Die neue NFL-Saison ist endlich da und auch die SPOX-Diskussionsrunde ist zurück! Im Fokus steht neben den Regeländerungen die Wundertüte Philadelphia. Außerdem: Wer zieht in die Playoffs ein? Verteidigt Aaron Rodgers seinen MVP-Titel? In der Two Minute Warning diskutieren die SPOX-Redakteure Stefan Petri, Adrian Franke und Marcus Blumberg sowie mySPOX-User brady12 die wichtigen Fragen zum Saisonstart - Super-Bowl-Pick inklusive.
These: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...
mySPOX-User brady12:...gleichbleiben wird! Ich begrüße es, dass die NFL das Thema Extrapunkt endlich adressiert hat, denke aber, dass es noch zu wenig verändert wurde. 33-Yard-FGs sind heutzutage für die meisten Kicker nahezu sichere Punkte und ich glaube nicht, dass viele Coaches das Risiko eingehen werden eine 2-Point-Conversion zu versuchen, wenn sie zu 95-99 Prozent einen Punkt bekommen. Zusätzlich kann die Defense ja dabei jetzt ihrerseits auch punkten. Eine gute Neuerung sehe ich in dem Medical Timeout. Oft genug hat man es Spielern angesehen dass sie nach einem Hit angeschlagen waren und trotzdem noch eine Serie/eine Hälfte auf dem Feld waren. Wenn die Ärzte sich da konsequent melden, könnte das sicher einigen Spielern helfen, sich vor sich selbst zu schützen. Was ich nicht ganz so positiv sehe, ist die neue "Defenseless Wide Receiver"-Regel, die jetzt auch bei einer Interception der Defense nicht sofort gehittet werden dürfen. Meiner Meinung nach werden Receiver sowieso schon viel zu sehr beschützt und zudem verkompliziert es die Regeln unnötig. Im Preseason-Spiel der Browns gegen die Bills wurde sie schon falsch von der Refs eingesetzt und inkorrekter Weise bekamen die Bills den Ball, wo eigentlich die Browns ihn hätten behalten müssen. So ein Call kann ein Spiel entscheiden.
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Adrian Franke (SPOX): ...taktischer werden kann. Da muss ich dir widersprechen, brady: Ja, der neue PAT in Form eines 33-Yard-Field-Goals garantiert nach wie vor sehr hohe Trefferquoten, allerdings wurde die 2-Point-Conversion zumindest verlockender. Die Preseason hat hierbei gezeigt, dass (einige) Coaches gewillt sind, mehr Risiko einzugehen - und umgekehrt wurden nicht wenige PAT-Versuche neben die Stangen geknallt. Im Opener haben die Steelers ja, wenn auch durch die Spielsituation diktiert, gleich für die erste erfolgreiche 2-Point-Conversion der Saison gesorgt. Beim Medical Timeout bin ich aber voll bei dir. Gerade Gehirnerschütterungen sind ein ernstes und wichtiges Thema und da müssen Spieler manchmal ohne jede Frage vor sich selbst geschützt werden. Der zusätzliche Schutz der Receiver ist schwierig. Prinzipiell stimme ich dir aber auch hier zu - das muss klar kommuniziert und festgelegt werden, so dass keine Turnover-Fehler im Spiel passieren.
Stefan Petri (SPOX): ...ein bisschen mehr Action bietet. Um mal bei den Extrapunkten zu bleiben: Natürlich wird immer noch der absolute Großteil der Coaches weiter den PAT statt der Chance auf zwei Punkte wählen - das würden sie wahrscheinlich auch noch bei einem Kick aus 50 Yards. Aber selbst wenn die Trefferquote bei 95 Prozent liegt, wären das immer noch rund 50 vergebene Extrapunkt-Versuche mehr als zuvor, also nicht ganz drei pro Woche. Das könnte einen Dominoeffekt nach sich ziehen: Wenn der Punkt plötzlich fehlt, muss die Two-Point-Conversion her, die könnte zu einem Turnover führen... Es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung. Wobei ich ja immer noch auf einen Coach hoffe, der einfach mal aus Prinzip immer die Two-Point-Conversion versucht, nicht mehr puntet, etc. - die NFL ist eine Copycat-League, es braucht immer jemanden, der voran geht. Das Medical Timeout musste übrigens her, da bin ich bei euch. Blumi, du hast als Pats-Fan doch noch etwas ganz anderes im Auge, oder?
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Marcus Blumberg (SPOX): ...weniger kompliziert für manche Coaches und Teams wird. Ja Stefan, in der Tat, das habe ich! Die Patriots haben im Divisional Game gegen Baltimore mit einer exotischen, aber legalen Formation ihre Kontrahenten komplett verwirrt. Sie ließen einen zusätzlichen O-Liner als "eligible" Receiver auflaufen, und machten stattdessen einen "eligible" Receiver, nämlich Running Back Shane Vereen, "ineligible", das heißt, er durfte den Ball nicht mehr fangen und vor dem Pass auch nicht mehr als ein Yard über die Line of Scrimmage treten. Positioniert war Vereen an der LOS, doch stand er im Slot, was die Ravens komplett verwirrte, obwohl der Schiedsrichter damals sogar übers Mikro verkündete, dass "Nummer 34" nicht gecovert werden müsse. Das Resultat ist bekannt. Ravens-Coach John Harbaugh war dennoch aufgebracht und empfand diese Interpretation der Regeln als Täuschungsversuch. Die Regelkommission stimmte ihm zu. Daher dürfen zwar weiterhin Spieler mit Nummern, die zum Passfangen berechtigen, als "ineligible" deklariert werden, müssen sich aber "im Kern der Formation" aufstellen, also an oder in der Offensive Line stehen. Mir persönlich passt diese Änderung nicht, denn im Football geht es auch darum, schlauer zu sein als der Gegner und den Pats gelang dies gegen Baltimore, das einfach überfordert war. Nun aber nach dem Motto, "Wir können es nicht stoppen, also verbieten wir es", vorzugehen, ist zu einfach und eigentlich auch unsportlich.
These 1: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...
These 2: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.
These 3: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.
These 4: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.
These 5: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.
These: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.
Adrian Franke (SPOX): Ein ganz klares Ja von meiner Seite! Mein Vertrauen in Kelly als Offensive Mind könnte größer kaum sein, zudem machen die Kader-Umbauten, die er in seiner neuen Rolle als Philadelphias Alleinherrscher unternommen hat, in meinen Augen brutal viel Sinn. Ja, DeMarco Murray und Sam Bradford müssen fit bleiben. Gelingt das aber, können die Eagles erstmals unter Kelly den intensiven Downhill-Running-Stil spielen, den Chip so liebt. Das kombiniert mit einer Tempo-Offense, starken Receivern und einem Quarterback, der diesen Offensiv-Stil bestens aus dem College kennt, kann in einer absolut spektakulären Offense münden. Die Preseason hat hierauf einen ersten Vorgeschmack geliefert und ich persönlich kann es nicht erwarten, Kellys Idee auf dem Feld zu sehen. Die Defense verspricht Speed, Vielseitigkeit und eine starke Front Seven. Klar ist aber auch: Alles andere als eine Playoff-Teilnahme wird Kelly als Scheitern ausgelegt werden.
Marcus Blumberg (SPOX): Da setze ich doch direkt mal an. Eines muss man Chip Kelly ja lassen: Trotz all der haarsträubenden Moves, die er als Alleinherrscher in der Stadt der brüderlichen Liebe getätigt hat, scheint er dennoch einen Kader zusammengestellt zu haben, der für Furore sorgen kann. Er hat LeSean McCoy aus welchen Gründen auch immer vom Hof gejagt, dafür aber mit Ryan Mathews und DeMarco Murray gleich zwei Running Backs geholt, die sein Lauf-intensives Spiel noch variabler gestalten. Und mit Sam Bradford hat er unter dem Strich auch noch einen auf dem Papier besseren Quarterback als im Vorjahr im Team. Die Defensive bleibt ein Fragezeichen, aber offensiv sollte Kelly sein System weiter verfeinern können. Allerdings schwebt ein Damoklesschwert über ihm, das Verletzungen heißt: Weder Bradford, noch Murray oder Mathews haben die letzten drei Spielzeiten ohne längere Verletzungspausen überstanden. Und gerade wenn sich der QB wieder das Knie sprengt, hieße der Ersatz Mark Sanchez. Und das kann einfach keiner wollen, der irgendwas erreichen will. Aber bleiben die Schlüsselspieler fit, dann ist eine erfolgreiche Saison durchaus drin.
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Stefan Petri (SPOX): Keine Chance! Die Entscheidung, Tim Tebow nach ordentlichen Preseason-Auftritten in die Wüste zu schicken, wird Chip verfolgen! Karma is a b-- OK, kleiner Scherz. Das gute am Eagles-Supremo ist, dass er alles, aber auch wirklich alles riskieren kann. Denn wenn es nicht klappen sollte, wartet auf jeden Fall ein hübscher, siebenstelliger College-Job auf Kelly. Und so geht er seine Aufgabe ja auch an, wovor ich höchsten Respekt habe. Der umgebaute Kader macht auf dem Papier viel Sinn, aber die Knie von Linebacker Kiko Alonso und Bradford machen mir große Sorgen. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich glaube, dass die Eagles in der Tat liefern werden - und damit meine ich genau den Spielstil, auf den Kelly jetzt schon zweieinhalb Jahre hinarbeitet. Da bin ich all in, siehe "Copycat-League". Ob es für die Playoffs oder sogar mehr reicht, liegt aber nicht in den Händen des Coaches, sondern in den Sehnen und Bändern seiner Stars. Und eine Sache macht mir noch Sorgen: Kelly muss aufpassen, dass er den Locker Room nicht verliert, gerade wenn es mal nicht läuft.
mySPOX-User brady12: Ja, ich glaube "Chipadelphia" wird liefern. Die Eagles werden die Division vor den Cowboys gewinnen und vielleicht sogar eine Playoff-Runde überstehen. Sam Bradfords unglaubliches Verletzungspech wird heuer ein Ende nehmen, dafür wird Doktor Kelly mit seinen sehr speziellen Trainingsplänen sorgen. Ich war vor seinem Draft ein kleiner Fan von Bradford und denke, dank Kellys QB-freundlicher Offense und einer O-Line, wie er sie bei den Rams nie hatte, kann er wieder an Leistungen aus Oklahoma-Zeiten anschließen. Apropos alte Oklahoma-Zeiten, wer war damals Bradfords Zimmerkollege auf dem College? Richtig, DeMarco Murray, nach einer Monster-Saison in Dallas ebenfalls nach Philly gewechselt. Ich denke die beiden werden am Ende zusammen mit anderen Skill-Playern wie Jordan Matthews, Nelson Agholor, Zach Ertz und Darren Sproles eine Top-5-Offense stellen. In der Defense hat Kelly auch ordentlich durchgewechselt und mit ILB Kiko Alonso und CB Byron Maxwell einen überragenden Cover-LB und einen soliden CB verpflichte. Rookie-CB Eric Rowe und Slot-CB Walter Thurmond sollten ebenfalls helfen, die letztes Jahr teilweise katastrophale Pass-Defense zu verbessern. Abschließend finde ich nahezu alle Moves (einzig den Abgang von Evan Mathis nicht) von Kelly in dieser Offseason mehr oder weniger nachvollziehbar und denke er hat vieles richtig gemacht.
These 1: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...
These 2: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.
These 3: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.
These 4: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.
These 5: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.
These: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.
Marcus Blumberg (SPOX): Ich hab mal durchgezählt: In der AFC komme ich auf vier Teams, die sicher erneut die Postseason erreichen: New England, Denver, Pittsburgh und Indy. In der NFC habe ich Seattle und Green Bay sicher dabei. Das hieße dann also, dass sechs Plätze vakant wären. Die Dallas Cowboys haben Murray verloren, aber immer noch ihre fantastische Offensive Line. Und auch wenn sich Darren McFadden vermutlich nach zweimal geradeaus laufen irgendwas reißen sollte, hat man mit Christine Michael nun guten Ersatz parat. America's Team sollte also auch wieder dabei sein. Aber dann hätten wir in der Tat immer noch fünf neue Playoff-Teams, denn die Panthers werden sicherlich nicht nochmal so viel Glück haben wie im Vorjahr und auch die Lions erscheinen ohne Suh und Fairley merklich verschlechtert. Die Bengals sind eine Wundertüte und die Cardinals können einen immer möglichen Ausfall von Carson Palmer weiterhin nicht kompensieren. Als mögliche neue Teams kämen die San Diego Chargers sowie die Houston Texans mit dem durchaus brauchbarem QB Brian Hoyer in den Sinn. In der NFC haben die Eagles gute Chancen. Außerdem könnte die Rückkehr von Adrian Peterson den Vikings den so wichtigen Schub geben. Und dann wären da noch die New York Giants, die aufs Gesetz der Serie setzen und bekanntlich alle vier Jahre in den Super Bowl stolpern - Odell Beckham Jr. hat sicher noch das eine oder andere Highlight im Köcher und Salsa-Tänzer Victor Cruz ist ja auch wieder da.
spoxAdrian Franke (SPOX): In großen Teilen kann ich dir zustimmen, Blumi. In der AFC sehe ich am Ende die Patriots, Denver, Indianapolis und Baltimore wieder dabei - aber bis zu zwei North-Teams draußen: Cincinnati braucht Geno Atkins in Topform und eine möglichst schnelle Rückkehr von Vontaze Burfict, während offensiv Andy Dalton endlich den nächsten Schritt machen muss, getreu dem Motto: Jetzt oder nie! Aber glaube ich daran? Nicht wirklich, und so wird es für die Bengals eng. Auch Pittsburgh, das in der Secondary, wie im Opener zu sehen war, große Löcher hat, muss zittern. Im Gegenzug sehe ich die Chiefs und die Dolphins in der Postseason. In der NFC dagegen werden ebenfalls vier Teams aus dem Vorjahr zurückkehren: Seattle, Green Bay, Dallas und Arizona schaffen den Cut erneut, die Eagles ersetzen Detroit, auch wenn die Lions und die Vikings bis zum Schluss kämpfen werden. In der NFC South lösen die Falcons Carolina ab, so dass ich am Ende auf vier neue Playoff-Teams, zwei in jeder Conference, komme.
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mySPOX-User brady12: Nein, auch ich denke nicht, dass fünf neue Teams in die Playoffs kommen werden. In der AFC wird vieles beim alten bleiben, Patriots, Broncos und Colts werden ihren Divison-Titel verteidigen, einzig die Ravens werden die Steelers vom North-Thron stoßen. Pittsburgh holt sich aber eine der Wildcards, die andere geht an die Chiefs. Für die Bengals wird es aufgrund zu schwachem QB-Plays und immer älter werdender Stützen in der Defense nicht reichen. Knapp scheitern werden auch die Bills, die einen der besten Roster der AFC besitzen, aber keinen passenden QB. Sie werden sich außerdem mit den Jets und Dolphins in der wohl besten East-Divison seit Jahren die Siege gegenseitig wegnehmen. New Orleans wird in der NFC den South-Titel zurückholen. Der Umbau ist zwar nicht immer glücklich verlaufen, aber man hat den Kader insgesamt verstärkt und darf sich vor allem auf eine bessere Pass-Defense und ein gutes Ground-Game freuen. Carolina weigert sich hingegen weiterhin, Cam Newton in der Offense zu unterstützen und wird die Playoffs verpassen. Einen weiteren neuen Divison-Sieger wird es meiner Meinung nach in der NFC East geben, wo die Eagles die Cowboys ablösen. Dallas wird sich aber einen der Wildcard-Spots sichern. Green Bay und Seattle werden ihre Divison-Titel souverän verteidigen. Auf den zweiten WC-Spot tippe ich die Minnesota Vikings, die mit Teddy Bridgewater und Adrian Peterson eine sehr interessante Combo haben und auch defensiv Playmaker auf allen Ebenen besitzen.
Stefan Petri (SPOX): Adrian und brady, was seid ihr doch kleingläubig! Das Motto der NFL ist "Parity", schon vergessen? Natürlich tendiert man meistens dazu, die großen Namen automatisch in die Playoffs zu schieben - also lasst mich mit Statistiken kontern: Seit 1990 schaffen es zwölf Teams in die Postseason, und seit 1990 waren es nie weniger als vier neue Teams, die in den Playoffs vertreten waren. In den letzten zehn Jahren im Schnitt sogar über fünf Franchises (2014 die Steelers, Ravens, Cowboys, Lions und Cardinals). Es braucht nur eine QB-Verletzung in Foxboro, im Mile High, in Indianapolis... Stats zu bemühen ist das Eine - vorherzusagen, welche Teams ihrerseits den Sprung in den Januar schaffen, ist das Andere. Ich lege mich mal fest auf die Saints (Comeback-Year von Brees), die Eagles (in Chip we trust!), die Giants (alle vier Jahre einen Titel, oder wie war das?), die Texans (Watt) und die Bills (alle Spiele gehen 3:0 oder 0:3 aus). Ach, ich setz noch einen drauf: Angeführt von Teddy und Peterson kommen die Vikings auch noch in letzter Sekunde rein!
These 1: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...
These 2: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.
These 3: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.
These 4: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.
These 5: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.
These: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.
Marcus Blumberg (SPOX): Klare Antwort: Ja! Aaron Rodgers ist alles in allem aktuell der beste Quarterback der NFL. Er hat zwar Jordy Nelson verloren, aber die Packers sind im Receiver-Bereich so gut aufgestellt, dass er das locker kompensieren wird. Zudem hat Eddie Lacy bewiesen, dass er ebenfalls ein Beast im Backfield sein kann. Defensiv hat Green Bay weiterhin Fragezeichen aufzuweisen, aber Rodgers' Offense wird etwaige Schwächen schon kompensieren. Natürlich werden einige erneut von J.J. Watt schwärmen, aber es geht ja nicht um den "Bester Spieler der NFL"-Award, sondern um den MVP und da hat dann eigentlich nur ein Quarterback dieser Tage wirkliche Argumente. Über den Quarterback geht jeder Angriff und gerade in der heutigen Zeit, in der das Passspiel so essenziell ist, kann schon per Definition kein anderer Spieler so zentral und wertvoll sein wie ein Quarterback. Anderenfalls müssten wir auch über Rob Gronkowski reden.
mySPOX-User brady12: Sehe ich genauso: Aaron Rodgers wird seinen MVP-Titel verteidigen. Auch wenn ich hier sehr gerne Tom Brady (liegt auf der Hand wieso) oder JJ Watt (wäre einfach klasse, mal einen Defense-Spieler als MVP zu sehen) nennen würde, denke ich Rodgers wird zum dritten Mal in seiner Karriere MVP der Liga. Der Packers-QB ist der beste Spieler auf der wichtigsten Position die es gibt. Selbst wenn man alle Positionen vom Value auf ein Level setzten würde, wäre er zusammen mit Watt und Gronk der wichtigste/beste Spieler der Liga. Wenn Rodgers zu den Jaguars (egal welches Team) getradet werden würde, wären die Jaguars sofort Contender. Es ist eigentlich verwunderlich, dass er bisher "nur" zweimal MVP wurde, wenn man sich die Stats ansieht, die er Woche für Woche, Jahr für Jahr auflegt. In ein paar Jahren, falls er nicht aus irgendeinem unvorhersehbaren Grund total einbricht, wird er Peyton Manning als besten Regular Season-QB aller Zeiten ablösen. Rodgers wird die Packers auch ohne seinen Lieblings-Receiver zum Top-Seed in der NFC führen und verdient die MVP-Trophy entgegennehmen.
Stefan Petri (SPOX): Brady, die Unterscheidung in "Regular-Season-QB" und "Playoff-QB" finde ich persönlich ja sowohl künstlich als auch unsinnig (warum gibt es diese Unterscheidung nur in der NFL, obwohl sich die Liga mit gerade mal 16 Spielen und der One-and-done-Postseason am wenigsten dafür eignet?), aber das Thema heben wir uns für das nächste Two-Minute-Warning auf. Ich tippe nicht auf Rodgers. Nicht deswegen, weil er nicht der beste QB der Liga ist. Aber wenn es darum ginge, hätte er schon fünf Trophies, und nicht erst zwei. Brady gebe ich eine gute Chance, Watt wird es wieder nicht schaffen. Mein Favorit ist aber Andrew Luck. Der wird mit seinen neuen Spielzeugen in der Offense rekordverdächtige Zahlen auflegen, seine Interceptions ein wenig zurückschrauben und die Colts zum neuen Powerhouse in der AFC machen. Wenig Konkurrenz, wenig Running Game, gute Indoor-Bedingungen - irgendwann muss er ja anfangen, MVP-Awards zu sammeln. Das wird sein Jahr.
Adrian Franke (SPOX): Mit einem fitten Jordy Nelson auf dem Platz wäre es ein einfaches Ja. Aaron Rodgers ist und bleibt der beste Quarterback der Liga und daran wird sich auch in dieser Saison nichts ändern. Da sein Nummer-1-Receiver aber die komplette Spielzeit verpasst, setze ich hier auf Tom Brady. Ich glaube, Brady hat noch eine richtig große Saison in sich und die Pats-Offense um Gronkowski und Edelman wird wahnsinnig schwer zu verteidigen sein - ganz zu schweigen davon, wenn New England erstmal ein Running Game hat. Das heißt nicht, dass Rodgers eine schlechte Saison spielen wird, im Gegenteil. Aber im Gegensatz zu dir Blumi sehe ich Lacys Entwicklung nicht zwangsläufig als MVP-Boost für Rodgers, sondern glaube, dass die Packers stattdessen vereinzelt mehr auf ihr Running Game setzen werden, was Rodgers' MVP-Chancen eher schmälern könnte.
These 1: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...
These 2: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.
These 3: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.
These 4: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.
These 5: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.
These: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.
mySPOX-User brady12: Nein, es wird keine zwei neue SB-Teilnehmer geben. Um ehrlich zu sein, es würde mich nicht wundern, wenn beide Teams wieder in den Super Bowl kommen, aber ich tippe auf Packers gegen Patriots. Die Patriots werden hochmotiviert in die Saison gehen und eine First-Round-Bye erreichen. Die Defense wurde zwar durch die Abgänge von den drei besten Cornerbacks geschwächt, dafür kehren Dont'a Hightower und Jerod Mayo zurück und man besitzt wohl das beste LB-Trio der Liga. Die D-Line wurde mit Malcolm Brown, Jabaal Sheard und Trey Flowers verstärkt und sollte zusammen mit dem sehr starken Safety-Duo (Devin McCourty und Patrick Chung) die möglichen Probleme der CBs kaschieren können. In der Offense bleibt vieles beim alten, Shane Vereen wird vom Trio White/Lewis/Cadet ersetzt und Scott Chandler könnte eine weitere Waffe in der Red Zone werden. In den Playoffs wird man zuerst zu Hause gegen Pittsburgh gewinnen und dann Peyton Manning besiegen, der in seiner letzten großen Sternstunde eine Woche zuvor in Indiannapolis triumphierte. Green Bay wird dank Rodgers, Eddie Lacy, Randall Cobb und Co. auch ohne Jordy Nelson in der Offense rocken. Kombiniert mit solider Defense, in der NT Raji zurückkehrt, wird man den Top-Seed in der NFC nach Wisconsin holen. Im Lambeau sind die Packers dann unschlagbar und gewinnen zuerst gegen die Eagles und danach gegen die Seahawks.
Marcus Blumberg (SPOX): Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, brady: Der 50. Super Bowl wird für ein Novum sorgen! Erstmals in der Geschichte des Endspiels wird es ein direktes Rematch geben: Die Patriots werden erneut auf die Seahawks treffen! Warum? Weil es in der AFC kein besseres Team als New England gibt und dieses mit einer gehörigen Portion an Extra-Motivation an die Sache herangehen wird. Und "angepisste" Patriots waren seit Belichick schon immer die besten Patriots. In der NFC kann mit den schier übermächtigen Seahawks eigentlich nur Green Bay mithalten. Aber am Ende gibt vielleicht auch Jimmy Graham den Ausschlag für einen dritten Super-Bowl-Trip des Teams aus Washington in Serie.
Adrian Franke (SPOX): Da halte ich doch mal glatt dagegen: Ich sehe nämlich tatsächlich zwei neue Teams im Super Bowl. Ich glaube, dass Seattle einige Zeit brauchen wird, um seine neue Offense effektiv aufs Feld zu bringen - der Abgang von Center Max Unger im Tausch gegen Tight End Jimmy Graham braucht Zeit. Dazu kommen die diversen Verletzungen und Ablenkungen in der Defense über die Offseason, so dass Seattle nicht den NFC-Top-Seed holt. Spätestens im Championship-Game, da stimme ich dir zu brady, werden die Packers Endstation sein. In der AFC habe ich die Broncos ganz vorne: Die beste Defense der Conference, gepaart mit einem effektiven Running Game, einem Star-WR und einem Hall-of-Fame-Quarterback, der es noch einmal wissen will. Riecht für mich nach Super Bowl!
Stefan Petri (SPOX): Bin ich bei dir, Adrian. Ich sehe ebenfalls zwei neue Teams im SB50. Die Liga ist einfach zu hart und zu ausgeglichen, die Playoffs zu unberechenbar. Und sowohl die Pats als auch die Hawks haben in meinen Augen einen kleinen Schritt zurück gemacht. In der AFC glaube ich an meinen neuen MVP: Mit dem Third Seed schicken die Colts erst die Bills mit einer Klatsche nach Hause, gewinnen dann einen Shootout in Denver - und in Foxboro bucht Björn Werner mit einem Sack von Brady das Endspiel. Ihr werdet schon sehen! Dort warten dann die Philadelphia Chip Kellys. Richtig - es wird mal wieder Zeit für ein Überraschungsteam im Big Game, und bei den Eagles läuft in dieser Saison einfach mal alles zusammen.
These 1: Die Regeländerungen sorgen dafür, dass die Saison...
These 2: Chip Kelly und die Eagles werden dieses Jahr liefern.
These 3: Fünf neue Teams schaffen den Sprung in die Playoffs.
These 4: Aaron Rodgers verteidigt seinen MVP-Titel.
These 5: Es wird zwei neue Super-Bowl-Teilnehmer geben.
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