Am Wildcard-Sonntag steigt mit den New Orleans Saints einer der Topfavoriten bereits früh ins Geschehen ein. Die Minnesota Vikings sind dafür aber ein vermeintlich leichter Gegner. Ganz offen dagegen scheint das Duell der Philadelphia Eagles und Seattle Seahawks zu sein, die beide auf die Rückkehr von Stars hoffen. Beide Playoff-Partien seht Ihr ab 19.05 Uhr live auf DAZN.
No. 3 New Orleans Saints (13-3) - No. 6 Minnesota Vikings (10-6) (So., 19.05 Uhr live auf DAZN)
New Orleans Saints: Der Weg in die Playoffs
Die Saints legten eine bemerkenswerte Saison hin, wenn man bedenkt, dass Quarterback Drew Brees in der Frühphase der Saison wochenlang mit einer Daumenverletzung ausfiel. Vertreter Teddy Bridgewater zog sich allerdings zusammen mit einem ohnehin beachtenswert guten Gesamtkader so gut aus der Affäre, dass New Orleans in Brees' Abwesenheit ungeschlagen blieb.
Letztlich brachte sich das Team damit in Position für einen nahezu tadellosen Endspurt, wenn da nicht die unnötige und überraschende Pleite gegen die Falcons passiert wäre, die wohl in der Endabrechnung eine Bye-Week und vermutlich Home-Field Advantage durch die Playoffs gekostet hat. Die NFC South jedoch gefährdete dies nicht, die nämlich tüteten Brees und Co. bereits mehrere Wochen vor Schluss ein.
Minnesota Vikings: Der Weg in die Playoffs
Ebenfalls vorzeitig durch waren die Vikings in Sachen Wildcard. Die letzte Chance auf den Titel in der NFC North jedoch verspielten sie am Abend vor Heiligabend daheim gegen die Packers, die Pleite gegen die Bears in Woche 17 hatte dann keine Bedeutung mehr.
Insgesamt spielte Minnesota eine wechselhafte Saison. Teils präsentierte sich die eigene Offense grandios, wenn QB Kirk Cousins, Running Back Dalvin Cook und die Receiver Stefon Diggs und Adam Thielen alle in Topform waren. Das jedoch war selten der Fall. Thielen fehlte wochenlang verletzt und in den vergangenen Wochen saß auch Cook verletzungsbedingt draußen.
Die aktuelle Situation der Saints
Die Saints eilten von Rekord zu Rekord in den finalen Wochen der Saison. Drew Brees brach Peyton Mannings All-Time-Touchdown-Rekord, während Wide Receiver Michael Thomas den Saison-Receptions-Rekord von Marvin Harrison aus der Saison 2002 pulverisierte.
Abgesehen davon schafften es die Saints, relativ gesund zu bleiben. Aktuell ist von den wichtigeren Spielern nur Cornerback Eli Apple (Knöchel) angeschlagen. Historisch bedingt könnte das Verpassen der Top-Seeds in der Conference in Kürze zu Problemen führen, haben sie doch eine eher überschaubare Auswärtsbilanz in den Playoffs. Zuhause jedoch sind Brees und Head Coach Sean Payton eine Macht: Seit 2009 haben die beiden im Superdome nicht mehr verloren, wenn sie weniger als 25 Punkte zugelassen haben.
Die aktuelle Situation der Vikings
Die wichtigste Personalie vorweg: Cook ist bereit und kann spielen. Von den Schlüsselspielern stehen damit lediglich Linebacker Eric Kendricks (Quadrizeps) und Cornerback Mackensie Alexander auf der Kippe.
Ein weiterer Aspekt, der nicht zu verachten ist, ist die Tatsache, dass die Vikings zuletzt vor drei Wochen ein Spiel gewonnen haben. Das letzte Erfolgserlebnis liegt also schon etwas zurück und nach der schwachen Vorstellung gegen Green Bay gab es keine merkliche Steigerung gegen Chicago. Findet man die Spannung schnell wieder?
Saints vs. Vikings: Players to Watch
Alvin Kamara (Running Back Saints)
Drew Brees und Michael Thomas sind die wichtigsten Spieler der Saints-Offense, keine Frage. Doch was diese Offensiv-Maschine in den vergangenen Jahren ebenfalls entscheidend befeuert hat, waren die Leistungen von Alvin Kamara im Backfield - sowohl auf dem Boden als auch durch die Luft.
In dieser Saison allerdings wurde Kamara immer wieder durch langwierige Blessuren zurückgehalten, was in seiner bislang schwächsten NFL-Saison resultierte. Nun allerdings sollte er fit sein und könnte damit gerade Thomas im Passspiel entlasten. Denn wenn die Saints-Offense eine Schwäche hat, dann sind es die Sekundär-Targets von Brees, die keineswegs immer verlässlich sind.
Dalvin Cook (Running Back Vikings)
Auf der anderen Seite gilt dies wohl noch mehr für Cook, den die Vikings zuletzt bitterlich vermissten. Cook ist der Motor des Teams. Wenn er auf dem Feld steht, kommt diese Offense ins Rollen. Zudem scheinen sie aus unerfindlichen Gründen von ihrer vielleicht größten Waffe, das Play-Action-Passspiel, abzuweichen, wenn Cook nicht auf dem Feld ist.
Das wiederum schwächt die Gesamtproduktion des Passspiels um Kirk Cousins, der jede Hilfe braucht, um seinen Job so gut wie möglich zu machen. Kommt aber Cook ins Rollen, öffnet das sehr viele Möglichkeiten für Minnesota.
Saints vs. Vikings: Darauf kommt es an
Wenn die Saints ihre üblich effektive Offense aufziehen können, wird es wohl kein Halten geben. Folglich müssen die Vikings gerade in der Front Seven dagegenhalten. Der Pass Rush um Danielle Hunter muss greifen und Brees das Leben schwer machen, denn die eigene Secondary offenbarte über das Jahr hinweg immer wieder Schwächen und wird wohl kaum in der Lage sein, vor allem Thomas zu stoppen.
Auf der anderen Seite könnte es schon problematisch für die Vikings werden, wenn sie mit ihrer eher durchschnittlichen Offensive Line den Druck nicht von Cousins fernhalten können. Cousins muss aufrecht bleiben und alles abrufen, denn ein Shootout ist der wahrscheinliche Ausgang des Spiels im Superdome.
Saints vs. Vikings: Prognose
Die Saints sind haarscharf an den Top-Seeds vorbeigeschrammt und zählen sicherlich neben den 49ers zu den Topfavoriten der NFC. Entsprechend sollten die Vikings, die einfach zu viele Schwachstellen aufweisen, keine allzu große Hürde darstellen. 31:17 Saints.
No. 4 Philadelphia Eagles (9-7) - No. 5 Seattle Seahawks (11-5) (So., 22.40 Uhr live auf DAZN)
Philadelphia Eagles: Der Weg in die Playoffs
Eine schier unendliche Liste an Verletzungen behinderte die Eagles im Grunde seit Saisonbeginn. Zwischendrin sah es schon so aus, als sei diese Saison eine verlorene, ehe sie mit ihrem knappen Sieg gegen die Giants eine letztlich vier Spiele andauernde Siegesserie gestartet haben. Es lief von da an zwar auch nicht überzeugender, doch passten die Ergebnisse.
Mit im Grunde unbekannten Receivern gelang es Carson Wentz und Co. dann, auch das Schlüsselspiel gegen die Dallas Cowboys in Woche 16 für sich zu entscheiden und damit letztlich die NFC East nach Hause zu bringen.
Seattle Seahawks: Der Weg in die Playoffs
Die Seahawks kämpften bis zum Schluss um die Krone der NFC West und sahen zwischenzeitlich auch wie das Top-Team dieser Division aus. Speziell der Auswärtserfolg im Field of Jeans in San Francisco verlieh dieser These Nachdruck.
Durch Pleiten in Los Angeles und vor allem daheim gegen die Cardinals in Woche 16 warfen sie dann aber doch ihre gute Ausgangsposition aus dem Fenster und unterlagen schließlich den 49ers daheim, um schließlich auf Platz 5 der Conference abzurutschen.
Die aktuelle Situation der Eagles
Die Stimmung in der Stadt der brüderlichen Liebe ist angesichts der vier Siege in Serie gut. Getrübt wird sie freilich durch die weiterhin beträchtliche Liste an angeschlagenen Spielern. Tight End Zach Ertz (Rippen, Rücken) sollte nun doch spielen können, Right Tackle Lane Johnson (Knöchel) fällt jedoch aus. Running Back Miles Sanders (Knöchel) steht noch auf der Kippe.
Die aktuelle Situation der Seahawks
Auch bei den Seahawks staute es sich zuletzt im Lazarett, was gerade im Backfield so gravierend wurde, dass man mit Marshawn Lynch und Robert Turbin zwei alte Bekannte zurückgeholt hat. Entscheidender wird aber wohl die Personalie Jadeveon Clowney, der mit einer Verletzung der Rumpfmuskulatur äußerst fraglich ist für den Sonntag. Dabei sein wird dagegen Safety Quandre Diggs, der das Training unter der Woche wieder voll aufgenommen hat.
Eagles vs. Seahawks: Players to Watch
Boston Scott (Running Back Eagles)
Den Eagles gingen zuletzt die Playmaker aus. Umso besser, dass sich mit Boston Scott ein Running Back in der Practice Squad fand, der in die Bresche gesprungen ist. Scott avancierte in beiden Partien gegen die Giants zum Matchwinner und war auch sonst eine effektive Waffe aus dem Backfield sowohl im Pass- als auch im Laufspiel. Bringt er auch gegen die überraschend anfällige Defense der Seahawks seine Leistung, wäre dies ein Plus für ein Team, das aktuell keine weiteren Ausfälle mehr verkraften kann.
Russell Wilson (Quarterback Seahawks)
Natürlich ist es naheliegend, dass Russell Wilson im Mittelpunkt steht, keine Frage. Aber wenn die letzten Wochen eines gezeigt haben, dann, dass sich die Seahawks mit ihrem Play-Calling gern selbst im Weg stehen. Wenn es effektiv wurde, dann ging es meist über Wilson. Will Seattle eine Runde weiterkommen und die Hürde Philadelphia nehmen, dann braucht es mehr davon. Wilson muss das Spiel früh an sich reißen und die löchrige Secondary der Eagles attackieren. Die Playmaker dazu hat er, die Frage ist, ob Offensive Coordinator Brian Schottenheimer ihn machen lässt.
Eagles vs. Seahawks: Darauf kommt es an
Die Eagles-Defense sah in letzter Zeit besser aus als über weite Teile der Saison. Besonders die Front schaffte es auch gegen athletisch gute Quarterbacks wie Dak Prescott, so viel Druck zu erzeugen, dass dadurch effektives Passspiel nicht immer möglich war. Gegen Wilson wird es genau darauf ankommen, ebenso darauf, den Lauf zu stoppen - machen wir uns nichts vor, Schottenheimer wird gerade zu Beginn verstärkt genau darauf setzen, was den Eagles die Chance gibt, defensiv schnell ein Zeichen zu setzen. Auch an die eigene Offense, möglichst schnell zu starten.
Haben die Eagles den Ball, ist die Hoffnung, dass Carson Wentz den Ball weiter so wirkungsvoll bewegt wie in den vergangenen Wochen. Seine persönliche Leistungssteigerung war einer der Gründe, warum das Team auch mit einigen No-Names im Receiving Corps zum Erfolg fand. Und gegen den weiterhin durch Verletzungen kompromittierten Pass Rush der Seahawks sollte hier erneut vieles möglich sein.
Eagles vs. Seahawks: Prognose
Dieses Spiel könnte das engste des ganzen Wochenendes werden. Die Eagles kommen mit Schwung rein, die Seahawks hoffentlich mit schlechtem Gewissen. Für beide wäre ein frühes Aus ein Rückschlag, obgleich die Erwartungshaltung vor der Saison gerade bei den Seahawks gar nicht allzu groß war. Am Ende wird es bis zum Schluss spannend, im Gegensatz zur Vorwoche jedoch gelingt es Seattle dieses Mal, den finalen Schritt zu machen. 27:24 Seahawks.
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren

.jpg?quality=60&auto=webp&format=pjpg&width=317)

