er physisch fähig und willig, im Passspiel ist er funktional, nicht mehr.
  • Auch seine Agilität ist auf einem ausreichenden Level.
  • Unbedingt zu erwähnen bei Akers ist die Tatsache, dass er - verglichen mit den meisten hier höher gerankten Backs - furchtbare Umstände hatte. Eine schlechte Offensive Line, schlechte Run-Designs, viele aussichtslose Runs über die Mitte. Seine 4,9 Yards pro Run in der vergangenen Saison sind ihm da hoch anzurechnen. Die Base-Line mit Akers ist unbestreitbar solide.

Schwächen:

  • Akers ist weder ein Speedster, noch ein explosiver Runner. Unter besseren Umständen hätte er fraglos auch bessere Stats produziert, doch darf man berechtigte Zweifel daran haben, dass er in der NFL im offenen Raum plötzlich ein überdurchschnittlicher Playmaker wird.
  • Generell ist er kein "scharfer" Runner. Zwar lässt Akers durchaus Verteidiger aussteigen, doch werden seine Cuts nicht plötzlich komplett neue Spielsituationen kreieren.
  • Im Passspiel ist er zwar funktional, was aber eben auch bedeutet, dass er zu viele negative Plays hier hat: Drops, Fehltritte als Blocker - beides sieht man noch zu häufig auf Akers' Tape.
  • Zwar ist er bei seinen Reads geduldig und trifft auch häufig die richtige Entscheidung; teilweise aber wollte er zu viel erzwingen und war zu abwartend auf der Suche nach einer besseren Gap, was hinter der Offensive Line der Seminoles schlicht nicht funktionierte.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 4. Runde.

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7. Antonio Gibson, Memphis

Stärken:

  • Ein zum Running Back umfunktionierter Wide Receiver, und das sieht man. Gibson ging aus der High School auch aus Mangel an Recruiting-Interesse ins Junior College, wo er sich über zwei Jahre als Receiver weiter empfahl. Bei Memphis übernahm er in der Memphis-Offense gewissermaßen die Rolle von Tony Pollard, ist allerdings noch mehr Receiver als Pollard es war.
  • So sieht auch das Tape aus. Gibson läuft vertikale Routes, er hat mehrere sehr gute Out-and-Up-Routes auf Tape, er läuft Seam- und Comeback-Routes und schlägt da insbesondere Soft Coverage konstant.
  • Zusätzlich bringt Gibson Value als Returner mit und hatte auch hier mehrere Big Plays.
  • Gibson ist generell gefährlich mit dem Ball in der Hand, also auch nach dem Catch. Er ist agil mit dem Ball in der Hand und zeigt einige sehenswerte Moves auf Tape. Seine Cuts sind scharf und explosiv.
  • Gibson ist in puncto Straight-Line-Beschleunigung kein explosiver Spieler, aber er zeigt Speed und er hat auch einen zweiten Gang.

Schwächen:

  • Um als Receiver in der NFL ebenfalls ausgeprägten Value mitzubringen, muss sich Gibson in dieser Rolle noch verbessern. Dafür müssen seine Cuts in der Route noch effizienter werden, dafür muss er sich von Man Coverage besser lösen. Aktuell war er vor allem produktiv, wenn er gegen softe Underneath Zones laufen konnte und dementsprechend Platz hatte.
  • Als Runner wurde er einfach minimal eingesetzt. 33 Runs in seiner gesamten College-Karriere und davon waren noch einige Jet Sweeps und dergleichen, die also noch weniger klassische Running-Back-Qualitäten mitbringt. Es gibt also keine vernünftige Sample Size, um ihn in dieser Hinsicht zu bewerten. Was man dabei sieht: Er läuft sehr aufrecht und seine Vision ist fraglos noch inkonstant.
  • Gibson ist ein spannendes Projekt, weil er eine Mismatch-Waffe werden könnte. Dafür ist er aber fraglos auch eine Projection: was kann man als Running Back mit ihm in der NFL machen? Kann man mit ihm diese Mismatches auch kreieren? Wird er in der NFL mehr oder weniger "nur" ein Slot-Receiver, wäre sein Value deutlich geringer.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 4. Runde.

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6. Zack Moss, Utah

Stärken:

  • Spektakulärer Contact-Runner. 1.042 Yards als Runner nach Kontakt, Platz 8 in der vergangenen Saison; dazu aber auch 33 durchbrochene Tackle-Versuche bei 66 Catches, dieser Value überträgt sich also auch auf das Passspiel.
  • Moss läuft konstant durch Verteidiger, er hat eine extrem gute Balance und arbeitet physisch durch Kontakt. Auf diese Art kreiert Moss Yards über das Play-Design hinaus.
  • Dabei hilft ihm auch seine Vision. Moss liest - so wirkt es - konstant schon Verteidiger auf dem Linebacker-Level und setzt seine Cuts dementsprechend vorausschauend. Seine Vision und Reads sind bereits sehr ausgeprägt.
  • Moss zeigt gute Hände bei rudimentären Routes aus dem Backfield, in Pass-Protection sieht er meist sehr gut aus.

Schwächen:

  • Speed ist ein gigantisches Fragezeichen. Moss hat kaum Build-Up-Speed und wenn er aufs Linebacker-Level durchbricht, ist quasi kein zweiter Gang zu sehen.
  • Auch hat er keine Explosivität. Moss nimmt kaum Tempo auf, er hat keine scharfen Bewegungen. Das betrifft auch seine Routes. In dieser Hinsicht ist Moss einfach limitiert und das wird auch sein Big-Play-Potenzial in der NFL merklich einschränken.
  • Moss ist ein "holt, was da ist"-Runner mit einigen zusätzlichen Yards nach Kontakt. Aber er kreiert keine neuen Räume, keine neuen Winkel. Gut möglich, dass er nicht mehr als ein verlässlicher Power-Back in der NFL wird.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 3.-4. Runde.

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5. J.K. Dobbins, Ohio State

Stärken:

  • Glänzte vor allem in Designs, bei denen er nach außen arbeiten durfte. Hier ist seine Vision merklich am besten, hier läuft er am effizientesten und hier nimmt er auch Speed auf und kann dann auch in den zweiten Gang schalten.
  • Dobbins ist im Raum dann auch agil, als Runner hat er extrem fließende Bewegungen, auch wenn er Tempo aufgenommen hat.
  • Seine Agilität überträgt sich aber auch auf den Traffic rund um die Box, wo er sich gut durchmanövriert. Hier kombiniert er gute Beweglichkeit mit Power und Balance durch Kontakt.
  • Als Receiver sind gute Ansätze erkennbar, vor allem als Receiver aus dem Backfield. Auch in Pass-Protection hat Dobbins viele positive Snaps und hält auch mit Physis etwa gegen Blitzer über die Mitte seine Position.

Schwächen:

  • Dobbins braucht Platz, um Speed aufzubauen, das ist überdeutlich. Explosivität ist gar nicht sein Spiel, deshalb wirkte er auch am besten bei Runs nach außen, wo er Tempo langsam aufbauen konnte. Auch Short-Area-Quickness ist nicht Dobbins' Stärke.
  • Seine Reads sind gut, nicht mehr. Dobbins nimmt häufig was da ist und so hat er zwar wenige negative Plays, spielt die Position aber auch eher konservativ.
  • Könnte in der Box noch kompakter laufen, das würde ihm hier noch mehr Power durch Kontakt geben als er ohnehin schon hat.
  • Unter dem Strich ein Running Back, der vermutlich am besten in einem Outside Zone Scheme aufgehoben ist. Er braucht Platz und er braucht Zeit, um seine Stärken richtig auszuspielen - was ihn wiederum stark von den Umständen abhängig macht. Kommt er in die entsprechend für ihn richtige Situation, sollte Dobbins auch auf dem nächsten Level gute Zahlen auflegen und eine 3-Down-Rolle einnehmen.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 3.-4. Runde.

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4. Eno Benjamin, Arizona State

Stärken:

  • Ein Running Back, der Spaß macht. Benjamin verfügt über enorme Agilität, er spielt wahnsinnig explosiv und hat eine gute Beschleunigung. Er kann im Play Tempo rausnehmen und wieder draufpacken, Richtungswechsel kommen ohne großen Geschwindigkeitsverlust.
  • Unheimlich schnelle Füße. Benjamin lässt Verteidiger regelmäßig auf engstem Raum aussteigen, er hat fantastische Jump Cuts und seine Moves lassen fast jeden anderen Back dieser Klasse alt aussehen. Navigiert schlicht spektakulär gut auf engem Raum.
  • Zusätzlich ist er ein verlässlicher Receiver aus dem Backfield. Benjamins Tape zeigt einen Spieler mit guten Händen, der den Ball regelmäßig auch vom Körper weg fängt. Das sahen seine Coaches offenbar ähnlich, Benjamin wurde im Passspiel intensiv eingesetzt.

Schwächen:

  • Physis dürfte bei ihm das mit Abstand größte Fragezeichen sein. Benjamin hat so gar keine Power, bekommt ein Tackler einen guten Winkel, ist das Play nahezu immer vorbei. Auch kein Back, der in Short-Yardage-Situationen mal Verteidiger die nötigen Inches mit sich zieht.
  • Dieses Problem überträgt sich auch auf seine Pass-Protection. Benjamin ist hier zwar durchaus willig und wirft sich auch rein, immer wieder aber wird er physisch dabei schlicht dominiert. Und das wird in der NFL noch deutlich häufiger passieren.
  • Benjamin ist ein Big-Play-Threat, doch er muss besser darin werden, auch mal die erste Lücke und den kurzen Raumgewinn zu nehmen. Teilweise übertreibt er es mit seinen Cuts oder will zu viel.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 3.-4. Runde.

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3. Jonathan Taylor, Wisconsin

Stärken:

  • Ein exzellenter Runner, in dieser Disziplin der Beste der Klasse und er sieht hier wie eine klare Nummer 1 aus.
  • Egal ob Balance durch Kontakt, Agilität auf engstem Raum, Power - oder auch Breakaway-Speed: Taylor kann hier hinter jede Box einen Haken setzen und hat rein als Runner gesehen eine enorm hohe Base-Line, auch als Projection Richtung NFL.
  • Das betrifft nicht nur die physischen Aspekte der Position, sondern auch die mentalen. Taylor zeigt Geduld - im richtigen Maße - und Vision, er liest Blocks und gibt seinen Linemen eine Chance. Gleichzeitig setzt er seine Cuts so, dass er bereits Linebacker auf dem Level dahinter in eine falsche Richtung schicken kann.

Schwächen:

  • Als Receiver ein riesiges Fragezeichen. Kann Taylor den kurzen Pass in die Flat oder den Screen fangen? Ja. Alles darüber hinaus aber war schon im College bestenfalls durchwachsen. Wenn er mal Routes aus einer Receiver-Position läuft, ist das meist sehr hölzern. Da sind keine guten Cuts zu sehen, das ist nicht sein Spiel.
  • Pro Football Focus listet ihn zudem bei acht Drops über 50 fangbare Pässe. Das ist eine Red Flag. Taylor ist vermutlich am ehesten als Oldschool-Back zu bezeichnen, was seine Prognose für die NFL angeht. Ein sehr guter Runner, doch darüber hinaus dürfte seine Rolle deutlich limitiert sein. Und das wiederum schmälert auch seinen Value.
  • Selbst als Runner gibt es zwei Fragezeichen: Seine Stop-and-Start-Fähigkeiten - also wenn Taylor im Play anhalten und dann schnell wieder Fahrt aufnehmen muss - ist durchwachsen und Fumbles waren bei ihm ein konstantes Thema im College. Darüber hinaus kommt er mit über 900 Carries in die NFL.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 3. Runde.

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2. Clyde Edwards-Helaire, LSU

Stärken:

  • Als Pass-Catcher sollte er sich bereits als Rookie über dem NFL-Durchschnitt auf der Running-Back-Position bewegen.
  • Edwards-Helaire zeigt in seinen Routes gute Cuts, bewegt sich auch bei Tempo fließend - und hatte bei LSU zahlreiche Angle-Routes, mit denen er Linebacker aus dem Backfield komplett alt aussehen ließ. Ist Routes aus dem Backfield, aber auch aus Slot- und Outside-Positionen gelaufen.
  • Edwards-Helaire ist ein sehr kompakter Runner, mit tiefem Körperschwerpunkt, der gleichzeitig aber auch clever läuft. Er nutzt seine Blocks, kann aber auch durch Kontakt laufen.
  • Zusätzlich hat er Speed und Beschleunigung. Edwards-Helaire sieht wie ein echter 3-Down-Back, auch für die NFL, aus. Er bringt von Anfang an Value im Passspiel mit, ist aber alles andere als ein reiner Receiving-Back.

Schwächen:

  • Power ist eher Durchschnitt als irgendetwas anders. Schiebt Verteidiger selten nach hinten, gewinnt nicht mit seiner Physis.
  • Generell: Kein Power-Runner. Eher einer, der durch Kontakt arbeiten kann, aber in dieser Hinsicht eben auch nicht mehr mitbringt.
  • Teilweise überträgt sich diese Kritik auch auf seine Snaps in Pass-Protection. Edwards-Helaire wirkt hier mitunter etwas behäbig und punktet nicht gerade mit Agilität oder Explosivität.
  • Speed ist in Ordnung, aber auch nicht mehr.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 3. Runde.

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1. D'Andre Swift, Georgia

Stärken:

  • Die Kombination aus Explosivität und Agilität sucht in dieser Klasse ihresgleichen. Swift bewegt sich exzellent auf engstem Raum, beschleunigt in Sekundenbruchteilen, variiert sein Tempo und lässt Tackling-Versuche ins Leere gehen.
  • Richtungswechsel und Cuts sehen komplett mühelos aus und erfolgen ohne Geschwindigkeitsverlust. Seine Stop-and-Go-Szenen sind mitunter herausragend. Swift ist mit seinen schnellen Füßen und den agilen Hüften für Verteidiger extrem schwer zu greifen.
  • Eine echte Waffe im Passspiel. Ist Routes aus allen Positionen gelaufen, hat sehr gute Hände und findet den Ball auch in vertikaleren Routes.
  • Vision und Reads sehen insgesamt gut aus. Weiß, wo er seine Cuts setzen muss und wo er Räume finden oder auch kreieren kann.

Schwächen:

  • Nicht gerade ein Power-Runner. In Kombination mit einem vergleichsweise eher aufrechten Laufstil gab es immer wieder mal Plays, wo er vom Tackling komplett zerlegt wurde.
  • Generell kein Back, der durch Tackling-Versuche läuft. Muss diesen eher ausweichen.
  • Seine Routes sind bereits gut, könnten aber vermutlich noch schärfer sein.

SPOX-Draft-Runden-Empfehlung: 2. Runde.

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Das Draft Running Back Ranking 2020 im Überblick:

PlatzierungSpielerCollegeRundenempfehlung
1.D'Andre SwiftGeorgia2. Runde
2.Clyde Edwards-HelaireLSU3. Runde
3.Jonathan TaylorWisconsin3. Runde
4.Eno BenjaminArizona State3.-4. Runde
5.J.K. DobbinsOhio State3.-4. Runde
6.Zack MossUtah3.-4. Runde
7.Antonio GibsonMemphis4. Runde
8.Cam AkersFlorida State4. Runde
9.Darius AndersonTCU4.-5. Runde
10.J.J. TaylorArizona5. Runde