NFL Starter-Serie: Broncos, Chiefs, Raiders, Chargers - die AFC West

Von Adrian Franke
13. Juni 202209:30
Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes (r.) umarmt Quaterback Derek Carr von den Raiders.getty
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Die AFC West geht als die auf dem Papier stärkste Division an die Startlinie der kommenden Saison: Können die Los Angeles Chargers eine Wachablösung an der Spitze einleiten? Führt Russell Wilson die Broncos zurück an die Division-Spitze? Oder schieben sich die Raiders mit Davante Adams nach ganz vorne? Die Kansas City Chiefs stehen am Übergang zu einem neuen Kapitel dieses Kaders - und sind vielleicht dennoch sogar einmal mehr der Favorit.

AFC West: Die Denver Broncos

Seit den Tagen von Peyton Manning suchen die Denver Broncos einen Quarterback, der sie wieder zu Playoff-Siegen führen kann. Von Brock Osweiler über Trevor Siemian, Paxton Lynch, Case Keenum und Joe Flacco bis hin zu Teddy Bridgewater und Drew Lock ist man schließlich bei Russell Wilson gelandet. Und jetzt soll alles besser werden.

Wer weiß schon, ob es mit Wilson tatsächlich für den ganz großen Wurf reicht. Zumindest aber gibt es in Mile High wieder berechtigten Grund für Optimismus im Sommer vor einer Saison. Der Kader ist stark besetzt und weist wenige gravierende Schwachstellen auf.

Eine der zentralen Fragen lautet dementsprechend: Wie schnell funken Wilson und der neue Head Coach Nathaniel Hackett auf einer Wellenlänge? Kann das Duo gemeinsam erfolgreich sein?

Denver Broncos: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Russell WilsonLeft Tackle:Garett Bolles
Running Back:Javonte WilliamsLeft Guard:Dalton Risner
Wide Receiver:Courtland SuttonCenter:Lloyd Cushenberry III
Wide Receiver:Jerry JeudyRight Guard:Quinn Meinerz
Wide Receiver:Tim PatrickRight Tackle:Billy Turner
Tight End:Albert Okwuegbunam

Denver Broncos: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Bradley ChubbCornerback:Patrick Surtain
Defensive Tackle:D.J. JonesCornerback:Ronald Darby
Defensive Tackle:Dre'Mont JonesCornerback:K'Waun Williams
Edge:Randy GregorySafety:Justin Simmons
Linebacker:Josey JewellSafety:Kareem Jackson
Linebacker:Alex Singleton

Broncos-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Vielleicht das offenste Duell in Denver ist in der Offensive Line: Risner und Bolles auf der linken Seite sind gesetzt. Graham Glasgow wurde zuletzt primär auf Guard eingesetzt, könnte aber auch Center spielen, falls Meinerz eher weiterhin Guard spielen soll. Cushenberry wäre in diesem Szenario raus. Falls Cushenberry im Zentrum gesetzt ist, würden Meinerz und Glasgow den Right-Guard-Spot unter sich ausmachen.
  • Auf Wide Receiver haben die Broncos mit Sutton und Patrick zwei große Outside-Targets, das sollte den Stärken von Russell Wilson entgegenkommen. Jerry Jeudy könnte das im Slot entfesseln, eine Rolle, die Tyler Lockett in Seattle zuletzt - wenn auch mit einer vertikaleren Interpretation der Position - meisterhaft ausgefüllt hat.
  • Sutton, Patrick und Jeudy dürften in 3-Receiver-Sets die Starter sein. Allerdings gibt es hier, womöglich auch Matchup-abhängig, Alternativen. Allen voran K.J. Hamler wäre eine interessante Speed-Option im Slot, wenn Denver seine Waffen mehr herumschiebt.
  • Die Tight-End-Position könnte, nachdem Noah Fant im Zuge des Wilson-Trades nach Seattle abgegeben wurde, ein echtes Training-Camp-Duell werden: Albert O geht für den Moment als Starter in den Sommer, doch Rookie Greg Dulcich hat die Mittel, um ihm diesen Spot streitig zu machen. Insbesondere weil er eine vertikale Rolle im Passspiel einnehmen kann, etwas, das gut mit Wilsons Spielweise harmonieren sollte.
  • Die Broncos haben ihr Pass-Rush-Duo der Post-Von-Miller-Ära gefunden: Neuzugang Randy Gregory soll Chubb entlasten, mit Zweitrunden-Rookie Nik Bonitto als Pass-Rush-Waffe dahinter in der Rotation.
  • Dieses Trio in Kombination mit einer starken Secondary sollte Denver allein durch die individuelle Qualität defensiv zu einem unangenehmen Matchup machen. Linebacker ist am ehesten eine mögliche Problemzone - mit Jewell gibt es hier allerdings auch Upside.
  • Der Abgang von Shelby Harris wird durch D.J. Jones aufgefangen. Die Interior Defensive Line ist keine Stärke dieser Defense, aber sie sollte auch keine Schwachstelle sein. Defensive Coordinator Ejiro Evero hat die letzten fünf Jahre bei den Los Angeles Rams verbracht, eine gewisse Prägung der Vic-Fangio-Defense ist hier also zu erwarten.

AFC West: Die Kansas City Chiefs

Für die Kansas City Chiefs markiert die diesjährige Offseason einen klar definierbaren Übergang: Mit dem Trade von Tyreek Hill beginnen die Chiefs damit, den Kader auch strukturell anders aufzubauen. Während einzelne Stars, jetzt angefangen mit Patrick Mahomes, zunehmend große Teile des Caps beanspruchen, wird es darum gehen, günstigere Role Player zu finden und auch Draft-Picks zu sammeln.

So erscheint es fast folgerichtig, dass in diesem Team in Week 1 mit Karlaftis, McDuffie, Humphrey, Smith und Bolton allein fünf Picks aus den letzten beiden Drafts starten könnten, mit Rookie-Receiver Skyy Moore als weiterer Option.

Der Kern aus Mahomes, Kelce, Chris Jones und Andy Reid sollte dabei helfen, dass dieser Prozess vergleichsweise schnell gelingt.

Kansas City Chiefs: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Patrick MahomesLeft Tackle:Orlando Brown
Running Back:Clyde Edwards-HelaireLeft Guard:Joe Thuney
Wide Receiver:Marquez Valdes-ScantlingCenter:Creed Humphrey
Wide Receiver:Mecole HardmanRight Guard:Trey Smith
Wide Receiver:JuJu Smith-SchusterRight Tackle:Andrew Wylie
Tight End:Travis Kelce

Kansas City Chiefs: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:George KarlaftisCornerback:L'Jarius Sneed
Defensive Tackle:Chris JonesCornerback:Trent McDuffie
Defensive Tackle:Derrick NnadiCornerback:Rashad Fenton
Edge:Frank ClarkSafety:Justin Reid
Linebacker:Willie Gay Jr.Safety:Juan Thornhill
Linebacker:Nick Bolton

Chiefs-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • 32 Catches für 1192 Yards und 14 Touchdowns - das ist die Ausbeute von Tyreek Hill im vertikalen Passspiel (Target-Tiefe mindestens 20 Yards) über die letzten drei Regular Seasons. Fast überflüssig zu erwähnen, dass es eine neue Chiefs-Offense sein wird, ohne die größte Big-Play-Waffe der NFL über die letzten Jahre.
  • Spannend ist dabei die Art und Weise, wie Kansas City versucht, diesen Neustart zu konstruieren: Mit Valdes-Scantling bleibt das Speed-Element erhalten, MVS aber ist ganz klar ein Outside-Deep-Receiver, während Hill vor allem aus dem Slot so gefährlich war. Vielleicht kann Mecole Hardman Teile dieser Slot-Rolle übernehmen, Rookie Skyy Moore wäre ansonsten eine dynamischere Option auch im Kurzpassspiel, verglichen mit Travis Kelce und JuJu Smith-Schuster.
  • Ein ganz kritischer Vorteil für Mahomes und Reid ist die Tatsache, dass sich alle offensiven Umstellungen auf ein solides Gerüst verlassen können - das der Offensive Line. Die Vorjahres-Rookies Trey Smith und Creed Humphrey haben sich prompt als wertvolle Starter etabliert, Thuney und Brown sind ohnehin gesetzt. Bei Brown könnte im Sommer auch noch der große Zahltag bevorstehen.
  • Right Tackle ist dagegen am ehesten noch offen für Diskussion. Wylie hat hier letztes Jahr 521 Snaps absolviert, Lucas Niang 512 und Mike Remmers kam hier ebenfalls zum Einsatz. Mit Rookie Darian Kinnard gäbe es jetzt noch eine weitere Option, wenngleich die NFL-Zukunft des Fünftrunden-Picks vielleicht eher auf Guard als auf Tackle liegt.
  • Nicht nur offensiv muss Kansas City einen empfindlichen Verlust verkraften, auch in der Defense hat einer der wichtigsten Spieler das Team verlassen: Den Abgang von Safety Tyrann Mathieu zu kompensieren wird ebenfalls nur im Kollektiv funktionieren. Justin Reid wurde aus Houston verpflichtet, ein guter Start. Erstrunden-Corner Trent McDuffie sollte ebenfalls früh starten, mit McDuffie, Fenton und Sneed haben die Chiefs jetzt drei Cornerbacks, die innen und außen spielen können sollten. Eine bemerkenswerte Flexibilität.
  • In der Secondary hat KC auch die größte Tiefe. Hinter Reid und Thornhill stünde unter anderem Zweitrunden-Rookie Bryan Cook bereit, Deandre Baker und Lonnie Johnson besetzen die Cornerback-Spots vier und fünf.
  • Die Front Seven derweil erhält dringend benötigte Pass-Rush-Hilfe in Person von Rookie George Karlaftis. Frank Clarks Tage in KC dürften ohnehin gezählt sein, jetzt gibt es zumindest eine weitere individuelle Pass-Rush-Gefahr neben Chris Jones.

AFC West: Die Las Vegas Raiders

Davante Adams, Chandler Jones, ein neuer Vertrag für Quarterback Derek Carr, ein neuer Head Coach - die Raiders haben eine ereignisreiche Offseason hinter sich. Die spannende Frage jetzt lautet selbstredend: Inwieweit überträgt sich das auch in sportlich zählbare Erfolge?

In einer turbulenten Vorsaison schafften es die Raiders am Ende trotz schwieriger Umstände in die Playoffs und bereiteten dort den Bengals durchaus Probleme. Die 2022er Version dieses Teams präsentiert sich auf dem Papier deutlich stärker, doch gilt das auch für die Division insgesamt - und in Las Vegas wird man ebenfalls sehen müssen, wie schnell die neuen Rädchen auch tatsächlich ineinander greifen.

Las Vegas Raiders: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Derek CarrLeft Tackle:Kolton Miller
Running Back:Josh JacobsLeft Guard:Denzelle Good
Wide Receiver:Davante AdamsCenter:Andre James
Wide Receiver:Demarcus RobinsonRight Guard:Dylan Parham
Wide Receiver:Hunter RenfrowRight Tackle:Brandon Parker
Tight End:Darren Waller

Las Vegas Raiders: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Maxx CrosbyCornerback:Rock Ya-Sin
Defensive Tackle:Johnathan HankinsCornerback:Trayvon Mullen
Defensive Tackle:Bilal NicholsCornerback:Nate Hobbs
Edge:Chandler JonesSafety:Trevon Moehrig
Linebacker:Denzel PerrymanSafety:Duron Harmon
Linebacker:Jayon Brown

Raiders-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Die Raiders haben eine aggressive Offseason hinter sich, angeführt natürlich durch den Davante-Adams-Trade. Aber für ein Team, das mit seinen Moves ein Titelfenster im Hier und Jetzt anpeilt, bleibt eine klare Schwachstelle: Die Offensive Line. Die Line war bereits letztes Jahr eine Schwäche, und abgesehen von Rookie Dylan Parham gibt es keine echten neuen Starter-Optionen.
  • Positiv gedreht kann man es so formulieren: Kolton Miller hat sich als mehr als nur passabler Left Tackle etabliert, Andre James hat in der vergangenen Saison einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Parham mit seiner Athletik passt in das Profil, welches man von den Patriots unter Josh McDaniels kennt. Der andere Guard-Spot und auch Right Tackle bleiben aber selbst damit Problemzonen, neben den oben aufgeführten Optionen wird insbesondere Vorjahres-Erstrunden-Pick Alex Leatherwood um einen Platz kämpfen. Jermaine Eluemunor und John Simpson wären weitere Alternativen.
  • Auffallend tief ist das Backfield besetzt, in dem man vielleicht aber auch schlicht den Übergang vom alten zum neuen Regime beispielhalft nachverfolgen kann: Josh Jacobs und Kenyan Drake sind aus der Gruden-Ära noch da, Brandon Bolden und Rookie Zamir White werden Druck auf sie machen.
  • Davante Adams führt selbstredend die Receiver-Gruppe an, und er sollte die Spieler dahinter ebenfalls besser machen, durch die Aufmerksamkeit, die er verlangt. Der jüngst mit einem neuen Vertrag ausgestattete Hunter Renfrow ist als einer der besten Slot-Receiver der Liga gesetzt, Darren Waller kam 2019 und 2020 je auf über 1.100 Yards, letztes Jahr trotz Verletzungspause immer noch auf 665. Mit Foster Moreau als Nummer 2 hat McDaniels auch die Möglichkeit, aus 2-Tight-End-Sets zu agieren, Keelan Cole sollte die primäre vierte Receiver-Option sein.
  • In der Defense hatte Maxx Crosby letztes Jahr eine spektakuläre Breakout-Saison, seine 101 Quarterback-Pressures waren mit Abstand die meisten aller Edge-Rusher in der Regular Season. Auf Platz 2 folgte Rashan Gary mit 81. Selbst falls Crosby nicht ganz an dieses Level anknüpfen kann, sollten seine Stats gut bleiben - denn mit Chandler Jones hat er jetzt einen gefährlichen Pass-Rush-Partner auf der anderen Seite, um ihn zu unterstützen.
  • Dazwischen aber bleiben einige Fragezeichen, die Interior Defensive Line war bereits letztes Jahr eine Schwachstelle. Vernon Butler und Andrew Billings wären alternative Optionen zu Hankins und Nichols, hier dürfte aber generell ein hohes Maß an Rotation genutzt werden.
  • In der Secondary ersetzen die Raiders Casey Hayward durch Rock Ya-Sin, mit dem Ex-Colt und Trayvon Mullen hat Las Vegas zwei große, physisch starke Cornerbacks. Nate Hobbs war eine Überraschung im Slot letztes Jahr. Gerade Outside aber ist es ein Spiel mit dem Feuer, Anthony Averett wäre die erste Alternative, sollten Ya-Sin oder Mullen wackeln.
  • Duron Harmon blickt auf eine lange Patriots-Vergangenheit zurück, das könnte für ihn ein Vorteil unter dem neuen Coaching Staff sein. Setzt er sich durch, könnte Johnathan Abram im letzten Jahr seines Rookie-Vertrags seinen Startplatz verlieren.

AFC West: Die Los Angeles Chargers

Die Chargers attackieren weiterhin das Fenster des Rookie-Vertrags von Justin Herbert aggressiv. Nachdem im Vorjahr ein Fokus auf der Offensive Line lag, wurde jetzt insbesondere in die Defense kräftig investiert: Khalil Mack, J.C. Jackson und Sebastian Joseph-Day werden dabei helfen, dass Coach Brandon Staleys Vision einer Defense möglichst eins zu eins aufs Feld übertragen wird.

Herbert hat eine herausragende Vorsaison gespielt, dass es dennoch nicht für die Playoffs reichte, lag einerseits an jener Defense - teilweise aber bleiben auch offensiv einige schematische Fragezeichen bestehen. Die Offense wirkte bisweilen sehr konservativ und nicht ideal um Herberts Qualitäten herum aufgebaut.

Sollte es offensiv einen kleinen Rückschritt in der Production geben, muss die Defense umso dringender mehrere Schritte nach vorne machen.

Los Angeles Chargers: Starter-Projection Offense

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Justin HerbertLeft Tackle:Rashawn Slater
Running Back:Austin EkelerLeft Guard:Matt Feiler
Wide Receiver:Mike WilliamsCenter:Corey Linsley
Wide Receiver:Keenan AllenRight Guard:Zion Johnson
Wide Receiver:Jalen GuytonRight Tackle:Storm Norton
Tight End:Gerald Everett

Los Angeles Chargers: Starter-Projection Defense

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Joey BosaCornerback:J.C. Jackson
Defensive Tackle:Sebastian Joseph-DayCornerback:Michael Davis
Defensive Tackle:Austin JohnsonCornerback:Asante Samuel Jr.
Edge:Khalil MackSafety:Derwin James
Linebacker:Kenneth MurraySafety:Nasir Adderley
Linebacker:Drue Tranquill

Chargers-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Es ist aus Chargers-Sicht nicht zu leugnen, dass man mit den Verstärkungen der Offseason zum erweiterten Kreis der Titelanwärter gehört, und dementsprechend auch daran gemessen wird. Angesichts dieser Erwartungshaltung wirft allerdings insbesondere die Right-Tackle-Position doch noch größere Fragezeichen auf: Storm Norton war bereits im Vorjahr der klarste Schwachpunkt dieser Line. Im Draft wurde Zion Johnson in Runde 1 ausgewählt, die erste Alternative hinter Norton wäre wohl Trey Pipkins. Gibt es hier vielleicht noch eine späte Offseason-Verpflichtung?
  • Mit dem neuen Vertrag für Mike Williams ist die Wide-Receiver-Gruppe unverändert. Guyton hat sich letztes Jahr als zweite vertikale Waffe neben Williams etabliert, mit einer durchschnittlichen Target-Tiefe von elf Yards, sowie 14,5 Yards pro Catch. Vorjahres-Rookie Josh Palmer wäre die physisch starke Mid-Range-Alternative.
  • Sollte sich die Offense nicht schematisch deutlich verändert präsentieren, ist allerdings auch davon auszugehen, dass Tight End und Running Back wieder intensiv ins Passspiel eingebunden werden: Austin Ekeler (88 Targets) und Jared Cook (79) standen in der vergangenen Saison auf Platz drei und vier was Team-interne Targets angeht. Herberts durchschnittliche Target-Tiefe von lediglich 7,9 Yards (Platz 21 unter allen Quarterbacks mit mindestens 350 Dropbacks) unterstreicht diesen Aspekt der Offense.
  • Die Chargers hatten in der vergangenen Saison eine desolate Run-Defense; nach Success Rate sogar die schwächste in der NFL. Es war auch ein Effekt der neu installierten Defense, welche viel auf leichte Boxes setzt - und welche dafür schlicht nicht die Defensive Line hatte. Die Neuzugänge Sebastian Joseph-Day und Khalil Mack könnten hier für eine 180-Grad-Wende sorgen. Der 2019er Erstrunden-Pick Jerry Tillery ist kein Fit für diese Defense und könnte seinen Startplatz in der Folge dieses Jahr verlieren.
  • Im diesjährigen Draft hatte L.A. zwei Picks in den ersten drei Runden, und nach Zion Johnson wurde der zweite - vielleicht etwas überraschend - in einen Safety investiert: JT Woods kam in Runde 3, verrät das vielleicht etwas über schematische Pläne von Staley? Er hätte jetzt das Personal, um gemeinsam mit Adderley und James mehr aus 3-Safety-Sets zu agieren.
  • Die Verpflichtung von J.C. Jackson gibt Staley in jedem Fall den Nummer-1-Corner, der ebenfalls deutlich spürbar gefehlt hat, und der es erst erlaubt, wirklich kreativ und vielseitig mit den Safety-Rotationen zu werden. Michael Davis kann damit in die Nummer-2-Rolle rutschen, Bryce Callahan wurde als Alternative für den Slot verpflichtet. Könnte Asante Samuel nach einer durchwachsenen Rookie-Saison, in der er nahezu ausschließlich Outside spielte, dennoch primär in den Slot rücken?