In Week 13 der NFL-Saison standen einige Schwergewichts-Duelle an: Die New Orleans Saints konnten die Spitzenposition der NFC South behaupten und die Panthers besiegen. Die Minnesota Vikings gewinnen mit einer eindrucksvollen Leistung in Atlanta, während die New England Patriots nach einigen Startschwierigkeiten letztlich deutlich in Buffalo siegen - die Bills und auch die in Baltimore deutlich unterlegenen Lions bangen indes verletzungsbedingt um ihre Quarterbacks. Außerdem: Geno Smith verliert beim Debüt und die Chargers schnuppern Playoff-Luft. Die Broncos gehen in Miami komplett unter, die Bucs verlieren in Green Bay und Kansas City erlebt bei den Jets einen Meltdown.
Dallas Cowboys - Washington Redskins
Ergebnis: 38:14 (0:0, 17:7, 0:0, 21:7) BOXSCORE
Analyse: Boyz halten Playoff-Hoffnung am Leben
New Orleans Saints (9-3) - Carolina Panthers (8-4)
Ergebnis 31:21 (7:7, 14:7, 7:0, 3:7) BOXSCORE
Das Running Game der Saints ist eine Augenweide und Alvin Kamara ist jetzt schon ein absoluter Star. Kamara (9 Car, 60 YDS, 2TD) und Mark Ingram (14 CAR, 85 YDS, TD) öffnen den Saints alle Möglichkeiten, eine derart balancierte Offense zu fahren, dass selbst Elite-Defenses wie die Panthers kaum Antworten parat haben. Beide kamen über 100 Scrimmage Yards.
Drew Brees (25/34, 269 YDS, TD) hat dadurch größere Räume im Passing Game und konnte das gegen die Panthers hervorragend ausnutzen. Er fand gleich neun Abnehmer mit einer sehr guten Erfolgsquote und konnte Peyton Manning mit nunmehr 6.126 Passing Yards als Zweiter in der All-Time-Liste überholen.
Die Panthers konnten gerade in der ersten Halbzeit noch gut dagegen halten. Gerade eine schwache Third-Down-Quote von 30 Prozent aber hielt ihnen nicht genug Möglichkeiten offen, Drives länger am Leben zu erhalten. Cam Newton (17/27, 183 YDS, 2TD) fehlten häufig die Optionen, die es brauchte, auch schwierige Pässe in engen Fenstern zu fangen. Carolina geht hier seit dem Abgang von Kelvin Benjamin ein Element ab.
Über ein Viertel der Plays liefen über Rookie-Back Christian McCaffrey, der mit Schulterproblemen in die Partie ging. Er und Devin Funchess sind die einzigen verlässlichen Empfänger-Optionen, die der ehemalige MVP gerade anspielen kann. Beide waren bei den Touchdowns von Newton die Receiver.
Auf der defensiven Seite hatte man nicht die Möglichkeiten, der Durchschlagskraft des Saints-Running-Games entgegen zu wirken. Ähnlich wie beim ersten Aufeinandertreffen in der Saison, als man 149 Yards auf dem Boden zu ließ, gab es große Probleme die Löcher in der Line aus der zweiten Reihe zu schließen.
Arizona Cardinals (5-7) - Los Angeles Rams (9-3)
Ergebnis 16:32 (0:16, 13:3, 0:7, 3:6) BOXSCORE
Die Rams bleiben auch nach dem Statement-Sieg gegen die Saints auf der Siegerstraße. Gegen die Cardinals war es vor Allem die Arbeit der Offensive Line, die ausschlaggebend für den Erfolg war. Dabei setzte man von Anfang an auf sein Passing Game. Nach vier Drives hatte Jared Goff (21/31, 220 YDS, 2TD, INT) viermal so viele Passversuche gehabt, wie das man gelaufen ist.
Todd Gurley passierte dennoch zum neunten Mal in dieser Saison die 100-Scrimmage-Yards-Marke und legt dabei Karrierehöchstwerte auf. Auflegen tat den Rams aber auch Cardinals-QB Blaine Gabbert (18/32, 221 YDS, TD, 2INT) den Sieg. Der zeigte ein Spiel mit vielen Höhen und Tiefen. Gerade die Turnover warfen einige Fragen auf.
Dennoch wirkte die Offensive selbst ohne Adrian Peterson sehr ordentlich. Die Cards profitierten von einer starken Leistung von Kerwynn Williams im Running Game. Larry Fitzgerald sorgte außerdem mit 10 Catches für 98 Yards und einem Touchdown dafür, dass Arizona lange in Schlagdistanz blieb. Der Wideout stieg außerdem in der All-Time-Receiving-Yards-Liste auf Platz 3.
Die Rams bauen damit weiterhin großen Druck auf die Seahawks auf, die im Abendspiel eine schwere Aufgabe gegen die Eagles haben. Bei einer Niederlage würde man bereits zwei Spiele in Rückstand geraten und mit der starken Konkurrenz aus der NFC South um die Wild-Card-Plätze kämpfen müssen.
Oakland Raiders (6-6) - New York Giants (2-10)
Ergebnis 24:17 (7:7, 3:0, 0:0, 14:10) BOXSCORE
Nach dem Riesenchaos bei den Giants unter der Woche waren selbstverständlich alle Augen auf Geno Smith gerichtet. Der ehemalige Jet übernahm nämlich das Ruder nach dem Benching von Eli Manning. Wie zu erwarten hatte auch Smith hinter einer ganz schwachen Line große Probleme und wurde mehrfach zu Boden gerissen. Er beendete seinen Arbeitstag mit 212 Yards bei 21 von 34 erfolgreichen Passversuchen und einem Touchdown. Allerdings konnte die Raiders-Defense 3 Sacks und 4 QB-Hits produzieren, woraus zwei Fumbles resultierten.
Das Spiel begann allerdings mit einem Beast Quake. Marshawn Lynch brach an der Mittellinie durch und lief über 51 Yards in die Endzone. Sein längster Run als Raider. Beast Mode war der große Fokuspunkt im Offensivspiel der Raiders, die ohne Micheal Crabtree und Amari Cooper im Passing Game sehr einfallslos wirkten.
Durch den Sieg im engen Spiel teilen sich die Spitze in der AFC West gerade die Chiefs, die Chargers und die Raiders. Eine spannende Ausgangslage für den Endspurt. In der kommenden Woche kommt es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen Kansas City und Oakland. Der Sieger wird sich vermutlich bis zum Ende mit den formstarken Chargers um den Playoff-Platz streiten.
Los Angeles Chargers (6-6) - Cleveland Browns (0-12)
Ergebnis 19:10 (0:0, 9:7, 10:0, 0:3) BOXSCORE
Unerwartete Probleme für die Chargers zu Beginn, die es lange einfach nicht geschafft haben, große Scores auf das Board zu bekommen. Zwar marschierten Philip Rivers (31/43, 344 YDS, TD) und die Chargers das Feld ohne große Probleme und mit einem sehr gut funktionierendem Passing Game herunter. In der Red Zone allerdings musste man sich mit Field-Goal-Versuchen zufrieden geben. Deshalb ging es nach 30 Minuten mit lediglich einer zwei-Punkt-Führung in die Pause.
Erst in der zweiten Halbzeit konnte man sich einen Vorsprung herausarbeiten. Rivers, der wieder einmal die Option Keenan Allen voll ausschöpfen wollte, konnte sich in der All-Time-Passing-Touchdown-Rangliste auf Platz 7 befördern. Mit dem Sieg haben die Chargers nun die Chiefs an der Spitze der AFC West eingeholt. Nach dem 0-4-Saisonstart hätte dies wohl kaum einer für möglich gehalten.
Währenddessen gab bei den Browns Josh Gordon das lang erwartete Debüt. Er wurde von Deshone Kizer direkt mit dem ersten Pass gesucht. Später konnte er ein ums andere Mal seine athletischen Fähigkeiten demonstrieren. Nach einer guten Leistung im Duell gegen Casey Hayward kam er bei 11 Targets auf 4 Catches für 85 Yards. Eine Aufholjagd scheiterte an den altbekannten Turnover-Problemen von Kizer, der in der Schlussphase zwei Giveaways verantwortete.
Atlanta Falcons (7-5) - Minnesota Vikings (10-2)
Ergebnis: 9:14 (3:0, 3:7, 3:0, 0:7) BOXSCORE
- Es war das Schwergewichts-Duell des Spieltags - und das Duell zwischen Atlanta und Minnesota enttäuschte nicht. Auch wenn die Fans lange wenig offensiven Football zu sehen bekamen, war es doch ein Spiel auf extrem hohen Niveau.
- So dominierte Atlantas Front insbesondere gegen den Pass lange die Line of Scrimmage, während Minnesota seinerseits einmal mehr die Line of Scrimmage aggressiv bespielte und so viele der kurzen Pässe für Atlanta extrem schwer machte. Xavier Rhodes nahm gemeinsam mit Safety-Hilfe over the Top Julio Jones lange fast aus dem Spiel und so war Atlantas Offense stark limitiert. Matt Ryan (16/29, 173 YDS) kam so nicht einmal über die 200-Yard-Marke!
- Minnesota auf der anderen Seite glänzte durch zwei Dinge: Sehr gute - inzwischen schon gewohnte - Designs im Passspiel und in den Routes sowie extrem guter Einsatz der eigenen Running Backs. Latavius Murray (16 ATT, 76 YDS) und Jerick McKinnon (9 ATT, 24 YDS; 5 REC, 28 YDS, TD) präsentierten sich folgerichtig beide sehr gut - auch wenn Minnesota zwischendurch mehrfach nach kurzen Drives punten musste. Case Keenum (25/30, 227 YDS, 2 TD) spielt eine großartige zweite Hälfte.
- Das waren die offensiven Glanzlichter in einer ansonsten von den Defenses geprägten Partie - und auch Falcons-Coach Dan Quinn hatte am Ende eine zumindest unglückliche Rolle: Mit knapp fünf Minuten auf der Uhr entschied er sich bei einem kurzen Fourth Down für das Field Goal, mit dem die Falcons noch immer zwei Punkte zurück gelegen hätten.
- Der Kick ging zu allem Überfluss daneben - und anschließend nutzte Quinn alle seine Timeouts mit noch vier Minuten auf der Uhr! Minnesota machte anschließend mit einem First Down den Deckel drauf und konnte aus der 2-Minute-Warning heraus in die Victory-Formation gehen.
Tennessee Titans (8-4) - Houston Texans (4-8)
Ergebnis: 24:13 (0:3, 10:7, 7:0, 7:3) BOXSCORE
- Es ist eigentlich relative simple aus Sicht der Titans: Wenn das eigene Run Game nicht funktioniert, ist die Offense zahnlos und die Probleme in der Secondary werden nach und nach aufgedeckt. Funktioniert das Run Game aber, sind die Titans ein zumindest stabiles Team. Letzters war gegen die von Verletzungen gebeutelten Texans der Fall.
- Derrick Henry (11 ATT, 109 YDS, TD) und vor allem DeMarco Murray (11 ATT, 66 YDS) trugen die Offense, Quarterback Marcus Mariota (3 ATT, 23 YDS, TD) steuerte einen weiteren Touchdown via Zone Read bei. Der Großteil von Henrys Produktion kam durch einen 75-Yard-Touchdown ganz zum Schluss, als die Titans eigentlich nur noch die Uhr runter spielen wollten.
- Dennoch gab es auch in diesem Spiel durchaus Grund zur Sorge für die Titans. Mariota war im Passspiel abgesehen von einigen sehr guten Pässen auf Delanie Walker (5 REC, 63 YDS, TD) viel zu harmlos (15/23, 150 YDS, TD) und Tom Savage (31/49, 365 YDS, TD, INT) deckte die Schwachstellen in der Secondary gnadenlos auf.
- Vor allem bei Third Down hatte Tennessee defensiv große Probleme, DeAndre Hopkins (8 REC, 80 YDS) hatte ein weiteres gutes Spiel. Doch Houston seinerseits hatte offensiv Schwierigkeiten mit dem Run Game und nach einem guten Start in die Partie trocknete die Offense nach und nach zunehmend aus.
New York Jets (5-7) - Kansas City Chiefs (6-6)
Ergebnis: 38:31 (14:14, 7:3, 6:7, 11:7) BOXSCORE
- Völlig verrückte Szenen, die letztlich als die entscheidenden Momente des Spiels in Erinnerung bleiben werden: Die Jets hatten sich bereits damit begnügt, via Field Goal nur auf 34:31 zu erhöhen - eine Strafe gegen die Chiefs schenkte Gang Green weitere Versuche. Einige Plays später gewährte KC New York abermals neue Plays via Strafe, bis schließlich McCown das Ei über die Linie drückte. Und es ging noch weiter: Als es auch bei der anschließenden 2-Point-Conversion eine Strafe gegen die Chiefs gab, rastete Cornerback Marcus Peters aus, warf die gelbe Flagge auf die Tribüne und flog dafür vom Platz. Daraufhin klappte im zweiten Versuch auch die Conversion und die Jets-Defense verteidigte die Führung.
- Für ein paar Minuten hatten Chiefs-Fans gleich zu Beginn des Spiels hoffen dürfen, dass ihre Offense ein Stück von der Magie der ersten Wochen wieder eingefangen hat. Die Offense wirkte anfangs kreativer, auch was die Formationen angeht. KC marschierte direkt zum Start des Spiels zwei Mal das Feld runter, zwei Touchdowns von Travis Kelce (4 REC, 94 YDS, 2 TD) sorgten für die frühe 14:0-Führung.
- Allein - viel mehr kam dann lange nicht. Die Jets-Defense wurde sicherer, allerdings zeigte Alex Smith (19/33, 366 YDS, 4 TD) einige Risiko-Pässe, die er in den vergangenen Wochen nicht mehr versucht hatte. Das zahlte sich spät im dritten Viertel aus, als Tyreek Hill zum 79-Yard-Touchdown über das Feld flog. Hill (6 REC, 185 YDS, 2 TD) hatte mehrere Big Plays, Smith aber auch einige katastrophale Fehlwürfe Downfield.
- Gleichzeitig lieferte New Yorks Offense einmal mehr einen sehr guten Aufftritt ab: Josh McCown (26/36, 331 YDS, TD) dirigierte schnell drei Touchdown-Drives, einmal mehr zementierte Robby Anderson (8 REC, 107 YDS) seinen Status als legitimer Nummer-1-Receiver und bildet ein vielversprechendes Duo mit Jermaine Kearse (9 REC, 157 YDS). Die Jets bereiteten Kansas City aus dem Slot heraus immer wieder Probleme.
- Dabei muss man die ganze Chiefs-Defense mindestens so kritisch wie die Offense in die Pflicht nehmen. Darrelle Revis, in seinem ersten Spiel für Kansas City, hatte ein schlechtes Spiel gegen sein Ex-Team und wirkte nicht nur in der Run-Defense verloren. Vor allem aber gelang es den Chiefs nicht, gegen eine der anfälligsten O-Lines der Liga einen konstanten Pass-Rush aufzuziehen. Die späten Big Plays zu Hill machten das Spiel wieder spannend, ehe die Jets-Offense das letzte Wort hatte.
Miami Dolphins (5-7) - Denver Broncos (3-9)
Ergebnis: 35:9 (2:0, 14:3, 10:6, 9:0) BOXSCORE
- Dass dieses Spiel kein offensiver Leckerbissen werden würde, war den allermeisten Fans in South Beach und in Denver auch vorher klar. Wie schlimm es aus Broncos-Sicht werden würde, haben dann aber wohl doch eher weniger Fans gedacht.
- Los ging es direkt mit einer Interception von Siemain, der im Zuge des Quarterback-Karussells und infolge der Verletzung von Paxton Lynch wieder ran durfte. Siemian (19/41, 200 YDS, 3 INT) spielte eine grausame Partie und "erhöhte" via Pick Six (Xavien Howard), nachdem zuvor bereits ein hoher Snap in einem Safety für die Dolphins-Defense geendet hatte.
- Miamis Defensive Line dominierte das Spiel dabei - zumindest gegen den Pass. Im Run Game dagegen hatte C.J. Anderson (15 ATT, 67 YDS) durchaus gute Momente. Trotzdem musste Miamis Offense gar nicht allzu viel machen, ein früher TD-Pass von Jay Cutler (18/31, 235 YDS, 2 TD, 2 INT) auf Julius Thomas sorgte in Kombination mit den Scores durch die Defense schon für eine klare Führung - es war die erst zweite Führung zur Halbzeit für Miami in dieser Saison.
- Denvers Offense war so harmlos, dass dieses Spiel nie ernsthaft in Gefahr geriet und Miami mit deutlicher Führung sogar einen Onside Kick versuchte. Die Broncos werden sich auf dieser Seite des Balls gründlichst hinterfragen müssen, nicht nur individuell, sondern auch was die allgemeine Kader-Planung und Spieler-Evaluierung angeht.
- Es konnte dementsprechend auch nur der Pick-Six von Cutler kurz nach einem Red-Zone-Fumble von Kenny Stills sein, der dieses Spiel spannend hielt. Doch nicht einmal das verhalf den Broncos nochmals zu einer späten Aufholjagd. Stattdessen konnte Miami, mit einem der ineffizientesten Run Games der Liga in das Spiel gegangen, über Kenyan Drake (23 ATT, 120 YDS, TD) erfolgreich laufen. Und noch mehr passte es zu dem Spiel, dass Miami einen zweiten Safety beim Punt-Return (!) hinzufügte.
Jacksonville Jaguars (8-4) - Indianapolis Colts (3-9)
Ergebnis: 30:10 (7:0, 9:3, 11:7, 3:0) BOXSCORE
- Was passiert, wenn Jacksonville tatsächlich eine halbwegs produktive Partie vom eigenen Passing Game bekommt? Das dürften sich schon einige AFC-Teams mit Blick auf die Playoffs gefragt haben, die desolate Pass-Defense der Colts bekam es am eigenen Leib zu spüren.
- Blake Bortles (26/35, 309 YDS, 2 TD) hatte sein vielleicht bestes Saisonspiel und zeigte einige sehr gute Pässe, Jacksonville richtete im Passspiel immer wieder Schaden an und Bortles konnte, wie schon gegen Arizona in der Vorwoche, auch durch Scrambles für Raumgewinne sorgen. Und im Gegensatz zur Pleite gegen die Cardinals klappte dieses Mal auch das Run Game über Leonard Fournette (20 ATT, 57 YDS, TD) besser.
- Dazu passend war die Defense wieder einmal zur Stelle: vier Sacks sowie zwei Interceptions, Jacksonville dominierte die Colts-Offense über weite Strecken komplett. Calais Campbell kam schon früh im Spiel auf seinen Sack Nummer 12,5 für diese Saison - ein neuer Single-Season-Rekord für Jacksonville!
- So war es unter dem Strich ein Spiel zum vergessen für Indy. Brissett (21/36, 174 YDS, TD, 2 INT) kam kaum einmal auf einen grünen Zweig, der Touchdown - und damit einhergehend 40 seiner Passing-Yards - kamen durch einen Catch-and-Run von T.Y. Hilton zustande. Frank Gore (13 ATT, 61 YDS) kletterte in der All-Time-Rushing-Liste weiter, wirklich eng wurde das Spiel allerdings nie.
Green Bay Packers (6-6) - Tampa Bay Buccaneers (4-8)
Ergebnis: 26:20 OT (3:7, 14:3, 0:0, 3:10, 6:0) BOXSCORE
- Die aus Sicht der Bucs maßlos enttäuschende Saison geht weiter - daran änderte auch das Comeback von Jameis Winston nach längerer Verletzungspause nichts. Winston (21/32, 270 YDS, 2 TD, 2 FUM) legte zwar einen Opening-TD-Drive hin und fand Brate perfekt gegen die Zone Coverage zum Touchdown. Das allerdings war auch für eine Weile die letzte wirklich positive Szene für Tampas Passing Game.
- Bei einem Sack versuchte Winston noch wieder einmal, im Fallen den Ball irgendwo hin zu werfen - fand damit aber D-Liner Lowry, der den Ball prompt zum Pick-Six zurück trug. Die von Verletzungen geplagte Offensive Line hatte das ganze Spiel über riesige Probleme - sieben Sacks standen am Ende für die nicht gerade für ihren Pass-Rush bekannte Packers-Defense, es war ein maßgeblicher Schlüssel zum Sieg.
- Immerhin das Run Game über Peyton Barber (23 ATT, 102 YDS) klappte und Tampa dominierte so auch die Uhr und die Ballbesitzzeit. Allerdings half es nicht viel, denn wieder einmal war die eigene Defense in der Front extrem anfällig. So hatte Green Bays Running-Back-Ersatzmann Jamaal Williams (21 ATT, 113 YDS, TD) einen extrem guten Tag, auch mehrere schlimme Würfe vom insgesamt äußerst schwachen Brett Hundley (13/22, 84 YDS, INT) fielen aufgrund der Bucs-Turnover und dank der starken Vorstellung von Williams nicht so schwer ins Gewicht.
- Sie erlaubten es Green Bay vielmehr, das Spiel in die Overtime zu retten - und dort hatten die Packers dann das bessere Ende für sich: Mit seinem ersten (und einzigen) Run des Tages sprintete Aaron Jones 20 Yards zum Game-Winning-Touchdown in die Endzone.
Baltimore Ravens (7-5) - Detroit Lions (6-6)
Ergebnis: 44:20 (3:0, 17:0, 0:13, 24:7) BOXSCORE
- Die Lions sehen ihre Playoff-Träume davon schwimmen - und das aufgrund altbekannter Probleme. Wieder hatte Matthew Stafford (24/29, 292 YDS, TD, INT, 2 FUM) Fumble-Probleme, was die Lions Field Position und auch einen Turnover kostetet. Wieder hatte Detroit kaum ein nennenswertes Run Game: Riddick (9 ATT, 21 YDS, TD) kam nie ins Rollen, Green (11 ATT, 51 YDS, TD) konnte seine Statistiken durch einen 33-Yard-Run aufhübschen.
- Und wieder - auch das ist ein roter Faden, der sich durch die Lions-Saison zieht - hatte Detroit Probleme mit Play Action. Das ermöglichte Joe Flacco (23/36, 269 YDS, 2 TD) zwei einfache Play-Action-Touchdown-Pässe zu Watson und zu Fullback Ricard.
- Dennoch kam Detroit zurück ins Spiel. Während Baltimore Cornerback Jimmy Smith mit einer Verletzung der Achillessehne - mutmaßlich handelt es sich um eine schwere Verletzung - verlor, führte Stafford Detroit wieder ran. Baltimore aber hatte im Run Game deutlich mehr konstanten Erfolg und selbst die Big Plays im Passspiel klappten vereinzelt.
- Jegliche Träume vom Last-Minute-Märchen, die Lions-Fans in den vergangenen Jahren mehrfach erlebt hatten, wurden jäh zerstört: Bei seiner Interception - ein Wurf in Triple Coverage - verletzte sich Stafford an der Hand und musste raus. Ersatzmann Rudock (3/5, 24 YDS, INT) legte direkt danach einen Pick Six nach.
Buffalo Bills (6-5) - New England Patriots (9-2)
Ergebnis: 3:23 (0:3, 3:6, 0:14, 0:0) BOXSCORE
- Wie schon den Dolphins in der Vorwoche gelang es auch Buffalo, der Offensive Line der Patriots allerhand Schwierigkeiten zu bereiten - im Gegensatz zum Spiel am vergangenen Sonntag bereitete das dieses Mal New England aber tatsächlich größere Probleme. So beendete Tom Brady (21/30, 258 YDS, INT) die erste Hälfte mit 96 Passing-Yards, mehrere Drives scheiterten an Bills-Sacks. Brady war dabei sichtlich unzufrieden und geriet kurz an der Seitenlinie mit Offensive Coordinator Josh McDaniels aneinander.
- Das Problem aus Sicht der Hausherren: Buffalos Defensive Line konnte die eigene Schlagzahl der ersten Hälfte nicht aufrecht erhalten. Die Patriots-Offense dominierte das dritte Viertel komplett, Rex Burkhead (12 ATT, 78 YDS, 2 TD) fand zwei Mal die Endzone und Dion Lewis (15 ATT, 92 YDS) glänzte ebenfalls im Run Game.
- Und es wurde noch bitterer für Buffalo: Zu Beginn des Schlussviertels musste Quarterback Tyrod Taylor (9/18, 65 YDS, INT), der früh im Spiel eine grausame Interception nach langem Drive kurz vor der Endzone geworfen hatte, mit einer Knieverletzung raus - nachdem er zunächst bei einem Scramble und dann bei einem Sack unglücklich getroffen worden war. Nathan Peterman (6/15, 50 YDS) ersetzte ihn für den Rest des Spiels.
- Für einen Aufreger sorgte spät im Spiel noch Rob Gronkowski (9 REC, 147 YDS). Nach Bradys Interception attackierte Gronk seinen mit dem Ball am Boden liegenden Gegenspieler Tre'Davious White, indem er sich nach dem Ende des Plays auf ihn warf. New Englands Tight End könnte dafür nachträglich gesperrt werden.
Chicago Bears (3-9) - San Francisco 49ers (2-10)
Ergebnis: 14:15 (7:3, 7:6, 0:3, 0:3) BOXSCORE
- Niners-Fans dürften schon seit einer ganzen Weile nicht mehr mit einer solchen Vorfreude in ein Spiel gegangen sein: Endlich durften sie den ersten Start ihres erhofften Franchise-Quarterbacks Jimmy Garoppolo bewundern! Und sie wurden nicht enttäuscht.
- Garoppolo (26/37, 293 YDS, INT) lieferte ein tolles Starting-Debüt ab: Sehr sicher in der Pocket, zahlreiche Big Plays im Passing Game, gute Bewegung gegen Pressure, traf engste Fenster mit Power und dirigierte am Ende einen eindrucksvollen Drive von der eigenen 8-Yard-Line, der zum Game-Winning-Field-Goal führte. Die Interception ging auf das Konto von Receiver Louis Murphy, der sich den Ball von Fuller aus der Hand klauen ließ. Auch San Franciscos Run Game war stabil.
- Die Bears auf der anderen Seite zeigten offensiv gegen eine alles andere als unschlagbare Defense eine enttäuschende Leistung. Trubisky (12/15, 102 YDS, TD) agierte extrem konservativ, im Run Game hatte Howard (13 ATT, 38 YDS) kaum mal Luft um zu atmen. Die Niners kontrollierten Spiel und Uhr, Chicago fand zu keinem Zeitpunkt einen offensiven Rhythmus.
- Für das Highlight des Tages sorgten aber doch die Hausherren: Tarik Cohen lieferte einen absolut sensationellen Punt-Return-Touchdown, bei dem er erst quer hin und zurück über das Feld lief, ehe er seine Lücke fand. Cohen hat jetzt zwei Rushing-TDs, einen Receiving-TD und einen Punt-Return-TD. Der letzte Bears-Rookie, der je mindestens einen in jeder Kategorie hatte, war Gale Sayers 1965.
Seattle Seahawks (7-4) - Philadelphia Eagles (10-1)
Ergebnis: 24:10 (10:0, 0:3, 0:7, 7:7) BOXSCORE
Analyse: Wilson! Seahawks bestrafen die Eagles