Week 8 begann mit einer historischen Packung für die Dolphins - und ging weiter mit einem letztlich doch klaren Sieg der Vikings in London über die Browns . Anschließend begann das große Zittern: Die Patriots wackeln gegen die Chargers, die Falcons müssen bei den New York Jets spät zurück kommen und selbst New Orleans hat gegen die Bears Probleme. Anders die Bills, die Oakland deutlich schlagen. Und dann? Der Wahnsinns-Shootout! Die Seahawks gewinnen ein vollkommen verrücktes Spiel gegen die Texans. Auch Dallas kann gewinnen.
Teams in der Bye-Week: Cardinals, Packers, Jaguars, Rams, Giants, Titans
Seattle Seahawks (5-2) - Houston Texans (3-4)
Ergebnis: 41:38 (14:14, 7:7, 6:3, 14:14) BOXSCORE
- Welch ein Shootout in Seattle! Die eigentlichen Elite-Defenses hatten große Probleme, die jeweils gegnerische Offense unter Kontrolle zu bekommen. So standen nach der ersten Halbzeit bereits 42 Punkte und 444 Offensive Yards zu Buche. Die Seahawks haben dabei zum ersten Mal seit 2012 14 Punkte im ersten Viertel zugelassen.
- Bei Seattle startete Shaquill Griffin als rechter Cornerback, während Jeremy Lane nach Verletzungspause in die Rolle als Nickelback sprang. Griffin wurde direkt beim ersten Drive von Will Fuller in die Tasche gesteckt.
- Der Wideout spielte nach einer Sperre früh in der Saison sein erst viertes Spiel. Dennoch führt er die Liga inzwischen in der Kategorie Touchdowns an. Nach seiner elften Reception hatte er nämlich bereits sieben (!) Touchdowns auf dem Konto. Kein Texan hatte in der Geschichte mehr Touchdowns nach vier Spielen gefangen. Kollege DeAndre Hopkins hatte mit acht Receptions für 224 Yards und einem Touchdown ein ebenfalls ein überragendes Spiel. Insgesamt hatten vier Receiver über 100 Receiving Yards.
- Houston kann sich außerdem auf die Produktion von Deshaun Watson verlassen. Der Rookie spielt weiterhin auf enorm hohem Niveau und hatte mit den schwierigen Gegebenheiten in Seattle kaum Probleme. Bis auf einen Pick Six durch Earl Thomas warf Watson bereits nach der ersten Hälfte für 216 Yards und zwei Touchdowns bei 11 von 18 erfolgreichen Passversuchen und einem Passer Rating von 116,9. Schlussendlich waren es 19 Completions für 402 Yards und vier Touchdowns. Seine 19 Touchdownpässe nach sieben Spielen sind Rekord für einen Rookie in der Geschichte der Liga. Zwei seiner drei Interceptions gingen in die Hände von Richard Sherman.
- Trotz großer Probleme im Rushing Game zeigten sich bei den Seahawks gerade Play-Action-Plays als besonders effektiv. Russell Wilson warf bei 26 von 41 erfolgreichen Passversuchen für einen Karrierehöchstwert von 452 Yards, vier Touchdowns und ein Passer Rating von 123,2.
- Es war erst das sechste Mal in der Geschichte der Liga, dass beide Quarterbacks für mindestens 400 Yards warfen und dabei mindestens vier Touchdowns erzielen konnten.
- Vor dem Spiel kniete nahezu die gesamte Texans-Mannschaft während der Nationalhymne. Die Geste war eine Reaktion auf eine Aussage des Team-Besitzers Bob McNair, der die Akteure in einem Kommentar mit Gefängnisinsassen verglich.
Washington Redskins (3-4) - Dallas Cowboys (4-3)
Ergebnis: 19:33 (10:7, 3:7, 0:9, 6:10) BOXSCORE
- Die Dallas Cowboys gewinnen zum fünften Mal in Folge auf dem FedEx Field und kapitalisierten dabei in erster Linie von den Fehlern der Redskins. Ein geblockter Field-Goal-Versuch wurde von Orlando Scandrick bis tief in Washingtons Spielhälfte getragen. Zwei Fumbles der Redskins positionierten die Cowboys eingangs der zweiten Hälfte erneut jeweils in aussichtsreicher Position. Ein später Pick Six verhinderte jegliche Comeback-Hoffnungen.
- Begonnen hatte das Spiel aber mit einem ungewohnten Fehler der Cowboys selbst. Ezekiel Elliott fumblte den Ball bei seinem ersten Carry. Im bereits zweiten Drive aber lief er schon für 13 Yards in die Endzone. Einer von zwei Elliott-Touchdowns im Spiel und vier in den letzten zwei Partien. Nach den ersten fünf Spielen hatte Elliott nur zwei Scores auf dem Konto.
- Größere Vorteile konnte sich Dallas aufgrund des großen Drucks des Redskins Pass Rush nicht herausarbeiten. Gerade Ryan Kerrigan bereitete La'el Collins und den Boyz enorm große Probleme, die in einer Vielzahl von Holding-Penalties resultierten. Dallas beendete das Spiel mit acht Strafen für 89 Yards. Außerdem schaffte man es, Dak Prescott in der Pocket zu halten. Der Quarterback lief nur dreimal Mal für 16 Yards.
- Die Redskins mussten ihrerseits ohne drei Strating-Offensive-Linemen in die Partie gehen. Dennoch konnte Dallas keinen konstanten Pass Rush kreieren. Die Cowboys sammelten zwar vier Sacks, erlaubten aber auch viele Completions für über 20 Yards.
- Cowboys-Kicker-Neuzugang Mike Nugent setzte seinen ersten Kick im Dallas-Jersey daneben, als er aus 49 Yards verfehlte. Später wurde er mit vier verwerteten Versuchen bei anhaltend starkem Regen zu einem spielentscheidendem Faktor.
New England Patriots (6-2) - Los Angeles Chargers (3-5)
Ergebnis: 21:13 (0:7, 15:0, 3:0, 3:6) BOXSCORE
- Die Szene des Spiels gehörte Travis Benjaminn - und das nicht auf eine gute Art und Weise: Beim Punt-Return in der ersten Hälfte lief er mit dem Ball knapp zehn Yards zurück in die eigene Endzone und konnte sich dann dem Patriots-Coverage-Team nicht mehr entziehen - Safety! New England hatte insgesamt im Special Team einen sehr guten Tag, etwa auch durch Lewis' 71-Yard-Kickoff-Return zu Beginn der zweiten Hälfte - nur Stephen Gostkowski (4/6) machte nicht mit.
- Man kann den Chargers, bei denen Joey Bosa mit seinem 19. Sack im 20. NFL-Spiel einen neuen Rekord aufstellte, in jedem Fall nicht vorhalten, dass sie ihren Game Plan ohne Kreativität zusammengestellt haben. Vielmehr warfen sie von Anfang an der ohne Dont'a Hightower weiter geschwächten Patriots-Front verschiedene Dinge entgegen: Mehrere Wildcat-Plays, Jet-Sweeps, Misdirection und so weiter. Auch New Englands Pass-Rush war wieder viel zu harmlos.
- L.A. wollte ganz offensichtlich unbedingt das Run Game ins Rollen bringen. Das klappte zunächst auch eindrucksvoll: Melvin Gordon (14 ATT, 132 YDS, TD) eröffnete die Partie mit einem 87-Yard-Touchdown-Run! Es war der längste Run gegen die Patriots in der Belichick-Ära und die Einstellung des Chargers-Franchise-Rekords. Gleichzeitig allerdings waren die Chargers dann zögerlich im Play-Calling, etwa bei 4th&1 in der Pats-Hälfte - das 51-Yard-Field-Goal ging daneben.
- Die Pats auf der anderen Seite agierten zunächst sehr konservativ, der Game Plan hier war relativ deutlich um die Running Backs herum aufgebaut. Lewis (15 ATT, 44 YDS), Gillislee (11 ATT, 34 YDS) bestimmten das Run Game, im Passspiel waren White (5 REC, 85 YDS) und Burkhead (7 REC, 68 YDS) stark von Tom Brady (32/47, 333 YDS, TD) eingebunden . New England kontrollierte so die Uhr, allein in der ersten Hälfte standen 40 Pats-Plays derer 19 für die Chargers gegenüber.
- Auch als es in der zweiten Hälfte nach Benjamins 24-Yard-Touchdown nochmals eng wurde, konnte New England jede Menge Zeit von der Uhr spielen. Das hätte allerdings trotzdem fast nicht gereicht, Rivers finaler Pass landete aber in den Armen von Jonathan Jones. Bittere Nachricht für die Pats: Receiver Chris Hogan musste mit einer Schulterverletzung raus.
Cleveland Browns (0-8) - Minnesota Vikings (6-2)
Ergebnis: 16:33 (6:3, 7:9, 3:11, 0:10) BOXSCORE
- Cleveland begann auch ohne den angeschlagenen Myles Garrett eigentlich gut: Die zuletzt schon starke Run-Defense stoppte die Vikings immer wieder - Latavius Murray kam bei seinen ersten 17 Runs nicht über 38 Yards hinaus - und Case Keenum (27/43, 288 YDS, 2 TD, INT) agierte erneut auffällig ungenau. So gingen die Browns gar durch einen 26-Yard-Touchdown von Crowell in Führung.
- Doch dabei blieb es nicht. Das lag einerseits am wieder einmal glänzend aufgelegten Adam Thielen (5 REC, 98 YDS, TD), vor allem aber machte Jerick McKinnon offensiv einen echten Unterschied aus und könnte Murray bis auf weiteres in die Backup-Rolle gedrängt haben. McKinnon (14 ATT, 50 YDS, TD; 6 REC, 72 YDS) wirkte nicht nur als Runner explosiver, mit seinen Fähigkeiten als Receiver kommt er was seine generelle Rolle angeht auch eher an den verletzten Dalvin Cook ran.
- Außerdem stand sich Cleveland aber auch selbst im Weg. Fehlschüsse im Kicking Game, Fumbles zur Unzeit, ein fallen gelassener Punt kurz vor der eigenen Endzone - für Rookie-Quarterback DeShone Kizer (18/34, 179 YDS), der dieses Mal tatsächlich auch durchspielen durfte, war es im ersten Spiel ohne den verletzten Joe Thomas einmal mehr keine einfache Aufgabe.
- Immerhin vom Scheme her erhielt er dieses Mal aber mehr Hilfe. Coach Hue Jackson, dessen Job Medienberichten zufolge weiterhin sicher sein soll, baute auffällig viele Screens, schnelle Pässe und Play-Action-Spielzüge ein, um Minnesotas dominante Front etwas aus dem Spiel zu nehmen. Zu allem Überfluss verloren die Browns mit Duke Johnson im Laufe des Schlussviertels auch noch ihre wichtigste Waffe: Der Running Back erlitt mutmaßlich eine Gehirnerschütterung.
Buffalo Bills (5-2) - Oakland Raiders (3-5)
Ergebnis: 34:14 (0:7, 14:0, 6:0, 14:7) BOXSCORE
- Die Turnover-Bilanz kann in vermeintlich knappen NFL-Spielen ein wichtiger Indikator sein. Genau diese Art Spiel war es am Sonntag in Buffalo, und zwar zugunsten der Bills! Buffalo trug einen Fumble von DeAndre Washington zum Touchdown zurück, machte aus einem Jalen-Richard-Fumble beim Punt-Return ein Field Goal und fing kurz danach einen Pass von Derek Carr (31/49, 313 YDS, TD, 2 INT) ab, woraus ein weiteres Field Goal resultierte.
- Davon abgesehen ein großer Unterschied in der Line zu erkennen: LeSean McCoy (27 ATT, 151 YDS, TD) hatte immer wieder Räume, Tyrod Taylor (20/27, 165 YDS, TD) sah sich einem einmal mehr weitestgehend zahnlosen Raiders-Pass-Rush gegenüber. So passte es nur, dass McCoys 48-Yard-Touchdown den Deckel drauf machte, nachdem Oakland nochmal ran gekommen war.
- Auf der anderen Seite kam die Raiders-Offense abgesehen vom ersten Drive, als die Raiders ein Fourth Down erfolgreich ausspielten und Olawale den Drive aus kürzester Distanz mit dem Touchdown beendete, überhaupt nicht ins Rollen. Das galt für das Run Game (14 ATT, 54 YDS), aber auch Amari Cooper (5 REC, 48 YDS) etwa war gegen die starke Bills-Defense phasenweise komplett abgemeldet.
Cincinnati Bengals (3-4) - Indianapolis Colts (2-6)
Ergebnis: 24:23 (3:0, 7:13, 7:7, 7:3) BOXSCORE
- Wer einen klaren Bengals-Sieg gegen zuletzt doch arg wackelnde Colts erwartet hatte, sah sich schnell getäuscht - im Fokus standen stattdessen früh die Special Teams: Cincy gelang der frühe Punt-Block, im Gegenzug blockten die Colts einen Field-Goal-Versuch - und die Bengals ließen anschließend noch einen Punt fallen!
- Das sorgte von Anfang an für ein gewisses Chaos-Element, Indy ging nach mehreren Field Goals und einem Touchdown vom herausragenden Jack Doyle (12 REC, 121 YDS, TD) gar mit einer Führung in die Halbzeitpause. Cincinnatis Offfense wachte aber nach und nach auf, zumindest im Passspiel. Andy Dalton (17/29, 243 YDS, 2 TD) fand A.J. Green zum Touchdown, Joe Mixon (3 REC, 91 YDS) legte einen langen Catch&Run bei einem tollen Screen-Play obendrauf.
- Jacoby Brissett (25/39, 233 YDS, 2 TD, INT) hielt Indy dieses Mal aber im Spiel - bis kurz vor dem Ende: Als die Colts die Chance hatten, das Spiel möglicherweise gar über die Zeit zu bringen, fing Carlos Dunlap Brissetts Pass an der Line of Scrimmage ab und trug den Ball letztlich zum Game-Winner in die Endzone!
- Besorgniserregend aus Sicht der Bengals aber: Cincinnati konnte gegen die Colts-Front keinerlei Run Game aufziehen. Das galt für Mixon (11 ATT, 18 YDS), Hill (4 ATT, 11 YDS) und Bernard (2 ATT, 5 YDS).
Tampa Bay Buccaneers (2-5) - Carolina Panthers (5-3)
Ergebnis: 3:17 (0:7, 0:3, 3:0, 0:7) BOXSCORE
- Die Bucs stehen sich weiterhin selbst im Weg und wirken in keinerlei Hinsicht wie der Playoff-Kandidat, der sie vor der Saison zu sein schienen. Das gilt vor allem für Jameis Winston, der meilenweit vom erhofften nächsten Schritt entfernt scheint. Winston (21/38, 210 YDS, 2 INT, FUM) hatte erneut Turnover-Probleme, es war bereits sein achter (!) Fumble in dieser Saison.
- Gleichzeitig hatte Carolinas Front, in der Luke Kuechly sein Comeback gab und direkt eine Interception verzeichnete, erneut sehr dominante Phasen, so dass auch Tampas Run Game nie konstant ins Rollen kam. Das allerdings galt einmal mehr auch für das Run Game der Panthers, wo Cam Newton (11 ATT, 44 YDS) wieder einmal der gefährlichste Rusher war.
- Auch Newton (18/32, 154 YDS, TD, INT) hatte im Passspie seine liebe Mühe und warf bereits seine elfte Interception für diese Saison - neun davon kamen bei Third Down, so auch heute. So war Carolinas zweiter Drive (17 Plays, 8:38 Minuten, 5/5 bei Third Down) direkt das offensiv Beeindruckendste in diesem Spiel.
- Außerdem erwähnenswert: Christian McCaffrey! Der Rookie war zwar im Run Game erneut kaum ein Faktor, im Passspiel aber mit fünf Catches für 49 Yards der dominierende Spieler für die Panthers. Schon jetzt hat er den Franchise-Rekord für Receptions eines Running Backs gebrochen! Newtons einziger Touchdown-Pass (ein 25-Yarder auf Benjamin) war spät im Spiel die Entscheidung.
New Orleans Saints (5-2) - Chicago Bears (3-5)
Ergebnis: 20:12 (7:0, 7:3, 0:3, 6:6) BOXSCORE
- Die Saints haben auch weiterhin eine der besten Offenses der Liga. Das liegt einerseits an der Balance: Wieder musste Drew Brees (23/28, 299 YDS) nicht alles alleine machen, sondern konnte sich in puncto Produktion auf Mark Ingram (18 ATT, 75 YDS, TD) und Alvin Kamara (8 ATT, 28 YDS, TD; 3 REC, 48 YDS) verlassen.
- Allerdings war es auch Ingram, der das Spiel spät mit zwei Fumbles nochmals spannend machte - und Chicago so eine Chance gab, das Spiel spät doch noch zu gewinnen! Die Saints-Defense stoppte die Bears aber zunächst bei Fourth Down und nach dem zweiten Fumble beendete Marshon Lattimore das Spiel via Pick.
- Im Game Plan der Saints spielten auch Screens eine große Rolle, New Orleans ist in der aktuellen Verfassung sehr schwer zu verteidigen. Die gute Balance sorgte dafür, dass Brees in der ersten Hälfte weniger Pässe warf (11) als Gegenüber Mitchell Trubisky (12). New Orleans zog so erneut ein äußerst effizientes Kurpassspiel auf, aus dem auch einige Big Plays entstanden, etwa der 54-Yarder von Brandon Coleman vor Kamaras Touchdown zum Start des Spiels.
- Dazu kamen einige Deep Balls, beispielsweise der 53-Yarder zu Ted Ginn, und so hatten die Saints konstant Plays mit großem Raumgewinn. Gleichzeitig aber hatte die sonst so stabile Offensive Line zunächst nicht ihren besten Tag. Drew Brees hatte über die ersten sechs Spiele nur fünf Sacks einstecken müssen (Liga-Top-Wert), gegen die Bears kamen früh zwei dazu. Dann aber fing sich die Protection.
- Aufseiten der Bears stand natürlich Trubisky im Fokus - und der war um ein Vielfaches stärker involviert als noch in den vergangenen Wochen: 14 Completions bei 32 Pässen (164 YDS, INT) zeigten aber einmal mehr viel Schatten und ein wenig Licht. Derweil dominierte Jordan Howard (23 ATT, 102 YDS) das Backfield deutlich, vor Tarik Cohen - der bei seinen vier Runs aber den Touchdown verzeichnete.
- Besonders dramatisch für Chicago: Zach Miller verletzte sich bei einem Beinahe-Touchdown schwer am Bein, das Team verkündete bereits, dass die Saison für den Tight End beendet ist.
New York Jets (3-5) - Atlanta Falcons (4-3)
Ergebnis: 20:25 (7:7, 10:6, 0:3, 3:9) BOXSCORE
- Die Falcons sind - trotz des Sieges - endgültig in der Krisen-Zone angekommen: Auch gegen die Jets hatte die Offense wieder große Probleme, Matt Ryan (18/29, 254 YDS, 2 TD) leistete sich Fehler, das Play-Design und Play-Calling sorgte aber erneut für wenig Hilfe. Zwar attackierten die Falcons New York mehrere Male effizient mit den eigenen Tight Ends, wieder aber waren die Running Backs - scheinbar geplant - viel zu wenig in das Passspiel eingebunden, wie schon in den vergangenen Wochen.
- Warum es trotzdem zum Sieg reichte? Weil Tevin Coleman mit einem 52-Yard-Run einen spektakulären TD-Catch von Sanu vorbereitete. Weil Ryan Julio Jones häufiger anvisieren konnte nachdem Mo Claiborne verletzt raus musste. Weil die Jets zwei kritische Field Goals verschossen. Und weil Jeremy Kerley 6:42 Minuten vor dem Ende beim Stand von 20:22 an der eigenen 13-Yard-Line den Punt fallen ließ, den Atlanta allerdings mit einem Field Goal bestrafte.
- Atlanta hatte dabei ganz offensichtlich enorme Schwierigkeiten mit dem Regen in New York. So ließ Ryan gleich vier (!) Snaps fallen, drei davon landeten bei den Jets. Darüber hinaus unterliefen den Falcons allein in der ersten Hälfte drei Drops, einer davon Austin Hooper in der Endzone zum mehr als möglichen Touchdown.
- Die Jets auf der anderen Seite sahen weiter ermutigende Tendenzen von jungen Spielern, und das galt insbesondere für Robby Anderson (6 REC, 104 YDS, TD). Der Receiver schlug Atlantas besten Cornerback Desmond Trufant eindrucksvoll zum Touchdown, hatte zudem einen weiteren langen, spektakulären Catch. Auch Wilkerson hatte eine gute Partie.
Philadelphia Eagles (7-1) - San Francisco 49ers (0-8)
Ergebnis: 33:10 (3:0, 14:0, 10:7, 6:3) BOXSCORE
- Allzu viele Chancen hatte den 49ers im Vorfeld niemand eingeräumt - zumindest für eine Weile konnten die Niners das Spiel eng halten. Nach und nach aber riss Philadelphias Defense das Spiel an sich. San Francisco verlor auch seinen zweiten Right Tackle, die Line brach immer mehr ein und C.J. Beathard (17/36, 167 YDS, TD, 2 INT) kassierte viele harte Hits von Fletcher Cox und Co.
- So häuften sich dann auch die Fehler. Nachdem Carson Wentz (18/32, 211 YDS, 2 TD, INT) - Philly agierte mit einiger No-Huddle-Offense - zunächst den komplett ungedeckten Zach Ertz zum Touchdown gefunden hatte, warf Beathard, der erneut ungenau agierte, so kam auch seine erste Interception zustande, den Pick Six. Plötzlich stand es 0:17 zur Halbzeitpause.
- In der Folge plätscherte das Spiel eher so vor sich hin. Die Interception von Wentz kam durch ein offensichtliches Missverständnis mit Rookie-Receiver Mack Hollins zustande, San Francisco nutzte das mit einem Shovel-TD-Pass auf Breida. Im Gegenzug aber stellte Alshon Jeffery mit einem spektakulären Catch den alten Abstand schnell wieder her und Phillys Special Team blockte noch einen Field-Goal-Versuch. LeGarrette Blount (16 ATT, 48 YDS, TD) half einmal mehr spät, die Uhr runter laufen zu lassen.
- Aus Niners-Sicht dürften so vor allem die Verletzungen im Fokus stehen. Mit Pierre Garcon (Nacken), Solomon Thomas (Knie), DJ Jones (Knie), Joe Staley (Cut unter dem Auge) und Jimmy Ward (Armbruch) regnete es für San Francisco nur so Verletzungen.
Detroit Lions (3-4) - Pittsburgh Steelers (6-2)
Ergebnis: 15:20 (3:3, 9:7, 0:10, 3:0) BOXSCORE
Analyse:Nervenversagen! Lions scheitern an sich selbst
Baltimore Ravens (4-4) - Miami Dolphins (4-3)
Ergebnis: 40:0 (7:0, 13:0, 0:0, 20:0) BOXSCORE
Analyse: Historische Miami-Pleite - Flacco verletzt
Kansas City Chiefs (6-2) - Denver Broncos (3-4)
Ergebnis: 29:19 (14:0, 3:3, 3:10, 9:6) BOXSCORE