Nur noch vier Spieltage bis zu den Playoffs - die heiße Phase der NFL-Saison ist eingeläutet. Stehen die Green Bay Packers mit Quarterback Aaron Rodgers bereits sicher im Endspiel? Wer sichert sich die Wild Cards, wer hat die Postseason dagegen nicht verdient? Und was ist mit Ray Rice? Im Panel bewerten die SPOX-Redakteure Stefan Petri, Marcus Blumberg, Adrian Franke und mySPOX-User Butfumlbe93 fünf Thesen zur aktuellen NFL-Saison.
These: Kein NFC-South-Team sollte in die Playoffs kommen
mySPOX-User Butfumlbe93: Natürlich ist das diesjährige Szenario absurd. Stand jetzt führt der Divison-Leader mit einem Record von 5-7, sogar die Buccs (2-10) haben noch theoretische Chancen auf die Postseason. Trotzdem spreche ich mich hier klar für den Divisionsieger als gesetzten Playoff-Teilnehmer aus. Wieso? Meiner Meinung nach ist das Playoff-Rennen in der NFL schon undurchsichtig genug. Den Fans, aber auch den Mannschaften sollte klar sein: "Wenn wir am Ende in der Tabelle oben stehen, dürfen wir nochmal ran." Dazu kommt die Irregularität des Spielplans. Jede Mannschaft hat gegen unterschiedliche Gegner zu spielen, so können auch Kleinigkeiten abseits des Sportlichen auf den Ausgang eines Spiels entscheidend einwirken. Beispielsweise muss die NFC South in diesem Jahr gegen die AFC North und die NFC North ran. Das sind gleich sieben sehr unangenehme und kalte Spielstätten - besonders schwierig für die Teams die ihre Heimspiele in einem Dome oder im kuschlig warmen Florida austragen. Das alles soll keine Entschuldigung sein, die Leistung der vier Mannschaften ist peinlich und eigentlich nicht reif für die Postseason. Trotzdem sollte auch weiterhin der Divisionsieger die Chance auf den ganz großen Wurf haben. Mein Tipp: Qualität und Erfahrung setzten sich trotz Inkonstanz durch. Brees, Graham und Co. bestreiten im Januar ein WC-Game und haben im eigenen Superdome dabei gar keine schlechten Chancen aufs Weiterkommen.
Adrian Franke (SPOX): So weit würde ich an dieser Stelle nicht gehen. Die Divisions müssen ihren Status behalten, allein wegen der zwei packenden Duelle pro Saison. Dass ein Team pro Division in die Playoffs kommt, steht für mich persönlich nicht zur Debatte. Was meiner Meinung nach aber geändert werden sollte, ist das in der NFL so unfassbar wichtige Heimrecht: Division-Sieger sollten nicht länger automatisch ihr erstes Playoff-Spiel zuhause absolvieren dürfen. Das hat mich letztes Jahr schon geärgert, als die San Francisco 49ers (12-4) zu den Packers (8-7-1) mussten - und ein ähnliches Schicksal wird wohl auch dieses Jahr ein Team ereilen: Acht Siege dürften am Ende in der ansonsten starken NFC reichen, um die schwache NFC South zu gewinnen.
Marcus Blumberg (SPOX): Ich sehe das wie Adrian: Der Sieger einer Division sollte schon in die Playoffs kommen. Sonst könnte man Divisionen auch abschaffen und Spielpläne losen. Aber wenn eine Division so schwach auftritt wie die NFC South - Atlanta, das die South aktuell anführt, hat gerade sein allererstes Spiel außerhalb der Division gewonnen - muss vielleicht doch mal an der Setzliste geschraubt werden. Es kann ja nicht sein, dass ein potentielles 6-10-Team in der Wildcard-Runde ein 11-5-Team empfängt. Die NBA hat vor einer Weile immerhin dem besten Zweitplatzierten einer Division einen Platz unter den Top Four der Conference eingeräumt. So etwas sollte doch auch in abgewandelter Form in der NFL möglich sein. Ein Setzmodus streng nach Bilanz erscheint fairer als ein Pflicht-Heimspiel für den Gewinner einer unfassbar schlechten Division. Aber immerhin liefern Atlanta, New Orleans und Co. ein super Argument gegen die angedachte Erweiterung der Playoffs.
Stefan Petri (SPOX): Nicht unbedingt, Blumi - die dritte Wild Card würde ja schließlich nicht aus der NFC South kommen. Was den Playoff-Spot angeht: Wir gehen alle insofern konform, als dass das Heimspiel ein schlechter Scherz ist. Aber mir schmeckt auch die garantierte Playoff-Teilnahme nicht. Ist doch nicht das erste Mal, dass so ein weit besseres Team auf der Strecke bleibt: 2008 zum Beispiel mussten die Patriots (11-5) zuschauen, während die Chargers (8-8) in die Postseason einzogen - wer weiß, vielleicht wäre Belichick damals mit Matt Cassel Champion geworden! OK, wahrscheinlich nicht. Aber auch die Tatsache, dass die Saints oder Falcons mit ihrem Heimspiel dann konkurrenzfähig sein könnten, ist für mich kein Argument. Ich wäre für ein anderes System, das zugegebenermaßen keine großen Aussichten auf Erfolg hat: Ein Playoff-Teilnehmer darf keine negative Bilanz aufweisen. Sorry, aber wenn man schon sechs Spiele gegen die Pfeifen der eigenen Division austragen darf und dann trotzdem nicht mindestens acht Partien gewinnt, dann hat man es einfach nicht verdient. Dieser Fall sollte zudem so selten eintreten, dass man mit der betreffenden Franchise ruhig ein Exempel statuieren darf. Klar, ist irgendwo auch Wilkür - warum nicht gleich eine positive Bilanz fordern? - aber immer noch besser, als einen kostbaren Playoff-Spot an eine derartige Gurkentruppe abzutreten.
These 1: Kein NFC-South-Team sollte in die Playoffs kommen
These 2: Ray Rice sollte - und wird - eine neue Chance bekommen
These 3: RG3 hat sein letztes Spiel für die Redskins bestritten
These 4: Die Green Bay Packers spielen im Super Bowl
These 5: Die vier Wild Cards gehen an...
These: Ray Rice sollte - und wird - eine neue Chance bekommen
Marcus Blumberg (SPOX): Ja, Ray Rice sollte eine neue Chance in der NFL bekommen. Und das ausgehend vom simplen Grundsatz, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Die weitaus spannendere Frage ist jedoch, ob er es sportlich wert ist, noch eine Chance zu erhalten. Während er von 2009 bis 2012 grundsätzlich über 1600 Yards Raumgewinn pro Saison produzierte, dazu immer über vier Yards pro Carry, brach seine Produktion 2013 auch aufgrund von Verletzungen rapide ein (981 Yards Raumgewinn, 3.1 Yards/Carry in 15 von 16 möglichen Spielen. Er ist erst 27, aber Running Backs zeigen nicht die Tendenz, mit zunehmendem Alter besser zu werden, dazu ist die Abnutzung einfach zu groß auf dieser Position. Und so muss man infrage stellen, ob er diese neue Chance in der Liga erhalten wird. Rice kommt mit einem Leistungsabfall und einer ziemlich negativen PR im Gepäck, weshalb es nicht viele Teams geben wird, die sich den Spieler und das damit einhergehende Medientheater geben wollen. Ihm bleibt daher nur zu hoffen, dass sich ein mediengeiler Teameigner findet, der sonst keinen Weg mehr sieht, in diesem Jahr Schlagzeilen zu machen. Und die Jets werden es nicht sein, die haben schon genug Stress dieser Tage.
Adrian Franke (SPOX): Eine Frage, auf die es für mich keine klare Antwort gibt. Würde ich persönlich ihm eine neue Chance geben? Sicher nicht. Welcher Arbeitgeber würde das schon tun, wenn er, wie wahrscheinlich jeder, diese Videoaufnahmen gesehen hat. Gleichzeitig aber hat die NFL, die mit ihrer doppelten Verurteilung ohnehin groben Mist gebaut hat, schon immer die Politik der zweiten Chance verfolgt (vgl.: Michael Vick), was auch anhand der ursprünglichen Zwei-Spiele-Sperre gegen Rice klar wurde. Dazu kommt seine Frau, die ihn konstant öffentlich unterstützt und nach dem Vorfall geheiratet hat. Was man aber auch, um mal auf die sportlichen Aspekte zu kommen, nicht vergessen darf: Rice hatte eine desolate Vorsaison und ist sicher nicht mehr unter den Top-15 Running Backs einzuordnen. Außerdem wird es innerhalb der meisten Teams Spieler geben, die sich gegen eine Rice-Verpflichtung aussprechen (die Broncos haben das ja bereits klar getan). Lange Rede, kurzer Sinn: Rice wird spätestens in der kommenden Saison, wenn der mediale Sturm abebbt, irgendwo eine zweite Chance bekommen, sich zumindest im Training Camp zu beweisen - so läuft die NFL nunmal. Dann liegt es an ihm, sich zurück zu kämpfen.
Stefan Petri (SPOX): Adrian, da hast du Recht. Das muss jeder für sich entscheiden. Ich kann nur sagen: Wenn ich z.B. jemandem aus meinem Bekanntenkreis, der einen ähnlich schweren Fehler begangen hat, eine zweite Chance geben würde - und aus eigener Erfahrung kann ich die Frage mit "Ja" beantworten - warum sollte sie Rice dann nicht bekommen? Was für ihn spricht: Roger Goodell hat die Angelegenheit derart verbockt, dass ein Typ, der seine Verlobte in einem Fahrstuhl ausknockt und dann herausschleift wie einen Sack Kartoffeln, schon fast wie ein Opfer daherkommt - muss man erstmal hinkriegen! Das kann Rice in den Augen der Öffentlichkeit nur helfen, zumal seine Frau ja hinter ihm steht. Sportlich war 2013 nicht so prall, das stimmt, aber da war die Offensive Line der Ravens auch eine einzige Katastrophe. Rice wird billig sein und sicher nicht schlechter als eine Menge anderer Backs in der Liga, insofern sollte das ebenfalls nicht gegen ihn sprechen. Achtung, Verschwörungstheorie: Wenn wir Rice nicht mehr in der NFL sehen, dann haben sich die Teams im Geheimen darauf verständigt - von wegen "Zeichen setzen gegen häusliche Gewalt" und so.
Roger Goodell: Der Mann hinter dem Schild
mySPOX-User Butfumlbe93: Ja und ja. Für mich mit Abstand die klarste und korrekteste Aussage in diesem Panel. Unabhängig davon, was Rice sich hat zu Schulden kommen lassen und wie er bestraft worden ist, ist der Running Back nichts anderes als ein Straftäter, der seine Schuld abgesessen hat. Daher darf er ohne weiteres seinen Beruf wieder ausüben. Dass die Zwei-Spiele-Sperre ein schlechter Witz war, darüber müssen wir nicht reden. Aber dass die NFL dann in Person von Goodell aufgrund der Medien einknickt und mit einem zweiten Urteil gegen seine Grundrechte ("Ne bis in idem" - man darf nicht zweimal für die gleiche Sache bestraft werden) verstößt, ist genauso falsch. Rice ist jetzt auf dem Markt und wird auch spätestens Mitte der nächsten Saison sein Plätzchen finden. Auf die Frage, wohin seine Reise gehen wird, kann man aktuell noch keine Antwort geben. Es wird wohl eine Franchise abseits des ganz großen medialen Trubels sein, die einem Veteranen a la Rice zumindest einen Minimum-Contract anbieten wird.
These 1: Kein NFC-South-Team sollte in die Playoffs kommen
These 2: Ray Rice sollte - und wird - eine neue Chance bekommen
These 3: RG3 hat sein letztes Spiel für die Redskins bestritten
These 4: Die Green Bay Packers spielen im Super Bowl
These 5: Die vier Wild Cards gehen an...
These: RG3 hat sein letztes Spiel für die Redskins bestritten
Marcus Blumberg (SPOX): Wenn eines sicher ist in der Hauptstadt, dann die Unsicherheit der kommenden Wochen und Monate. Nicht mal Dan Snyder selbst dürfte wissen, was er in vier bis fünf Wochen macht. Eine Möglichkeit ist, alle rauszuwerfen, also Coach Jay Gruden, GM Bruce Allen und alle, die sonst noch irgendwas zu sagen haben. Die Redskins werden einen recht hohen Draftpick haben, denn erstmals seit dem Trade für die Rechte an Robert Griffin III ist ihr Erstrundenpick wieder verfügbar. Somit könnte ein neuer Franchise-Quarterback kommen. Marcus Mariota oder Jameis Winston - letzterer könnte übrigens das nächste PR-Desaster für die NFL werden - lachen einen da schon an. Zudem haben sie in DC eigentlich alles getan, um den QB zu demontieren. Sie ließen ihn angeschlagen spielen, dann verletzte er sich schwer. Dann fing er zu früh an, wurde am Saisonende aus dem Verkehr gezogen, anschließend holten sie einen Head Coach, der mit RG3 in seinem System eigentlich nichts anfangen kann. Und das Sahnehäubchen war schließlich die öffentliche Auseinandersetzung zwischen RG3 nach dessen Attacke auf Teamkollegen und Gruden. Insofern wird es wohl zur Trennung zwischen beiden Seiten kommen. Was wohl auch das Beste für alle Beteiligten wäre.
Stefan Petri (SPOX): Einspruch! Ich glaube, wir sehen Robert Griffin III. wieder im Trikot der Redskins - es sei denn, sie verpassen sich in der Offseason einen neuen Namen, dann könnte es eng werden. Kein Zweifel, er war zuletzt so richtig schlecht, das Tischtuch mit Head Coach Jay Gruden scheint zerschnitten. Aber irgendwie glaube ich: Das war es noch nicht. Und das liegt nicht nur am hohen Preis, den man für ihn bezahlt hat (Man munkelt dass Rams-GM Les Snead in Washington angerufen und drei First-Rounder für RG3 geboten hat, nur um dann prustend aufzulegen). Die Situation ist doch folgende: Im Draft an Top-Prospects wie Marcus Mariota heranzukommen ist fast ausgeschlossen, schließlich haben gleich fünf Teams eine noch schlechtere Bilanz als die Redskins. Das Team ist weit entfernt davon, ein Contender zu sein. Und: Colt McCoy ist nicht die Zukunft. Deshalb bin ich auch nicht der Meinung, dass Allen ihn im Winter für einen Midround-Pick verscherbeln wird. Ich glaube, man parkt ihn auf der Bank, arbeitet in der Offseason fleißig an seinen Mechanics, und dann bekommt er im Laufe der kommenden Saison eine weitere Chance. Wird er ein Star? Nö. Aber die Hoffnung stirbt in der NFL bekanntlich zuletzt.
Adrian Franke (SPOX): Hier besteht für mich überhaupt kein Zweifel. Coach Jay "Ich bin bereit, Colt McCoy jede Möglichkeit zu geben, den Job zu behalten" Gruden hat mehr als nur offensichtlich mit RG3 abgeschlossen. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass in der jüngeren NFL-Geschichte ein Head Coach seinen Quarterback schon einmal derart hart öffentlich kritisiert hätte, wie es Gruden vor einigen Wochen getan hat. Durch seine günstige Vertragssituation (etwas über drei Millionen Dollar Gehalt in der kommenden Saison) sollte sich der ein oder andere Interessent (St. Louis? Tampa? Die Jets?) finden, der Washington zumindest einen Dritt- oder vielleicht sogar einen leistungsabhängigen Zweitrunden-Draftpick anbietet. Der Plan, einen QB-Coach zu holen und RG3 so nach Shanahan zurück in die Spur zu bekommen, ist in jedem Fall gescheitert, und Gruden hat offensichtlich auch Eigentümer Dan Snyder, Griffins größten Fan und Fürsprecher, davon überzeugt, in eine andere Richtung zu gehen.
mySPOX-User Butfumlbe93: Schwierig vorherzusehen, aber eher ja. Ich glaube, dass Washington alles dafür tun wird, um seinen ehemaligen Star-Quarterback in der Offseason abzugeben. Demnach spielt er nur noch diese Saison. Colt McCoy präsentiert sich, obwohl er 2011 zuletzt Starter war, bemerkenswert souverän und abgeklärt. Er ist mit 28 Jahren noch nicht zwingend in dem Alter, in dem man einen neuen QB für einen Rebuild draften muss, sodass er sich im Rest der Saison beweisen und für größere Aufgaben qualifizieren kann, auch wenn ich nicht wirklich glaube, dass sein auslaufender Vertrag nach der Saison verlängert wird. Die Frage eines RG3-Einsatzes stellt sich deshalb für mich nur beim Verletzungsfall bzw. in Garbage Time. Auch wenn die Klubführung per Trade möglichst viel aus dem Missverständnis zurückbekommen möchte, kann ich mir nicht vorstellen dass ein Robert Griffin III in eine Partie kommt, die bereits entschieden ist, nur um die Zeit runterzuspielen. Dafür scheint Stolz und Ego zu groß. Fazit: Ohne Verletzungen von McCoy oder Cousins macht RG3 für Washington kein Spiel mehr und wird höchstwahrscheinlich nach dem Draft für einen Mid-Rounder zu einem anderen Team getradet.
These 1: Kein NFC-South-Team sollte in die Playoffs kommen
These 2: Ray Rice sollte - und wird - eine neue Chance bekommen
These 3: RG3 hat sein letztes Spiel für die Redskins bestritten
These 4: Die Green Bay Packers spielen im Super Bowl
These 5: Die vier Wild Cards gehen an...
These: Die Green Bay Packers spielen im Super Bowl
Adrian Franke (SPOX): Kurz und knapp: Ja. Natürlich kann über die kommenden Wochen mit Formtiefs, Verletzungen etc. viel passieren - und die Packers wären nicht das erste Team, das nach herausragender Regular Season in den Playoffs das "one-and-done"-Schicksal ereilt . Aber wenn wir vom aktuellen Stand ausgehen, gibt es hier für mich einen klaren Indikator: Green Bay ist das mit Abstand stärkste Heim-Team in dieser Saison und sollte keine Schwierigkeiten haben, die arg strauchelnden Cardinals vom Top-Seed der NFC noch zu verdrängen. Green Bays Restprogramm? Falcons, Bills, Bucs und Lions, gegen Atlanta und Detroit jeweils zuhause. Vier Siege sind hier für Aaron Rodgers und Co. eigentlich Pflicht. Führt der Weg in den Super Bowl durch Lambeau, hat der Rest der NFC ein Problem. Das einzige Team, dem ich in Green Bay in den Playoffs eine kleine Chance gebe, ist das defensiv wiedererstarkte Seattle, das ein Spiel bei eisigen Temperaturen mit seinem Run Game kontrollieren kann. Am Ende aber ist Rodgers für mich aktuell zuhause einfach nicht zu stoppen und kann mittlerweile ja sogar wieder auf eine halbwegs solide Defense bauen.
Marcus Blumberg (SPOX): Die einfache Antwort: Es spricht vieles dafür! Das Restprogramm ist äußerst überschaubar, weshalb Home-Field-Advantage wahrscheinlich erscheint. Und wer die Packers im Lambeau Field zuletzt gesehen hat, weiß, wie schwer es ist, dort zu bestehen. Nicht mal die Patriots, die nah dran waren, konnten dort gewinnen. Im Januar kommt noch klirrende Kälte dazu, weshalb es wohl niemanden in der NFC gibt, der in die Frozen Tundra reist und dort auch noch gewinnt. Die Seahawks wären ein interessanter Gegner, aber denen fehlt die offensive Feuerpower, um wirklich mitzuhalten. Einzig eine Verletzung von MVP Aaron Rodgers kann dieses Team wohl von einem Februar-Ausflug nach Glendale, Arizona, abhalten.
mySPOX-User Butfumlbe93: Als Fan der Vikings kann es eigentlich nur eine Antwort für mich geben, doch als halbwegs neutraler NFL-Zuschauer muss man wohl leider einräumen: Was die Packers und insbesondere Aaron Rodgers diese Saison spielen, ist bockstark. Mit den Pats hat man meinen persönlichen Offseason-Champion-Pick abgefrühstückt und steht jetzt in fast jedem Power Ranking zurecht auf der Eins. Zwar sind sie noch nicht sicher in den Playoffs, das Restprogram mit Atlanta, @Buffalo, @Tampa und Detroit sollte aber letztlich zum Divisionsieg und auch zur Bye Week reichen. Abgesehen davon, dass in der Postseason alles möglich ist: Wer kann in der NFC den Packers gefährlich werden? In der South niemand, in der East wenn überhaupt die Cowboys, den Eagles und Lions traue ich das irgendwie nicht zu. Ich muss zu meinem Schrecken feststellen: Das einzige Team, das ich im Moment in der Lage sehe, den Käsköppen wirklich weh zu tun, sind die Seahawks. Dass ein mögliches Duell zwischen den beiden Teams vermeintlich im Lambeau stattfinden wird, spricht nicht gerade für den letztjährigen Champion. Die Antwort lautet also: Ja, leider. Die beste Chance die Packers vor dem 1. Februar zu schlagen, gebe ich Seattle, Außenseiterchancen haben die Cowboys, Eagles und Lions.
Stefan Petri (SPOX): Ich würde euch dreien gerne widersprechen - kann ich aber nur bedingt. Ich hab die verbleibenden vier Wochen durchgetippt, und für mich landen die Packers in der NFC ebenfalls den One-Seed. Da sollte dann eigentlich für alle Anwärter der Conference Schluss sein. Wenn, ja wenn es die Seahawks nicht gäbe. Das Auftaktspiel der Saison ist schon wieder so lange her, aber wir sollten nicht vergessen, dass Green Bay damals rundgemacht wurde - inklusive Aaron Rodgers (189 Yards Passing, TD, INT). Seattles Defense scheint auf dem besten Weg zu alter Stärke, auch wenn Lambeau Field noch einmal eine andere Hausnummer ist. Hm... Gegen die Patriots gelangen Green Bay 26 Punkte - drückt die Legion of Boom das Ganze noch einmal um einen Touchdown, dann ist da durchaus noch nicht aller Tage Abend. Und vor einem Jahr gewannen die 49ers in der Postseason ja auch in Green Bay (23:20). Jup, ich hab mich überzeugt: Green Bay erreicht das Endspiel - es sei denn, es geht gegen den Titelverteidiger.
These 1: Kein NFC-South-Team sollte in die Playoffs kommen
These 2: Ray Rice sollte - und wird - eine neue Chance bekommen
These 3: RG3 hat sein letztes Spiel für die Redskins bestritten
These 4: Die Green Bay Packers spielen im Super Bowl
These 5: Die vier Wild Cards gehen an...
These: Die vier Wild Cards gehen an...
Marcus Blumberg (SPOX): Also ein NFC-South-Team wird es wohl nicht. Es wird aber bis zum Ende richtig eng in der NFC. Die Cowboys und Lions haben aktuell die besten Karten, werden aber voraussichtlich am Saisonende höchstens zehn bis elf Siege aufweisen. Und das könnte reichen. Die 49ers haben noch Außenseiterchancen, müssten aber wohl alle ausstehenden Spiele gewinnen, was unwahrscheinlich ist. Folglich holen die Lions und Cowboys die NFC-Wild-Cards. Falls jemand die Seahawks vermisst: Die gewinnen die West. Die Cardinals hingegen kommen nicht in die Playoffs, dazu ist die Offense ohne Palmer zu schlecht und das Restprogramm zu happig! In der AFC ist es schwieriger, eine Vorhersage zu treffen. Die halbe Conference ist noch im Rennen, viele Teams auf Augenhöhe. Aktuell liegen die Chargers vorn, doch die haben ein brutales Restprogramm gegen New England, Denver sowie in San Francisco und KC. Das wird ganz hart. Bessere Chancen haben da schon die Ravens, die trotz der Chargers-Pleite gut drauf sind und überschaubare Gegner zum Ende haben. Dazu scheinen die Chiefs und Dolphins gut positioniert zu sein. Überhaupt empfangen die Dolphins die Ravens nächsten Sonntag. Hier könnte eine Vorentscheidung fallen. Die Chiefs haben vielleicht das leichteste Restprogramm, wenn sie Arizona überstehen. Meine Tipps daher: Ravens und Chiefs in der AFC, Lions und Cowboys in der NFC.
mySPOX-User Butfumlbe93: Immer sehr schwer zu beantworten, weil es extrem viele Szenarien zu beachten gilt. In der AFC sehe ich alle aktuellen Divisonsieger als gesetzt. Es bleiben in meinen Augen acht Teams im WC-Rennen. Die Chargers (8-4), Bills, Dolphins, Ravens, Browns, Steelers, Chiefs (alle 7-5) und die Texans (6-6). Buffalo und Cleveland haben ein zu schweres Restprogramm, Houston hat trotz zweier Spiele gegen Jacksonville aufgrund des fehlenden Sieges auch kaum Chancen. Die Steelers und Dolphins sehe ich ebenfalls knapp an der Wildcard vorbeirauschen. Pittsburgh muss in allen vier Spielen gegen Mannschaften antreten, die sich selbst noch etwas im Januar ausrechnen und Miami hatte zu viele Probleme mit den schwachen Jets. Bleiben die Ravens, die knapp den Divisionsieg verpassen, und das Finale in Week 17 in der West zwischen San Diego und Kansas City. Hier sehe ich die Chargers vorn. In der NFC sehe ich folgende Divisonsieger: Eagles, Packers, und Seahawks. Die NFC South ist für Wild-Card-Spots uninteressant. Bleiben folgende Teams im Rennen: Cowboys, Lions, Cardinals und 49ers. San Francisco hat ein zu schweres Restprogramm, um noch Spiele aufzuholen. Zwischen den anderen drei Franchises ist es eine unglaublich enge Angelegenheit. Ich tippe auf Detroit (leichtes Restprogramm mit wahrscheinlich drei Siegen) und Arizona, die sich per Tiebreaker durchsetzen.
Adrian Franke (SPOX): First things first: Die Division-Siege gehen in meinen Augen an New England, Denver, Indianapolis und Cincinnati in der AFC sowie an Green Bay, Seattle, Philadelphia und New Orleans in der NFC. Einen AFC-Wild-Card-Platz wird sich Baltimore sichern, die Ravens haben mit Miami, Jacksonville, Houston und Cleveland ein machbares Restprogramm und ich denke, dass San Diego (Patriots, Broncos, @49ers, @Chiefs) genau wie Buffalo noch durchgereicht werden. Mein zweiter Tipp sind daher die Dolphins, die noch--Die ein bisschen unter dem Radar zu fliegen scheinen. In der NFC sehe ich Arizona zwar noch einige Spiele verlieren, am Ende dürfte es aber knapp reichen, zumal die Cards die direkten Vergleiche mit den möglichen Konkurrenten Philly, Dallas und Detroit gewonnen haben. Als zweites NFC-Wild-Card-Team glaube ich an Detroit: Die Lions haben, abgesehen von Green Bay, ein extrem einfaches Schlussprogramm (Tampa Bay, Minnesota und in Chicago) und Calvin Johnson scheint zunehmend fit zu werden.
Stefan Petri (SPOX): Wie bereits erwähnt habe ich die restlichen Wochen akribisch durchgetippt. Wenn mir also keine Franchise selbstsüchtig in den Rücken fällt, sieht die Tabelle am Ende wie folgt aus: In der NFC gehen die Cardinals und Lions durch, in der AFC die Chargers und Dolphins. Begründung: Die letzten zwei Partien für Miami (Vikings, Jets) sind geschenkt, dazu schlägt man im Heimspiel am Sonntag die Ravens. Macht zehn Siege und eine Wild Card. San Diego hat zwei hammerharte Heimspiele (Patriots, Broncos) vor der Brust, aber das stählt sie dann für Week 16 gegen taumelnde 49ers. In Week 17 muss man zu den Chiefs, aber die deren Formkurve geht derart nach unten, dass sie in meinen Augen dann bereits aus dem Rennen sein dürften. NFC: Detroit fährt dank des leichten Restprogramms noch drei Siege ein und ist auch durch. Bei den Cardinals hängt alles am Heimspiel gegen Kansas City in Week 14. Im eigenen Stadion ist man aber noch unbesiegt. Und zum Saisonabschluss reist man nach San Francisco, wo die Niners schon längst abgeschenkt und den Harbaugh-Selbstzerstörungsmodus eingelegt haben. Keine besonders guten Vorzeichen für meine Wette vor der Saison...
These 1: Kein NFC-South-Team sollte in die Playoffs kommen
These 2: Ray Rice sollte - und wird - eine neue Chance bekommen
These 3: RG3 hat sein letztes Spiel für die Redskins bestritten
These 4: Die Green Bay Packers spielen im Super Bowl
These 5: Die vier Wild Cards gehen an...
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