NFL - Die Gerüchteküche vor dem Draft: Atlanta Falcons vor Mega-Trade - Miami Dolphins wollen ersten Pick

Jan Dafeld
23. April 202017:22
Die Atlanta Falcons könnten nach oben traden.imago images
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Der Draft-Day ist da! Um zwei Uhr in der Nacht von Donnerstag auf Freitag startet der NFL Draft 2020 (ab 1 Uhr auf SPOX im LIVETICKER sowie im NFL-Network-Livestream bei DAZN). Wenige Stunden vor Beginn brodelt die Gerüchteküche heißer denn je: Die Falcons könnten offenbar einen Mega-Trade durchziehen, die Miami Dolphins wollen an Positions eins. Und: Gleich mehrere Stars könnten das Team wechseln. Ein Überblick über die heißesten Draft-Gerüchte.

NFL Draft 2020: Falcons mit Mega-Trade?

Kaum ein Team wird im Zusammenhang mit Draft-Trades aktuell häufiger genannt als die Falcons. Atlanta scheint unbedingt einen früheren Pick in der ersten Runde ergattern zu wollen, aktuell hält die Franchise den 16. Pick des Drafts. Jacksonville (9. Pick) wurde ebenso als möglicher Trade-Partner wie die Cardinals (8. Pick genannt). Laut Jay Glazer von FOX Sports könnte Atlanta aber noch deutlich höher hinaus wollen.

Glazer berichtet, dass Falcons-GM Thomas Dimitroff tatsächlich die Washington Redskins (2. Pick) kontaktiert habe, um nach oben zu traden. Ein solcher Trade wäre nicht weniger als ein Mega-Deal, da ein Sprung von Position 16 auf 2 zahlreiche hohe Draft-Picks - darunter nahezu garantiert mehrere Erstrundenpicks - beinhalten würde. Ein mehr als stattlicher Preis, zumal die Falcons den Trade nicht mit einem Quarterback als Ziel durchführen würden.

Wen genau Atlanta ins Auge gefasst hat, ist derzeit unklar. An Position zwei würden die Falcons aller Voraussicht nach Edge Rusher Chase Young von Ohio State draften wollen, allerdings soll das Team an den Top-Cornerbacks im Draft Jeffrey Okudah und CJ Henderson besonderes Interesse zeigen. Auch Defentive Tackle Derrick Brown wird als mögliches Ziel gehandelt.

NFL: Traden die Dolphins nach oben?

Auch Miami will offenbar im Draft weiter nach oben klettern. Aktuell halten die Dolphins den fünften Pick im Draft. Unter anderem berichtet Ian Rapoport vom NFL Network aber, dass die Franchise zumindest vor die New York Giants springen und die Lions (aktuell 3. Pick) dazu bewegen will, erst an Position fünf zu draften. Detroit würde bei einem solchen Deal voraussichtlich einen zusätzlichen Day-2-Draft-Pick einstreichen.

Die große Frage ist allerdings: Was ist das Ziel der Dolphins? Miami braucht einen Quarterback, so viel ist sicher. Rapoport berichtet allerdings, an Position drei sei die Franchise vor allem auf einen Offensive Tackle. Das würde zumindest den beabsichtigten Sprung vor die Giants erklären, die ihrerseits auf der Suche nach einer O-Line-Hilfe sind. Mit Andrew Thomas, Jedrick Wills, Tristan Wirfs und Mekhi Becton gibt es gleich vier Offensive Tackles, die als mögliche Top-fünf-Picks gehandelt werden, eine klare Nummer eins auf der Position gibt es im Draft nicht. Sollten die Dolphins also tatsächlich für einen Tackle nach oben traden, wäre das ein durchaus fragwürdiger Move.

Adam Schefter von ESPN berichtet derweil, dass Miami mehrfach versucht hätte, sogar an Position eins im Draft zu traden. Laut Schefter hätten die Bengals allerdings jedes Angebot entschieden ausgeschlagen. Cincinnati scheint demnach unbedingt den ersten Pick im Draft behalten zu wollen.

NFL: Findet Trent Williams ein neues Team?

Die Gerüchte rund um Trent Williams halten sich nun schon seit vielen Monaten. Der Left Tackle will nach einer Fehldiagnose des Teams nicht mehr für Washington spielen, auch nicht unter dem neuen Head Coach Ron Rivera. Die Teamärzte der Redskins hatten eine Geschwulst im Kopfbereich 2013 als nicht bedrohlich eingestuft, die sich hinterher nach weiteren Untersuchungen sechs Jahre später jedoch als Hirntumor herausstellte. Ein Trade ist daher geradezu unausweichlich, bislang haben die Redskins allerdings offensichtlich nicht den Gegenwert erhalten, den sie sich erhoffen.

Williams ist - wenn fit - einer der besten Left Tackles der Liga, die Verhandlungsposition der Redskins aufgrund des öffentlich bekannten Streiks von Williams allerdings denkbar schlecht. Nach Informationen von Les Carpenter von der Washington Post dürfte Williams das Team für einen Zeitrundenpick (oder womöglich auch zwei Drittrundenpicks) verlassen.

Besonders interessiert sollen nach wie vor die Cleveland Browns sein, die schon länger auf Left-Tackle-Suche sind. Auch die Minnesota Vikings und die New York Jets gelten als Interessenten, während die Philadelphia Eagles laut ProFootballTalk nicht im Rennen um Williams sind. Neben den Vikings, den Browns und den Jets werden allerdings auch die Tampa Bay Buccaneers mit Williams in Verbindung gebracht. Tampa ist im Win-Now-Modus und stand im Februar offenbar bereits unmittelbar vor einem Trade mit Washington: Damals sollte O.J. Howard im Gegenzug für Williams zu den Redskins wechseln, der Deal kam letztendlich aber nicht zustande.

NFL: Landet O.J. Howard noch bei den Patriots?

Nach dem Trade von Rob Gronkowski zu den Buccaneers scheint ein Abgang von Howard nahezu als unausweichlich, mit Cameron Brate befindet sich schließlich noch ein dritter Tight End mit Starterqualitäten im Kader. Trotz der eher suboptimalen Verhandlungsposition sollen die Bucs mindestens einen Zweitrundenpick für Howard fordern.

Als möglicher Abnehmer wird - neben den Redskins, die Trent Williams im Gegnzug nach Tampa Bay schicken könnten - nach wie vor New England genannt. In den Trade rund um Gronkowski wurde Howard nicht involviert, die Patriots sollen aber nach wie vor Interesse am 25-Jährigen haben. Auch die San Francisco 49ers gelten als möglicher Interessent, das Team verfügt in den Runden zwei bis vier allerdings über keine Picks.

NFL: Fordern die Jaguars zu viel für Ngakoue?

Ein weiterer Spieler, um den sich nun schon länger Trade-Gerüchte ranken, ist Yannick Ngakoue. Der Pass-Rusher wurde von den Jaguars mit dem Franchise Tag gehalten, will allerdings nicht für Jacksonville spielen und forderte öffentlich einen Trade. Zuletzt stritt sich Ngakoue via Twitter mit Tony Khan, dem Sohn von Jaguars-Besitzer Shahid Khan.

Charlie Campbell von WalterFootball.com berichtet nun, dass die Raiders großes Interesse an Ngakoue zeigten und tatsächlich bereit seien, den 19. Pick des Drafts im Gegenzug für seine Dienste nach Jacksonville zu schicken. Die Jaguars hätten das Angebot allerdings zunächst abgelehnt und den 12. Pick im Draft als Kompensation gefordert.

Im vergangenen Jahr tradeten die Chiefs den 29. Pick des Drafts sowie einen Zweitrundenpick 2020 für Frank Clark zu den Seahawks. Die 49ers wiederum sendeten einen Zweitrundenpick 2020 für Dee Ford nach Kansas City.