Super Bowl Head to Head: Los Angeles Rams vs. New England Patriots

Marcus Blumberg
03. Februar 201913:42
Die Los Angeles Rams treffen auf die New England Patriots in Super Bowl LIII in Atlanta.getty
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Das Warten hat ein Ende, Super Bowl Sunday ist hier! Heute Nacht treffen die Los Angeles Rams in Atlanta auf die New England Patriots. Beide Teams bringen höchste Qualität mit und scheinen offensiv kaum zu stoppen zu sein. Doch auch in den Defensivreihen steckt Potenzial, das eine Entscheidung herbeiführen kann. Wer hat den entscheidenden Vorteil? Super Bowl LIII gibt es ab 0 Uhr live auf DAZN, wahlweise mit deutschem und US-Originalkommentar! Zur finalen Einstimmung präsentiert SPOX das große Head-to-Head!

Quarterbacks

  • Jared Goff vs. Tom Brady

Schaut man sich die Regular Season an, dann muss man konstatieren, dass Jared Goff insgesamt eine bessere Saison gespielt hat als Tom Brady. Wir reden hier nicht von Abständen wie von der Erde zum Mond, aber lediglich in Sachen Total QBR übertraf Brady (70,6) Goff (66,4) signifikant.

In Sachen DVOA und DYAR hingegen sah Goff immer ein klein wenig besser aus. Und der Abstand wäre vermutlich noch größer gewesen, wenn der QB der Rams nicht eine längere Schwächephase von Woche 13 an durchlaufen hätte. Seit dem Spiel gegen Chicago (6:15) Anfang Dezember hatte Goff Probleme offenbart.

Brady hingegen spielte über weite Strecken des Jahres auf eher überschaubarem Niveau, doch eigentlich waren seine Gesamtzahlen nicht deutlich schlechter als 2018 in seiner MVP-Saison. Die Patriots allerdings verloren fünf Spiele und damit zwei mehr als im Vorjahr.

Beide sind hauptsächlich Pocket-Passer, obgleich Goff ein wenig mobiler daherkommt und durchaus auch mal aus dem Design ausbricht, um ein First Down zu erlaufen. Seine größte Stärke: Play Action! Niemand wirft mehr Touchdowns via Play Action als Goff. Zudem scheut er nicht den Deep Ball - nur sechs Starting Quarterbacks hatten im Schnitt mehr Intended Air Yards als (8,8) als Goff.

Brady wiederum verlegte sich in diesem Jahr auch systembedingt eher auf kürzere Pässe (7,6 Average Intended Air Yards). Uncharakteristisch häufig leistete er sich zudem mentale Fehler. In Miami etwa "verdaddelte" er eine Endzonen-Chance durch eine auslaufende Uhr kurz vor der Pause, als er einen Sack kassierte, anstatt den Ball wegzuwerfen. Zudem bleiben die zwei unglaublichen Red-Zone-Interceptions in Pittsburgh und im Championship Game von Kansas City in Erinnerung.

Letzten Endes aber ist Brady nichtsdestotrotz wohl der heißeste Quarterback in den Playoffs und führt alle in Yards, Completions und Passquote deutlich an. Gerade seine Leistung im Championship Game gegen Ende war herausragend, was den Sieg der Patriots in der Overtime besiegelte, als er perfekt bei dritten - und langen - Versuchen war.

Vorteil: Patriots.

Running Backs Rams vs. Linebacker Patriots

  • Todd Gurley, C.J. Anderson, John Kelly vs. Dont'a Hightower, Elandon Roberts, Kyle Van Noy

Kein Team hat in dieser Saison ein stärkeres Laufspiel auf die Beine gestellt als die Los Angeles Rams. Laut Football Outsiders kamen sie auf 22,1 Prozent DVOA im Laufspiel, knapp 10 Prozent besser als die zweitplatzierten Carolina Panthers.

Es ist daher nicht überraschend, dass Gurley das Jahr als bester Running Back nach DVOA (23,7 Prozent) und DYAR (367) abschloss, zudem die meisten Rushing-Touchdowns (17) in der Liga erzielte. Und er verlor keinen einzigen Fumble.

Dass er die Saison und auch Teile der Playoffs über ein wenig in den Hintergrund rückte, lag an einer offenbar hartnäckigeren Knieverletzung als die Rams zugeben wollten. Doch seine Produktion wurde ohne größere Einbußen von C.J. Anderson weitergeführt. Der wiederum war eine späte Addition zum Kader und lief danach äußerst effektiv. Unter allen Rushern mit weniger als 100 Carries war er mit Abstand der Beste bei den Defense-adjusted Yards Above Replacement mit 138. Einen besseren Backup findet man also in dieser Liga aktuell nicht.

Die größte Schwäche der Patriots-Defense in dieser Saison wiederum war das Laufspiel. Zeitweilig stoppten sie niemanden, hatten Probleme beim Tackling und schafften es kaum, die Edges zu setzen. Erst spät in der Saison und dann in den Playoffs klappte das immer besser. Besonders in den Playoffs gelang es, die Ground Games der Chargers (10 CAR/19 YDS) und Chiefs (12 CAR/41 YDS) weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen. Allerdings half hier auch die Offense gewaltig, denn durch frühe Führungen stand der Gegner ständig unter Druck und ging aggressiver aufs Passspiel.

Wirklich hervorheben kann man aus dieser Unit eigentlich niemanden richtig, denn erstens ist gerade Roberts als Straight-up-Run-Stopper nicht allzu häufig auf dem Feld, weil die Patriots wohl auch gegen die Rams meist auf 11-Personnel treffen und damit eher in Nickel- und Dime-Formationen arbeiten werden. Und zweitens sind auch die Linebacker Game-Plan-abhängig. Gegen die Chiefs etwa tat sich Van Noy mit 10 Tackles hervor und sorgte mit ein paar Blitzes zudem für zwei Sacks.

Unterm Strich dürfte es dem nun wieder sicherer wirkenden Linebacker-Corps der Patriots gegen die beste Rush Offense der Liga aber deutlich schwerer als noch in den ersten beiden Playoff-Runden fallen, den Gegner zu stoppen.

Vorteil: Rams.

Running Backs Patriots vs. Linebacker Rams

  • Sony Michel, James White, Rex Burkhead und James Develin vs. Dante Fowler Jr., Mark Barron, Cory Littleton, Samson Ebukam

Die Patriots investierten vor der Saison einen Erstrundenpick in Running Back Sony Michel. Ein klares Statement zur Stärkung des Laufspiels, nachdem es bislang Usus war in Foxborough, Running Backs eher günstig in späteren Runden oder gar aus den Tiefen der Free Agency zu holen. Michel jedoch wurde vom Start weg trotz anfänglicher Verletzungsprobleme gepusht und steigerte sich Woche für Woche.

Gerade in den Playoffs brillierte er bislang mit 5 Touchdowns und 4,6 Yards pro Carry. Auch gegen die Rams wird er der Featured Back sein. Doch auch Burkhead und White werden diverse Touches erhalten, zumal beide auch gefährliche Passempfänger für Brady aus dem Backfield sind. Burkhead fungierte gegen KC überdies als eine Art Closer und erzielte zwei Red-Zone-Touchdowns, darunter den zum Sieg.

Develin wiederum macht häufig den Weg frei und gilt als sicherer, wenn auch wenig beweglicher Receiver, wenn Brady doch mal in seine Richtung schaut.

Wie wertvoll Develin für New England, das vor seiner Ankunft jahrelang weitestgehend auf einen Fullback verzichtet hatte, ist, zeigt dieser Fakt: Seit 2014 erreichte New England immer den Super Bowl, wenn Develin die Saison über fit war und durchspielte. 2015 verpasste er die komplette Saison mit einem Schienbeinbruch in der Preseason und die Patriots scheiterten im Championship Game.

Dagegen stellen die Rams eine Run-Defense, die in der Regular Season Platz 28 belegte (1,5 Prozent DVOA). In den Playoffs aber hatten auch sie dann wenig Mühe, das Ground Game in Schach zu halten. Die sonst so explosiven Saints schafften lediglich 48 Yards auf dem Boden (2,3 im Schnitt), die Cowboys davor auch nur 50 (2,3 im Schnitt).

Gerade Littleton zeigte sehr viel Präsenz und führte das Team in beiden Spielen in Tackles an. Ebukam und Fowler sind hier vielleicht die größten Schwachstellen, haben sie ihre Qualitäten doch eher im Pass-Rush, während New England sehr gerne Off-Tackle-Läufe wählt. Zudem zeigten die Rams auch gegen New Orleans bereits Schwächen in der Coverage von Running Backs im Passspiel, was gegen die Patriots zwingend ein Faktor wird.

Vorteil: Patriots.

Receiver/Tight Ends Rams vs. Secondary Patriots

  • Brandin Cooks, Robert Woods, Josh Reynolds, JoJo Natson, Gerald Everett, Tyler Higbee vs. Jason McCourty, Devin McCourty, Patrick Chung, Stephon Gilmore, Jonathan Jones, J.C. Jackson, Duron Harmon, Keion Crossen

Die fünftbeste Pass-Offense tritt auf Platz 14 in Sachen Pass-Defense. Die Rams verfügen eigentlich über alles, was man im Passspiel so braucht: einen dynamischen Deep-Threat, der ein Spiel auch mal übernehmen kann, wie es Cooks spät gegen die Saints tat, einen äußerst zuverlässigen Possession-Receiver, der auch einen guten Grundspeed mitbringt, in Woods und einen X-Factor in Josh Reynolds, der gerne auch mal die bei Sean McVay so beliebten Jet Sweeps hinlegt und damit für Chaos in Defenses sorgt.

Die Rams haben in der Regel drei Receiver auf dem Feld, während nur ein Tight End zur Grundformation zählt. Gegen New Orleans zeigten sie jedoch die nötige Flexibilität, auch mal in 2-Tight-End-Sets zu agieren - hauptsächlich, um das Laufspiel zu stärken. Everett und Higbee mögen dabei nicht ganz so spektakulär agieren, sind aber ebenfalls zuverlässige Targets, gerade über die Mitte und in der Red Zone.

Vom Grundprinzip her spielen die Rams meist die gleiche Formation, aus der sie aber diverse Plays spielen können, sowohl auf dem Boden als auch durch die Luft. Viel geht über Play Action, Crossing Patterns und gerne auch Pre-Snap Motion, um Goff zu helfen, die gegnerische Coverage zu entschlüsseln. Eins-gegen-Eins sind die Receiver ohnehin schwer zu covern - Goff hat eher gegen Zones so seine Probleme, setzt lieber auf die individuelle Klasse der Receiver, Separation zu schaffen.

Dagegen stellen die Patriots eine Secondary, die sich phasenweise in sehr guter Verfassung präsentierte. Stephon Gilmore schaffte es ins All-Pro-Team und war laut Pro Football Focus der beste Cornerback der Saison. Auf der anderen Seite wechseln sich Jason McCourty und J.C. Jackson ab. Devin McCourty ist in aller Regel der Deep Safety, während ein Chung oder Harmon eher in der Box positioniert sind und wahlweise gegen den Tight End, den Lauf oder als Blitzer eingesetzt werden.

Zudem dürfte Jonathan Jones im Slot gegen Reynolds agieren und ist vielleicht die größte Schwachstelle dieser Gruppe. Die spannende Frage wird sein, wie genau New England die Rams-Offense attackieren wird in diesem Teil des Feldes. In erster Linie sind sie ein Team, das Man-Coverage bevorzugt, gerade weil Gilmore diese Shutdown-Qualitäten mitbringt. Doch Goff ist eben gegen Zones schwächer. Auch stellt sich die Frage, ob ein Cooks aufgrund seines Speeds gedoppelt werden wird.

Letztlich bringen die Rams aber so viel individuelle Klasse in diesem Vergleich mit, dass sie wohl leicht die Nase vorn haben.

Vorteil: Rams.

Receiver/Tight Ends Patriots vs. Secondary Rams

  • Julian Edelman, Chris Hogan, Phillip Dorsett, Rob Gronkowski, Dwayne Allen und Cordarrelle Patterson vs. Marcus Peters, LaMarcus Joyner, John Johnson, Aqib Talib, Troy Hill, Nickell Robey-Coleman, Sam Shields

Trotz einiger personeller Probleme - auch aufgrund der Sperre von Edelman zum Start - stellten die Patriots in der Saison dennoch die viertbeste Pass-Offense der Liga (32,9 Prozent DVOA). Die Rams wiederum stellten die neuntbeste Defense gegen den Pass (0,2 Prozent DVOA).

Von der Grundidee her agieren die Patriots ähnlich wie L.A. in dem Sinne, dass auch sie gerne eine Grundformation (21-Personnel) stellen und daraus eigentlich alles Mögliche spielen können. Wie üblich ist Edelman Bradys Go-to-Receiver, der gerade in den Playoffs wieder zur Höchstform auflief und nur noch Jerry Rice in Sachen Playoff-Receptions vor sich hat.

Die Rollen von Hogan und Dorsett wurden in den letzten Wochen im Vergleich zur Regular Season auch immer prominenter, während die Tight Ends meist zum Blocking genutzt wurden, sowohl im Pass- als auch im Laufspiel. Gronkowski ist hier zuvorderst zu nennen. Gegen KC machte er sein bestes Receiving-Spiel seit Monaten, ist aber sicherlich auch einer der Hauptgründe, warum Brady kaum berührt wurde und das Laufspiel so fließend funktioniert. Gegen die imposante Front der Rams dürfte er erneut eine ganze wichtige Rolle in diesem Teil des Spiels haben.

Die Rams stehen defensiv vor allem für ihre Zone-Cover-Qualitäten. Peters und Talib sind physisch stark und gelten als Ballhawks, während die Hauptrolle in diesem Spiel wohl auf Nickell Robey-Coleman fallen wird, denn als Nickelback bekommt er es wohl zumeist mit Edelman zu tun, der Woche für Woche zeigt, dass er harte Hits einstecken kann. Hier bahnt sich ein sehenswerter Zweikampf an.

Spannend wird auch die Frage, wer denn konkret gegen Gronk spielen wird. Vor Jahren wurde Talib in Diensten der Patriots ob seiner Größe und Präsenz schon auf Tight Ends angesetzt, ist dies nun wieder eine Option, zumal Dorsett und Hogan auf Außen nicht unbedingt die körperlich stärksten Receiver darstellen?

Viel wird auch davon abhängen - im Übrigen auch wenn die Rams ihre Offense auf dem Feld haben - wie genau die Schiedsrichter hinschauen werden in Sachen Kontakt nach fünf Yards. Beide Teams gelten defensiv als äußerst kontaktfreudig und werden aggressiv zu Werke gehen - wenn man sie lässt.

Vorteil: Patriots.

Offensive Line Rams vs. Defensive Line Patriots

  • Andrew Whitworth, Rodger Saffold, John Sullivan, Austin Blythe, Rob Havenstein vs. Trey Flowers, Lawrence Guy, Malcom Brown, Adrian Clayborn

Die Offensive Line der Rams, angeführt von Whitworth, gilt gemeinhin als eine der besten Units der Liga. Sie sind klar die Nummer 1 in Sachen Adjusted Line Yards (5,49) und in der Pass-Protection mit einer Adjusted Sack Rate von 5,4 Prozent auf Platz 6 in der Liga anzutreffen.

Diese Line ermöglicht es Goff, den Ball extrem lange zu halten. Mit durchschnittlich 2,94 Sekunden hat er die sechstlängste Zeit, um den Ball loszuwerden. Sicherlich ist das manchmal zu viel, aber die Line gibt ihm diesen Luxus.

Auf der anderen Seite sind die Patriots bekanntlich nicht das beste Team, wenn es darum geht, Druck nur über ihre vier Down-Linemen zu erzeugen. Das liegt aber auch an Belichicks Philosophie, in diesem Bereich konservativer vorzugehen und nicht zu aggressiv auf Sack zu gehen. Das Ziel ist es in erster Linie, die Edge zu setzen und niemanden über Außen laufen zu lassen.

Entsprechend ist ihre Adjusted Sack Rate von 5 Prozent die drittschlechteste der Liga. Wenn sie Sacks erzielen - oder Pressure erzeugen -, dann meist durch Blitzes oder Coverage-Sacks in Kooperation mit der Secondary.

Aufpassen müssen die Rams aber dennoch auf Trey Flowers, der sicher die höchste Qualität aller D-Liner New Englands mitbringt. Isoliert betrachtet jedoch steckt in der O-Line der Rams mehr Qualität als in der D-Line New Englands.

Vorteil: Rams.

Offensive Line Patriots vs. Defensive Line Rams

  • Trent Brown, Joe Thuney, David Andrews, Shaq Mason, Marcus Cannon vs. Ndamukong Suh, Michael Brockers, Aaron Donald

Auf der anderen Seite steht die O-Line der Patriots in Sachen Adjusted Sack Rate mit nur 3,8 Prozent an der Spitze der NFL. Auch im Run-Blocking gehören sie mit 5,03 Adjusted Line Yards zur Top-3. Im Vergleich zum letzten Super Bowl gab es zwei Veränderungen: Links ist nun Trent Brown der Starter, der den ebenfalls zuverlässigen Nate Solder adäquat ersetzte, während im Vergleich zum Vorjahr Cannon nach Verletzung zurück ist und ein deutliches Upgrade gegenüber Cameron Fleming darstellt.

Diese Line ließ in den Playoffs keinen einzigen Sack zu und erlaubte ganze drei QB-Hits. Hier muss aber auch erwähnt werden, dass die Hilfe der Tight Ends und der generellen Tendenz von Brady, einen Ball schnell loszuwerden - er hielt den Ball im Schnitt nur 2,61 Sekunden - ebenfalls wichtige Faktoren waren.

Die 3-Men-Front der Rams wiederum wird im Pass-Rush freilich noch von den Outside Linebackern unterstützt, was diesen Vergleich etwas schwieriger gestaltet. Doch auch für sich betrachtet bringt kaum eine D-Line mehr Qualität mit als diese. Der mit Abstand beste D-Liner - und Defensivspieler - der Liga, Aaron Donald, ist so eine Macht, dass er sicherlich jede O-Line durchbrechen könnte. Die Patriots werden ihn unter Garantie doppeln und teilweise auch Gronk auf ihn ansetzen. Im Lauf werden sie zudem nicht in seine Richtung gehen.

Daneben zeigte indes Ndamukong Suh in den letzten Wochen große Form und schaffte 1,5 Sacks gegen die Saints, dazu insgesamt vier QB-Hits insgesamt in den Playoffs.

Wenn man so will, könnte sich in diesem Bereich das Spiel entscheiden.

Ausgeglichen.

Special Teams

  • Greg Zuerlein (Kicker), Johnny Hekker (Punter), Blake Countess/JoJo Natson (Returner) vs. Stephen Gostkowski (Kicker), Ryan Allen (Punter), Cordarrelle Patterson/Julian Edelman (Returner)

"Johnny Hekker ist eine Waffe" sagte Belichick schon vor einigen Jahren. Und damit dürfte er nach wie vor richtig liegen. Hekker war es, der als erster Rams-Spieler im Championship Game einen Pass zu einem First Down fabrizierte beim Fake Punt früh im Spiel. Und er ist auch ein herausragender Punter.

Zuerlein wiederum wurde zum Helden mit seinem 57-Yard-Field-Goal zum Sieg im selben Spiel - ein Rams-Postseason-Rekord. Überdies gilt auch das Return-Spiel als gefährlich.

Auf der anderen Seite hat Gostkowski ebenfalls ein starkes Bein und spielt bereits zum sechsten Mal im Super Bowl. Allen wiederum sorgte dafür, dass McVay einen linksfüßigen Punter ins Training einlud, um seine Returner auf den unterschiedlichen Spin des Balls einzustimmen - übrigens ein Grund, warum Belichick so gerne auf linksfüßige Punter setzt.

Patterson hat in seinen fünf NFL-Jahren den höchsten Kick-Return-Average in der Geschichte der NFL angehäuft, während Edelman einer der besten Punt-Returner der Liga ist.

Ausgeglichen.

Coaches

  • Sean McVay (Head Coach), Wade Phillips (Defensive Coordinator) vs. Bill Belichick (Head Coach), Josh McDaniels (Offensive Coordinator)

Der "It-Coach" dieser Branche gegen den vielleicht Größten aller Zeiten. Belichick (66) ist doppelt so alt wie McVay (33) und dürfte über mehr Erfahrung in Sachen Football verfügen als jeder andere Coach in diesem Sport. Zudem stand niemand häufiger im Super Bowl als Belichick (12 Mal, 9 Mal als Head Coach) und er hat bereits sieben Ringe (5 als Head Coach). McVay ist in seinem zweiten Jahr als Head Coach.

Doch letzten Endes spielt all das keine Rolle, wenn in der Nacht zum Montag der Kick-Off im Mercedes-Benz Stadium erfolgt. Dann nämlich zählt nur noch, wer den besseren Game Plan mitbringt und die besseren Anpassungen in der Halbzeit und während des Spiels vornimmt.

Belichick und sein Coaching Staff, angeführt von McDaniels in der Offense und durch Brian Flores, den De-Facto-Defensive-Coordinator und Linebackers Coach, zeigten diese Qualitäten seit jeher. Zudem hatten sie zuletzt die Tendenz, schon früh im Spiel aufs Gas zu treten und schnell zu starten, schnell in Führung zu gehen. In den vergangenen Jahren war die Tendenz dagegen eher, erst später den Game Plan zu öffnen und zu Beginn eher konservativ zu agieren.

McVay wiederum, der sein eigener OC ist, zeigte sich jedoch auch nicht scheu, wenn es um Anpassungen ging. Seine Umstellung von 11- auf 12-Personnel für weite Teile des Spiels gegen New Orleans war sicherlich wegweisend.

Im Fokus stehen wird aber auch Phillips und seine Defense, die Brady und Co. schon einmal im AFC Championship Game mit Denver gestoppt hatte. Damals allerdings waren die Patriots von zahlreichen Verletzungen von Schlüsselspielern geplagt. Wenn die Patriots eine Phillips-Defense dagegen dominierten, dann hauptsächlich deshalb, weil einer solchen meist das überraschende Element fehlte. Sie spielen "straight up", ohne Verschleierungen und sind mit einem hohen Zone-Anteil leicht zu lesen.

Letztlich ist dies ein Vergleich zwischen dem unbestritten besten Coach im Business gegen einen, der dies mal werden will. Hier gilt: "If you wanna be the best, you have to beat the best!" Noch ist das nicht passiert, daher:

Vorteil: Patriots.

Prognose

Die Geschichte zeigt, dass Super Bowls mit den Patriots per se enge Angelegenheiten werden, die ganz am Ende entschieden werden. Warum sollte dies also nun anders werden? Beide Teams haben gezeigt, dass sie äußerst unnachgiebig sind, nie aufgeben und über höchste Qualität verfügen. Da es ein Super Bowl ist, in dem meist zu Beginn eher Zurückhaltung und konservatives Play-Calling vorherrscht, gehe ich zudem nicht von einem High-Scoring Game aus. Die Patriots werden jedoch am Ende davon profitieren, dass sie Tom Brady auf dem Feld haben, wenn die Partie in die Crunch Time geht. Tipp: 31:27 Patriots.