Die AFC North galt vor der Saison als die womöglich spannendste Division der NFL. Nach der ersten Saisonhälfte lässt sich dieser Eindruck nur bestätigen. Kein Team konnte bislang vollends überzeugen, alle haben noch Chancen auf die Division-Krone - und alle treffen noch mehrfach direkt aufeinander. SPOX gibt einen Überblick über die Browns, Bengals, Steelers und Ravens und sagt, wer die besten Karten im Kampf um die Spitze hat.
Cleveland Browns
Die Ausgangslage:
Inkonstanz. Was in dieser Spielzeit fast alle Teams prägt, fällt bei den Browns besonders auf. Die Offense walzte über die Chargers und Bengals hinweg, implodierte jedoch gegen die Patriots und Steelers. Die Defense dominierte gegen die Vikings und Bears, wurde aber von den Chargers, Cardinals und Patriots zerlegt. Die aktuelle Bilanz von 5-5 und der letzte Platz in der Division sind ohne jede Frage enttäuschend, noch ist für das Team von Kevin Stefanski aber alles drin, auch der Division-Sieg.
Das läuft gut:
Die Offensive Line ist weiterhin stark und das obwohl Right Tackle Jack Conklin die halbe Saison verletzungsbedingt aussetzen musste. Mit Joel Bitonio und Wyatt Teller verfügt Cleveland über das beste Guard-Duo der Liga und walzt im Run-Game Woche für Woche über Gegner hinweg. Das Pass-Blocking ist zwar nicht mehr ganz so stark wie im Vorjahr, befindet sich aber immer noch auf einem hohen Niveau.
Der Floor der Offense bleibt aufgrund der eigenen Offensive Line aber auch aufgrund von Stefanskis Scheme hoch. Die Browns haben das mit Abstand effektivste Run-Game der Liga und sind somit in der Lage, auch ohne einen stark aufspielenden Quarterback oder ein herausragendes Waffenarsenal ordentlich Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Auch das Passspiel kann dank Rollouts und Play Action an guten Tagen ebenfalls sehr gefährlich sein.
In der Defense spielt Myles Garrett bislang absolut herausragend und befindet sich auf Kurs zum Defensive Player of the Year. Dank ihres herausragen Edge-Rushers kann die Defense somit durchaus dominant sein. Nach der Rückkehr von Denzel Ward bewiesen die Browns gegen die Bengals, welches Potenzial diese Unit theoretisch abrufen kann. Am Wochenende feierte Rookie Jeremiah Owusu-Koramoah nach rund einmonatiger Pause zudem sein Comeback.
Das läuft schlecht:
Baker Mayfield spielt längst nicht auf dem erhofften Niveau - zumindest nicht konstant. Auf herausragende Auftritte wie gegen die Texans, Chargers oder Bengals folgen immer wieder üble Ausrutscher wie gegen die Vikings oder kürzlich die Patriots. Dem einstigen Nummer-eins-Pick unterlaufen - trotz der Hilfe durch Stefanskis Scheme - zu viele klare Fehler, zudem spielt Mayfield seit Wochen angeschlagen. Ist ihr Quarterback nicht annähernd bei 100 Prozent, schwächt das die eigene Offense enorm.
Darüber hinaus mangelt es den Browns im Passspiel an Playmakern. Odell Beckham Jr. fand sich in Stefanskis Offense nie wirklich zurecht und spielt nun bei den Rams, Jarvis Landry und Austin Hooper sind solide Optionen, allerdings auch keine Unterschiedsspieler, die ein Spiel an sich reißen können. Die Offense der Browns kommt schematisch ohne eine klare Nummer eins aus, der Mangel an individuell überzeugenden Optionen macht sich bemerkbar - vor allem wenn das Laufspiel die Offense mal nicht tragen kann.
Die Defense kann ihr Potenzial, das auf dem Papier zweifelsohne besteht, zudem viel zu selten abrufen. Die Interior Defensive Line ist ein großes Problem, doch auch auf dem Linebacker-Level und in der Secondary wackelt es immer wieder. Neuzugang John Johnson III ist bislang noch lange nicht der erhoffte Difference-Maker.
Das größte Fragezeichen:
Baker Mayfield. Ist Mayfield ein Top-10-Quarterback oder doch eher das Produkt einer sehr gut designten Offense? Diese Saison sollte eigentlich Klarheit bringen, bislang gleichen Mayfields Leistungen jedoch einer Achterbahnfahrt. In aktueller Form ist der 26-Jährige gegenüber Backup Case Keenum allenfalls ein kleines Upgrade und dementsprechend oft nicht gut genug, um die Offense wirklich gut umsetzen zu können. Dass die Defense der Browns in dieser Saison tatsächlich nochmal zu dominanter Form auflaufen kann, darf bezweifelt werden. Die Offense wird daher einen zumindest soliden Mayfield benötigen, andernfalls könnte Cleveland im Playoff-Rennen die Luft ausgehen.
Die Chancen auf die Playoffs:
Aktuell belegen die Browns den letzten Platz in der Division, das Erreichen der Playoffs wird somit alles andere als ein Zuckerschlecken. Ein Sieg über die Lions ist in der kommenden Woche Pflicht, anschließend geht es zweimal gegen die Ravens und daraufhin gegen die Raiders, Packers, Steelers und die Bengals. Die Browns müssen innerhalb der eigenen Division punkten, andernfalls droht ihnen tatsächlich eine Saison ohne Erreichen der Postseason.
Cincinnati Bengals
Die Ausgangslage:
Die Bengals starteten überraschend stark in die Saison. Nach Siegen über unter anderem die Steelers und Ravens belegte Cincinnati zwischenzeitlich Platz eins, nicht nur in der Division, sondern der gesamten AFC. Zuletzt setzte es allerdings zwei sehr ernüchternde Niederlagen. Fünf Siege und Platz drei in der Division nach neun Spielen hätte man vor der Saison vermutlich unterschrieben, der Trend geht allerdings in die falsche Richtung. Kann sich das Team nach der Bye Week zurückmelden?
Das läuft gut:
Ja'Marr Chase ist in der NFL eingeschlagen wie eine Bombe und zählt über die erste Hälfte der Saison zu den dominantesten Receivern der NFL. Durch Chases Ankunft hat die Offense der Bengals eine neue Dimension bekommen, Cincys Receiving Corps ist mit Chase, Tee Higgins und Tyler Boyd einer der stärksten der Liga und kann jede Defense vor Probleme stellen.
Auch Joe Burrow spielt eine über weite Strecken spektakuläre Saison. Der Quarterback bewegt den Ball dank seiner starken Genauigkeit underneath weiterhin sehr konstant, sorgt durch das gute Zusammenspiel mit Chase in dieser Saison aber auch vermehrt für Big Plays. Nach sieben Interceptions in den letzten fünf Spielen muss Burrow die Fehler allerdings wieder etwas runterschrauben.
Die Defensive Line ist zudem eine der Überraschungen der Saison und trat in einigen Spielen wirklich dominant auf. Trey Hendrickson hat sich als exzellente Verpflichtung entpuppt, auch D.J. Reader spielt bislang gut. In der Secondary spielt Chidobe Awuzie seine bislang wohl beste Saison in der NFL und ist ein ganz wichtiger Neuzugang.
Das läuft schlecht:
Die Offensive Line der Bengals bleibt ein Problem. Riley Reiff ist zwar das erhoffte Upgrade als Right Tackle und auch Jonah Williams spielt eine bislang solide Saison, die Interior Offensive Line wackelt jedoch von Woche zu Woche. Rookie Jackson Carman wurde nach mehreren schwachen Leistungen auf die Bank gesetzt, Center Trey Hopkins präsentierte sich zudem nicht viel besser. Besserung ist nicht wirklich in Sicht.
Das Playcalling in der Offense scheint derweil noch zu häufig hinter den Erwartungen zurück zu bleiben. Die Receiver agieren weitgehend isoliert und erhalten nur wenig Hilfe über das Scheme. Angesichts der individuellen Klasse von Chase und Co. kann das funktionieren. Was passiert, sobald die Receiver ihre Matchups nicht mehr gewinnen, war jedoch gegen die Browns zu sehen.
Die lange so hochgelobte Defense wurde in den letzten zwei Wochen von den Jets und den Browns zerlegt, zunächst im Kurzpassspiel, in der Woche darauf dann vor allem im Run-Game sowie durch Play Action. Dass Cincinnati womöglich etwas zu früh gelobt wurde, bleibt denkbar. Als wirklich starke Gegner traf das Team bislang nur auf die Packers und die Ravens. Der Spielplan in der zweiten Saisonhälfte wird schwerer.
Das größte Fragezeichen:
Die Defense. Vor ein paar Wochen hätten die Bengals sich bei einem Ranking der besten Defenses der Liga Hoffnungen auf einen Platz in den Top 10 oder sogar Top 5 machen können. Dann folgten die Spiele gegen die Jets und Browns - und plötzlich steht ein fettes Fragezeichen hinter der Unit. Gegen die Raiders wird Cincinnati beweisen müssen, dass die letzten Auftritte nur Ausrutscher waren. Andernfalls dürften die Playoffs nur schwer zu erreichen sein.
Die Chancen auf die Playoffs:
Nach der ersten Saisonhälfte noch mitten im Playoff-Rennen zu stecken, ist für die Bengals zweifelsohne ein Erfolg. Tatsächlich die Postseason zu erreichen, dürfte jedoch schwierig werden. Mit den 49ers trifft Cincinnati in der zweiten Saisonhälfte nur auf ein Team mit einer aktuell negativen Bilanz, mit den Ravens und den Chiefs stehen zudem zwei vermeintliche Top-Teams auf dem Programm. Von einer längeren Sieges- bis zu einer Niederlagenserie scheint in den kommenden Wochen alles denkbar. Findet die Defense nicht bald zu ihrer Form zurück, dürften die Playoffs aber in weite Ferne geraten.
Pittsburgh Steelers
Die Ausgangslage:
Nach einem harten Auftaktprogramm mit Niederlagen gegen die Raiders, Bengals und Packers befanden sich die Steelers zuletzt im Aufwind. Pittsburgh fuhr - allerdings ohne wirklich restlos überzeugen zu können - Siege gegen die Broncos, Seahawks, Browns und Bears ein und kletterte zurück in Richtung Division-Spitze. Das Unentschieden gegen die Lions am vergangenen Wochenende war jedoch ein Dämpfer.
Das läuft gut:
Pittsburghs Receiver sind stark und können auch nach dem Ausfall von JuJu Smith-Schuster weiterhin für Mismatches sorgen. Diontae Johnson und Chase Claypool ergänzen sich mit ihren unterschiedlichen Skillsets gut und können beide für Big Plays sorgen. Mit Najee Harris und Pat Freiermuth haben die Steelers zudem zwei Rookies gefunden, die von Beginn an Schlüsselrollen in der Offense einnehmen können.
In der defensiven Front dominieren T.J. Watt und Cameron Heyward gegnerische Offensive Lines beinahe Woche für Woche. Die Ausfälle von Spielern wie Stephon Tuitt oder Tyson Alualu machen sich zwar bemerkbar, das Duo ist jedoch gut genug, um dennoch Spiele komplett an sich reißen zu können. Somit bleibt die Defense der Steelers für jeden Gegner ein gefährliches Matchup.
In 14 Saisons unter Mike Tomlin beendeten die Steelers ihre Saison noch nie mit einer negativen Bilanz. Das macht sich auch in dieser Saison durchaus bemerkbar. Spiele, in denen sowohl die Offense als auch die Defense vollends überzeugen können, sucht man bei den Steelers in dieser Saison praktisch vergebens, dennoch bleibt das Team fast immer bis zuletzt in ihren Spielen und haben gegen nahezu jeden Gegner immer Chancen auf den Sieg gehabt. Das Coaching scheint Pittsburgh immer wieder über Wasser zu halten.
Das läuft schlecht:
Ben Roethlisberger ist immer noch ein deutlich besserer Quarterback als Mason Rudolph oder Dwayne Haskins, das hat das vergangene Wochenende gezeigt. Im Vergleich mit anderen NFL-Startern bewegt sich der 39-Jährige mittlerweile allerdings auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Außer sehr schnellem Kurzpassspiel sowie gelegentlichen Deep Shots an die Seitenlinie hat Big Ben nur noch wenig im Arsenal. Die Offense müssen andere tragen.
Die Offensive Line macht Roethlisberger das Leben darüber hinaus nicht einfach. Das Blocking ist ein großes Problem, sowohl im Pass- als auch im Run-Game, indem Harris immer wieder bereits im Backfield getroffen wird. Nun fällt auch noch Guard Kevin Dotson aus. Damit sinkt der Floor der Offense weiter.
Auch die Defense ist nicht mehr so dominant wie in den letzten Jahren, verpasste Tackles waren gegen die Lions nicht zum ersten Mal ein großes Problem. Spieler wie Tuitt und Alualu fehlen in der Defensive Line, in der Secondary gibt es mehrere Fragezeichen. Laut DVOA ist Pittsburghs Defense in diesem Jahr nicht mehr als Durchschnitt.
Von sechs Spielen, die durch acht oder weniger Punkte Differenz entschieden wurden, gewannen die Steelers fünf und spielten einmal Unentschieden. Ihre Niederlagen kamen alle mit neun oder mehr Punkten Unterschied zustande. Knappe Spiele stets für sich entscheiden zu können, ist kein nachhaltiges Erfolgsrezept und spricht mit Blick auf den Saisonendspurt nicht unbedingt für die Franchise aus der Steel City.
Das größte Fragezeichen:
Die Secondary. Der Pass-Rush kann dank Watt und Heyward in der Front immer noch dominant sein, die Secondary bleibt bislang aber noch unter ihren Möglichkeiten. Minkah Fitzpatrick spielt längst nicht auf dem Niveau der Vorjahre, auch Terrell Edmunds oder Cameron Sutton sind in dieser Saison keine Unterschiedsspieler. Im Saisonendspurt trifft Pittsburgh noch auf Justin Herbert, Joe Burrow, Kirk Cousins, Ryan Tannehill, Patrick Mahomes, Baker Mayfield und zweimal Lamar Jackson. Steigert sich die Secondary nicht, könnten der Defense einige unangenehme Abende bevorstehen.
Die Chancen auf die Playoffs:
Mit einer Bilanz von 5-3-1 liegt Pittsburgh aktuell auf Rang fünf in der AFC, sowohl das Erreichen der Playoffs als auch der Division-Sieg liegen noch voll in eigener Hand. Aber: Der Spielplan in der zweiten Saisonhälfte ist brutal. Die Steelers treffen nur noch auf die Vikings als Team mit einer negativen Bilanz. Sofern das Tomlin-Team nicht weiterhin jedes One-Score-Game für sich entscheiden kann, könnte es hier noch so manche Niederlage setzen - und dann würden vermutlich sowohl die Division als auch die Playoffs in weite Ferne rücken.
Baltimore Ravens
Die Ausgangslage:
Vor nicht mal zwei Wochen sah die Situation der Ravens innerhalb der eigenen Division noch äußerst rosig aus. Während Baltimore sich in der Bye Week entspannte, verloren die beiden größten Konkurrenten, kurz darauf fuhr das Team in einem Thriller gegen die Vikings zudem den sechsten Saisonsieg ein. Dann folgte allerdings der üble Ausrutscher gegen die Dolphins. Die Konkurrenz stolperte in Woche 10 zwar ebenfalls, doch die Luft an die Spitze der AFC North wird dünner.
Das läuft gut:
Die Transformation zu einer deutlich flexibleren Offense, die auch Spiele durch die Luft gewinnen und schnelle Drives hinlegen kann, ist gelungen. Marquise Brown blüht im neuen System auf, zudem hat sich Rashod Bateman nach anfänglichen Verletzungsproblemen sehr gut in die Offense eingefunden. Zusammen mit Mark Andrews und mit Abstrichen Sammy Watkins verfügen die Ravens somit erstmals seit einer kleinen Ewigkeit über ein gutes offensives Waffenarsenal.
Davon profitiert auch Lamar Jackson. Dessen letzte zwei Auftritte waren zwar holprig, zuvor spielte der Quarterback allerdings beinahe schon wieder auf dem Niveau seiner MVP-Saison 2019. Hinter einer wackligen Offensive Line führte Jackson sein Team zwischenzeitlich von Sieg zu Sieg und heimste dabei gleich mehrfach beeindruckende Comeback-Erfolge ein.
Die Defense ist zwar noch längst nicht auf dem erhofften Niveau, die Defensive Line darf aber durchaus als positive Überraschung ausgemacht werden. Calais Campbell spielt noch immer auf Pro-Bowl-Niveau, die Neuzugänge Justin Houston und Odafe Oweh haben sich zudem sehr gut in die Defense der Ravens eingefunden. Die Run-Defense ist trotz großer Tackling-Probleme auf den hinteren Leveln gut und auch der Pass-Rush der Ravens kann sich nach den Abgängen von Matthew Judon und Yannick Ngakoue durchaus noch sehen lassen.
Das läuft schlecht:
Während die vermeintlichen Schwachstellen wie der Receiving Corps oder der Pass-Rush positiv überraschen konnten, bleiben einige der eigentlichen Stärken des Teams weit hinter den Erwartungen zurück. Die Rushing Offense des Teams ist im Vergleich zum Rest der Liga immer noch stark, allerdings längst nicht mehr so dominant wie noch in den Vorjahren. J.K. Dobbins und Gus Edwards mögen in der NFL zwar keine unersetzlichen Spieler sein, zwischen ihnen und Latavius Murray, Devonta Freeman und dem inzwischen wieder entlassenen Le'Veon Bell liegen dann aber doch noch Welten. Ein Neuzugang wie Marlon Mack hätte dem Team zur Trade-Deadline gut getan, das Run-Game wird mittlerweile fast ausschließlich von Jackson getragen.
Mitverantwortlich dafür ist auch die Offensive Line. Kevin Zeitler ist zwar die erwartet gute Verstärkung und auch Bradley Bozeman überzeugt nach seinem Wechsel auf die Center-Position, alle anderen Positionen in der O-Line sind jedoch wacklig besetzt - wenn überhaupt. Alejandro Villanueva ist ein klares Downgrade gegenüber Ronnie Stanley, Patrick Mekari machte seine Sache als Right Tackle zwar gut, fiel zuletzt aber selbst verletzungsbedingt aus. Kehren Mekari als Right Tackle und Ben Cleveland als Left Guard bald zurück, könnte es hier aber zumindest wieder bergauf gehen.
Defensiv ist die Secondary bislang eine echte Enttäuschung. Nur wenige Teams setzen ihre Defensive Backs so sehr unter Druck wie die Ravens mit ihren aggressiven Blitzes. In den Vorjahren ging diese Rechnung oft auf, nach dem Ausfall von Marcus Peters werden Baltimores Pass-Verteidiger in dieser Saison aber viel zu oft im Eins-gegen-eins geschlagen, auch Turnover produziert die Defense bislang zu selten. Nach dem Saisonaus von Deshon Elliott gibt es in diesem Bereich derzeit auch nicht allzu viel Hoffnung auf eine signifikante Verbesserung.
Das größte Fragezeichen:
Lamar Jackson. Kaum eine Offense in der NFL ist so sehr von einem Spieler abhängig wie die der Ravens von ihrer Nummer acht. Sowohl das Pass- als auch das Run-Game laufen durch Jackson, der angesichts der Schwächen im Pass-Blocking auch immer wieder für Plays außerhalb der Struktur sorgen muss. Mit gleich mehreren bärenstarken Leistungen trug Jackson sein Team an die Spitze der Division, gegen die Vikings und die Dolphins unterliefen ihm allerdings deutlich mehr Fehler. Wollen die Ravens trotz der zahlreichen Ausfälle in ihrem Team nochmal in den Kreis der Contender vorstoßen, brauchen sie einen Jackson in herausragender Form.
Die Chancen auf die Playoffs:
Mit sechs Siegen grüßen die Ravens aktuell von der Spitze der Division, dementsprechend gut sind die Chancen auf die Playoffs trotz der enttäuschenden Pleite in der Vorwoche nach wie vor. Baltimores restlicher Spielplan hat es allerdings in sich: Nach dem Aufeinandertreffen mit den Bears am Sonntag geht es noch zweimal gegen die Browns und Steelers, zudem trifft man auf die Packers, Bengals und Rams. Das Team von Head Coach John Harbaugh muss den Großteil der direkten Duelle in der Division für sich entscheiden, andernfalls könnte die Postseason tatsächlich nochmal in Gefahr geraten.
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