Die NFC East wandert auf historisch schlechten Pfaden: Nach sechs Wochen hat kein Team mehr als zwei Siege auf dem Konto, am Ende der Saison könnten sechs oder sogar fünf Siege für den Division-Sieg und damit für einen Playoff-Platz reichen. Vor dem richtungsweisenden Spiel der Philadelphia Eagles gegen die New York Giants (Fr., ab 2.20 Uhr LIVE AUF DAZN) machen wir den Check: Wo liegen die Probleme, was macht Hoffnung und wer gewinnt am Ende die Division?
Dallas Cowboys (2-4, Platz 1 der NFC East)
Das sind die Probleme: Defense, Offense, Turnover
Defense, Defense, Defense. Dallas kann weder den Pass noch den Run effektiv verteidigen, nach dem ersten Saisonspiel gegen die Rams (17:20) ließen die Cowboys fünf Spiele in Folge mindestens 34 (!) Punkte pro Spiel zu. Rechnet man den aktuellen Punkteschnitt des Teams auf 16 Spiele hoch, kommt man auf 581 zugelassene Punkte - nie zuvor kassierte ein Team in einer NFL-Saison so viele.
Es ist eine erschreckende Entwicklung, zumal Dallas auf dem Papier auch in der Defense einige durchaus stark besetzte Mannschaftsteile hat. Die Front Seven enttäuscht bislang auf ganzer Linie, und das, obwohl Aldon Smith bei seinem NFL-Comeback eine überraschend starke Verstärkung darstellt. Everson Griffen ist eine klare Enttäuschung, die Interior Defensive Line ist zudem ebenso wie das Linebacker Corps, trotz Spielern wie Jaylon Smith und Leighton Vander Esch, ein Totalausfall.
In der Secondary wird das Bild zudem nicht besser. Mit Ausnahme von Safety Xavier Woods erreichte in der Unit bislang kein Spieler auch nur durchschnittliches NFL-Niveau. Die Cornerback-Gruppe ist nach dem Abgang von Byron Jones und dem Ausfall von Chidobe Awuzie schlicht eine Katastrophe, gegen die Cardinals gab es erneut einen riesigen Coverage-Bust, einer von vielen in der laufenden Saison.
Während die Offense die defensiven Probleme in den ersten fünf Saisonspielen zumindest zeitweise ausgleichen konnte, scheint sich auch diese nach zahlreichen Ausfällen in der Offensive Line sowie der schrecklichen Verletzung von Quarterback Dak Prescott von einer Stärke in ein weiteres Sorgenkind zu verwandeln. Andy Dalton mag einer der besten Backup-Quarterbacks der Liga sein, aber gegen die Cardinals wurde erneut offensichtlich, dass er eindeutige Schwächen in der Offense nicht überspielen kann - anders als Precott vor ihm.
Dallas' Offensive Line ist mittlerweile eine klare Schwäche. Der Rücktritt von Travis Frederick vor dem Saisonstart war für die einst so beeindruckende Unit bereits ein Rückschlag, die langfristigen Ausfälle der Starting Tackles Tyron Smith und La'el Collins sind nicht zu kompensieren, zumal bei den Cowboys nur zwei Undrafted Free Agents als Backups unter Vertrag standen. Mit Zack Martin droht nun auch noch der vierte O-Liner mit Pro-Bowl-Potenzial auszufallen. Eine brutale Entwicklung.
All diese Probleme werden durch grobe, individuelle Schnitzer zusätzlich vergrößert. Dallas hat nach sechs Spielen eine Turnover-Differenz von minus 12, die schlechteste seit der Gründung des Teams im Jahr 1960. Ezekiel Elliott fumbelte in den letzten fünf Spielen fünfmal, Dalton sorgte in den eineinhalb Spielen seit Prescotts Verletzung zudem bereits für drei Turnover. Ein Team, das defensiv so große Probleme hat, kann sich in der Offense niemals so viele Fehler und Ballverluste erlauben.
Das macht noch Hoffnung: Rückkehrer und Wide Receiver
Langfristig kann die Defense praktisch nicht auf diesem historisch schlechten Niveau bleiben, dafür wirkt das Team individuell schlicht zu talentiert. Vander Esch sollte nach seiner Rückkehr ein Upgrade zu Joe Thomas sein, Awuzie die Secondary bei seinem Comeback zumindest ein wenig stabilisieren. Sofern sich die Interior Defensive Line von katastrophal zumindest auf unterdurchschnittlich steigern kann, dürfte Dallas durch das Duo Demarcus Lawrence und Aldon Smith eine zumindest solide Front Four aufbieten können.
Defensive Coordinator Mike Nolan wirkte bislang völlig ideen- und über weite Strecken auch planlos. Noch stärkt die Teamführung Nolan öffentlich den Rücken, erste (anonyme) Kritik der Spieler am Trainerstab hat es allerdings bereits in die Medien geschafft. Sollte sich die Defense in den kommenden Wochen nicht steigern und Nolan entlassen werden, könnte das der Unit zumindest einen kleinen Schub geben.
Offensiv sind zwei der klaren Stärken des Teams, die Offensive Line sowie die Quarterback-Position, mittlerweile verletzungsbedingt verpufft, das Receiving Corps kann sich allerdings nach wie vor mehr als sehen lassen. Amari Cooper, Michael Gallup und CeeDee Lamb sind das vielleicht stärkste Receiver-Trio der NFL und sollten Head Coach Mike McCarthy sowie Offensive Coordinator Kellen Moore einen Grundstock für ihre Offense geben. Trotz der eindeutigen Probleme in anderen Mannschaftsteilen sollte Dallas' Offense dadurch ein gewisses Niveau nicht unterschreiten.
Der Ausfall von Prescott wiegt zweifelsohne schwer und macht die Cowboys schlagartig um ein, zwei Klassen schlechter. Dalton kann allerdings durchaus den Anspruch anmelden, zumindest der zweitbeste Quarterback in der Division zu sein. Das spricht zwar weniger für ihn und mehr gegen die NFC East, könnte im Verbund mit dem Receiving Corps aber genug sein, um in den fünf verbleibenden Duellen innerhalb der Division einige Siege einzufahren.
Prognose
Das Verletzungspech hat die Cowboys hart getroffen, nach den schweren Ausfällen von Prescott und großen Teilen der Offensive Line hat Dallas ganz offensichtlich nichts mehr im Kreis der Contender zu suchen. Findet sich Dalton in der Offense in den kommenden Wochen besser zurecht, könnten die Cowboys dank der Wideouts aber immer noch die beste Offense innerhalb der Division haben. Zudem haben sie den Vorteil, als einziges Team in der NFC East bereits zwei Spiele gewonnen zu haben. Letztlich scheinen die Ausfälle zahlreicher Schlüsselspieler sowie die offensichtlichen Problemzonen des Teams aber zu gravierend zu sein. Tipp: Platz zwei in der Division.
Die Tabelle in der NFC East:
Team | W | L | T | Punkte | Gegenpunkte | Differenz |
Dallas Cowboys | 2 | 4 | 0 | 173 | 218 | -45 |
Philadelphia Eagles | 1 | 4 | 1 | 141 | 175 | -34 |
New York Giants | 1 | 5 | 0 | 101 | 152 | -51 |
Washington Football Team | 1 | 5 | 0 | 108 | 162 | -54 |
New York Giants (1-5, Platz 3 der NFC East)
Das sind die Probleme: Zahnlose Offense ohne Talent
Während die Cowboys-Defense auf historisch schlechten Pfaden wandelt, ist das größte Problem in New York eindeutig in der Offense zu finden. Nach sechs Spielen sind die Giants das statistisch zweitschlechteste Offensiv-Team in der NFL, einzig die Jets sind noch schwächer. Die Jets sind zudem auch das einzige Team, das sowohl im Pass als auch im Run Game so ungefährlich ist wie die Giants.
Die größte Schwäche in einer insgesamt nicht gut aufgestellten Unit ist dabei schnell ausgemacht: New York hat die wohl schlechteste Offensive Line, sowohl im Pass- als auch im Run-Blocking. Left Tackle Andrew Thomas konnte die Erwartungen als vierter Pick des Drafts bislang nicht erfüllen, Center Nick Gates spielt schlecht und selbst das Guard-Duo Kevin Zeitler und Will Hernandez wackelt immer wieder bedenklich.
Diese eindeutige Schwachstelle hemmt die Offense in allen Bereichen: Daniel Jones ließ sein Talent zwar einige Male aufblitzen, kann unter konstantem Druck allerdings keine konstante Offense aufziehen und macht nach wie vor zu viele Fehler. Die Receiver-Gruppe, in der Sterling Shepard seit vier Wochen ausfällt, Golden Tate bislang enttäuscht und Evan Engram von Offensive Coordinator Jason Garrett zu wenig ins Passspiel eingebunden wird, ist zudem keine große Hilfe.
Das Run Game sorgt - spätestens nach dem Saisonaus von Saquon Barkley - obendrein für keinerlei Entlastung. Vor allem beim ersten und zweiten Down haben die Giants große Probleme und werden daher immer wieder in lange dritte Downs gezwungen.
Dass Head Coach Joe Judge offensichtlich der eigenen Offense nicht vertraut und daher bei Fourth Downs extrem konservativ agiert, hilft dem Team nur bedingt weiter. Alleine im letzten Spiel ließ Judge bei einem Fourth-and-Two an der Zwei-Yard-Linie ein Field Goal schießen sowie bei einem Fourth-and-Two an der 38-Yard-Linie einen Punt ausführen.
Die Defense der Giants ist auf der Liste der Probleme des Teams aktuell weiter unten zu finden und war der Hauptgrund für einige Spiele, die New York lange eng gestalten konnte. Doch auch dort sind klare Schwachstellen auszumachen. Tatsächlich ist die Defense beim ersten Down sehr gut, lässt jedoch anschließend viel zu häufig einfache Raumgewinne zu. So haben die Giants defensiv Probleme, schnell vom Feld zu kommen.
Das macht noch Hoffnung: Gute Ansätze fast überall
Gegen den gut besetzten Pass-Rush von Washington lieferte die O-Line der Giants in der Vorwoche ihr bislang bestes Saisonspiel ab und ließ nur einen Sack sowie fünf Quarterback Hits zu. Rookie Matt Peart, der für Thomas als Left Tackle startete, zeigte dabei durchaus vielversprechende Ansätze. Womöglich wechselt Thomas nun auf die rechte Seite der Line, wo er eventuell bessere Leistungen zeigen könnte.
Sollte diese Vorstellung der Offensive Line mehr als nur ein einmaliger Ausreißer nach oben gewesen sein, würde das wohl der gesamten Offense einen Boost geben. Darüber hinaus steht Shepard offenbar unmittelbar vor seinem Comeback, die erhöhte Qualität im Receiving Corps dürfte Daniel Jones mehr kurze und einfache Completions ermöglichen. Completions, die der Quarterback, der aktuell zu sehr von Big Plays abhängig ist, dringend benötigt.
Die Defense hat zudem die Qualität, um das zumindest solide Niveau in der laufenden Saison zu halten. James Bradberry entpuppt sich für die Giants bislang als Volltreffer und spielt eine fantastische Saison. Auch das Tackle-Duo aus Dexter Lawrence und Dalvin Tomlinson überzeugt, ebenso wie Linebacker Blake Martinez.
Angeführt von diesen Leistungsträgern könnte die Defense das Team in einigen Begegnungen, insbesondere den vier Duellen innerhalb der Division, lange im Spiel halten. In Verbindung mit einer etwas verbesserten Offense könnte das bereits genug sein, um vier oder fünf weitere Spiele zu gewinnen - und damit um die Division-Krone mitzuspielen.
Prognose
Dass New York bis zum Saisonende im Kampf um den Sieg in der Division verbleiben wird, scheint aktuell eher unwahrscheinlich. Die knappen und vermeidbaren Niederlagen gegen die Bears und Cowboys wirken hier nach. Ein Sieg im direkten Duell gegen die Eagles könnte die Giants in der Nacht auf Freitag allerdings an die Spitze der Division katapultieren, das Spiel wird für das Team besonders richtungsweisend. Tipp: Platz vier in der Division.
Die Tabelle in der NFC East:
Team | W | L | T | Punkte | Gegenpunkte | Differenz |
Dallas Cowboys | 2 | 4 | 0 | 173 | 218 | -45 |
Philadelphia Eagles | 1 | 4 | 1 | 141 | 175 | -34 |
New York Giants | 1 | 5 | 0 | 101 | 152 | -51 |
Washington Football Team | 1 | 5 | 0 | 108 | 162 | -54 |
Philadelphia Eagles (1-4-1, Platz 2 der NFC East)
Das sind die Probleme: Üble Verletzungsseuche
Das größte Problem sind ohne Frage Verletzungen. Ausgehend vom prognostizierten Depth Chart vor der Saison fehlten den Eagles zuletzt ihre Wide Receiver Nummer eins, zwei und drei, der Right und Left Tackle, der Right und Left Guard und der zweitbeste Tight End. Nun fallen zudem auch noch Running Back Miles Sanders und Tight End Zach Ertz aus.
Mit Ausnahme von Center Jason Kelce und Quarterback Carson Wentz fielen bei Philadelphia somit alle offensiven Starter sowie gleich mehrere Backups langfristig aus. Eine solche Seuche würde kein Team in der Liga problemlos wegstecken können, die Eagles sind in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
Die Offensive Line ist in der Folge von einer Stärke zu einer Schwachstelle geworden, hinter der Carson Wentz zu häufig und zu schnell unter Druck steht. Noch größer waren allerdings die Probleme im Receiving Corps, in dem sich - ähnlich wie schon in der Vorsaison - kein Spieler konstant vom Gegenspieler lösen konnte und sich Defenses daher besonders auf Ertz, Phillys gefährlichsten verbliebenen Receiver, konzentrierten. Die Baltimore Ravens beispielsweise stellten Marlon Humphrey, ihren besten Cover-Corner, extra als Bewacher für Ertz ab.
Zu diesen Problemen gesellte sich zum Start der Saison dann auch noch, dass Carson Wentz selbst in Anbetracht dieser Umstände schlecht spielte. Der Quarterback verfehlte offene Receiver, bewegte sich unvorteilhaft gegen Pressure und übersah mehrfach Gegenspieler - Fehler, die ein Quarterback in seinem fünften Jahr nicht mehr machen sollte und die zu zahlreichen Interceptions und mindestens einem verpassten Sieg (gegen die Bengals) führten.
Darüber hinaus ist die Defense noch längst nicht auf dem vor der Saison erhofften Niveau. Die in der Spitze und Breite ebenso stark besetzte Defensive Line kann zwar mit einem Four-Men-Rush konstant Druck auf den gegnerischen Quarterback ausüben, dahinter offenbart die Unit von Defensive Coordinator Jim Schwartz allerdings klare Schwächen.
Die Linebacker sind bislang ein Problem, enttäuschender sind allerdings die Auftritte der Secondary. Darius Slay ist nach sechs Saisonspielen eine solide Verstärkung, konnte die Eagles defensiv aber nicht auf ein neues Level heben. Nickell Robey-Coleman schaffte es zudem nicht an seine starken Leistungen aus Los Angeles anzusetzen. Insgesamt ist die auf vielen Positionen so prominent besetzte Defense aktuell nicht mehr als Durchschnitt.
Das macht noch Hoffnung: Carson Wentz steigert sich
Wentz hat sich nach seinem katastrophalen Start in die Saison gefangen und macht einen deutlich stabileren Eindruck. Gegen die Steelers und Ravens, zwei der besten Defenses der NFL, sorgte er in den letzten zwei Spielen für einige Highlight-Plays und schraubte auch die eigene Fehlerquote herunter. Die Umstände, in denen er spielen muss, sind nach wie vor widrig, in der Form der letzten Spiele gibt Wentz der Offense allerdings einen deutlich höheren Floor.
Darüber hinaus vermochte so manch ein Backup in Abstinenz der etatmäßigen Starter durchaus zu überzeugen und sich für höhere Aufgaben in der Zukunft zu empfehlen. Travis Fulgham fing über die letzten drei Spiele 18 Pässe für 284 Yards und drei Touchdowns, Jordan Mailata präsentierte sich als neuer Left Tackle zudem durchaus respektabel und auch Jalen Hurts konnte in seiner Rolle als zweiter Quarterback Pluspunkte sammeln: Er dürfte in den nächsten Spielen noch mehr Snaps sehen.
Wentz' Formaufschwung und die ermutigenden Leistungen einiger Youngster in Kombination mit der nahenden Rückkehr von Lane Johnson, Dallas Goedert und DeSean Jackson sollte Philadelphias Offense in den kommenden Wochen einen Schub geben - gerade rechtzeitig für drei aufeinanderfolgende Spiele innerhalb der eigenen Division.
Ähnliches gilt auch für die Defense. In den nächsten drei Spielen treffen die Eagles zweimal auf die Giants sowie einmal auf die Cowboys. Gegen diese wackligen Offensive Lines könnte Philadelphias Front Four dominieren.
Prognose
Trotz der zahlreichen Ausfälle verfügen die Eagles offensiv nach wie vor über das meiste Potenzial in der NFC East. Nach dem Saisonaus von Dak Prescott ist Wentz der klar beste Quarterback innerhalb der Division, mit Kelce, Johnson, Ertz, Goedert, Jackson, Miles Sanders und eventuell auch Fulgham verfügt Philadelphia zudem zusätzlich immer noch über viel individuelle Klasse. In Kombination mit einer soliden bis guten Defense gibt das den Eagles die besten Chancen auf den Sieg in der Division - sofern Philly wenigstens zwei seiner kommenden drei Spiele gewinnt. Tipp: Platz eins in der Division.
Die Tabelle in der NFC East:
Team | W | L | T | Punkte | Gegenpunkte | Differenz |
Dallas Cowboys | 2 | 4 | 0 | 173 | 218 | -45 |
Philadelphia Eagles | 1 | 4 | 1 | 141 | 175 | -34 |
New York Giants | 1 | 5 | 0 | 101 | 152 | -51 |
Washington Football Team | 1 | 5 | 0 | 108 | 162 | -54 |
Washington Football Team (1-5, Platz 4 der NFC East)
Das sind die Probleme: Es beginnt mit dem Quarterback
Washington fehlt es offensiv massiv an Qualität, angefangen auf der Quarterback-Position. Dwayne Haskins sammelte über die ersten vier Wochen der Saison tatsächlich nur wenige Argumente für sich selbst, beispielsweise wies er die schlechteste Completion Percentage Above Expected der NFL auf. Der Wechsel zu Kyle Allen bedeutete dennoch nicht zwingend ein Upgrade.
Allen mag die Offense von Head Coach Ron Rivera und Offensive Coordinator Scott Turner etwas besser verinnerlicht haben, doch selbst mit diesem Wissen macht der 24-Jährige - wenn man seine letzte Saison in Carolina als Indiz nimmt - noch zu viele Fehler und das ohne konstant Big Plays auflegen zu können. Allen ist ein guter Backup, im Vergleich mit allen anderen Startern in der NFL könnte er aktuell allerdings ligaweit der schlechteste sein.
Darüber hinaus erhielten sowohl Haskins als auch Allen in Washington nur wenig Unterstützung. Die Offensive Line ist wacklig, doch insbesondere im Receiving Corps mangelt es dem Team schlicht an Talent. Mit Ausnahme von Terry McLaurin verfügt vielleicht kein anderer Spieler in Washingtons Receiving Corps wirklich über NFL-Starterpotenzial.
Dass die Defense ihr beeindruckendes Niveau aus dem Saisonstart gegen die Eagles langfristig wird halten können, wirkte zuletzt zudem immer unwahrscheinlicher. Vor der knappen Niederlage gegen die Giants kassierte Washington viermal in Serie mindestens 30 Punkte. Zu viel, um die so schwache Offense bis zuletzt im Spiel halten zu können.
In der Front Four schmerzt der Ausfall von Matt Ioannidis, in der Secondary überzeugten Rückkehrer Kendall Fuller und Neuzugang Ronald Darby bislang zwar, Troy Apke, Landon Collins und Jimmy Moreland leisteten sich aber zu viele Fehler. Insbesondere Collins wird sich steigern müssen, wenn die Defense das Team tragen soll.
Das macht noch Hoffnung: Der freundliche Spielplan
Zuallererst macht das Restprogramm Hoffnung. Als Division-Letzter in der Vorsaison hat das Football Team den leichtesten Spielplan in der Division. In den verbleibenden zehn Spielen trifft Washington noch auf die Giants, die Bengals, die Lions, die Eagles und zweimal auf die Cowboys - sechs Spiele gegen Teams mit einer negativen Bilanz also.
Darüber hinaus ist die defensive Front des Teams die vielleicht beste Positionsgruppe in der gesamten NFC East, auch wenn der Receiving Corps der Cowboys und die Defensive Line der Eagles hier ebenfalls Ansprüche stellen können. Chase Young, Montez Sweat, Jonathan Allen, Da'Ron Payne und Co. können jede Offensive Line vor Probleme stellen, den einzigen Saisonsieg holte Washington größtenteils aufgrund einer dominanten Performance seiner Front Four.
Steigert sich die Defensive Line in den kommenden Wochen wieder - gegen die Giants blieb sie etwas hinter den Erwartungen zurück -, könnten dem Football Team angesichts des freundlichen Spielplans bereits einige solide Auftritte der Offense genügen, um noch ein paar Saisonsiege einzufahren. Allen hat in den letzten zwei Spielen gezeigt, dass er die Offense umsetzen kann. Schraubt er die eigenen Fehler herunter, könnte er so eine solide Offense womöglich auf den Platz bringen.
Mit McLaurin hat Washington einen echten Nummer-eins-Receiver. Teams, die keinen Cornerback haben, der den 25-Jährigen im Eins-gegen-eins verteidigen kann, kann das bereits vor größere Probleme stellen. Auch Antonio Gibson, der bislang gute Ansätze als Runner und Receiver gezeigt hat, sollte eine große Rolle in der Offense einnehmen.
Prognose
Angesichts der großen offensiven Probleme scheint ein Playoff-Run von Washington in dieser Saison nahezu ausgeschlossen. Dem Football Team fehlt es wahrscheinlich schlicht an Qualität, um bis zum Ende um die Division-Krone mitzuspielen - selbst in der NFC East. Der Spielplan ist allerdings wahrscheinlich einfach genug, um dennoch ein paar Siege mitzunehmen. Tipp: Platz drei in der Division.
Die Tabelle in der NFC East:
Team | W | L | T | Punkte | Gegenpunkte | Differenz |
Dallas Cowboys | 2 | 4 | 0 | 173 | 218 | -45 |
Philadelphia Eagles | 1 | 4 | 1 | 141 | 175 | -34 |
New York Giants | 1 | 5 | 0 | 101 | 152 | -51 |
Washington Football Team | 1 | 5 | 0 | 108 | 162 | -54 |
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