In Week 6 kam es in der AFC North zu einem richtungsweisenden Spiel um den Division-Sieg - und endete furios! Die Cowboys watschen die Jaguars aber einmal sowas von ab und hinterlassen die lauteste Defense der Liga sprachlos. Die Falcons verspielen um ein Haar und ein kurioses Play einen klaren Vorsprung. Mariota wird Alpträume von der Ravens-Defense haben und Cleveland macht wieder einen Rückschritt.
NFL Week 6 Reviews
Bye-Weeks: New Orleans Saints, Detroit Lions
Dallas Cowboys (3-3) - Jacksonville Jaguars (3-3)
Ergebnis: 40:7 (10:0, 14:0, 6:7, 10:0) BOXSCORE
- Welch ein Statement der Cowboys! Welch ein Statement von Dak Prescott! Es war eine absolute Willensleistung des Teams aus Big D. Prescott lief in der ersten Halbzeit für 53 Yards bei neun Runs und einem Touchdown. Doch auch das Passing Game funktionierte hervorragend. Gerade das Zusammenspiel mit Cole Beasley war eine Augenweide. Prescott fand Beasley schon in der ersten Halbzeit zweimal in der Endzone und insgesamt neunmal für 101 Yards.
- Weitaus weniger überraschend als die Probleme, die Dallas Jacksonville offensiv bereiten konnte waren die, die sie ihnen in der Defense bereiteten. Hier erlaubten die Cowboys in der ersten Halbzeit sage und schreibe 6 Completions für 27 Yards. Die Jaguars fanden auch im Laufspiel nichts. Der Druck den Dallas über die gesamte erste Halbzeit erzielen konnte war beeindruckend. Hier kamen die Gäste nur zu drei First Downs.
- Schon kurz nach der Hälfte war das Spiel außer Reichweite. Prescott (17/27, 183 YDS, 2 TD, 11 CAR, 82 YDS, TD) und Ezekiel Elliott (23 CAR, 99 YDS, TD) fanden immer wieder Lücken in Jacksonvilles Front um das pomadig agierende Gästeteam zu bestrafen. Blake Bortles (14/23, 143 YDS, TD, INT) krönte die schwache Leistung mit einer Interception, als er in Triple Coverage warf.
- Dallas dominierte Jacksonville in nahezu jedem Bereich des Spiels. Es schien, als ob zwei Teams mit gänzlich unterschiedlichen Einstellungen auf dem Platz standen. Hier müssen sich gerade die Jaguars Fragen gefallen lassen. Das Rennen in der AFC South ist nach aufeinanderfolgenden Niederlagen weit offen. Auch der ansonsten sehr gesprächige Jalen Ramsey saß nach der Partie noch konsterniert und sprachlos an der Seitenlinie.
Denver Broncos (2-4) - Los Angeles Rams (6-0)
Ergebnis: 20:23 (3:6, 0:7, 7:7, 10:3) BOXSCORE
- Wenn schon kein Team die L.A. Rams in diesem Jahr stoppen kann, dann vielleicht die Natur? Minusgrade im Oktober und Schneefall in Mile High waren die Rahmenbedingungen in Denver. Doch das schien zumindest Todd Gurley (28 CAR, 208 YDS, 2 TD) nur anzuregen. Der Running Back explodierte im ersten Durchgang für 9,8 Yards pro Laufversuch und einen Touchdown. Dann allerdings kam Denvers Defense in Fahrt und riss Jared Goff dreimal zu Boden.
- Die Rams wurden außerdem durch die Verletzung von Cooper Kupp geschockt. Der Wideout fing einen Pass und wurde an der rechten Außenbahn via Horse-Collar-Tackle von Darian Stewart zu Boden gebracht. Dabei landete Kupp schlimm und überstreckte seinen Knöchel. Kupp wurde mit einem Kart abtransportiert und konnte zur Überraschung aller zum Start der zweiten Halbzeit wieder auf dem Platz zu finden sein.
- In Durchgang zwei kämpften die Broncos weiterhin mit Leidenschaft darum, einen One-Possession-Rückstand zu kreieren. Case Keenum (25/41, 322 YDS, 2 TD, INT) konnte einige lange Completions in Richtung Demaryius Thomas, Emmanuel Sanders und Courtland Sutton anbringen. Anfangs des vierten Viertels war es dann soweit. Ein Field Goal brach Denver noch einmal Hoffnung ein.
- Doch auch trotz einer sehr ordentlichen Vorstellung der Broncos-D schafften es die Rams immer wieder zu First Downs zu kommen und sich durch Gurley, Scrambles von Jared Goff (14/28, 201 YDS, INT) oder kurzen Pässen mit einer Menge Raumgewinn nach dem Catch von Robert Woods neue First Downs zu ergattern. Cairo Santos verwandelte zwei Field Goals nach langen Drives sodass die Rams ihre perfekte Bilanz aufrechterhalten. Denvers Leistung, unter anderem das stärkste Saisonspiel für Rookie Bradley Chubb, sollte ein sehr positives Zeichen für Fans in Mile High sein.
Tennessee Titans (3-3) - Baltimore Ravens (4-2)
Ergebnis: 0:21 (0:7, 0:7, 0:7, 0:0) BOXSCORE
- Während es in Denver schneite, regnete es in Nashville. Die Titans kamen damit aber viel schlechter zurecht als Baltimore. Gerade auf der offensiven Seite. Hier wurde Marcus Mariota in der ersten Halbzeit sechsmal (!) gesackt. Mariota hatte keine Chance in der Pocket seine Reads durchzugehen und war ungenau beim Deep Ball. Tennessee hatte in der ersten Halbzeit nur 69 Yards Offense!
- Die Ravens spielten auf beiden Seiten ein vollkommen abgeklärtes Spiel. Joe Flacco (25/37, 238 YDS, TD, INT) leistete sich nahezu keine Fehler und ging wenig Risiko. Dazu hatte Michael Crabtree endlich weniger Drop-Probleme. In Goal-Line-Situationen konnte man sich einmal mehr auf Alex Collins verlassen, der ansonsten aber einige seiner Carries an Gus Edwards abgeben musste.
- Die Story des Spiels waren nichtsdestotrotz die unglaublichen Sack-Zahlen der Ravens. Mariota (10/15, 117 YDS, 2 CAR, 25 YDS) verschuldete hiervon zwar auch sehr viele, da er Plays immer wieder in die Länge zog und die Augen schnell herunter nahm um etwas mit den Beinen zu kreieren, doch sind ein Franchise-Rekord von elf Sacks eine Hausnummer! Am Ende des Tages verwertete Tennessee eins von zehn Third Downs und blieb bei 106 Total Yards an Offense stehen.
- Leider gab es auch in Nashville eine Schock-Szene. Ravens-Guard Alex Lewis ging nach einem Tackle mit dem Helm plötzlich zu Boden und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft aufraffen. Nach einer langen Unterbrechung wurde er mit einem Kart abtransportiert. Die Ravens twitterten nach dem Spiel, dass Lewis seine Extremitäten bewegen könne. Dennoch wurde Lewis zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Miami Dolphins (4-2) - Chicago Bears (3-2)
Ergebnis: 31:28 OT (7:0, 0:0, 6:21, 15:7, 3:0) BOXSCORE
- Die erste Hiobsbotschaft gab es für Miami schon etwa zwei Stunden vor Kick-Off: Die Schulterprobleme von Ryan Tannehill, die nach dem Training am Donnerstag wieder schlimmer geworden waren, machten ihm während des Probelaufs vor der Partie erneut schwer zu schaffen - zu schwer. Tannehill konnte nicht spielen, Brock Osweiler gab sein Starting-Debüt in dieser Saison. Auch Cam Wake war erneut nicht mit von der Partie - der Pass-Rusher wurde am Knie operiert.
- Umso überraschender war, was die Fans in South Beach dann in der ersten Hälfte sahen: Osweiler (28/44, 380 YDS, 3 TD, 2 INT) lieferte zwar keine Big Plays, spielte aber sicher innerhalb der Struktur der Offense. Kurze Pässe zu den Running Backs aus dem Backfield und zu den Tight Ends, wenige Turnover - und mit einem 5-Yard-TD zu O'Leary eröffnete Osweiler das Scoring für den Nachmittag.
- Doch dabei sollte es nicht bleiben. Chicagos Offense wachte dann doch auf und kam mit einem Blitz-Drive über drei Plays - abgeschlossen durch einen Shovel-Pass zu Trey Burton - seinerseits zum Touchdown, und Osweiler ließ dann doch die von vielen erwartete hässliche Interception viel zu spät in Coverage folgen. Direkt danach fand Trubisky (22/31, 316 YDS, 3 TD, INT) Allen Robinson zum Touchdown, und die Partie war gedreht.
- Es schien dann schon schnell der Knackpunkt zu folgen, als Tarik Cohen (5 ATT; 31 YDS, TD; 7 REC, 90 YDS) aus 21 Yards ungehindert in die Endzone spazierte. Aber die Dolphins gaben sich nicht auf: Trubisky warf einen Pick über die Mitte in die Arme eines Verteidigers und ließ einen zweiten Pick beinahe folgen, während Albert Wilson einen Screen-Pass 43 Yards in die Endzone trug und Osweiler die 2-Point-Conversion schaffte - Ausgleich!
- Aber dann wurde es erst so richtig verrückt: Die Bears gingen bei einem langen Third Down mit einem Touchdown von Miller in Führung, der hinter McMillan komplett ungedeckt in die Endzone kam. Im Gegenzug aber trug Wilson einen weiteren kurzen Pass das halbe Feld runter in die Endzone, und nach einem weiteren Bears-Turnover ging es in die Overtime. Dort kam Miami auf dem Rücken von Frank Gore an die 1-Yard-Line - wo Drake fumbelte! Chicago kam im Gegenzug schnell in die Dolphins-Hälfte, wurde dann aber ultra-konservativ - und der 53-Yard-Kick flog daneben! Also gehörte die letzte Chance Miami, und drei Sekunden vor dem Ende schafften die Dolphins aus 47 Yards den Walk-Off-Game-Winner.
Houston Texans (3-3) - Buffalo Bills (2-4)
Ergebnis: 20:13 (7:0, 3:0, 0:6, 10:7) BOXSCORE
- Die Texans schienen in den vergangenen Wochen immer wieder auf dem richtigen Weg zu sein - dieses Spiel war einmal mehr eine Erinnerung daran, wie groß die enorme Baustelle dieses Texans-Teams ist: Die Pass-Protection und insbesondere die Offensive Tackle sind ein massives Problem. Deshaun Watson (15/25, 177 YDS, TD, 2 INT) kassierte sieben Sacks und stand das ganze Spiel über unter enormem Druck.
- Das war ein zentraler Grund dafür, dass diese Partie lange nicht nur eng war - sondern die Bills das Spiel sogar drehten. Nachdem Houston infolge eines Muffed-Punts der Gäste früh in Führung gegangen war und Buffalo ganze 53 (!) Yards mit in die Halbzeitpause nahm, kippte die Partie spät in der zweiten Hälfte; ein zentraler Grund dafür war die Unfähigkeit der wackligen Texans-Offense, längere (Scoring-)Drives aufs Parkett zu legen.
- Watson hatte dabei auch wieder eine hässliche Interception in die Endzone klar in Coverage zu Poyer sowie einen Pick bei einem abgefälschten Ball, Buffalo hielt die Partie mit Field Goals eng. Generell aber funktionierte auch die Bills-Offense nicht, Josh Allen (10/17, 84 YDS) wirkte einmal mehr auf dem Feld verloren und musste schließlich mit einer Ellbogenverleztung raus.
- Das öffnete die Tür für Nathan Peterman - und plötzlich sah Buffalos Offense besser aus, mit einem Touchdown-Pass zu Zay Jones drehte Peterman die Partie! Houston konnte per Field Goal nur ausgleichen und 1:25 vor dem Ende hatten die Bills die Chance auf einen Game-Winning-Drive. Doch stattdessen warf Peterman einen horrenden Pick Six in die Arme von Joseph. Game Over.
Oakland Raiders (1-5) - Seattle Seahawks (3-3)
Ergebnis: 3:27 (0:7, 0:10, 0:3, 3:7) BOXSCORE
- Das erste London-Spiel dieser Saison war keine allzu schöne Erfahrung für die Raiders, die altbekannte Probleme offenbarten: Wieder waren die Offensive Tackle viel zu anfällig und hatten mit einem bisher eher durchschnittlichen Seahawks-Pass-Rush große Probleme, während Derek Carr (23/31, 142 YDS, 2 FUM) mit dem daraus entstehenden Druck abermals große Schwierigkeiten hatte.
- Zu allem Überfluss musste Receiver Amari Cooper Mitte der ersten Hälfte mit einer Gehirnerschütterung raus und spät im Spiel zog sich auch Carr eine Blessur zu. Auch das Run Game (19 ATT, 79 YDS) funktionierte längst nicht so dominant, wie in vergangenen Spielen teilweise zu sehen war.
- Parallel dazu war auch die Defense der Raiders einmal mehr ein größeres Problem. Russell Wilson (17/23, 222 YDS, 3 TD, INT) fand früh Lücken, gleichzeitig konnte sich Seattle wieder auf sein vielseitiges Run Game stützen. Seattle kontrollierte die Partie so schon sehr früh, bereits zur Halbzeitpause schien die 17:0-Führung vor einer London-Rekordkulisse (84.922 Zuschauer) eine viel zu hohe Aufgabe für diese Raiders-Offense zu sein.
- Zumindest das Worst-Case-Szenario konnten die Raiders verhindern, via Field Goal stellte das Team von Jon Gruden klar, dass Oakland nicht den achten Shutout seit 2006 kassiert - es wäre die neue Liga-Höchstmarke gewesen.
Atlanta Falcons (2-4) - Tampa Bay Buccaneers (2-3)
Ergebnis: 34:29 (7:6, 17:7, 0:3, 10:13) BOXSCORE
- Letztlich war es der erwartete Shootout zwischen zwei guten bis sehr guten Offenses und zwei desolaten (Passing-)Defenses. Die Falcons brannten gleich zu Beginn ein Feuerwerk ab, Matt Ryan (31/41, 354 YDS, 3 TD) fand früh Sanu und Hooper in der Endzone und Tampas Secondary sah so löchrig aus, wie man es vor der Bye Week gegen die Bears bestaunen durfte.
- Dennoch blieb die Partie eng - zum Teil auch, weil Atlanta phasenweise noch zu sehr am Run Game festhielt, selbst wenn man den komplett offenen Rushing-Touchdown von Ito Smith mit einberechnet. Jameis Winston (30/41, 395 YDS, 4 TD, 2 INT) hatte früh Interception-Glück, fand aber auch seine Tight Ends für Touchdowns.
- Und Tampas Defense wurde in der zweiten Hälfte stabiler, mehrere Falcons-Punts in Folge waren die Konsequenz und nach einem Winston-TD-Pass zu Chris Godwin war Tampa plötzlich bis auf zwei Zähler dran. Atlanta antwortete mit einem 8-Play-Drive und einem Field Goal; Tampa Bay machte es mit dem letzten Drives des Spiels zwar nochmals richtig spannend, kam aber nicht nochmals in die Endzone.
- Allerdings hätte das Spiel - wie schon so viele Falcons-Partien in dieser Saison - um ein Haar ein völlig verrücktes Ende gehabt. Mit dem allerletzten Play des Spiels hatten die Bucs nochmals die Chance, Richtung Endzone zu gehen. Nach mehreren Querpässen landete der Ball dann tatsächlich bei DeSean Jackson an der linken Seitenlinie, mit der Chance, in die Endzone zu sprinten - doch Jackson konnte den Ball nicht kontrollieren. Game Over, doch es fehlte nicht viel für einen irren Bucs-Sieg.
Cincinnati Bengals (4-2) - Pittsburgh Steelers (3-2-1)
Ergebnis: 21:28 (7:0, 7:14, 0:3, 7:11) BOXSCORE
- Ein weiteres unglaublich spannendes, physisches Spiel zwischen den Bengals und den Steelers - und eine weitere Niederlage für Cincinnati. Pittsburgh hat in diesem Division-Duell jetzt die letzten sieben Spiele in Folge sowie die letzten sechs Partien in Cincy in Folge gewonnen.
- Dabei kam es aber wieder einmal auf die letzten Sekunden an. Nachdem die Steelers mit zwei Field Goals die Partie wieder in ihre Richtung gedreht hatten und mit 20:14 führten, legten Andy Dalton (26/42, 229 YDS, 2 TD) und die Bengals einen eindrucksvollen Drive hin: 9 Plays, 75 Yards in 2:14 Minuten mit mehreren starken Plays von Dalton - und aus vier Yards fand Joe Mixon die Endzone und brachte Cincy mit 21:20 in Führung.
- Doch die Steelers hatten das letzte Wort, 1:18 vor dem Ende. Eine mehr als zweifelhafte Holding-Strafe gegen die Bengals half Pittsburgh, kurz danach fand Ben Roethlisberger (32/46, 369 YDS, TD) den erneut spektakulären JuJu Smith-Schuster für 22 Yards. 15 Sekunden vor dem Ende waren die Steelers damit schon in langer Field-Goal-Reichweite, doch Pittsburgh ließ es gar nicht dazu kommen: Beim anschließenden Screen Pass zu Antonio Brown gab es einen Coverage-Fehler aufseiten der Bengals und Brown marschierte 31 Yards ungehindert in die Endzone. Es war natürlich der Game-Winner.
- Über das komplette Spiel begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe, Pittsburgh kontrollierte aber die Line of Scrimmage: Die Steelers sammelten drei Sacks und vier Tackles for Loss, Cincinnatis starke Front blieb ohne Sack. Das machte sich auch im Run Game bemerkbar, James Conner (19 ATT, 111 YDS, 2 TD) hatte ein weiteres produktives Spiel. Joe Mixon (11 ATT, 64 YDS, TD) lief ebenfalls gut, erhielt aber schlicht nur wenige Chancen.
Minnesota Vikings (3-2-1) - Arizona Cardinals (1-5)
Ergebnis: 27:17 (10:3, 3:7, 14:0, 0:7) BOXSCORE
- In der ersten Halbzeit noch schien es, als könnte Minnesota einen weiteres unerwartet schwieriges Heimspiel erleben. Die Cardinals kamen schnell immer häufiger zu Cousins, blockten mehrere Pässe an der Line of Scrimmage und gegen Pressure schnappte sich Tre Boston eine Interception. Der erste Cardinals-Touchdown kam ebenfalls über die Defense: Budda Baker trug den durch Chandler Jones forcierten Strip-Sack in die Endzone zurück.
- Aber letztlich konnte Minnesota die altbekannten Cardinals-Probleme attackieren, beginnend vor allem bei der desolaten Run Defense: Die Vikings, auch ohne den noch immer verletzten Dalvin Cook, sammelten 195 Rushing-Yards - über die ersten fünf Saisonspiele hatte Minnesota insgesamt 329 Rushing-Yards zustande bekommen, gegen Arizona gelang auch der erste Rushing-Touchdown des Jahres.
- So war es letztlich in der zweiten Hälfte doch eine einseitige Partie, auch wenn Cousins (24/34, 233 YDS, TD, INT, FUM) und das Passspiel nie wirklich konstant ins Rollen kamen. Und wenn doch, dann lief nahezu alles über Adam Thielen, der jetzt sechs Spiele zum Saisonstart mit jeweils mindestens 100 Receiving-Yards hingelegt hat - ein NFL-Rekord in der Super-Bowl-Ära.
- Und die Cardinals-Offense? Im Vergleich zu den bisherigen Spielen dieser Saison war das Play-Calling dieses Mal nicht das primäre Problem: Screens, Play Action, eine bessere Balance im Play-Calling - Arizonas Offense hatte gute Momente. Das galt auch für Josh Rosen (21/31, 240 YDS, INT), der erneut unter Drops und der zunehmend einbrechenden Protection litt, aber auch einige ungenaue Pässe hatte. Gleichzeitig sah man erneut seine Big-Play-Fähigkeiten und den Willen, gegen Pressure Pässe anzubringen.
Cleveland Browns (2-3-1) - Los Angeles Chargers (4-2)
Ergebnis: 14:38 (0:7, 6:14, 0:14, 8:3) BOXSCORE
- Das einseitigste Spiel der Woche, und das auf beiden Seiten des Balls. Von der Chargers-Offense war es der nächste dominante Auftritt: Philip Rivers (11/20, 207 YDS, 2 TD, INT) verteilte den Ball abermals gut, vor allem auf Tyrell Williams hatten die Browns keine Antwort. Williams (3 REC, 118 YDS, 2 TD) war mit zwei Big-Plays (44, 45 Yards) bei einem TD-Drive der Alleinunterhalter, wenig später fing er seinen zweiten Touchdown - wenngleich die Refs hier einen klaren False Start von Russell Okung übersahen.
- Dass die Chargers 38 Punkte aufs Scoreboard brachten, obwohl Rivers nur elf Completions verzeichnete, hatte zwei zentrale Gründe: Coverage-Breakdowns in der Browns-Secondary spielten eine Rolle in mehreren langen Pässen für L.A. - und darüber hinaus gelang es Cleveland viel zu selten, das Outside Run Game über Melvin Gordon (18 ATT, 132 YDS, 3 RD) zu stoppen.
- Gleichzeitig war auch Clevelands Offense nicht auf dem Level, das man in den vergangenen Wochen schon gesehen hatte. Baker Mayfield (22/46, 238 YDS, TD, 2 INT) hielt den Ball mehrfach zu lange und war so an den fünf Sacks der Chargers mitnichten unschuldig. Der Pass-Rush, noch immer ohne den verletzten Joey Bosa, war über die letzten Wochen ein konstantes Chargers-Problem. Das sah dieses gegen die Browns, für die es die erste Heimpleite in dieser Saison bedeutete, deutlich besser aus.
Washington Redskins (3-2) - Carolina Panthers (3-2)
Ergebnis: 23:17 (14:0, 3:6, 0:3, 6:8) BOXSCORE
- Die Panthers hätten dieses Spiel fraglos gewinnen können - viel zu häufig aber standen sie sich selbst im Weg. Es begann mit einem frühen Fumble von D.J. Moore, der Rookie-Receiver sollte später nochmals einen Ball verlieren, als Ex-Panthers-Corner Josh Norman ihm den Ball aus der Hand schlug. Cam Newton (27/40, 275 YDS, 2 TD, INT) warf eine wilde Interception in Coverage, ebenfalls zu Norman.
- Und trotzdem hatte Carolina, das Tight End Greg Olsen nach Verletzungspause zurückbegrüßte, die späte Chance auf den Sieg: Ein langer Drive, der an der eigenen 16-Yard-Line begann, führte die Panthers in die Red Zone und mit 47 Sekunden auf der Uhr und zwei Timeouts hatte Carolina noch Spielraum. Doch die Panthers gingen gleich zwei Mal aufs Ganze und wurden nicht dafür belohnt, bei Fourth Down landete Newtons kürzerer Pass dann auf dem Boden.
- Diese Fehler spielten Washington perfekt in die Karten. Die Redskins umgekehrt nämlich gingen früh durch Touchdown-Pässe von Alex Smith (21/36, 163 YDS, 2 TD; 6 ATT, 13 YDS) zu Vernon Davis und Paul Richardson in Führung und konnten anschließend ihr Run Game ins Rollen bringen, um die Partie zu verwalten. Das klappte, ohne den verletzten Chris Thompson, mit Adrian Peterson (17 ATT, 97 YDS), während vor allem die eigene Front Carolinas Run Game eindrucksvoll gut stoppte.
New York Jets (3-3) - Indianapolis Colts (1-5)
Ergebnis: 42:34 (10:7, 13:6, 10:7, 9:14) BOXSCORE
- Turnover, Turnover, Turnover - es war das große Thema dieser Partie. Für die Colts startete die Partie mit einem Pass zu Running Back Marlon Mack, der den Ball nicht kontrollieren konnte - Claiborne trug den Ball zum Pick Six zurück. Nachdem Andrew Luck (23/43, 301 YDS, 4 TD, 3 INT) für den schnellen Ausgleich gesorgt hatte, gab Sam Darnold (24/30, 280 YDS, 2 TD, INT) Indy den Ball zurück; sein Ball über die Mitte kam viel zu spät und unpräzise, Malik Hooker wartete bereits.
- So ging es weiter. Für die Jets fumbelte Quincy Enunwa, für die Colts, die zuvor einen sicheren Touchown-Pass hatten fallen gelassen, Robert Turbin und Luck warf kurz vor der Halbzeitpause noch einen Pick - es war eine mitunter wilde erste Hälfte, geprägt von Fehlern auf beiden Seiten.
- Aber auch einige positive Trends auf beiden Seiten waren einmal mehr zu beobachten. So agierten die Jets abermals deutlich offener in ihren Designs und gaben Darnold mehr Möglichkeiten, auch Downfield zu attackieren. Die Colts auf der anderen Seite bleiben mit ihren Tight Ends in der Red Zone ein Problem für gegnerische Defenses.
- Am Ende aber waren die Turnover zu gravierend für Indy. Die Jets, dieses Mal im Run Game deutlich weniger dominant als noch in der Woche vorher gegen Denver, stabilisierten sich hier in der zweiten Hälfte und konnten schließlich davonziehen.
New England Patriots (4-2) - Kansas City Chiefs (5-1)
Ergebnis: 43:40 (10:6, 14:3, 3:17, 16:14) BOXSCORE
Recap:Pats gewinnen sensationellen Schlagabtausch gegen Chiefs
Green Bay Packers (3-2-1) - San Francisco 49ers (1-5)
Ergebnis: 33:30 (17:14, 3:10, 3:3, 10:3) BOXSCORE
Recap:Comeback! Rodgers und Crosby retten enttäuschende Packers
New York Giants (1-5) - Philadelphia Eagles (3-3)
Ergebnis: 13:34 (3:14, 3:10, 7:7, 0:3) BOXSCORE
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