Vier Spieltage sind durch im College Football und mal wieder hat es eine Fülle an spektakulären Spielen, wilden Upsets und großen Enttäuschungen gegeben. Und mal wieder steht Alabama scheinbar konkurrenzlos ganz oben auf der Favoritenliste. Fünf Thesen zum Saisonstart im College Football.
College Football: Bryce Young ist der klare Heisman-Favorit
War dies der vielleicht beste Start in die College-Karriere jemals von einem Quarterback? Wahrscheinlich nicht, aber nah dran. Nach nur vier Spieltagen hat sich der 20-Jährige Freshman Bryce Young zum Topfavoriten auf die Heisman-Trophy gespielt, mit riesigem Vorsprung auf alle anderen Anwärter.
Dass Bryce Young unfassbar viel Talent hat, war bekannt. Nicht umsonst war er der top-gerankte Quarterback seines High-School-Jahrgangs. Doch so einen Start hat wohl selbst der größte Alabama-Fan nicht erwartet. Nicht nur sein zartes Alter von 20 Jahren hielt die Erwartungen an ihn zurück, auch der grobe Aderlass von Alabamas Offense in Richtung NFL in den letzten zwei Jahren warf einige Fragezeichen auf.
Diese Fragenzeichen konnte Young schon beim Auftakt gegen Miami wegpusten. Die Hurricanes versuchten ihn mit den verschiedensten Blitzes aus der Fassung zu bringen, Young zog ihnen jedoch seelenruhig den Zahn: 344 Yards und 4 Touchdowns (3 davon gegen Blitzes) standen nach gut drei Vierteln hinter seinem Namen, das beste Debüt jemals für einen Alabama-QB.
Am dritten Spieltag dann gleich die nächste Feuerprobe, das erste richtige SEC-Auswärtsspiel im Florida-Sumpf "The Swamp" gegen die an Position 11 gerankten Gators. Und auch hier konnte Young Nichts aus der Ruhe bringen: 240 Yards, 3 Touchdowns, kein Turnover. Mit drei Touchdown-Drives gleich im ersten Viertel wurde für klare Verhältnisse gesorgt, auch wenn Florida in der zweiten Halbzeit das Spiel nochmal halbwegs eng machte.
gettyCollege Football: Nahezu perfekter Karrierestart
Insgesamt steht er nach seinen ersten vier Spielen als Starter bei 1124 Yards, 15 Touchdowns und nur einer Interception. Viel besser kann man seine Karriere kaum starten. Und wenn man sich dann auch noch anschaut, wie schwer sich seine Altersgenossen bei anderen Top-Teams (Uiagalelei bei Clemson oder Stroud bei Ohio State) tun, ist es umso erstaunlicher, was Bryce Young bisher abgeliefert hat.
Auch die anderen, schon etwas älteren Heisman-Anwärter tun sich schwer: Oklahomas Spencer Rattler wollen einige OU-Fans schon auf der Bank sehen, auch UNCs Sam Howell hat Anlaufschwierigkeiten in diese Saison. Deshalb ist Bryce Young aktuell mit großem Abstand der Top-Favorit auf die Heisman-Trophy.
College Football: Die SEC und PAC12 sind die großen Gewinner
Im Rennen um die Playoffs geht es an den ersten Spieltagen viel um das Ansehen der Conferences. Natürlich spielen die Top-Teams auch um Sieg oder Niederlage, keine Frage. Niederlagen machen den Kampf um die Playoffs immer deutlich schwieriger. Doch Niederlagen in diesen Out-of-Conference Games bedeuten nichts im Kampf um die eigene Conference. Und wer seine Conference am Ende gewinnen kann, hat mindestens ein Mitspracherecht bei der Vergabe der vier Playoff-Plätze.
Darum ist eben das Ansehen, der direkte Vergleich der Conferences, unfassbar wichtig. Die ist nämlich der Maßstab, mit dem das Playoff-Komitee am Ende die Teams mit gleicher Anzahl an Siegen vergleicht. Und nachdem die meisten großen Conference-Duelle nun gespielt wurde, lassen sich klare Gewinner und Verlierer definieren.
Der erste (und erwartbare) Gewinner ist die SEC. Schon in den Preseason-Thesen hatten wir vermutet, dass zwei SEC-Teams die Playoffs erreichen könnten. Georgia hat mit dem Sieg gegen Clemson seinen Anspruch auf einen Playoff-Platz deutlich gemacht. Über Alabama haben wir schon gesprochen. Treffen sich diese beiden Teams ungeschlagen im SEC Championship Game wird wahrscheinlich auch der Verlierer dieses Spiels einen Playoff-Platz sicher haben.
Alabama und Georgia haben diesen Samstag die wahrscheinlich höchsten Hürden auf dem Weg zum SEC Championship Game zu nehmen: Alabama trifft auf Ole Miss, Georgia auf Mega-Überraschung Arkansas. Können beide Teams ihre Arbeit im eigenen Stadion erledigen, sieht alles sehr nach zwei Playoff-Plätzen für die SEC aus.
College Football: Oregon ist die klare Nummer eins
Ein weiterer Gewinner des Saisonstarts ist die PAC 12. Die PAC 12 hat seit Jahren das geringste Ansehen beim Playoff-Komitee, da Teams Jahr für Jahr ihre Spiele gegen die andere Conferences zum Teil sehr deutlich verlieren. Selbst ein ungeschlagener PAC12-Meister hätte es in den vergangenen Jahren sehr schwer gehabt, die Playoffs zu erreichen, so schlecht war das Ansehen der Conference.
Zu durchschnittlich die Teams, wodurch sich auch nie ein Team als klare Nummer 1 der Conference ins Rampenlicht spielen konnte. USC ist eigentlich die große Marke der Westküste, über die Probleme der Trojans später noch mehr.
In diesem Jahr gibt es aber diese klare Nummer 1: Oregon. Head Coach Mario Cristobal hat endlich den nächsten Schritt mit den Oregon Ducks geschafft, nachdem er vor ein paar Jahren mit Quarterback Justin Herbert zumindest an der Türschwelle zur CFB-Elite stand und immerhin der Rose Bowl gewinnen konnte.
Der Sieg bei Ohio State am zweiten Spieltag könnte fast noch wichtiger für das Programm unter Cristobal sein, zumindest hat er die Ducks in eine ausgezeichnete Position in Rennen um die Playoffs gebracht. Auch UCLAs Sieg gegen LSU hat der Conference ein besseres Ansehen beschert. Nun liegt es an Oregon, unbeschadet durch die PAC 12 zu marschieren, damit die Conference nach 2017 mal wieder einen Teilnehmer im CFB Final Four hat.
College Football: Was wird aus Ohio State?
Zwischen Gut und Böse liegen die beiden BIG-Conferences, die BIG 10 und BIG 12. Die BIG12-Teams Texas und Iowa State verloren ihre Spiele gegen Arkansas und Iowa zum Teil sehr deutlich. Immerhin blieben die gerankten Teams Oklahoma, Baylor und Oklahoma State bisher ohne Niederlage. Liga-Zugpferd Oklahoma sah gegen weitestgehend deutlich schlechtere Gegner jedoch bisher wenig überzeugend aus. Einige Fans rufen schon nach einem Quarterback-Wechsel. Noch ist aber hier alles im Lot, es gibt genug gute Gegner, um sein Resümee aufzuwerten, wenngleich kein Überteam in dieser Conference zu finden ist.
Ohio States eben erwähnte Niederlage gegen Oregon bringt die gesamte BIG 10 in die Bredouille. Ohio State selbst wird es schwer haben, selbst wenn sie die Conference mal wieder gewinnen sollten.
Auch hier gibt es noch ein paar Teams, die bisher unfallfrei geblieben sind und die BIG 10 in den Playoffs vertreten könnten: Penn State (immerhin einen Sieg gegen SEC-Team Auburn in der Tasche), Jim Harbaughs Michigan (Sieg gegen PAC12-Schlusslich Washington) und Iowa. Penn State und Michigan beide müssen noch gegen Ohio State ran, was für beide Teams in der jüngeren Vergangenheit nicht gut ausging. Dazu ist mit Michigan State (ebenfalls noch ungeschlagen) noch ein weiteres starkes Team in ihrer BIG12 East, das dem einen oder anderen Team noch ein Bein stellen wird.
Iowa hat in der BIG10 West einen deutlich entspannteren Spielplan, muss aber immerhin noch gegen Penn State und bei Wisconsin ran. Letztendlich müssen alle BIG10-Teams erst on Ohio State vorbei, worauf man trotz der leichten Schwächephase der Buckeyes nicht zu viel wetten sollte.
College Football: Playoffs wohl ohne ACC
Noch dunkler sieht es in der ACC aus. Die hat nämlich fast jedes Duell mit anderen Conferences verloren. Flaggschiff Clemson hat schon zweimal verloren und sieht vor allem offensiv hilflos aus.
Der Rest der Conference scheint aber unfähig, daraus Profit zu schlagen. Miami wurde schon gleich zweimal auf nationaler Bühne (erst gegen Alabama, dann gegen Michigan State) vorgeführt, UNC hat ebenfalls schon zweimal verloren. Nur noch 3 ACC Teams sind in der Top 25 vertreten: An Stelle 23 (NC State), 24 (Wake Forest) und 25 (Clemson). Die ACC wird mit großer Sicherheit keinen Playoff-Platz bekommen, nachdem im Vorjahr noch zwei Plätze an die Conference gingen.
College Football: Clemsons Run steht noch nicht vor dem Ende
Seit knapp 10 Jahren gehört Clemson zur absoluten Elite im College Football. Head Coach Dabo Swinney hat das Team zu sieben ACC-Titeln geführt, zuletzt sechs in Serie. Seit Einführung der Playoffs in 2015 war Clemson immer dabei, stand viermal im Endspiel und konnte 2016 und 2018 die Meisterschaft holen. Als einziges Team boten sie Nick Sabans Alabama im vergangenen Jahrzehnt mehrfach die Stirn.
Nach dem schwachen Saisonstart, wird nun die Frage aufgeworfen, ob Clemsons Lauf als Meisterkandidat beendet ist. Was ist dran?
Auf zwei Elemente konnte sich Clemson die letzten Jahre immer verlassen: Einen überragenden Quarterback und eine elitäre D-Line. Und eigentlich sah alles danach aus, dass Clemson diese Tradition nahtlos fortführen kann: DJ Uiagalelei war der beste Quarterback seines High-School-Jahrgangs, die D-Line mal wieder voller zukünftiger NFL-Spieler.
Die Defense insgesamt trägt tatsächlich auch ihren Teil bei: Nach vier Spielen hat die Defense erst drei Touchdowns (plus nochmal zwei in der Overtime gegen NC State) zugelassen. Diese Defense zählt immer noch zur Top-5 im Land.
Die Offense dagegen wirkt nahezu hilflos. Vor der Saison noch Heisman-Favorit, hat Uiagalelei einen ganz schwachen Saisonstart erwischt. Von O-Line und Run-Game bekommt er wenig Unterstützung, steht bei nur 3 Touchdowns und 3 Interceptions diese Saison. Sein Pick Six gegen Georgia zum Auftakt stellt sich als spielentscheidend heraus.
College Football: Kein Absturz unter Dabo Swinney
Ist es nun Zeit, den Panikknopf zu drücken? Vielleicht. Uiagalelei wird sich steigern, da bin ich mir sicher. Ob er einer schwachen O-Line zum Trotz das Team tragen kann, ist jedoch fraglich. Und die Defense wird nun mehr und mehr vom Verletzungspech verfolgt, vor allem an der gefürchteten Defensiv Line. Ihr bester Lineman, Tyler Davis, wird noch bis zu sieben Wochen fehlen. Für Bryan Bresee, Clemsons bestem Pass-Rusher, ist die Saison nach einem Kreuzbandriss bereits beendet.
Trotzdem wäre es noch verfrüht, Clemson auf dem Weg zurück ins CFB-Mittelfeld zu sehen. Die Playoffs sind vielleicht außer Reichweite, der ACC-Titel geht aber immer noch nur über Clemson. Ein wichtiges Duell steht da am kommenden Samstag an, Boston College muss in den Death Valley. BC ist noch ungeschlagen und kommt mit ganz viel Selbstvertrauen. Mit einem Heimsieg könnte Clemson aber gleich wieder für Ordnung in der schwachen ACC sorgen.
Außerdem rekrutiert Clemson weiter auf höchstem Niveau. Kaum ein Team kann sich die besten Talente im Land so herauspicken wie Dabo Swinney und Co. Darum ist ein unmittelbarer Absturz der Tigers kaum realistisch - zumindest solange Swinney weiter Regie im Death Valley führt.
Diese Entscheidung könnte College Football extrem verändern
Nach nur zwei Spieltagen gab es bereits die erste große Trainerentlassung: USC hat Head Coach Clay Helton gefeuert. Nun will sich der Athletic Director viel Zeit nehmen, um den nächsten Chefcoach der Trojans zu benennen. Und diese Entscheidung könnte drastische Folgen für College Football haben.
Eines ist Fakt: Auch ohne nennenswerte Erfolge im letzten Jahrzehnt ist USC eine der Top-Marken im College Football, angesiedelt im drittgrößten Markt (Los Angeles) der Welt. Süd-Kalifornien ist nach Süd-Florida das heißeste Talente-Pflaster. Vor allem hochkarätige Quarterbacks werden hier Jahr für Jahr ausgebildet.
USCs großes Problem in den letzten knapp zehn Jahren: Sie können die Talente nicht halten. Alabama (Young), Georgia (JT Daniels), Clemson (Uiagalelei) und Ohio State (Stroud), die Crème de la Crème im College Football, haben allesamt einen Quarterback, der in USCs Hinterhöfen ausgebildet wurde, sich aber gegen USC entschied.
Mitschuld daran trägt auch der Umgang mit Helton in den letzten Jahren. Er war eigentlich nur als Platzhalter für Urban Meyer gedacht, bis der nach seiner Auszeit wieder Lust am Coachen verspüren würde. Meyer zog sogar schon nach L.A., wo er für den Fernsehsender FOX arbeitete. Wann und nicht ob, Meyer übernehmen würde, schien die Frage zu sein - aber auch deshalb konnte sich Helton nie so richtig etablieren.
Meyer entschied sich dann aber für den Job in der NFL bei den Jacksonville Jaguars, USC hatte sich verzockt. Immerhin: Ohne Meyers Schatten um Hintergrund, konnte Helton letztes Jahr eine ansehnliche Recruiting Class holen, darunter drei der fünf Top-Talente in Kalifornien.
College Football: USC als hochattraktive Option
Doch nach zwei schwachen Spielen zu Saisonstart war nun doch alles vorbei für Helton und USC sucht nun ihren nächsten Head Coach, der eben nicht Urban Meyer sein wird. Kandidaten gibt es einige: Oregons Mario Cristobal, Penn States James Franklin oder Eric Bieniemy, Offensive Coordinator der Kansas City Chiefs, werden gehandelt.
Wer es am Ende wird, ist noch total offen. Fakt ist bei allen möglichen Kandidaten: Wenn USC anruft, muss man darüber nachdenken, egal wie glücklich und erfolgreich man in seinem momentanen Job ist. Denn sobald USC die heimischen Talente größtenteils wieder zu Hause halten kann, ist in der vergleichsweise schwächeren PAC 12 der Weg zurück zum Top-Team nicht zu schwer.
Sobald eine Grundlage an Erfolg geschaffen wurde, hat USC wie kaum eine andere Universität das Potential, vom neuen NIL (Spieler dürfen private Sponsorenverträge unterschreiben) zu profitieren. Es wird vermutet, dass sobald USC zu den besseren Teams im College Football gehören würde, die besten zehn bis zwanzig Spieler mit Millionenverträgen rechnen könnten.
College Football: Neuer Coach mit NFL-Erfahrung?
Sobald dieser Schneeball ins Rollen käme, gäbe es ziemlich sicher eine neue Supermacht im College Football. So wie Mitte der 2000er, als Head Coach Pete Caroll die Prä-Alabama-Dynastie anführte. Was damals in L.A. los war, kann man sich in ESPNs 30 for 30 "Trojan War" anschauen. Nur dass die Gelder an Reggie Bush und Co. damals unter der Hand verteilt werden mussten. Nun sind die Zahlungen legal und Los Angeles wartet nur darauf, die Trojans wieder nach oben zu pumpen.
Dazu muss aber eben der richtige Head Coach gefunden werden. Am besten einer mit NFL-Erfahrung, denn bei diesen möglichen Verdienstkanälen wird man kaum noch von Studenten sprechen können. Wer NFL-Vibes mitbringt und ein charismatischer Recruiter ist, wird USC wieder zu einer Macht machen können.
Gut möglich, dass ich diese Zeilen in ein paar Wochen einfach copy-pasten kann. Denn: Auch die Miami Hurricanes könnten schon bald auf der Suche nach einem neuen Head Coach sein. Als Playoff-Geheimfavorit gestartet, ist Head Coach Manny Diaz den hohen Erwartungen (noch) nicht gerecht geworden, sein Umfeld schreit schon nach seiner Entlassung.
Miami hat quasi die gleichen Standortbedingungen wie USC, von den legendären Canes-Teams der 80er und 00er gibt es gleich zwei "30 for 30"s. Nur die Universität an sich hat als kleinere Privatschule etwas weniger finanzielle Mittel. Dafür sind die Steuern in Florida drastisch niedriger, verglichen mit Kalifornien. Auch hier könnte der richtige Coach (Miami-Fans wünschen sich Canes-Legende Cristobal) für einen Powershift im College Football sorgen.
College Football: Zwei Transfers überflügeln die Konkurrenz
Auf dem Transfer-Portal, der Wechselbörse im College Football, war es in der vergangenen Offseason wesentlich aktiver als ohnehin schon. Denn alle Spieler bekamen wegen Corona eine Sondergenehmigung, die Universität zu wechseln, ohne eine Saison aussetzen zu müssen. Normalerweise ist dies nur Spielern, die ihren Abschluss in der Tasche haben, erlaubt.
Darum waren alle Coaches im Portal aktiv, um ihre Teams maximal zu verstärken. Selbst Alabama griff mehrfach zu, unter anderem bei Jameson Williams. Der Wide Receiver war bei Ohio State hinter dem Superstar-Duo Olave/Wilson mit seiner Einsatzzeit unzufrieden und sah bei Alabama nach dem Abgang so vieler Receiver in den letzten zwei Jahren seine Chance. Und die hat er genutzt.
Er ist sofort zu Bryce Youngs Lieblingswaffe geworden, führt die Crimson Tide mit 299 Yards und 3 Touchdowns an, dazu lief er zwei Kickoffs gegen USM zurück in die Endzone. Sein Raketenstart hat ihn sofort zum Draft-Liebling gemacht, vor allem sein Speed ist einzigartig im College Football. Wenn er in der SEC weiter so abliefert, werden ihn in der Draft nicht wenige sogar vor Olave und Wilson sehen.
College Football: Kenneth Walker III spielt groß auf
Während Wide Receiver mehr und mehr gefragt sind im Draft, werden Running Backs immer später und später gepickt. Gute Running Backs findet man genug in den späteren Runden, heißt es mittlerweile. Ein bis zwei Running Backs schaffen es dann aber doch pro Jahr in die erste Draft-Runde.
Dieses Jahr könnte es Kenneth Walker III sein, der die Fahne der Running Backs trägt. Er ist wohl der dominanteste Nicht-Quarterback in dieser Saison bisher. Wie viele seiner Teamkollegen bei Michigan State kam er über das Transfer Portal nach East Lansing, nachdem er bei Wake Forest nicht glücklich wurde. Head Coach Mel Tucker hat in den letzten zwei Jahren mit Hilfe von Transfers das Team einmal komplett auf links gedreht und in Kenneth Walker III den Jackpot geholt.
264 Yards und 4 Touchdowns zum Auftakt gegen Northwestern, 172 Yards gegen Miami plus ein Receiving Touchdown am 3. Spieltag. Walker ist auf dem Weg die 2000-Yard-Marke zu knacken, das wäre Heisman-würdig. Mit 554 Yards ist er aktuell der Top-Rusher im CFB. Besonders beeindruckend: Fast 400 seiner Yards kamen nach Kontakt, absoluter Topwert im College Football bisher. Gegen die Hurricanes sorgte er alleine für 20 (!) verpasste Tackles.
Walker hat die Spartans zu einem perfekten Saisonstart geführt und damit auch zu größeren Erwartungen in der BIG 10. Das Laufspiel hält sich bekanntlich am besten, wenn es im Laufe der Saison im Norden der USA deutlich kälter wird. Man kann also davon ausgehen, dass Walker hinter einer starken O-Line weiter dominieren wird und damit Michigan State zu einem gefährlichen Gegner für Ohio State, Penn State und vor allem Erzrivale Michigan machen wird.
In einem Draft-Jahrgang ohne großen Running-Back-Star hat Walker sich in die Position gebracht, im kommenden April als erster Back gedraftet zu werden.
Kenneth Walker III: Seine Statistiken auf dem College
Jahr | Runs | Yards | Touchdowns | Catches | Yards | Touchdowns |
2021 | 76 | 554 | 5 | 3 | 17 | 1 |
2020 | 119 | 579 | 13 | 3 | 30 | 0 |
2019 | 98 | 579 | 4 | 3 | 17 | 0 |